Dschungel93
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- 24 Apr. 2024
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Hallo liebe Community,
zuerst: Ich bin neu, habe mir aber schon ein paar interessante Stränge hier im Forum durchgelesen. Ich bedanke mich schon mal im Voraus für alle eure Antworten und vielleicht auch Tipps! Bin mir nicht sicher ob ich hier in der richtigen Kategorie bin/schreibe, bitte ggf. verschieben, danke. Sollte ich hier im Forum komplett falsch sein, bin ich niemanden „böse“ wenn mein folgender Beitrag gelöscht wird.
ich habe ein „kleines“ Anliegen was mir auf dem Herzen liegt.
Vor knapp einem Jahr hat sich meine Ex von mir getrennt. Sie hatte vor mir schon eine Beziehung die zwei Jahrzehnte hielt. Da sie in dieser Beziehung immer unglücklicher wurde trennte sie sich schließlich von Ihrem Mann und ließ sich scheiden.
Wir haben uns vor ca. 4 Jahren übers Internet kennen gelernt (zur Corona-Zeit). Haben viel gechattet, Videotelefoniert und uns nach ein paar Monaten das erste mal getroffen. Wir kamen und schließlich immer näher und verliebten uns ineinander. Es stellte sich nach und nach heraus, dass wir uns in manchen Dingen sehr ähnlich sind. Wir hatten (fast) die gleichen Interessen, Hobbys, Ansichten (sei es über Kinder, Familie und co.).
In einer Sache waren wir uns aber komplett unterschiedlich und anderer Meinung: Das Thema rund um Glauben/Gott. Meine Ex-Freundin stammt aus einem streng gläubigen Elternhaus. Sie - und auch Ihre komplette Familie - ist in einer evangelischen Freikirche groß geworden bzw. aufgewachsen. Sie liebt „Gott“ mehr als alles andere auf dieser Welt. Ich bin (leider) ungläubig, was mir dann auch zum Verhängnis wurde (Trennung).
Meine Ex hat mir ziemlich zum Anfang unserer (Fern)Beziehung gesagt, mit das wichtigste – wenn nicht sogar das wichtigste - in unserer Beziehung ist das, dass ich mich niemals zwischen sie und Gott stellen darf. Die Aussage hatte mich kurz stutzig gemacht aber letztendlich habe ich mir dabei nichts gedacht und das akzeptiert. Als sie mich fragte ob ich an Gott glaube und ich das mit einem „nein, ich bin Atheist“ erwiderte, kam gleich ein „Wieso nicht? Gott gibt es, das weiß ich!“. Glücklich war sie mit meiner Antwort nicht, aber sie hatte es (scheinbar) anfangs akzeptiert. Vielleicht noch kurz: Ich habe absolut nichts gegen Gläubige, solange sie glücklich sind und niemand anderen damit schaden zufügen.
Abgekürzt: Wir hatten 3 wunderschöne Jahre. Unternehmungen zusammen gemacht, Urlaube zusammen verbracht, viel kommuniziert und Sex kam auch nicht zu kurz. Wir waren im großen und ganzen ein glückliches Paar. Klar gab es auch mal die eine oder andere Meinungsverschiedenheit, was aber immer eher harmlos verlief. Also eher das erste halbe Jahr war wunderschön - als sie sich dann wieder einer Glaubensgemeinschaft anschloss, ging es bergab (jedenfalls für mich), aber dazu gleich mehr.
Als sich meine Ex damals von ihrem Mann scheiden ließ, musste sie auch ihre Freikirche verlassen, da eine Scheidung nicht geduldet wurde. Die Mitglieder der Freikirche und zum Teil auch ihre Freunde und Familie haben ihr eingeredet, sie begehe damit Ehebruch und das wird von Gott mit der Hölle bestraft, denn so (oder so ähnlich) stehe es in der Bibel. Sie fiel in ein tiefes Loch, weinte viel und brauchte Monate bis sie sich davon einigermaßen erholte. Ich hab sie immer versucht zu trösten und aufzumuntern. Einerseits hat sie sich gefreut, andererseits hatte ich aber so ein „Was weist denn du schon darüber? Du bist schließlich ungläubig“-Gefühl bei ihr gemerkt. In dieser Zeit, in der sie kein Mitglied der Freikirche mehr war, haben wir zwar hin und wieder über Gott gesprochen aber eher selten und wenn, dann verliefen unsere Gespräche auch immer eher cool und lässig. Bis zu diesem Zeitpunkt (der gleich folgt) dachte ich mir: „Gut cool, sie ist zwar gläubig, aber für mich noch alles im Rahmen, finde ich gut. Sie akzeptiert mich als Atheist. Wir lieben uns, verstehen uns super. Wir sind das (fast) "perfekte Paar.“
Mit „gläubig, aber für mich noch alles im Rahmen“ meine ich: Sie hat täglich online Gottesdienste geschaut, mit ihren (Klein)Kindern (aus der vorherigen Ehe, die ich oben kurz beschrieben habe) Mittags vorm Essen und Abends vorm schlafen gehen gebetet. Ich selber bin auch in einer christlichen Familie aufgewachsen. Sonntags in die Kirche zu gehen und Abends vor dem Schlafen gehen zu beten war bei uns auch gang und gäbe – jedenfalls früher als Kinder.
Ungefähr ein halbes Jahr später schloss sich meine Ex erneut einer (anderen) Freikirche an. Zur „Anfangszeit“ war noch alles ganz cool, meine Ex war wieder glücklich. Ich freute mich für sie. Nach einiger Zeit wurde aus meinem „lässigen gut cool“ ein „was ist denn jetzt los, was wird das ganze?“. Sie ging jeden Sonntag in die Kirche, hörte fast ausschließlich christliche Musik, las fast nur christliche Zeitschriften, hörte sich täglich mehrere christliche Predigten an, wenn Besuch kam wurde fast immer über Gott/Gemeinde gesprochen, sie ging jede Woche zu einem christlichen Hauskreis und christlichen Frauentreff. Zudem hatte sie noch jede Woche ein mehrstündiges Gespräch mit den Pastoren. Es gab während unserer Beziehung auch mehrere Versuche mich zu bekehren, die aber immer scheiterten. Während unserer Beziehung hat sie mir oft gesagt das sie mich liebt und für immer mit mir zusammen sein will. Auch hat sie öfter gesagt, dass sie mich Heiraten will, denn nur als verheiratete Frau darf sie ihre Dienste (die ihr extrem wichtig sind) in der Gemeinde (wieder) ausführen.
Ich hatte ein paar mal das Gespräch mit ihr über dieses Thema gesucht, aber obwohl sie ein kritikfähiger Mensch war, hatte sie wenn es um Gott/Gemeinde ging jegliche kleinste Kritik meinerseits abgeblockt. Hatte sie mal auf die Abgabe des Zehnten angesprochen, heißt sie „spendet“ jeden Monat 10% ihres Nettoeinkommens an die Gemeinde. Ihre Antwort war: „Ich MUSS nichts bezahlen, das ist freiwillig! Aber ich mach das gerne!“
Mir hatte sie mal gesagt, dass es auch den Teufel und Dämonen gibt. Mit Toten könne man auch sprechen, aber das darf man nicht, weil das eine Sünde ist. Ihre Pastoren können nur durch das Gebet zu Gott kranke Menschen von einer auf die andere Sekunde heilen.
Die Evolutionstheorie ist natürlich auch falsch und nur Ihre Gemeinde (bzw. auch einige andere freikirchliche Gemeinden) ist das einzig wahre. Alles andere sind Sekten. Die Bibel wird eins zu eins wörtlich genommen. Ich muss jetzt noch dazu sagen, dass meine Ex ein sehr leichtgläubiger und beeinflussbarer Mensch ist. Sie glaub (ganz besonders ihrer Gemeinde) komplett alles was ihr erzählt wird.
Dadurch das sie keine Kritik diesbezüglich einstecken konnte, habe ich dann dieses Thema gescheut und wollte mehr oder weniger davon auch nichts mehr wissen. Das war natürlich nur bedingt möglich, denn wenn ich bei ihr war liefen ständige christliche Lieder oder irgendwelche Predigten. Auch wenn es mich öfter genervt hat, habe ich mich mit der Zeit damit abgefunden und es auch akzeptiert. Der eine glaubt an Aliens, der andere Geister, sie an Gott. Ist halt so.
Eines Tages (vor ungefähr einem Jahr) hat sie mich weinend angerufen und mir gesagt, dass es für uns beide besser ist wir trennen uns, weil wir nicht die gleichen christlichen Werte haben. Das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Diesen Schock musste ich erst mal „runter schlucken“, aber mir blieb letztendlich nicht anderes übrig als die Trennung zu akzeptieren. Schließlich entsprach ihr Trennungsgrund der Wahrheit. Direkt nach der Trennung hatten wir allerdings (schriftlich) noch sehr viel Kontakt, haben uns gegenseitig aufgebaut und auch sonst über alles mögliche geschrieben. Trotz des Kontaktes mit ihr fiel mir die Trennung ziemlich schwer, hatte Nachts Schlafstörungen und am Tag - mal mehr mal weniger - Stimmungsschwankungen. Einerseits hatte ich noch Hoffnungen das das mit uns noch mal was wird, andererseits wollte ich aber auch keine Beziehung mehr mit ihr. Ich war zwiegespalten. Nach ungefähr einem halben Jahr (als ich mich wieder gefühlsmäßig einigermaßen gefangen habe) wurde der Kontakt ihrerseits immer weniger bis sie mir dann eine Nachricht schrieb in der grob zusammengefasst stand: Sie hat einen neuen Freund und ist sehr glücklich darüber. Ich darf ihr zwar ab und zu noch schreiben, aber soll meinen Kontakt zu ihr stark eingrenzen. Sie wünscht mir alles Gute und hofft das ich Gott kennen lerne.
Das war dann der nächste Schlag ins Gesicht. Hab ihr dann geantwortet das ich ihr auch alles Gute mit ihrem neuen Lebenspartner wünsche und dann den Kontakt zu ihr stark eingeschränkt. Wir haben im vergangenen letzten halben Jahr noch zwei Sätze geschrieben „wie gehts dir?“ „gut und dir?“ „mir auch“. Das wars. Meine Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen gingen wieder von vorne los. Bis vor zwei Wochen ging es mir wieder besser, auch wenn ich noch täglich an sie denke. Dann sagte mir eine Bekannte das meine Ex in den kommenden Tagen heiratet.
Ich fasse kurz zusammen: Sie trennt sich von mir, hat nach 5 Monaten einen neuen Freund und weitere 5 Monate später heiratet sie. Kann das gut gehen?
Obwohl ich mir mit ihr eh keine Beziehung mehr vorstellen kann, zieht mich das gerade wieder sehr runter. Sie ist eine ganz liebenswerte Person und mir keineswegs egal, ich mag sie als Mensch. Mich plagen des öfteren Schuldgefühle und mach mir sehr viele Gedanken. Hätte ich sie vielleicht auch nach ein paar Monaten heiraten sollen, damit sie ihre Dienste in der Freikirche wieder ausführen darf? Hätte ich ihr zur liebe mit in die Freikirche gehen sollen und so tun ob würde ich auch an Gott glauben? Wären wir dann noch glücklich zusammen?
Ich würde mich sehr über eure Meinungen (als Experten) freuen! Vielen herzlichen Dank schon mal im Voraus!
Und danke das ihr euch die Zeit genommen habt meinen langen Text durchzulesen. Ich wollte eigentlich kürzer schreiben, aber irgendwie wurde daraus nichts . Tut mir Leid.
Beste Grüße,
Dschungel93
zuerst: Ich bin neu, habe mir aber schon ein paar interessante Stränge hier im Forum durchgelesen. Ich bedanke mich schon mal im Voraus für alle eure Antworten und vielleicht auch Tipps! Bin mir nicht sicher ob ich hier in der richtigen Kategorie bin/schreibe, bitte ggf. verschieben, danke. Sollte ich hier im Forum komplett falsch sein, bin ich niemanden „böse“ wenn mein folgender Beitrag gelöscht wird.
ich habe ein „kleines“ Anliegen was mir auf dem Herzen liegt.
Vor knapp einem Jahr hat sich meine Ex von mir getrennt. Sie hatte vor mir schon eine Beziehung die zwei Jahrzehnte hielt. Da sie in dieser Beziehung immer unglücklicher wurde trennte sie sich schließlich von Ihrem Mann und ließ sich scheiden.
Wir haben uns vor ca. 4 Jahren übers Internet kennen gelernt (zur Corona-Zeit). Haben viel gechattet, Videotelefoniert und uns nach ein paar Monaten das erste mal getroffen. Wir kamen und schließlich immer näher und verliebten uns ineinander. Es stellte sich nach und nach heraus, dass wir uns in manchen Dingen sehr ähnlich sind. Wir hatten (fast) die gleichen Interessen, Hobbys, Ansichten (sei es über Kinder, Familie und co.).
In einer Sache waren wir uns aber komplett unterschiedlich und anderer Meinung: Das Thema rund um Glauben/Gott. Meine Ex-Freundin stammt aus einem streng gläubigen Elternhaus. Sie - und auch Ihre komplette Familie - ist in einer evangelischen Freikirche groß geworden bzw. aufgewachsen. Sie liebt „Gott“ mehr als alles andere auf dieser Welt. Ich bin (leider) ungläubig, was mir dann auch zum Verhängnis wurde (Trennung).
Meine Ex hat mir ziemlich zum Anfang unserer (Fern)Beziehung gesagt, mit das wichtigste – wenn nicht sogar das wichtigste - in unserer Beziehung ist das, dass ich mich niemals zwischen sie und Gott stellen darf. Die Aussage hatte mich kurz stutzig gemacht aber letztendlich habe ich mir dabei nichts gedacht und das akzeptiert. Als sie mich fragte ob ich an Gott glaube und ich das mit einem „nein, ich bin Atheist“ erwiderte, kam gleich ein „Wieso nicht? Gott gibt es, das weiß ich!“. Glücklich war sie mit meiner Antwort nicht, aber sie hatte es (scheinbar) anfangs akzeptiert. Vielleicht noch kurz: Ich habe absolut nichts gegen Gläubige, solange sie glücklich sind und niemand anderen damit schaden zufügen.
Abgekürzt: Wir hatten 3 wunderschöne Jahre. Unternehmungen zusammen gemacht, Urlaube zusammen verbracht, viel kommuniziert und Sex kam auch nicht zu kurz. Wir waren im großen und ganzen ein glückliches Paar. Klar gab es auch mal die eine oder andere Meinungsverschiedenheit, was aber immer eher harmlos verlief. Also eher das erste halbe Jahr war wunderschön - als sie sich dann wieder einer Glaubensgemeinschaft anschloss, ging es bergab (jedenfalls für mich), aber dazu gleich mehr.
Als sich meine Ex damals von ihrem Mann scheiden ließ, musste sie auch ihre Freikirche verlassen, da eine Scheidung nicht geduldet wurde. Die Mitglieder der Freikirche und zum Teil auch ihre Freunde und Familie haben ihr eingeredet, sie begehe damit Ehebruch und das wird von Gott mit der Hölle bestraft, denn so (oder so ähnlich) stehe es in der Bibel. Sie fiel in ein tiefes Loch, weinte viel und brauchte Monate bis sie sich davon einigermaßen erholte. Ich hab sie immer versucht zu trösten und aufzumuntern. Einerseits hat sie sich gefreut, andererseits hatte ich aber so ein „Was weist denn du schon darüber? Du bist schließlich ungläubig“-Gefühl bei ihr gemerkt. In dieser Zeit, in der sie kein Mitglied der Freikirche mehr war, haben wir zwar hin und wieder über Gott gesprochen aber eher selten und wenn, dann verliefen unsere Gespräche auch immer eher cool und lässig. Bis zu diesem Zeitpunkt (der gleich folgt) dachte ich mir: „Gut cool, sie ist zwar gläubig, aber für mich noch alles im Rahmen, finde ich gut. Sie akzeptiert mich als Atheist. Wir lieben uns, verstehen uns super. Wir sind das (fast) "perfekte Paar.“
Mit „gläubig, aber für mich noch alles im Rahmen“ meine ich: Sie hat täglich online Gottesdienste geschaut, mit ihren (Klein)Kindern (aus der vorherigen Ehe, die ich oben kurz beschrieben habe) Mittags vorm Essen und Abends vorm schlafen gehen gebetet. Ich selber bin auch in einer christlichen Familie aufgewachsen. Sonntags in die Kirche zu gehen und Abends vor dem Schlafen gehen zu beten war bei uns auch gang und gäbe – jedenfalls früher als Kinder.
Ungefähr ein halbes Jahr später schloss sich meine Ex erneut einer (anderen) Freikirche an. Zur „Anfangszeit“ war noch alles ganz cool, meine Ex war wieder glücklich. Ich freute mich für sie. Nach einiger Zeit wurde aus meinem „lässigen gut cool“ ein „was ist denn jetzt los, was wird das ganze?“. Sie ging jeden Sonntag in die Kirche, hörte fast ausschließlich christliche Musik, las fast nur christliche Zeitschriften, hörte sich täglich mehrere christliche Predigten an, wenn Besuch kam wurde fast immer über Gott/Gemeinde gesprochen, sie ging jede Woche zu einem christlichen Hauskreis und christlichen Frauentreff. Zudem hatte sie noch jede Woche ein mehrstündiges Gespräch mit den Pastoren. Es gab während unserer Beziehung auch mehrere Versuche mich zu bekehren, die aber immer scheiterten. Während unserer Beziehung hat sie mir oft gesagt das sie mich liebt und für immer mit mir zusammen sein will. Auch hat sie öfter gesagt, dass sie mich Heiraten will, denn nur als verheiratete Frau darf sie ihre Dienste (die ihr extrem wichtig sind) in der Gemeinde (wieder) ausführen.
Ich hatte ein paar mal das Gespräch mit ihr über dieses Thema gesucht, aber obwohl sie ein kritikfähiger Mensch war, hatte sie wenn es um Gott/Gemeinde ging jegliche kleinste Kritik meinerseits abgeblockt. Hatte sie mal auf die Abgabe des Zehnten angesprochen, heißt sie „spendet“ jeden Monat 10% ihres Nettoeinkommens an die Gemeinde. Ihre Antwort war: „Ich MUSS nichts bezahlen, das ist freiwillig! Aber ich mach das gerne!“
Mir hatte sie mal gesagt, dass es auch den Teufel und Dämonen gibt. Mit Toten könne man auch sprechen, aber das darf man nicht, weil das eine Sünde ist. Ihre Pastoren können nur durch das Gebet zu Gott kranke Menschen von einer auf die andere Sekunde heilen.
Die Evolutionstheorie ist natürlich auch falsch und nur Ihre Gemeinde (bzw. auch einige andere freikirchliche Gemeinden) ist das einzig wahre. Alles andere sind Sekten. Die Bibel wird eins zu eins wörtlich genommen. Ich muss jetzt noch dazu sagen, dass meine Ex ein sehr leichtgläubiger und beeinflussbarer Mensch ist. Sie glaub (ganz besonders ihrer Gemeinde) komplett alles was ihr erzählt wird.
Dadurch das sie keine Kritik diesbezüglich einstecken konnte, habe ich dann dieses Thema gescheut und wollte mehr oder weniger davon auch nichts mehr wissen. Das war natürlich nur bedingt möglich, denn wenn ich bei ihr war liefen ständige christliche Lieder oder irgendwelche Predigten. Auch wenn es mich öfter genervt hat, habe ich mich mit der Zeit damit abgefunden und es auch akzeptiert. Der eine glaubt an Aliens, der andere Geister, sie an Gott. Ist halt so.
Eines Tages (vor ungefähr einem Jahr) hat sie mich weinend angerufen und mir gesagt, dass es für uns beide besser ist wir trennen uns, weil wir nicht die gleichen christlichen Werte haben. Das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Diesen Schock musste ich erst mal „runter schlucken“, aber mir blieb letztendlich nicht anderes übrig als die Trennung zu akzeptieren. Schließlich entsprach ihr Trennungsgrund der Wahrheit. Direkt nach der Trennung hatten wir allerdings (schriftlich) noch sehr viel Kontakt, haben uns gegenseitig aufgebaut und auch sonst über alles mögliche geschrieben. Trotz des Kontaktes mit ihr fiel mir die Trennung ziemlich schwer, hatte Nachts Schlafstörungen und am Tag - mal mehr mal weniger - Stimmungsschwankungen. Einerseits hatte ich noch Hoffnungen das das mit uns noch mal was wird, andererseits wollte ich aber auch keine Beziehung mehr mit ihr. Ich war zwiegespalten. Nach ungefähr einem halben Jahr (als ich mich wieder gefühlsmäßig einigermaßen gefangen habe) wurde der Kontakt ihrerseits immer weniger bis sie mir dann eine Nachricht schrieb in der grob zusammengefasst stand: Sie hat einen neuen Freund und ist sehr glücklich darüber. Ich darf ihr zwar ab und zu noch schreiben, aber soll meinen Kontakt zu ihr stark eingrenzen. Sie wünscht mir alles Gute und hofft das ich Gott kennen lerne.
Das war dann der nächste Schlag ins Gesicht. Hab ihr dann geantwortet das ich ihr auch alles Gute mit ihrem neuen Lebenspartner wünsche und dann den Kontakt zu ihr stark eingeschränkt. Wir haben im vergangenen letzten halben Jahr noch zwei Sätze geschrieben „wie gehts dir?“ „gut und dir?“ „mir auch“. Das wars. Meine Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen gingen wieder von vorne los. Bis vor zwei Wochen ging es mir wieder besser, auch wenn ich noch täglich an sie denke. Dann sagte mir eine Bekannte das meine Ex in den kommenden Tagen heiratet.
Ich fasse kurz zusammen: Sie trennt sich von mir, hat nach 5 Monaten einen neuen Freund und weitere 5 Monate später heiratet sie. Kann das gut gehen?
Obwohl ich mir mit ihr eh keine Beziehung mehr vorstellen kann, zieht mich das gerade wieder sehr runter. Sie ist eine ganz liebenswerte Person und mir keineswegs egal, ich mag sie als Mensch. Mich plagen des öfteren Schuldgefühle und mach mir sehr viele Gedanken. Hätte ich sie vielleicht auch nach ein paar Monaten heiraten sollen, damit sie ihre Dienste in der Freikirche wieder ausführen darf? Hätte ich ihr zur liebe mit in die Freikirche gehen sollen und so tun ob würde ich auch an Gott glauben? Wären wir dann noch glücklich zusammen?
Ich würde mich sehr über eure Meinungen (als Experten) freuen! Vielen herzlichen Dank schon mal im Voraus!
Und danke das ihr euch die Zeit genommen habt meinen langen Text durchzulesen. Ich wollte eigentlich kürzer schreiben, aber irgendwie wurde daraus nichts . Tut mir Leid.
Beste Grüße,
Dschungel93
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