Hallo grip,
ich habe deinen Strang nun zumindest überflogen und ich kann verstehen, wie schwer das alles für dich ist. Ich hänge auch noch an meiner Ex, auch wenn es immer wieder Lichtblicke, und damit meine ich die tollen anderen Frauen, gibt. Ganz bin ich über die Oneitis also noch nicht hinweg. Ich wurde von ihr ebenfalls betrogen, was ich niemals gedacht hätte und sie eigentlich auch nicht. Die Fragen, die du dir stellst, die Zermürbung, die du spürst, die kenne ich auch. Ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, ein so starkes Selbstbewusstsein zu haben, dass man sich bestimmte Fragen NICHT stellt…
Aber wenn ich das so lese, manchmal fragt man sich dann für seinen eigenen Fall auch: Wenn sie zurückkommt, würdest du ihr wieder voll vertrauen können oder hättest du ständig Angst? Ich glaube, es ist eine sehr große Herausforderung, eine alte Beziehung erneut zu beginnen und dann, mit dieser gewissen Unsicherheit, NICHT in alte Muster zurückzufallen. Das ist noch viel schwieriger, als bei einer neuen Beziehung, die nicht vorbelastet ist bzw. auch schwieriger, als bei der ersten Beziehungsphase mit der Ex, vor der Trennung. Der einzige Vorteil ist, dass man darüber inzwischen gelernt hat… Aber Theorie verstehen und in der Praxis anwenden können ist nicht dasselbe.
Man muss das wahrscheinlich wirklich lernen, was Wolfgang sagt: Die jungen Puten hältst du nicht auf ewig. Aber bisher bin ich noch keine Beziehung mit dem „Vorsatz“ „na mal gucken wie lange es geht“ eingegangen. Mal sehen, wie es bei der Nächsten wird. Noch bin ich selber erst Mitte zwanzig und wenn Wolfgang die 25 als „magische Grenze“ bei Frauen (Ausleben vs. Monogamie) nennt, dann sollte ich mir keine Frau mehr suchen, die jünger als ich ist ;-). Was ich bei meiner manchmal nicht verstehe: Ich war „schon“ ihre dritte feste Beziehung, dazwischen gab es auch ONS, aber sie meinte vor unserer Beziehung, davon hätte sie jetzt genug und möchte nun langsam denjenigen als Freund, der der für immer sein kann. Tja, wahrscheinlich ist das im ersten Moment der Kopf, aber dann merkt sie irgendwann, dass sie eben doch noch sehr jung ist... Und einen tollen Hecht verloren hat, wie ich finde - das wird sie noch merken :-). Bis auf meine Betahaftigkeit war ich nämlich das große Los ;-). Klar war es manchmal schwierig - aber das kann man mit dem Wort "beta" zusammenfassen. Dafür brachte ich ganz tolle Eigentschaften mit, die sie so erstmal wiederfinden muss. Vom guten Zuhörer bis zum guten Ratgeber, wenn sie es wollte - für jede Situation hatte ich einen Plan. Ich hab ihr viel über Beziehungen beibgebracht, ich hatte da mehr Erfahrung, sie hat auch viel gelernt, leider erntet jetzt ein anderer die Früchte. Aber wenn sie jetzt sieht, dass der Beta in mir weg ist, hoffe ich, dass auch mal Wehmut und die Gedanken an die tolle Zeit kommen (es war, so sagte sie bei der Trennung, die beste Zeit ihres Lebens) - Und ich hoffe du denkst über dich und eure Zeit genauso.
@Wolfgang: Ich habe noch spezielle Fragen zum „Fremdgehen“. Wie kann man eine „Erklärung“ dafür finden, wenn die Frau fremdgeht bzw. wo kann man eine Basis für eine Entschuldigung finden? Warum machen Frauen das? Ist es, um sich aus der alten Beziehung zu lösen, den Neuen zu binden? Und warum kann sie in dem Moment nicht „nein“ sagen, wenn sie sich doch vorher immer sicher war, ihren Freund niemals betrügen zu wollen? Zumal sie weiß, dass das schlechte Gewissen sie quälen wird?
Ich gehe jetzt mal von mir aus: Ich war auch schon mal „fremdverliebt“, aber Sex hätte ich bei aller Liebe nicht gewollt – das hätte ich meiner Freundin nicht antun können. Das gab es erst nach der Trennung. Und ich würde auch nicht, zumindest sehe ich das jetzt so, mit einer Frau schlafen wollen, die eigentlich vergeben ist und bei der der Mann nichts davon weiß. Bin ich mit dieser Einstellung prinzipientreu – oder beta?
LG
Jan
Zuletzt modifiziert von Klammeraffe am 05.04.2013 - 08:03:14