Liebe Goldstück,
dein Post hat es in sich. Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr macht es für mich Sinn jedoch kann ich es noch nicht ganz fassen.
Warum? Um sich nicht mit sich selber auseinandersetzen zu müssen.
Genau die Frage stelle ich mir auch. Kommt er mit Stille und Ruhe klar? Oder braucht er den ständigen Trubel geradezu?
Nein damit kommt er nicht klar. Ich denke, dass er das bei unserem Kennenlernen sehr an mir mochte. Als Single war ich ein sehr geerdeter Mensch, also holt er sich die Ruhe und Sicherheit von mir. Das ist aber genau das Gegenteil von dem, was ich mir wünsche. Ich möchte nicht mehr herhalten für Sicherheiten oder die langweiligsten Sonntage die man haben kann. Ich will der Mensch sein, mit dem er Dinge unternehmen möchte, Spaß hat und interessante Gespräche führt, etc. Stattdessen bin ich immer nur da für Ruhe.
Das er wegläuft denke ich ebenfalls, ein paar Gründe würden mir da auch einfallen z.B. der Tod seines Vaters vor 3 Jahren. Hier muss ich allerdings sagen so schwer das auch war, es lagen zwischen seiner Mutter und seinem Vater fast 30 Jahre und ist älter geworden als meine eigene Oma. Das tut weh, ist aber nunmal leider logisch.
Wie auch immer, er ist wie er ist. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Jedoch kann er zumindest an einem Punkt nicht das leisten, was Du gerne von ihm hättest und Du Dir selber eigentlich geben könntest/müsstest: Absolute Sicherheit. Sicherheit wofür?
Das ist wohl eine der wichtigsten Fragen.
Das er mich nicht wieder verletzt.
Das er mir einen Raum zugesteht.
Das ich wichtig bin, genauso wichtig wie xy.
Ich habe viel überlegt, was es alles noch sein könnte, das Verlassen werden, allein sein oder betrogen werden ist es nicht. Das ist mir alles schon passiert bzw. war ich die letzten 4 Jahre allein.
Ich kann es schlecht beschreiben, es ist das "keine Rolle" spielen, dass er sein Leben lebt und kein Interesse zeigt an mir oder mir keine Bedeutung gibt. Und so war es dann leider auch von Anfang an.
Ich hatte ihn gefragt was das mit uns ist auch aufgrund der baldigen Entfernung wo ich mich selbst unter Druck gesetzt habe und zack Null Interesse, null Rücksicht, Rückzug, schreibt mit anderen Frauen, hat plötzlich kein Bedürfnis mehr mich öfters als 1-2 die Woche zu sehen, keinerlei romantische Handlungen nichts. Und das macht mich wütend. Es war seitdem kaputt oder in Schieflage und seitdem hat es mir eigtl nur noch weh getan. Und dann eben typisches Verhalten.
Das ist natürlich dem Mann gegenüber auch nicht einfach.
Es wird indirekt erwartet, dass er etwas leistet (Handicap beseitigen), wozu er - in der Anfangsphase der Beziehung sowieso - nicht in der Lage sein kann/will. Er soll Dir etwas geben, einen Mangel wiedergutmachen, den auszugleichen er nicht vermag. Denn dieser Mangel ist in Dir und kann auch nur von Dir geheilt werden. Je mehr "Druck" und Erwartungen Du diesbezüglich jedoch an ihn knüpfst, desto mehr wird er sich zurückziehen.
Hier ist mir leider noch nicht klar, was ich denn genau von ihm erwarte. Also ja ich habe dann unterbewusst gefordert vllt informiert zu sein aus Angst, dass er mir nichts erzählen wird oder ich kein Teil von seinem Leben bin. Was ich aber wie gemeint von Anfang an nicht war.
Ich befürchte inzwischen das ich mich so viel zurückziehen kann wie ich möchte, es löst bei mir das Gefühl aus wir wären bereits getrennt und ihm tja ihm fällts wohl schon erstmal gar nicht mehr auf.
Das macht er solange, bis Du selbst nicht mehr zu ängstlich bist ihn loszulassen und Dich wirklich zu Dir selbst zu bekennen und damit auch zu erkennen, dass allein Du die Quelle Deines Glücks und Deiner Bedürfnisse bist und nicht er. Aber es erfordert Mut selbst die Verantwortung für die eigenen Mangelgefühle zu übernehmen. Jedoch, wenn man es tut, dann kann man es richtiggehend genießen, denn irgendwann braucht man niemanden mehr für irgendwelche Sicherheiten. Man genügt sich selbst, vollkommen. Und dann kippt es. Er wird das sofort merken, dass Du Dich emotional unabhängig von ihm gemacht hast und demzufolge ganz automatisch ihm gegenüber anders agierst. Der Sog, den er einmal verspürte, ist nicht mehr da und das könnte der Zeitpunkt sein, an dem er wieder aus freien Stücken auf Dich zukommen wird.
Das ist schon eine panische Angst und ich bin ratlos wie ich das in den schwierigen Momenten umsetzen kann. Während meiner Singlezeit war ich mir genug. Ich hatte mich, mein Leben, meine Freunde, alles im Griff usw. Jetzt kommt er und neben ihm gelingt mir das nicht mehr. Er drückt meine Knöpfe und holt sich seine Sicherheit die er eben braucht.
Wie kann ich mich denn emotional unabhängig machen? Ich bekomme von ihm ja keinerlei Sicherheit außer das er viel schreibt was letztendlich in den meisten Fällen doch nicht eintritt. Das ist für mich momentan als würde ich es beenden und da frag ich mich ja warum tu ich nicht genau das dann.
Weils mir letztendlich nichts bringen wird das ist mir klar, das Problem werde ich später wieder haben und habe ich bestimmt schon länger. Aber ob es mit ihm nochmal klappt, weiß ich grad gar nicht mehr. Das wie er zu mir bereits war da verletzt mich sehr und davon müsste ich ja erstmal wegkommen. Und dann macht es mich noch wahnsinnig traurig, dass das meine tolle Verliebtseinsphase gewesen sein soll? Keine?
Ich würde es allemal gut finden, wenn Du Dich nun weniger auf ihn, sondern eher auf Dich konzentrierst. Keine Telefonate mehr ansprechen, keine Treffen initiieren, ihn nicht ändern wollen, denn er ist wie er ist. Jetzt erstmal.
Es geht nicht darum ihm eins auszuwischen oder ihm irgendwas zu demonstrieren. Nein. Es geht darum, dass man den Fokus auf sich selber lenkt, sich mit sich selber auseinandersetzt und sich fragt: Woher genau kommt das Unsicherheitsdenken, woher kommt das fehlende Vertrauen? Warum mache ich diese Vorwürfe? Was steckt dahinter? Was soll der Kerl mir geben, was ich mir nicht selbst geben kann?
Ich versuche es, denke ich werde da noch brauchen.
Überhaupt zieht mich das Ganze heute sehr runter.
Von ihm kam heute Morgen kurz was sonst noch nichts, das erste Mal. Er tritt den Rückzug an. Mir ist das zu viel. Ich weis auch nicht, wie ich reagieren soll falls das Thema auf das Wochenende fällt. Er wäre dran zu mir zu fahren, haben uns jetzt die zweite Woche nicht gesehen.
Das Video hebt hervor, was ich eigentlich meine.
Ist sehr gut, kenne Robert Betz sogar. Habe seit glaub 2 Jahren seine App auf meinem Handy.
Das ist jetzt wieder sehr lang geworden, aber ich bin gerade so emotional geladen entschuldigt