Das hab ich geschrieben:
Ich habe deinen Brief nun gelesen und möchte dir wie folgt antworten:
In meinem Leben haben einige Veränderungen stattgefunden. Diese Veränderungen haben nicht nur mein Umfeld sondern auch mich und meine Sichtweise auf Menschen verändert. Auch meine Sichtweise auf uns und alles was wir erlebt haben. Der Abstand hat mir sehr gut getan und hat mir geholfen das Erlebte klarer und rationaler zu sehen.
Die schöne Zeit von der du schreibst, habe ich so nicht wahrgenommen. In den gesamten 3 Jahren eigentlich nicht. Die ersten 3 Wochen vielleicht.
Ich fühle mich jetzt wie aus einem langen Alptraum erwacht und merke endlich wieviel Schönheit mich umgibt und was ich mir in nur einem Jahr geschaffen habe. Ich konzentriere mich ausschließlich nur auf die tollen Menschen an meiner Seite, die mir Energie geben, so wie (Name der Kollegin) z.B. und es erfüllt mich.
Die Situation Auf der Arbeit belastet mich nicht mehr. Ich habe dort ein Standing und viel wichtiger - Freunde, die mir glauben, mich in all meinen Lebenslagen unterstützen und wertschätzen und die an meiner Seite stehen, weil sie mich lieben und meine Sichtweise teilen.
Mir tut es leid für dich, dass du deshalb offensichtlich leidest. Damit musst du nun fertig werden. Du hast gewisse Entscheidungen getroffen und damit Grenzen überschritten, die eindeutig definiert waren. Du bist "bis zum äußersten gegangen" und auch darüber hinaus. Die Konsequenzen hättest du dir ausrechnen müssen, denn die Rechnung war nicht schwer. Der Lösungsweg bekannt. Du musstest die Aufgabe ja auch vorher schon mal rechnen.
Auch wenn am Ende alles "nicht ganz okay" abgelaufen ist, bin ich mit mir selbst im Reinen.
Ich habe nämlich etwas realisiert und das war für mich wichtig zu begreifen:
Die einfachen Anforderungen, die ich an eine ehrliche Partnerschaft habe, hättest du niemals erfüllen können. Auch beim zweiten Anlauf nicht. Das ist auch nicht böse gemeint, auch wenn ich derjenige bin der Kompromisse einging... Ich kann nun mal nicht aus dir etwas machen, das du nicht bist. Du bist wie du bist... und so formt sich deine Welt. Damit legitimierst du dein Verhalten, denn in deiner Welt ist dein Verhalten völlig "normal". "Besessenheit", Egoismus (heimliche Suche nach einem 3. Sexpartner), "immer ans äußerste gehen" (ohne Rücksicht auf andere), Perfidität, Untreue, (sexuelle-) Diffamierung, Lügen, (harte-) Drogen (auch als Entschuldigung), Sex mit jedem und egal wem (mit oder ohne die Einwilligung des Partners) sind Teile deiner Welt, die ich in den letzten Jahren miterleben musste und mir leider angetan habe. Das geht ok für mich. Du kannst gerne so sein, solange ich nicht ein Teil davon bin. Es gibt sicher Menschen aus Deiner Welt, die so behandelt werden wollen, weil sie es eben nicht anders kennen und das ganze bezeichnen sie dann hinterher sicher auch als eine "schöne Zeit". So wie du es tust: Unreflektiert.........und froh darüber.
Nur habe ich erkannt, dass ich nie so wie du gewesen bin und auch niemals so sein werde. Für mich sind das keine Begriffe, die eine "schöne Zeit" beschreiben. Ich möchte diese Erlebnisse und Erfahrungen auch nicht als "schöne Zeit" untergejubelt bekommen. Ich habe ganz andere Wertvorstellungen auf die ich meine Welt aufbaue. Keines von den oben genannten Begriffen ist Teil davon, darf es auch nicht sein. Und darauf bin ich stolz. Du solltest das ebenfalls respektieren und akzeptieren, denn auch ich bin so wie ich bin.
Ich bin froh, dass ich gerade rechtzeitig aussteigen konnte und mich gegen dich und somit gegen diese Liebe entschieden habe. Ich bin so froh an dem Morgen dir mit dem Fakeaccount geschrieben zu haben. Es hat mir gezeigt was du wahrhaftig bist... was du in all den Jahren warst und wie deine Welt aussieht. Erstaunlich: Du hast es sogar selbst in deinem Brief beschrieben, nennst es aber eine "schöne Zeit".
Ich habe mich getrennt, weil ich meine Welt nicht länger deiner aussetzen wollte. Das konnte von Anfang an nicht funktionieren. Eigentlich wusste ich das auch in dem Moment, als ich mich in dich verliebt hatte. Vermutlich hielt ich dich deshalb immer auf Distanz.
Ich wollte das nie wahrhaben, weil ich in dir etwas anderes gesehen hatte.
Ich dachte...irgendwann änderst du dich vielleicht. Ich habe jetzt endlich realisiert, dass du das nicht schaffen kannst. Das wurde mir durch dein Verhalten nach der Trennung noch viel bewusster.
Ich hab mich auf allen Ebenen von dir getrennt.
Wenn ich heute Menschen kennenlerne, die harte Drogen konsumieren oder extreme narzisstische, promiskuitive Züge aufweisen (das ist wirklich nicht böse gemeint) genieße ich sie mit großem Abstand. Und auch du bist da keine Ausnahme. Das alles hat auch nichts mit Hass zu tun. Ich hasse dich nicht. Ich war sehr wütend auf dich, ja! Es sind aber vielmehr die Erfahrungen, die ich leider machen musste und die mir zum 2. mal nicht erspart wurden. - Auch wenn mir so etwas nie wieder passieren kann.
Deshalb spielst du weder als Freund, noch als Kollege für mich eine Rolle. Berufliches und Privates zu trennen ist hier unmöglich. Mit anderen Worten: ich schulde der "schönen Zeit" nichts!
"In meinen Augen hast du dich als ein Mensch entpuppt, der andere Menschen nur braucht und benutzt, um sich selbst aufzuwerten. Hinter deiner Fassade ist es leer. Aber, wenn du irgendwann mal wirklich Hilfe brauchen solltest, .... weil es dir wirklich dreckig geht und du niemanden mehr hast, dann stehe ich dir trotz allem menschlich bei. Mehr kannst du von mir nicht mehr erwarten." (April 2016) Krass, so weit war ich damals... Naja, Shit happens!
Ich wünsche dir eine schöne Zeit. Zumindest nach deinem Verständnis und in deiner Welt. Bleibe dort. Dort wirst du glücklich.