Gini369
Aktives Mitglied
- Registriert
- 25 Apr. 2018
- Beiträge
- 720
Hallo Zusammen,
wochenlang war ich hier nur stiller Mitleser. Nun wird es Zeit das auch ich hier meine Geschichte poste. Vielleicht gibt es hier tatsächlich jemanden, der das Gleiche erlebt hat und mir ein paar Ratschläge geben kann.
Ich versuche mich kurz zu fassen.
Mein Mann und ich haben von Anfang an unsere Freiheit in der Beziehung genossen. Er hat viel Computer gespielt (Online-Sucht?!?), ich war viel mit Freunden unterwegs. Das war nie ein Problem. Als es ernster mit uns wurde, haben wir über Familie und Kinder gesprochen. Ich habe ihn gefragt ob er dafür mit seinen Online Games zurück treten würde. Er bejahte das, da er auch eine Familie und Kinder wollte. Gesagt getan. Erst kam der Antrag, dann die Hochzeit und kurz darauf das erste Kind. Am Anfang konnte er mit dem Kleinen noch nicht viel anfangen und hat ihm kaum Aufmerksamkeit gewidmet. Er meinte, dass er einfach keine Vatergefühle hätte. Durch Gespräche mit Freunden haben wir erfahren, das dies manchmal dauern könnte. Irgendwann wurde der Kleine lebhafter und mit ca. 1 Jahr fing auch mein Mann an sich mit ihm zu beschäftigen. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Wir sprachen über ein zweites Kind und wollten beide noch eines. Leider reduzierte sich seine Zeit am PC nicht. Wir stritten häufig darüber. Es ging so weit das er tagsüber keine Zeit mit dem Kleinen und mir verbringen wollte und lieber am PC saß, dafür aber abends mit mir alleine ins Kino. Mir kam es so vor als wenn er unseren Sohn ausschloss. Ich regte mich tierisch darüber auf und meinte, er sollte sich jemand anderen fürs Kino suchen. Die Filme hätte ich mir nur seinetwegen angesehen. Aber wenn er nichts für die Familie machen wollte, dann wollte ich ihm auch nicht entgegen kommen. Er fragte dann seine Arbeitskollegin. Die war Single, hatte keine Freunde und den gleichen Filmgeschmack wie er. Mich hat es nicht gestört. Ich habe ihm vertraut.
So ging es ein paar Monate weiter. Plötzlich war ich schwanger mit Kind Nummer 2. Seine Freude darüber hielt sich allerdings in Grenzen - obwohl es ein Wunschkind war. Von Monat zu Monat zog er sich immer mehr zurück. Durch Zufall fand ich heraus, dass er nun auch privat mit seiner Kollegin textet und sogar mit ihr abends telefonierte wenn ich anderweitig beschäftigt war. Ich fragte ihn ganz direkt, ob er mich noch liebte. Er sagte NEIN. Von da an ging es bergab. Er zog sich immer mehr zurück und machte gar nichts mehr mit unserem Sohn und mir. Ich war quasi Alleinerziehend. Darauf angesprochen, sah er plötzlich keine Zukunft mehr mit uns. Er hoffte dass dies sich ändern würde wenn die Kleine geboren werde. Was soll ich sagen. 3 Wochen nach der Geburt der Kleinen, also Anfang Februar, sagte er mir das er auszieht. Er wolle nicht aber es würde nicht anders gehen. Er erzählte mir, dass er regelmäßig Panikattacken zu Hause bekommen würde. Er könnte nicht länger als 10 Minuten mit unserem Sohn spielen. Dann würde er es nicht mehr aushalten. Die Vatergefühle sind bis heute noch nicht vorhanden. Zudem hätte er keine Gefühle mehr für mich und sehe auch keine Zukunft in uns. Er will die Trennung. Er hätte so gerne eine Familie mit uns aber seine Panik und die fehlenden Gefühle für uns alle würden ihn zum Auszug bewegen.
Mitte März hatten wir dann ein Gespräch bei einem Eheberater. Er diagnostizierte eine Bindungsstörung bei meinem Mann die das alles wohl alles auslöst. Ohne Therapie würde das nicht weggehen. Mein Mann hält allerdings nichts von Therapie. Er meint er würde es vielleicht auch ohne hin bekommen.
Seit April hat er eine eigene Wohnung. Zweimal die Woche kommt er kurz vorbei und nimmt Sohnemann mit - für ca. 2 Stunden. Dann bringt er ihn zurück und ist vollkommen fertig. Länger würde er es einfach nicht aushalten. Die Kleine ist erst drei Monat und wird noch gestillt. Er schenkt ihr kaum Beachtung.
So nun stehe ich hier und weiß nicht was ich machen soll. Ich versuche stark zu sein und lenke mich fleißig in Chat Portalen ab. Einerseits weiß ich dass es - auch Aufgrund der Krankheit - vielleicht nie wieder etwas mit uns werden wird. Und wenn dann dauert es ewig. Andererseits habe ich doch noch die Hoffnung, vor allem für die Kinder, dass er sich wieder einkriegt. Und das ich etwas Hilfe von ihm bekomme. Ich sitze abends oft fix und fertig zu Hause und bin froh wenn endlich beide schlafen. Hoffnung macht er mir allerdings keine. Er sagt ich sollte nicht auf jemanden wie ihn warten und mir lieber etwas Besseres suchen. Doch ich habe noch die Werte einer Ehe vermittelt bekommen und möchte daran auch noch irgendwie festhalten.
Laut seiner Aussage ist es mit seiner Kollegin nur rein freundschaftlich. Er wollte nicht mehr nur an die Familie erinnert werden und sich so ein wenig mit ihr ablenken. So richtig glaube ich das allerdings nicht. Obwohl, wenn er wirklich eine Bindungsstörung hat, dann könnte das zutreffen.
Hat jemand von euch so etwas schon mal erlebt? Kennt sich jemand damit aus? Gibt es da Hoffnung?
LG Gini
wochenlang war ich hier nur stiller Mitleser. Nun wird es Zeit das auch ich hier meine Geschichte poste. Vielleicht gibt es hier tatsächlich jemanden, der das Gleiche erlebt hat und mir ein paar Ratschläge geben kann.
Ich versuche mich kurz zu fassen.
Mein Mann und ich haben von Anfang an unsere Freiheit in der Beziehung genossen. Er hat viel Computer gespielt (Online-Sucht?!?), ich war viel mit Freunden unterwegs. Das war nie ein Problem. Als es ernster mit uns wurde, haben wir über Familie und Kinder gesprochen. Ich habe ihn gefragt ob er dafür mit seinen Online Games zurück treten würde. Er bejahte das, da er auch eine Familie und Kinder wollte. Gesagt getan. Erst kam der Antrag, dann die Hochzeit und kurz darauf das erste Kind. Am Anfang konnte er mit dem Kleinen noch nicht viel anfangen und hat ihm kaum Aufmerksamkeit gewidmet. Er meinte, dass er einfach keine Vatergefühle hätte. Durch Gespräche mit Freunden haben wir erfahren, das dies manchmal dauern könnte. Irgendwann wurde der Kleine lebhafter und mit ca. 1 Jahr fing auch mein Mann an sich mit ihm zu beschäftigen. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Wir sprachen über ein zweites Kind und wollten beide noch eines. Leider reduzierte sich seine Zeit am PC nicht. Wir stritten häufig darüber. Es ging so weit das er tagsüber keine Zeit mit dem Kleinen und mir verbringen wollte und lieber am PC saß, dafür aber abends mit mir alleine ins Kino. Mir kam es so vor als wenn er unseren Sohn ausschloss. Ich regte mich tierisch darüber auf und meinte, er sollte sich jemand anderen fürs Kino suchen. Die Filme hätte ich mir nur seinetwegen angesehen. Aber wenn er nichts für die Familie machen wollte, dann wollte ich ihm auch nicht entgegen kommen. Er fragte dann seine Arbeitskollegin. Die war Single, hatte keine Freunde und den gleichen Filmgeschmack wie er. Mich hat es nicht gestört. Ich habe ihm vertraut.
So ging es ein paar Monate weiter. Plötzlich war ich schwanger mit Kind Nummer 2. Seine Freude darüber hielt sich allerdings in Grenzen - obwohl es ein Wunschkind war. Von Monat zu Monat zog er sich immer mehr zurück. Durch Zufall fand ich heraus, dass er nun auch privat mit seiner Kollegin textet und sogar mit ihr abends telefonierte wenn ich anderweitig beschäftigt war. Ich fragte ihn ganz direkt, ob er mich noch liebte. Er sagte NEIN. Von da an ging es bergab. Er zog sich immer mehr zurück und machte gar nichts mehr mit unserem Sohn und mir. Ich war quasi Alleinerziehend. Darauf angesprochen, sah er plötzlich keine Zukunft mehr mit uns. Er hoffte dass dies sich ändern würde wenn die Kleine geboren werde. Was soll ich sagen. 3 Wochen nach der Geburt der Kleinen, also Anfang Februar, sagte er mir das er auszieht. Er wolle nicht aber es würde nicht anders gehen. Er erzählte mir, dass er regelmäßig Panikattacken zu Hause bekommen würde. Er könnte nicht länger als 10 Minuten mit unserem Sohn spielen. Dann würde er es nicht mehr aushalten. Die Vatergefühle sind bis heute noch nicht vorhanden. Zudem hätte er keine Gefühle mehr für mich und sehe auch keine Zukunft in uns. Er will die Trennung. Er hätte so gerne eine Familie mit uns aber seine Panik und die fehlenden Gefühle für uns alle würden ihn zum Auszug bewegen.
Mitte März hatten wir dann ein Gespräch bei einem Eheberater. Er diagnostizierte eine Bindungsstörung bei meinem Mann die das alles wohl alles auslöst. Ohne Therapie würde das nicht weggehen. Mein Mann hält allerdings nichts von Therapie. Er meint er würde es vielleicht auch ohne hin bekommen.
Seit April hat er eine eigene Wohnung. Zweimal die Woche kommt er kurz vorbei und nimmt Sohnemann mit - für ca. 2 Stunden. Dann bringt er ihn zurück und ist vollkommen fertig. Länger würde er es einfach nicht aushalten. Die Kleine ist erst drei Monat und wird noch gestillt. Er schenkt ihr kaum Beachtung.
So nun stehe ich hier und weiß nicht was ich machen soll. Ich versuche stark zu sein und lenke mich fleißig in Chat Portalen ab. Einerseits weiß ich dass es - auch Aufgrund der Krankheit - vielleicht nie wieder etwas mit uns werden wird. Und wenn dann dauert es ewig. Andererseits habe ich doch noch die Hoffnung, vor allem für die Kinder, dass er sich wieder einkriegt. Und das ich etwas Hilfe von ihm bekomme. Ich sitze abends oft fix und fertig zu Hause und bin froh wenn endlich beide schlafen. Hoffnung macht er mir allerdings keine. Er sagt ich sollte nicht auf jemanden wie ihn warten und mir lieber etwas Besseres suchen. Doch ich habe noch die Werte einer Ehe vermittelt bekommen und möchte daran auch noch irgendwie festhalten.
Laut seiner Aussage ist es mit seiner Kollegin nur rein freundschaftlich. Er wollte nicht mehr nur an die Familie erinnert werden und sich so ein wenig mit ihr ablenken. So richtig glaube ich das allerdings nicht. Obwohl, wenn er wirklich eine Bindungsstörung hat, dann könnte das zutreffen.
Hat jemand von euch so etwas schon mal erlebt? Kennt sich jemand damit aus? Gibt es da Hoffnung?
LG Gini