Liebe rebeb,
Wie hast du die Kontaktsperre denn trotz gemeinsamen Baby gestaltet? Gerade auch in den ersten paar Monaten, wenn das Baby noch viel bei der Mama ist? Stell ich mir schwierig vor.
ja, das war tatsächlich schwierig. in der Schwangerschaft noch einfach - bei der Geburt dann etwas absurd, da er dabei sein wollte, was ich nicht wollte usw. usf und wir letztendlich so gelöst hatten, dass er dabei war - ich aber in entscheidendem Moment
ihn gebeten (sofern man in den Wehen höflich bitten kann
) habe vor die Tür zu gehen - er aber, wie er hinterher erzählte, von der offenen Tür aus geschaut hat, was ich natürlich nicht mitbekommen habe. naja.
mit Säugling dann war es natürlich schwierig und wirklich herausfordernd. Ich konnte das ja nicht so streng gestalten, da Baby noch so klein war, ich stillte usw - war es dann so, dass er eben die Zeit mit ihm bei mir zuhause verbrachte - außer wenn sie draußen spazieren waren. Er hatte ihn dann auch im Tragebeutel usw.
das mitzuerleben und gleichzeitig zu wissen, man ist getrennt und da existiert außerdem noch ne Andere kann einen schon verrückt machen. Ich hab gemerkt, das Einzige was hilft, ist, mich nicht reinzusteigern, am besten gar nicht drüber nachdenken. Das Kind hat einen Vater, der sich kümmert und da muss ich einfach im Kopf einen Punkt machen.
ich habe weitere Gedanken ganz bewusst von mir weggeschoben, mich ganz bewusst abgegrenzt innerlich von jeden Gedanken, die nichts bringen außer Traurigkeit usw.
anders gehts echt nicht.
es ging mir dann auch emotional stetig besser.
Praktisch war es so, dass er regelmäßig an den Wochenenden vorbei kam für jeweils zwei, drei Stunden, zwei Tage lang oder auch mal drei Tage hintereinander - also pro Tag zwei/drei Stunden (also ca.). dann hat er die Zeit mit Baby verbracht - ich hab das dann so genutzt, was zu arbeiten, mich auszuruhen, alleine kurz spazieren zu gehen usw.
Ich war natürlich so weit freundlich, ihm zu zeigen, wenn er gefragt hat, was man wie anzieht, wo er die Sachen findet zum Wickeln, zum Baden usw.
habe mich dabei aber nicht eingemischt, auch wenn er ca. 30min brauchte, um ihn ausgehfertig anzuziehen und das Protestgeschrei anschwoll..usw.
essen gekocht hab ich ihm keines, er konnte sich natürlich was nehmen, wenn er Hunger hatte, extra Kaffee kochen oder so habe ich auch nicht gemacht. die Wohnung war sowieso im Chaos, habe ich auch so gelassen.
Später dann hat er was gekocht, so viel, dass ich auch für den nächsten Tag noch was hatte.
als der Kleine älter war, waren sie dann auch länger alleine draußen unterwegs, Ausflüge usw.
Da bin ich zuerst einige Zeit nicht mitgekommen. auch nicht, wenn er fragte.
das habe ich dann später gemacht, als er immer wieder fragte - und anfing, mich beim Einkaufen zu begleiten (mit Kind), obwohl seine Besuchszeit eigentlich schon rum war, und er fahren wollte/musste. Er wollte uns dann noch hier und dort hinbringen, einen Gefallen tun usw. - das habe ich dann wirklich als freundlich empfunden und dankend angenommen und daraus entstand auch, dass wir dann zu dritt bald mal Ausflüge machten.
die Kontaktsperre lockerte sich da also - durch Hartnäckigkeit seinerseits und einem lockeren Umgang mit der ganzen Situation meinerseits-
Wie lang wart ihr getrennt, bis ihr euch bzw er sich wieder angenähert hatte, weil seine Gefühle wieder neu für dich erwacht sind?
so genau weiß ich das jetzt gerade nicht. die Trennung in der Schwangerschaft war so im letzten Drittel (das zog sich ja ein bisschen hin - mit Distanzierung von ihm zunächst usw.) - dass er mehr meine Nähe suchte und nicht nur die zum Sohn, war so, als dieser etwa vier Monate alt war. Dann kamen auch Komplimente über dies und das, dieses zusammen Einkaufen gehen usw. - das ging ja auch langsam. ich musste mir dann auch darüber erstmal selbst wieder klar werden, wie ich das einordne. Unübersehbar eine kontinuierliche Annäherung wurde das, als der Kleine schon fast ein Jahr alt war, da meldete ich mich dann auch hier an.
Ich hoffe, du konntest deine erste Schwangerschaft dennoch ein wenig genießen? Ich weiß, dass eine Trennung in der Schwangerschaft echt schlimm ist.
Danke
ja, das konnte ich - es ging mir dann, als die Trennung endlich ausgesprochen und er ausgezogen war, sogar schnell wieder ganz gut. diese Zeit vorher mit schlecht gelauntem Mann, diese Distanz, du weißt nicht, was los ist, dann das Gespräch über die andere Frau - das war schlimmer.
als ich dann meine Ruhe hatte (mit Baby im Bauch
) war das eine Erleichterung.
ich hab manchmal gedacht, dass es mir eigentlich echt gut geht und er die A****karte gezogen hatte -mit seinem Gefühlswirrwar, getrennt von der Schwangeschaft, vom Kind, mit einer anderen Frau in so einer Situation - das ist doch Stress der blödesten Sorte - bei mir war wenigstens die Lage klar