Neurodoron
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- Registriert
- 1 Jan. 2018
- Beiträge
- 35
Hallo zusammen,
ich melde mich bei Euch, da mir dieses Forum den vernünftigsten Eindruck macht, im Vergleich zum reißerischen Rest den man im Internet zu diesem Thema findet.
Gerne möchte ich Euch meine Geschichte erzählen. Zum einen erhoffe ich mir vom Niederschreiben eine gewisse Erleichterung, zum anderen wäre ich dankbar für Kommentare und/oder Ratschläge:
Im Juni 2016 lernte ich meinen Ex kennen, wir sind beide 34 Jahre alt und waren beide davor mehrere Jahre Single. Ich verliebte mich sehr schnell in ihn und mir war klar, dass ich mit ihm eine feste Beziehung eingehen möchte. Er hingegen ließ sich in dieser Hinsicht mehr Zeit und entschied erst vier Monate später, dass er mit mir nun offiziell ein Paar sein möchte. Sein Zögern rechtfertigte er mit der Tatsache, dass er lange allein gewesen sei und ein solches Miteinander erst wieder erlernen müsse.
Da er ein sehr offener und kontaktfreudiger Mensch ist, der viel unterwegs ist, viele Freunde hat, oft feiert und gerne trinkt, war das für mich nicht leicht zu akzeptieren. Ich wurde ziemlich schnell unsicher. Gleich zu Beginn war also das Machtverhältnis alles andere als ausgeglichen.
Nachdem wir nun offiziell ein Paar waren, wurde ich einigen seiner Freunde vorgestellt, auch Teilen seiner Familie. Er nahm mich manchmal (nicht gerade regelmäßig) mit zu seinen Unternehmungen. Oft konnte ich auch schlichtweg nicht daran teilnehmen, da ich das vergangene Jahr auf mein Staatsexamen lernen musste.
Er hingegen ließ sich vom Feiern nicht abhalten und oft hatte ich keine Ahnung, wann er mit wem wie lange unterwegs war. Ich wurde misstrauisch. Dies war nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass er einen sehr seltsamen mit seinem Handy pflegte. So trug er dieses ständig bei sich, es lag nie einfach mal so herum und wenn ich zugegen war, war es stets im Flugmodus.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er mir gegenüber etwas verschweigt - ich vertraute ihm nicht. Er bekam Geschenke von anderen Frauen zu seinem Geburtstag, er traf sich regelmäßig mit anderen Frauen die ich nie zu Gesicht bekam und schließlich ertappte ich ihn beim Lügen (er erzählte mir er würde sich mit seinem besten Freund zum Essen treffen, traf sich tatsächlich aber mit einer anderen Frau).
Wir stritten oft, was nicht zuletzt meiner Unsicherheit geschuldet war und nachdem ich ihn beim Lügen ertappte, beendete ich die Beziehung.
Noch am selben Tag rief er meine beste Freundin an, die er übrigens nie persönlich kennengelernt hat da sie 600 km weit weg wohnt, und heulte sich bei ihr aus. Tag danach erzählte mir meine Freundin davon und meinte, dass sie davon überzeugt sei, dass dieser Mann mich aufrichtig lieben würde und ich war der Meinung den größten Fehler begangen zu haben.
Nach einer Woche kamen wir wieder zusammen. Anfangs lief es wunderbar, nicht zuletzt weil ich mir vorgenommen hatte mein Misstrauen in den Griff zu bekommen und dieser Liebe eine Chance geben wollte. Allerdings lief das vergangene Jahr alles andere als rosig. Wir stritten sehr viel. Ich stand unter dem Examensdruck und hatte wenig Zeit. Er war im Sommer mehrere Wochen allein im Urlaub und machte mir nicht den Eindruck als würde er mich sehr vermissen - er distanzierte sich.
Zunächst führte ich es darauf zurück, dass ich ihn mit meinem Schluss machen sehr verletzt hätte, doch bald wurde ich eines Besseren belehrt.
Mitte Oktober, erneut nach einem Streit (die bei uns immer sehr emotional und kräftezehrend waren), war ich allein bei ihm in der Wohnung. Ich war nicht mehr in der Lage mein Misstrauen in den Griff zu bekommen und machte mich an seinen PC. Was ich dort entdeckte, verschlug mir die Sprache. Ich fand heraus, dass er am Abend, nachdem er meine beste Freundin anrief, mit einer anderen in die Kiste gestiegen ist. Er begann mit ihr eine Affäre, die selbst dann nicht endete, als wir wieder zusammen waren.
Die beiden haben sich über drei Monate getroffen und mehrmals Sex gehabt. Danach gab es zwar keine Treffen mehr, aber eindeutigen SMS-Kontakt. Des Weiteren unterhielt er mit mehreren Frauen SMS-Kontakt, unter anderem behauptete er hierin auch, dass er keine Freundin mehr habe. Zudem war er bei einer Dating-App angemeldet und hatte über hundert Bilder von Frauen auf seinem Rechner. Das waren allesamt Screenshots aus sozialen Netzwerken.
Daraufhin habe ich die Beziehung beendet, da ich zutiefst verletzt war. Er legte sich sodann natürlich mächtig ins Zeug und wir fanden wieder zueinander. Doch die Verletzungen und das nicht vorhandene Vertrauen, waren nicht so schnell aus dem Weg geräumt wie man es sich vielleicht gewünscht hat. Wir stritten weiter, nicht zuletzt deswegen, da ich der Meinung war, er müsse sich mehr anstrengen und mehr Verständnis haben. Er zog sich immer mehr von mir zurück und die Kommunikation zwischen uns war schlechter als je zuvor.
Zwischendrin gab es lichte Momente, gerade was das Miteinander reden anbelangt - die waren wenn dann aber nur von kurzer Dauer. Er ließ mich spüren, dass er wenig Hoffnung hatte und sagte auch, dass es schwer sei nach so einem Vertrauensbruch wieder zueinander zu finden. Er hatte stets eine sachliche Sichtweise, ich hingegen war blind vor Emotionen. Stets vermutete ich eine andere Frau hinter seinem Verhalten und habe ihm das auch regelmäßig vorgeworfen.
Erreicht habe ich damit natürlich das Gegenteil. Er distanzierte sich weiter von mir und beendete schließlich kurz vor Weihnachten die Beziehung. Er meinte, dass er mich liebt, aber darin die einzige Möglichkeit sieht, wie wir zueinander finden könnten. Wir bräuchten Abstand um die Sache sachlicher sehen zu können. Jeder bräuchte Zeit für sich um seine Angelegenheiten zu regeln und vor allem Zeit, in der keiner Erwartungen an den anderen hat und sich jeder Gedanken machen kann.
Als ich ihn fragte, ob es nun endgültig aus sei mit uns meinte er: nein, das wollen wir beide nicht. Aber aktuell würde es nur dazu führen, dass wir uns die Augen auskratzen und wir uns irgendwann gar nichts mehr zu sagen hätten.
Zunächst hielt ich das für keine schlechte Idee. Doch die nächsten Tage wurde ich immer unruhiger, da ich sein Verhalten auf WhatsApp kontrollierte und sah, dass er oft online war. Für mich war nun klar, dass eine andere Frau hinter der Sache steckt und das habe ich ihm natürlich vorgeworfen.
Erst verneinte er dies, ich ließ aber nicht locker. Dann meinte er, dass ich das sowieso denken würde und er auch nicht wissen könne, ob ich selbst nicht einen anderen hätte. Dann wurde er böse und schrieb mir, dass ich ihn in Ruhe lassen solle, ich würde alles kaputt machen und wenn noch eine Möglichkeit bestanden hätte, dann hätte ich diese mit meinem vorwurfsvollen Verhalten in den letzten Tagen zerstört.
Seit fünf Tagen habe ich mich nun nicht mehr gemeldet, er sich auch nicht. Und dieser Zustand lässt sich gerade sehr schlecht ertragen, da ich in zwei Wochen eine weitere Prüfung habe und ständig am Schreibtisch sitze, mich nicht ablenken kann und mich eigentlich konzentrieren sollte.
Wenn ich wenigstens sicher sein könnte, dass er die Zeit nutzen würde um sich Gedanken über uns zu machen. Das bin ich aber nicht, denn mein Misstrauen hat mich völlig zerfressen. Ich habe das Gefühl, die Machtverhältnisse zementiert zu haben, ich fühle mich abhängig und lächerlich. Mir mangelt es an Zuversicht und Selbstvertrauen und zu allem Übel soll ich in zwei Wochen vor eine Prüfungskommission treten und diese glauben machen, dass ich ja eine prima Rechtsanwältin wäre.
Eine Geschichte, bei der man nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann...
(Absätze eingefügt, Admina Schneewittchen)
ich melde mich bei Euch, da mir dieses Forum den vernünftigsten Eindruck macht, im Vergleich zum reißerischen Rest den man im Internet zu diesem Thema findet.
Gerne möchte ich Euch meine Geschichte erzählen. Zum einen erhoffe ich mir vom Niederschreiben eine gewisse Erleichterung, zum anderen wäre ich dankbar für Kommentare und/oder Ratschläge:
Im Juni 2016 lernte ich meinen Ex kennen, wir sind beide 34 Jahre alt und waren beide davor mehrere Jahre Single. Ich verliebte mich sehr schnell in ihn und mir war klar, dass ich mit ihm eine feste Beziehung eingehen möchte. Er hingegen ließ sich in dieser Hinsicht mehr Zeit und entschied erst vier Monate später, dass er mit mir nun offiziell ein Paar sein möchte. Sein Zögern rechtfertigte er mit der Tatsache, dass er lange allein gewesen sei und ein solches Miteinander erst wieder erlernen müsse.
Da er ein sehr offener und kontaktfreudiger Mensch ist, der viel unterwegs ist, viele Freunde hat, oft feiert und gerne trinkt, war das für mich nicht leicht zu akzeptieren. Ich wurde ziemlich schnell unsicher. Gleich zu Beginn war also das Machtverhältnis alles andere als ausgeglichen.
Nachdem wir nun offiziell ein Paar waren, wurde ich einigen seiner Freunde vorgestellt, auch Teilen seiner Familie. Er nahm mich manchmal (nicht gerade regelmäßig) mit zu seinen Unternehmungen. Oft konnte ich auch schlichtweg nicht daran teilnehmen, da ich das vergangene Jahr auf mein Staatsexamen lernen musste.
Er hingegen ließ sich vom Feiern nicht abhalten und oft hatte ich keine Ahnung, wann er mit wem wie lange unterwegs war. Ich wurde misstrauisch. Dies war nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass er einen sehr seltsamen mit seinem Handy pflegte. So trug er dieses ständig bei sich, es lag nie einfach mal so herum und wenn ich zugegen war, war es stets im Flugmodus.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er mir gegenüber etwas verschweigt - ich vertraute ihm nicht. Er bekam Geschenke von anderen Frauen zu seinem Geburtstag, er traf sich regelmäßig mit anderen Frauen die ich nie zu Gesicht bekam und schließlich ertappte ich ihn beim Lügen (er erzählte mir er würde sich mit seinem besten Freund zum Essen treffen, traf sich tatsächlich aber mit einer anderen Frau).
Wir stritten oft, was nicht zuletzt meiner Unsicherheit geschuldet war und nachdem ich ihn beim Lügen ertappte, beendete ich die Beziehung.
Noch am selben Tag rief er meine beste Freundin an, die er übrigens nie persönlich kennengelernt hat da sie 600 km weit weg wohnt, und heulte sich bei ihr aus. Tag danach erzählte mir meine Freundin davon und meinte, dass sie davon überzeugt sei, dass dieser Mann mich aufrichtig lieben würde und ich war der Meinung den größten Fehler begangen zu haben.
Nach einer Woche kamen wir wieder zusammen. Anfangs lief es wunderbar, nicht zuletzt weil ich mir vorgenommen hatte mein Misstrauen in den Griff zu bekommen und dieser Liebe eine Chance geben wollte. Allerdings lief das vergangene Jahr alles andere als rosig. Wir stritten sehr viel. Ich stand unter dem Examensdruck und hatte wenig Zeit. Er war im Sommer mehrere Wochen allein im Urlaub und machte mir nicht den Eindruck als würde er mich sehr vermissen - er distanzierte sich.
Zunächst führte ich es darauf zurück, dass ich ihn mit meinem Schluss machen sehr verletzt hätte, doch bald wurde ich eines Besseren belehrt.
Mitte Oktober, erneut nach einem Streit (die bei uns immer sehr emotional und kräftezehrend waren), war ich allein bei ihm in der Wohnung. Ich war nicht mehr in der Lage mein Misstrauen in den Griff zu bekommen und machte mich an seinen PC. Was ich dort entdeckte, verschlug mir die Sprache. Ich fand heraus, dass er am Abend, nachdem er meine beste Freundin anrief, mit einer anderen in die Kiste gestiegen ist. Er begann mit ihr eine Affäre, die selbst dann nicht endete, als wir wieder zusammen waren.
Die beiden haben sich über drei Monate getroffen und mehrmals Sex gehabt. Danach gab es zwar keine Treffen mehr, aber eindeutigen SMS-Kontakt. Des Weiteren unterhielt er mit mehreren Frauen SMS-Kontakt, unter anderem behauptete er hierin auch, dass er keine Freundin mehr habe. Zudem war er bei einer Dating-App angemeldet und hatte über hundert Bilder von Frauen auf seinem Rechner. Das waren allesamt Screenshots aus sozialen Netzwerken.
Daraufhin habe ich die Beziehung beendet, da ich zutiefst verletzt war. Er legte sich sodann natürlich mächtig ins Zeug und wir fanden wieder zueinander. Doch die Verletzungen und das nicht vorhandene Vertrauen, waren nicht so schnell aus dem Weg geräumt wie man es sich vielleicht gewünscht hat. Wir stritten weiter, nicht zuletzt deswegen, da ich der Meinung war, er müsse sich mehr anstrengen und mehr Verständnis haben. Er zog sich immer mehr von mir zurück und die Kommunikation zwischen uns war schlechter als je zuvor.
Zwischendrin gab es lichte Momente, gerade was das Miteinander reden anbelangt - die waren wenn dann aber nur von kurzer Dauer. Er ließ mich spüren, dass er wenig Hoffnung hatte und sagte auch, dass es schwer sei nach so einem Vertrauensbruch wieder zueinander zu finden. Er hatte stets eine sachliche Sichtweise, ich hingegen war blind vor Emotionen. Stets vermutete ich eine andere Frau hinter seinem Verhalten und habe ihm das auch regelmäßig vorgeworfen.
Erreicht habe ich damit natürlich das Gegenteil. Er distanzierte sich weiter von mir und beendete schließlich kurz vor Weihnachten die Beziehung. Er meinte, dass er mich liebt, aber darin die einzige Möglichkeit sieht, wie wir zueinander finden könnten. Wir bräuchten Abstand um die Sache sachlicher sehen zu können. Jeder bräuchte Zeit für sich um seine Angelegenheiten zu regeln und vor allem Zeit, in der keiner Erwartungen an den anderen hat und sich jeder Gedanken machen kann.
Als ich ihn fragte, ob es nun endgültig aus sei mit uns meinte er: nein, das wollen wir beide nicht. Aber aktuell würde es nur dazu führen, dass wir uns die Augen auskratzen und wir uns irgendwann gar nichts mehr zu sagen hätten.
Zunächst hielt ich das für keine schlechte Idee. Doch die nächsten Tage wurde ich immer unruhiger, da ich sein Verhalten auf WhatsApp kontrollierte und sah, dass er oft online war. Für mich war nun klar, dass eine andere Frau hinter der Sache steckt und das habe ich ihm natürlich vorgeworfen.
Erst verneinte er dies, ich ließ aber nicht locker. Dann meinte er, dass ich das sowieso denken würde und er auch nicht wissen könne, ob ich selbst nicht einen anderen hätte. Dann wurde er böse und schrieb mir, dass ich ihn in Ruhe lassen solle, ich würde alles kaputt machen und wenn noch eine Möglichkeit bestanden hätte, dann hätte ich diese mit meinem vorwurfsvollen Verhalten in den letzten Tagen zerstört.
Seit fünf Tagen habe ich mich nun nicht mehr gemeldet, er sich auch nicht. Und dieser Zustand lässt sich gerade sehr schlecht ertragen, da ich in zwei Wochen eine weitere Prüfung habe und ständig am Schreibtisch sitze, mich nicht ablenken kann und mich eigentlich konzentrieren sollte.
Wenn ich wenigstens sicher sein könnte, dass er die Zeit nutzen würde um sich Gedanken über uns zu machen. Das bin ich aber nicht, denn mein Misstrauen hat mich völlig zerfressen. Ich habe das Gefühl, die Machtverhältnisse zementiert zu haben, ich fühle mich abhängig und lächerlich. Mir mangelt es an Zuversicht und Selbstvertrauen und zu allem Übel soll ich in zwei Wochen vor eine Prüfungskommission treten und diese glauben machen, dass ich ja eine prima Rechtsanwältin wäre.
Eine Geschichte, bei der man nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann...
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