Hey ihr Lieben,
meine kleine Sonntagsaufruhr bezüglich dieser Tinder-Absurditäten hat sich zwar wieder etwas gelegt, dennoch bleibe ich bei meiner These, dass das so in diesem Tindergarten absolut nix werden kann mit Mr. Right
Lass uns doch ne Challenge machen bis Ende des Jahres, ich bin dabei
Bis Ende des Jahres, Kitty?!?
Bis mir überhaupt mal Männer begegnen, die mir gefallen und die würdige Ansprechopfer sind, dauert es bei mir schon ne Ewigkeit
Aber ansonsten Challenge accepted!
wenn ich mich mal als Beispiel betrachte - ich werde relativ oft angesprochen. also nicht ständig natürlich
, aber doch regelmäßig - aber auch nicht nur in Date-Absicht. Mir passiert es oft, dass Menschen mich fragen wo im Supermarkt etwas ist, wo draußen ein bestimmes Gebäude ist/Wegbeschreibung oder jemand mit mir witzelt an der Tankstelle, whatever. Umgekehrt ist es aber genauso- ich frage oft und gern einfach mal in der Gemüseabteilung '' entschuldigen Sie, ich kann die Bio-Zitronen nicht finde...'' o-ä. - was dann auch echt, also nicht gespielt ist. oder in allen 'Media Märkten', da muss ich schon schauen, dass ich den Beratungsangeboten hilfsbereiter männlicher Experten auch wieder höflich entkomme
Ich mach das eigentlich deswegen, weil ich es selbst schöner finde etwas kommunikativ unterwegs zu sein in der Welt und mal hier und da zu scherzen , sich kurz austauschen usw. Außerdem stelle ich mich auch oft natürlicherweise deppert an und freue mich dann über Hilfsangebote, mir hat schon zweimal ein freundlicher Herr mein Auto aus der Parklücke gefahren
also, wenn mich jemand fragt ' darf ich Ihnen helfen' - sag ich sehr gerne ja und freu mich - ich kenne es aber auch von Freundinnen, dass sie sich dann dumm angemacht fühlen. Das geht mir nicht so. Also, vielleicht muss man auch einfach ein bisschen mehr deppert unterwegs sein wie ich, dann wird man schon angesprochen
Also mich spricht in so alltäglichen Situationen kaum jemand an. Aber ich muss auch sagen, dass ich gerne schnurstracks durch die Fußgängerzone, Supermarkt etc. spaziere und dabei vermutlich nicht unbedingt den allzeit-ansprechbaren Eindruck vermittle. Da wäre also durchaus noch ziemlich viel Luft nach oben.
Eine andere Idee ist vielleicht noch, dass du in deiner Freizeit einen Kurs belegst an der VHs oder so, der dich interessiert. Zwei Freundinnen von mir haben da ihre Partner kennengelernt. Eine bei einem Goldschmiedekurs, der über ein Wochenende ging, eine andere hat in einem Japanisch-Kurs einen sympathischen Franzosen kennengelernt
. Japanisch kann sie nun zwar nicht, weil sie da irgendwie gar nicht mitgekommen ist, aber eine schöne Beziehung ist ja noch besser
Hachja Felis, nächstes Jahr.... Selten hatte ich so nen Bock auf ,Freizeitstress‘ wie jetzt
Da spekuliere ich ganz, ganz viel auf viel mehr Möglichkeiten der Freizeitgestaltung im kommenden Jahr.
Was ich dann alles machen werde, weiß ich zwar noch nicht, aber es wird natürlich viel mehr sein als dieses Jahr - das ist schon mal ganz klar!
Kannst dich ja mal fragen ob dein Glaubenssatz (wegen ansprechen) der Wahrheit entspricht, oder ob deine Emotionen das vorschieben um nicht aus der Komfortzone zu müssen. Weil nach der Komfortzone kommt die Angst, die dich einbremst. Ein mächtiger Emotionaler Gegner für deinen Verstand.
Naja, natürlich möchte ich ungern aus der Komfortzone raus. Das ist alles so nen Terrain, um den ich jahrelang nen Bogen gemacht habe...Und jetzt auf einmal Dinge starten, denen ich abgeschworen hatte, gefällt mir natürlich eigentlich gar nicht.
Ich hole dazu jetzt mal etwas länger in meiner persönlichen Story aus:
Im Alter von 16 bis 23 hatte ich drei feste Beziehungen, war zwischenzeitlich immer in einem äußerst überschaubaren Rahmen Single. Die Männer, die mir gefielen kamen auf mich zu und es entwickelte sich stets in die gewünschte Richtung. Da lief alles, wenn man das so sagen kann, mal total nach Plan.
Dann mit 23, trennte ich mich von meinem Exfreund. Danach habe ich das gemacht, was man eben so mit Anfang/Mitte 20 macht: Mein Leben genossen mit der ein oder anderen nicht unbedingt ernsthaften Liebelei. Mich ausgetobt, paar gute, mal weniger gute Aktionen gebracht - eben all das, was irgendwie zu dieser Zeit/diesem Alter gehörte.
Dann mit 27 habe ich genauso, wie z.B. meine Freundinnen auch, Jemanden kennengelernt mit dem sich was Langfristigeres entwickelte. Der riesengroße Haken bzw. Unterschied nur bei der ganzen Sache: Bei meinen Freundinnen war das dann DIE eine Beziehung und bei mir war es halt eine unsägliche, zermürbende, unverbindliche Geschichte. 4 1/2 Jahre habe ich also versucht einen Mann an mich zu binden, der zwar nicht von mir ablassen konnte, aber sich mit Händen und Füßen gegen eine feste Beziehung mit mir gesträubt hat. Ich habe da wirklich alles an Mühen und Energien reininvestiert, was mir nur irgendwie möglich war.
Etwas fast alibimässig habe ich in der Zeit allerdings auch immer mal wieder andere Männer gedatet, weil mir ja dämmerte, dass das niemals was mit dem wird und ich natürlich auch immer darauf gehofft hatte, dass der Eine kommt, der mich aus diesem ganzen Schlamassel rausholt. Dies wäre allerdings, rückwirkend betrachtet, gar nicht möglich gewesen, weil ich eben viel zu tief emotional drin steckte. Deswegen sagt z.B. meine Freundin immer „Summer, man kann ja nun nicht sagen, dass du effektiv 10 Jahre Single bist. Du warst 4 1/2Jahre davon, wenn auch nicht effektiv, aber zumindest emotional vergeben“ Da hat sie ja auch irgendwie Recht, kann man nicht anders sagen. In der Zeit wäre kein Anderer emotional an mich herangekommen. Und wenn ich mir jetzt vor Augen führe, welche dieser Typen ich deshalb habe fallen lassen...da würde ich mir nun die Fingerspitzen nach lecken, diese Fehlentscheidungen rückgängig zu machen und dass die nochmal bei mir anklopfen. Aber Wunschdenken halt und Chance vertan...es war mir zu der Zeit emotional eben leider nicht anders möglich. Da nützen verspätete Selbstvorwürfe nun auch nichts.
Meine schlimmste Befürchtung, die ich auch schon ständig während dieser Zeit hatte, war dass dieser Spuk sich ewig lange hinzieht, ich dann irgendwann auf den harten Boden der Tatsachen aufpralle und feststelle, dass ich meine besten Jahre mit einer Affäre ohne Happy End verplempert habe und mich dann Anfang/Mitte 30 blöd umgucke, weil ich mit leeren Händen da stehe, während Andere sich schon viel weiter entwickelt haben. Dieses Bewusstsein hatte ich die ganze Zeit über. Und genauso ist dieses gefürchtete Worst-case-Szenario dann eben meinem Empfinden nach auch eingetreten.
Seit Anfang 2019 ist der Spuk vorbei und ich fühle mich freier und besser denn je. Tatsächlich habe ich sogar mit dem Ausgang der Geschichte viel besser und schneller meinen Seelenfrieden geschlossen, als ich es je erwartet hatte. Da muss ich mir wirklich selber attestieren, dass ich viel stärker bin als ich es von mir selbst gedacht hatte. Aber gleichzeitig ist wie gesagt auch eben mein befürchtetes Szenario real geworden: Die Anderen haben sich weiter entwickelt, ihren Deckel gefunden, während ich jetzt eben in einem denkbar ungünstigen Alter mit leeren Händen da stehe und versuche, das was ich die letzten Jahre versäumt habe, nun durch ein Abbiegen auf die Überholspur wettzumachen.
Und dass das nicht so 1a klappt, wie von mir erhofft, kann man ja seit letztem Jahr bestens hier im Strang nachlesen. Solche Eskapaden hatte ich echt nicht erwartet - das lässt mich doch alles immer wieder richtig blöd und ungläubig aus der Wäsche gucken.
Ich glaube, man kann/muss aber auch sagen, dass es ein Großteil der ,guten‘ Männer in dem Alter mittlerweile auch einfach von anderen Frauen abgegriffen wurde und nun vom Singlemarkt ist. Das ist so meine Tatsache, die es natürlich auch nicht leichter macht.
Nur bin ich jetzt irgendwie auch seit letztem Jahr mit einer (selbst auferlegten) druckvollen Situation konfrontiert, wie ich sie in der Form noch nie hatte. Bis dato kam ich nie in die Situation so wild rumzutindern oder gar in Erwägung zu ziehen Männer anzusprechen. Das tat halt nie Not und bis auf diese eine besagte Discosituation damals mit vllt drei Schnäpsen zuviel intus, brauchte ich es glücklicherweise in den letzten Jahren einfach nie zu machen. Deshalb hatte ich dann solche Unterfangen einfach mal gekonnt zur Seite geschoben.
Aber seit letztem Jahr freunde ich mich wohl oder übel etwas mit Situationen an, die mir früher niemals in den Sinn gekommen wären und versuche mich etwas aus meiner Komfortzone raus zu begeben - zwar halt alles nicht so ganz gerne und in stillem Gedenken an die guten früheren Zeiten, wo sich auch noch so alles wie gewünscht fügte, aber ich probiere es.
Für mich persönlich fühlt es sich halt so an, als hätte ich mich selbst durch frühere unkluge Entscheidungen und Wege in diese unglückliche Situation gebracht und dann ist auch klar für mich, dass ich das jetzt irgendwie selbst mit höherem Einsatz (als es meiner Komfortzone gefällt) wohl oder übel auslöffeln darf.