der Alpha, das Omega

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BrandNew

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Zuletzt modifiziert von BrandNew am 16.02.2012 - 00:28:57
 

Admin Wolfgang

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Hi BrandNew,

willkommen hier im Forum! Ich bin der mit den kruden Thesen...:smile: Übrigens: Sie stammen nicht von mir; ich hab mir das nicht ausgedacht!

Eine kleine Frage hätte ich aber schon an Dich. Was ekelt Dich denn daran ein Mann zu sein, der von allen geachtet und respektiert wird?

LG
Wolfgang
 
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BrandNew

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Zuletzt modifiziert von BrandNew am 16.02.2012 - 00:29:18
 

Admin Wolfgang

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Brandy, ich hoff es macht Dir nichts aus, wenn ich Dich so nenn.. Etwas Alkoholisches hab ich dabei natürlich nicht im Sinn:).

Das was Du geschrieben hast Brandy, da stimm ich Dir zu 100% zu... Solche aufgeblasenen Wichtigtuer nerven mich schon das ganze Leben... Aber das sind ja keine richtigen Alphas, das sind Omegas mit einer Alpha-Fassade - die Dir und mir sofort auffällt...

Aber, was spricht dagegen ein richtiger Alpha zu sein bzw. zu werden?

Du sagst viele werden von außen zu Alphas stilisiert, weil sie von sich überzeugt sind...

Na ja, überzeugt muss man von sich sein, das stimmt, sonst kann man andere nicht überzeugen...

Es kommt halt auf die soziale Gruppe drauf an, in der man sich bewegt und in der man ein Alpha werden könnte.

Wenn Du in der Bronx in einer Streetgang der Alpha werden willst, musst Du andere Fähigkeiten drauf haben, als wenn Du Dich unter Wissenschaftlern bewegst.

Du kannst Dir doch gemäß Deinen Fähigkeiten eine soziale Gruppe aussuchen, die Dir liegt und los geht's...:)
 

abigail_dupl_name_0

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Hallo Leute..das ist geschrieben von Dr. Jochen Konrad....

WARUM MÄNNER SICH NICHT MEHR MELDEN...

man lese...gnadenlos...Hier die große ehrliche und leider nicht besonders freundliche Auflösung: Er hat einfach keine Lust auf diese Beziehung! Warum ist er überhaupt da gewesen? Da gibt es viele Gründe: Er will Sex (das ist der Hauptgrund), er will nicht allein sein, er will einen Notnagel falls es mit anderen Frauen nicht klappt, er mag sie ein bisschen und will mal schauen ob da mehr draus wird, er findet sie toll weil sie ihm durch ihren Job irgendwelche Vorteile bringt etc. Diese Liste ist endlos.

Eine ziemlich brutale – aber besonders ehrliche, klare und aufschlussreiche – Antwort habe ich von einem Mann bekommen: „Weil die Tusse einfach genervt hat. Man muss ja immer abwägen, wie viel Scheiß man aushält, um Sex zu bekommen!“ Natürlich könnte man hier sagen, dass der Typ ja „nur Sex“ wollte. Keineswegs – er wollte eine Beziehung, aber eben nicht zu diesen Bedingungen. Diese Antwort ist übrigens eine der meistgenannten überhaupt!

Wieso so deutliche Worte? Weil es Zeit wird, dass das mal gesagt wird – Frauen wundern sich oft, und diskutieren ewig miteinander, warum er sich denn nicht meldet, und die Lösungen sind immer welche, bei der sie noch gut wegkommt und nicht die klare Wahrheit zugeben muss: „Er hat beruflich zu viel um die Ohren“, „Er hat Bindungsängste aufgrund von Problemen mit seiner Mutter!“, „Er hat gerade eine schwere Beziehung hinter sich!“ All das ist blanker Unfug und dient der Sache nicht – denn nichts davon befreit sie von der Verantwortung, die sie in dieser Sache übernehmen muss: Er ist weg, weil er keinen Bock auf sie hat!

Passiert ihr dies mehr als einmal, so wird es Zeit zu überlegen, warum Männer keinen Bock auf sie haben. Was tut sie genau, das Männer offensichtlich abschreckt, bzw. was tut sie um eine längere glückliche Beziehung mit ihm zu verhindern? Welche dieser (“Was Männer wirklich wollen!“) Eigenschaften hat sie nicht, bzw. wo gibt es noch großen Nachholbedarf? Ich habe hier auf dieser Seite schon viele Dinge beschrieben, die eine attraktive Frau ausmachen, mit welchen Strategien sie Männer finden kann etc. und es kommen immer mehr Tipps dazu.

Vor allem: Keine Angst, so ziemlich jede Frau kann einen guten Partner finden, manchmal bedarf es nur ein wenig Arbeit und Selbstfindung, um herauszufinden, was zu tun ist, um genau den Mann zu finden, den man haben möchte. Den ersten Schritt habe ich hier genannt: Ehrliche Einschätzung eigener Schwächen und das Übernehmen von Verantwortung für die Dinge, die einem im Leben passieren. Wie man es schafft, dies wirkungsvoll zu tun und gleichzeitig die Absprungrate wesentlich zu verringern, verrate ich Ihnen in meinem neuen Buch “Der Weg ins Glück”.

Zur Beruhigung aber noch folgende Sache: Wenn er plötzlich verschwindet, ist das auch sein Problem – er hat sich gegen sie entschieden und hat dafür seine Gründe. Diese können mit ihr vielleicht gar nichts zu tun haben. Geschickter und erfolgsversprechender jedoch ist es, wenn man so viele Dinge wie möglich ausschließt, die ihn abschrecken könnten.

TOLL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

LG ABI


Zuletzt modifiziert von abigail am 04.02.2012 - 23:01:47
 

Admin Wolfgang

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Schön beschrieben das Ganze, aber doch nicht wirklich was Neues. :PP

Da kommt ihr AF meist besser weg... Wenn er einen Eherettversuch unternimmt, dann hat das meistens nichts damit zu tun, dass der Sex mit Euch schlecht war oder dass ihr ihn tierisch genervt habt.

LG
Wolfgang
 
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Zuletzt modifiziert von BrandNew am 16.02.2012 - 00:29:42
 

Admin Wolfgang

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Na ja, schau, dass mit dem Alpha ist halt ein Erklärmodell für Mechanismen, die tief in uns eingebettet sind und die wir von unseren nichthumanoiden Vorfahren übernommen haben.

Aber, diese strengen Regeln gelten heute ja nicht mehr so ganz... Es ist ja heutzutage nicht so, dass man unbedingt ein Alpha sein muss, damit sich eine Frau in einen verliebt... Wenn man es ist, dann verlieben sich viele, wenn nicht, dann kann man trotzdem eine ergattern.

Brandy hat geschrieben:

Dieser Kampf in mir, das Vergleichen und das stelle ich bei mir jedesmal fest, wenn mir jemand wichtig wird, bricht dann durch.
Da hätte ich eine kleine Frage an Dich: Du schreibst von einem Kampf in Dir. Wie muss ich mir denn so einen Kampf vorstellen? Wer kämpft denn da mit wem?
 
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BrandNew

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Zuletzt modifiziert von BrandNew am 16.02.2012 - 00:29:55
 

Admin Wolfgang

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Das hört sich für mich so an, als ob da zwei verschiedene Instanzen in dir aktiv sind...

Eine die Fehler macht und eine die wie ein strenger Richter reagiert.
 

Trixie

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Hallo Brandy
Sorry, hab deinen Beitrag eben erst gelesen, denn obwohl ich gestern in der Plauderecke unterwegs war, hab ich überlesen, dass auch hier ein ernstes Post steht und es dir gerade nicht gut geht.

Was du da schreibst, mit den Selbstzweifeln kenne ich von mir auch nur zu gut. Gerade gestern hab ich so in der Art wie du es beschreibst empfunden und mir die Frage gestellt, ob es gut, richtig und notwendig ist, mein eigenes Wesen zu verändern, nur um jemanden bei mir zu halten, der nicht von mir gehalten werden will.

Nach viel Kopfkino gestern und leichten Schlägen auf den Hinterkopf von Wolfgang ;) denke ich inzwischen, dass es nicht drum geht, sein Wesen zu verändern.

Es geht wohl eher drum, einfach nur das nächste Mal, wenn sich wieder so ne Katastrophe anbahnen sollte und ich jemanden liebe, der aber gerade von mir weg will (wovor mich Konfuzius bitte bewahren soll *uff*) einfach nach außen hin anders zu reagieren.

Heute würde ich ihn einfach gehen lassen, wenn er meint gehen zu müssen. Ich würde wohl wirklich strategischer handeln!
Zum einen würde ich das tun, um mir Schmerz und unnötigen Kampf zu ersparen und zum anderen weil ich nun kapiert habe, dass alles kämpfen nix bringt und den anderen nur noch weiter wegtreibt.

Vielleicht gehts also gar nicht drum, dass du dich vom Wesen her verändern sollst, sondern einfach drum in bestimmten Situationen anders zu handeln, als bisher.

Was das Alphagetue von vielen Menschen angeht, so möchte ich dazu nur noch sagen, dass es solche aufgeblasenen Wundertüten schon immer gab.
Von außen denkste erstmal wer weiß was dahinter ist, aber wenn man sich dann wirklich die Mühe macht und mal genau schaut was dahinter ist, ist es meist nur billiger Ramsch und die Verpackung nicht wert.

lg, Trixie


Zuletzt modifiziert von Trixie am 05.02.2012 - 03:26:50
 

Admin Wolfgang

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Hallo Trixie, hallo Brady,

einige kleinere Gedankensplitter noch von mir:

Trixie hat geschrieben:

Was du da schreibst, mit den Selbstzweifeln kenne ich von mir auch nur zu gut. Gerade gestern hab ich so in der Art wie du es beschreibst empfunden und mir die Frage gestellt, ob es gut, richtig und notwendig ist, mein eigenes Wesen zu verändern, nur um jemanden bei mir zu halten, der nicht von mir gehalten werden will.
Trixie, Du schreibst, dass Du Dir über eine Wesensveränderung Gedanken machst. Die Frage ist wahrscheinlich nicht ganz korrekt gestellt, weil kein Mensch aus sich selbst heraus sein Wesen verändern kann, jedenfalls nicht radikal.

Unsere Persönlichkeit bzw. unser Wesen kann man sich modellhaft als aus mehreren Ebenen aufgebaut vorstellen... Die tiefen Ebenen haben ihre Wurzeln in unserer evolutionären Vergangenheit, unserer individuell ererbten Veranlagung und in den Lern- und Erfahrungswerten, die wir in unserer Kindheit machten. Diese Programmierung abzuändern ist einem selber völlig unmöglich; ob dies eine Therapie kann ist zweifelhaft.

Je weiter "oben" eine seelische Ebene liegt bzw. auch je jüngeren Datums sie ist, desto leichter kann sie modifiziert werden...

Beispiel: Wenn Du im Urlaub als Erwachsene von einer exotischen Giftspinne gebissen wirst und sich daraufhin eine starke Aversion gegen Insekten einstellt, die Dir lästig ist, kann man diese "Wesensveränderung" möglicherweise mit einer Verhaltenstherapie gut angehen.

Wenn Du als Fünfjährige eine Attacke von einem gefährlichen Hund erlebt hast, hast Du möglicherweise eine lebenslängliche Hundephobie davongetragen... Diese abzuändern dürfte ungleich schwerer fallen.

Das sind jetzt aber nur einfache Wesenszüge, die da zur Disposition stehen. Wenn es um charakterliche Probleme geht bzw. um tiefgehende neurotische Störungen, schaut das alles, viel, viel komplizierter aus... Alleine kann man da gar nichts dran ändern.

Ichschwache Persönlichkeiten (Selbstbewussstsein) tun sich beim anderen Geschlecht schwer (Männer ganz besonders). Die Ichstärke eines Menschen ist maßgeblich von der Anerkennung abhängig, die ihm seine soziale Gruppe vermittelt...

Allerdings haben nicht wenige von uns einen inneren "Saboteur" eingebaut, der gegebene soziale Erfolge und Fertigkeiten gering schätzt und den Aufbau eines gesunden Selbstvertrauens torpediert (siehe Brandy :))

LG
Wolfgang
 

Trixie

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Wolfgangn ich weiß, worauf du hinaus willst. Deine Beispiele waren einleuchtend. Aber ich denke, dass wir hier vielleicht auch etwas aneinander vorbei reden.

Jeder Mensch, verändert sich zeitlebens, innerhalb seiner eigenen Möglichkeiten. Damit meine ich, dass man sich selbst besser kennen lernt, vielleicht das eine oder andere Verhalten ablegt oder auch an bestimmten Charaktermerkmalen bewusst arbeitet.
Der Buddhismus bietet da sehr gute Ansätze, um aufzuzeigen, wie ein Mensch sich entfalten kann, wenn er bereit dazu ist sich selbst näher zu kommen.

Und genau dieser Punkt ist mir wichtig....ich arbeite an mir, um mir selbst näher zu kommen, um glücklich zu leben und anderen dieses Glück auch zu gönnen!

Da liegt nun der Hase im Pfeffer, denn ich war auch an dem Punkt, an dem Brandy?(hoffe ich hab den Nick nun nicht mit nem anderen Schnaps verwechselt) gerade ist.
Von daher kann ich ihn da gut verstehen.

Auch ich hab mich ständig gefragt, ob an mir etwas falsch ist, weil der andere so reagiert und ob ich es hätte vermeiden können, wenn ich eben ein anderes Wesen hätte (was ja, wie du schon gesagt hast, überhaupt nicht geht, da man sich nicht adhoc völlig im Wesen verändern kann).

Ich bin nun mittlerweile an dem Punkt zu sagen, dass diese ganze Grübelei aber sinnlos ist. Es ist sinnlos sich damit zu befassen wie man den sein müsste, damit ein anderer Mensch einen liebt!

Alles was ich tun kann ist, im nächsten Krisenfall, im Rahmen meiner Möglichkeiten anders zu reagieren, was für mich heißt, die Situation so annehmen wie sie ist, dem anderen gehen lassen, wenn er gehen will, denn alles festhalten bringt nur noch mehr Leid auf beiden Seiten.

Wer nicht gehalten werden will, den lasse ich seinen Weg gehen, auch wenns mir erstmal weh tut.

Liebe ist ein Kind der Freiheit und leider hatte ich das vergessen!


Zuletzt modifiziert von Trixie am 05.02.2012 - 12:12:38
 

Admin Wolfgang

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Schönes Post Trixielein ;)!

Aber eine kleine Frage hätte ich da trotzdem:

Ich wollt immer schon wissen, wie man bewusst an seinen Charaktermängeln arbeitet.
 

Admin Wolfgang

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Noch was!

Ich geb Dir einen kleinen Aufhänger Trixie:

Stell Dir mal vor, ich bin ein wohlhabender Mann (was ich nicht bin!), der überaus geizig ist, was seine finanziellen Ressourcen anbelangt. Also sehr geizig! So geizig, dass man den Geiz als eine Charaktereigenschaft von mir ansieht. Und ich selber sehe das auch so...

Ich sehe den Geiz als einen Charaktermangel... Ich hab einfach beständig das Gefühl, auf meine Kohle ganz sorgsam achten zu müssen. So wie der Dagobert Duck einer war, der mit dem Geld halt, Du weißt schon...:)

Wie müsste ich nun an mir arbeiten, damit ich diesen verdammten Geiz loswerde?
 

herzchen_dupl_name_0

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Admin Wolfgang schrieb:
Ich wollt immer schon wissen, wie man bewusst an seinen Charaktermängeln arbeitet.

diese frage stelle ich mir auch schon lange.

ich habe ja auch die eine oder andere chraktereigenschaft, die es mir nicht unbedingt leicht im leben machen. wenn ich sie selbst an mir feststelle, d.h., im moment des handelns mir ihrer bewusst werde, dann refekitere ich mein verhalten und VERSUCHE, da gegenzusteuern. was wahrlich schwierig ist.

doch ich merke, wir sich sehr, sehr, sehr, sehr, SEHR langsam eine veränderung in mir einstellt. das zeigen mir meine mitmenschen durch ihre reaktionen auf mein verhalten.
 

Trixie

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Admin Wolfgang schrieb:
Schönes Post Trixielein ;)!

Aber eine kleine Frage hätte ich da trotzdem:

Ich wollt immer schon wissen, wie man bewusst an seinen Charaktermängeln arbeitet.

Lieber Herr Ittner,
aber gerne beantworte ich ihnen diese Frage und ich tue das, da ich es in ihrem Fall ja mit einem männlichen, also eher rational denkenden Gehirn zu tun habe, mit ein paar Beispielen:

Beispiel: Hans ist sehr oft eifersüchtig und belastet damit sich und seine Beziehung.

Der erste Schritt den Hans nun tun sollte ist, dieses Gefühl der Eifersucht erstmal ganz bewusst wahrzunehmen. Was genau fühlt er? (Wut, Trauer, das Gefühl nichts wert zu sein, usw.).

Dann sollte Hans versuchen, sich die auslösende Situation aus der Metaebene anzuschauen (das wird Hans zwar erst können, wenn er nicht mehr mitten in nem Eifersuchtsanfall ist, weil dafür braucht er dann seine rationale Seite und nicht seine männlich-cholerische Seite).

Also schaut Hans nun, ob seine Partnerin ihm wirklich einen realen Grund zur Eifersucht gegeben hat.
Nun hat er zwei Möglichkeiten....zum einen könnte da gar nix dran sein, sondern alles hat sich nur in seinem Kopf abgespielt und er ist mit seiner Eifersucht seinen Mustern gefolgt. Sein Kopfkino hat ihm also nen Streich gespielt.

Hans sollte sich nun also fragen, ob er der Situation angemessen reagiert hat, oder nicht.

Ich denke, wenn man öfters mal das eigene Verhalten, in bestimmten Situationen nach diesem Schema beleuchtet, also

1. wahrnehmen, was da an Gefühlen und Emotionen überhaupt alles da ist.
2. aus der Metaebene mal draufschaun, ob diese Gefühle überhaupt einen Auslöser in der aktuellen Situation haben oder eben nur eine Projektion aus früheren Erfahrungen sind, dann lernt man sich selbst immer besser kennen und erfährt viel darüber, warum man in bestimmten Situationen auf ne ganz bestimmte Art reagiert.

Langfristig und sicher auch mit viel Übung kann man so auch eine Verhaltensänderung erreichen und auch Charkatermängeln langfristig begegnen.

Noch ein Beispiel (nur zur Sicherheit, dass ich auch von dir verstanden werde):
Anna isst im Übermaß, stopf alles in sich rein, was ihr nicht gut tut.
Auch hier sollte Anna erstmal wahrnehmen, wie was sie genau gerade fühlt. Hat sie wirklich ein Hungergefühl, sind da noch andere Gefühle im Spiel (Trauer, Langeweile, Wut auf nen Kerl usw.).

Wenn sie das ne ganze Weile tut, dann kann sie immer besser erkennen, aus welchen Gründen sie wirklich zuviel isst und kann dann langfristig, wenn sie das möchte ihre Muster verändern (vielleicht indem sie ne Runde Bäume anbrüllen geht, wenn sie sich das nächste Mal über ihren Kerl ärgert, oder indem sie laufen geht, wenn sie Langeweile hat usw.)

Bei Hunden geht sowas übrigens noch viel einfacher als bei Menschen. Hier muss man eine negative Verhaltensweise oder auch Angst, mit etwas Positivem überdecken (meine bekommen dann ein Leckerli, wenn sie den Briefträger nicht verbellt haben:))

Es geht also immer ums erkennen und dann neu überschreiben von alten Mustern!


Zuletzt modifiziert von Trixie am 05.02.2012 - 13:33:26
 

Trixie

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Admin Wolfgang schrieb:
Noch was!

Ich geb Dir einen kleinen Aufhänger Trixie:

Stell Dir mal vor, ich bin ein wohlhabender Mann (was ich nicht bin!), der überaus geizig ist, was seine finanziellen Ressourcen anbelangt. Also sehr geizig! So geizig, dass man den Geiz als eine Charaktereigenschaft von mir ansieht. Und ich selber sehe das auch so...

Ich sehe den Geiz als einen Charaktermangel... Ich hab einfach beständig das Gefühl, auf meine Kohle ganz sorgsam achten zu müssen. So wie der Dagobert Duck einer war, der mit dem Geld halt, Du weißt schon...:)

Wie müsste ich nun an mir arbeiten, damit ich diesen verdammten Geiz loswerde?

Oh, hab deine Beispielfrage eben erst gelesen, nachdem ich das andere Post bereits geschrieben hatte.

Aber auch hier gilt:

erstmal genau reinfühlen, welche Emotionen, innere Bilder, Gefühle, Ängste und Gedanken kommen spontan hoch, wenn ich dran denke arm zu sein.
Vielleicht hab ich das Gefühl unter ner Brücke schlafen zu müssen, wenn ich nicht sparsam bin. Vielleicht ist da auch das Gefühl dahinter mir selbst nichts gönnen zu dürfen (weil ich es nicht wert bin, z.B.?)
Vielleicht hab ich diese übertriebene Sparsamkeit als Kind von den Eltern vorgelebt bekommen und dann übernommen.

Nun kommt der zweite Schritt, ich schau drauf, obs wirklich so ist, dass ich unter ner Brücke schlafen muss, nur weil ich mir einfach mal was Schönes gönne oder jemand anderem was von meinem Geld abgebe.
Wenn ich wohlhabend bin, werde ich nicht so schnell unter die Brücke müssen, nur weil ich mal was ausgebe.

Wenn meine Eltern sparsam waren und ich es deswegen so übernommen habe, dann muss ich mich fragen, ob ihre Sparsamkeit damals den gleichen Anlass hatte, wie meine Sparsamkeit (vielleicht lebten die Eltern im Krieg und sie mussten wirklich mit allem geizen um zu überleben). Wenn ich aber in ner Wohnstandsgesellschaft lebe, dann muss ich mir eben klar machen, dass meine Sparsamkeit hier keinen angemessenen Grund mehr hat.

Ach hier das gleiche Schema.....Muster erkennen und neu überschreiben!

Übrigens ist mir schon klar Wolfgang, dass du mich mit dieser Frage aufs Glatteis führen wolltest, denn du machst hier im Forum nichts anderes, als uns zu helfen unsere Muster aufzudecken und unsere Verhaltensweisen dann neu zu überschreiben.

Gerade im Affairenforum musste ich schon oft lachen, weil so ein braver und endlich wieder in Reih und Glied maschierender AM dann ein Leckerli, in Form von Aufmerksamkeit bekam:brav:
Ich sags ja, das ist echt wie bei meinen Hunden;)



Zuletzt modifiziert von Trixie am 05.02.2012 - 13:32:07
 

Admin Wolfgang

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Wow Trixielein, was für eine gigantische Arbeit Du Dir da gemacht hast und wie wunderbar Du das auseinanderklabüstert hast... Bin echt beeindruckt!

Aber, ich muss Dir leider sagen, so funktioniert das nicht...:) So ändert man keine Charaktermängel bei sich. Wir hatten uns ja darüber verständigt, wie man sich selber "reparieren" kann sozusagen.

Das alles sind Methoden die Einsicht in eine Problematik erlangen wollen und der Vorstellung erliegen, dass Einsicht zu einer Abänderung gefühlshafter Prozesse führt. Aber Einsicht in eine Situation verändert keine Gefühle.

Wenn ich weiß, dass ich in meiner Jugend unter ärmlichsten Bedingungen meine Existenz fristen musste, und ich deshalb eine Sparsamkeit entwickelt habe, die bei mir als Erwachsener im Gewand des Geizes daherkommt, dann wird mich diese Erkenntnis nicht von dem Gefühl kurieren, dass ich unbedingt mein Geld zusammenhalten muss.

Was diese Selbstreflexionen vermögen, ist, die Selbstdisziplin zu verbessern. D. h. man arbeitet damit an seiner Außenfassade. Der Geizige wäre demnach nach dieser Selbstherapie immer noch geizig, aber er würde seinen Geiz besser beherrschen können, bzw. er könnte sich leichter durchringen auch mal was zu verschenken oder für sich persönlich zu tun...

Oder Dein Beispiel mit dem Eifersüchtigen: Selbst wenn er sich anscheinend sicher ist, dass das alles unbegründet ist, werden sich seine Eifersuchtsgefühle nicht an diese rationalen Erkenntnisse halten. Kommt seine Frau eine Stunde später als geplant vom Einkauf zurück, dann wird er eher nicht glauben, dass sie mit Frau Müller einen kurzen Plausch hatte und dann noch in einen Stau geraten ist... Er wird annehmen, wider aller Vernunft, dass da der Arbeitskollege dahinter steckt, den er im Verdacht hat.

Das sich Muster überschreiben, wie soll das denn gehen?

Diese Muster sind in die Gefühlswelt eingebettet und die Analytik der Metaebene wird vom Verstand gemacht... Wie soll das eine, das andere verändern?... Gefühle sind nicht über Verstand und Einsicht zu beeinflussen

Im Forum geht es bei dem Einsatz von Strategien darum, die Gefühle beim anderen zu verändern, nicht die eigenen, die werden ja sogar versteckt.:PP

Um echte Veränderungen der eigenen Persönlichkeit zu erreichen, bedarf es anderer Menschen oder besonders gefühlsbeladene Situationen, die starke Affekte auslösen.

Psychoanalyse ist oft unwirksam und hat jahrelange Sitzungen zur Folge... Da wo sie funktioniert, ist nicht die Analyse der Auslöser von Veränderungen(allenfalls d. Katalysator), sondern starke Affekte, die der Analytiker durch Übertragungsphänomene beim Patienten auslöst.

Ein schönes Beispiel einer Charakterveränderung ist das Fernsehstück vom kleinen Lord, das immer zur Weihnachtszeit über die Bildschirme flimmert.

Niemals hätte der alte hartherzige Geizhals und Griesgram Lord Dingsbums durch Selbstanalyse seiner Metaebene sein Wesen verändert... Aber, der Junge, rein und in allem das Gute sehend, hat seine Abwehrschirme mühelos unterlaufen und durch starke Emotionen bei dem alten Knacker den Kern seiner Persönlichkeit verstellt. :)

LG
Wolfgang


Zuletzt modifiziert von Admin Wolfgang am 05.02.2012 - 14:56:21
 

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