Ich danke euch allen sehr für eure aufmunternden Worte. Das bedeutet mir wirklich viel und hilft mir ungemein weiter. Ihr könnt das alles ja viel objektiver sehen als meine Familie und Freunde, die alle zu mir halten.
Gestern habe ich mit meiner Mutter telefoniert und ihr von meinen ganzen Zweifeln, meiner Angst und Zerissenheit erzählt. Sie hat wirklich toll reagiert. Meine Eltern haben sich in letzter Zeit scheinbar große Sorgen um mich gemacht und dachten, dass ich ernsthaft krank sei. Dass es jetzt "nur" das ist, hat sie scheinbar sehr erleichtert. Meine Mutter meinte, dass wir das alles schon hinbekommen werden. Am Wochenende werde ich mich mit meinen Eltern und evtl. mit meiner Schwester zusammensetzen.
Ich bin mir unsicher, ob ich meiner Familie gegenüber ehrlich sein und von dem AM erzählen soll. Wie seht ihr das?
Dann gab es ja noch das Gespräch mit dem AM gestern Abend. Es war...hart. Er hat mir gesagt, dass das für ihn nicht funktioniert, solange eine dritte Person im Spiel ist. Dass wir den Kontakt halten können, wenn ich das möchte, aber zwischen uns nichts weiter passieren wird. Ich kann gar nicht beschreiben, was in dem Moment in mir vorging. Ich war völlig am Boden zerstört und wusste nur, dass ich ihn unter gar keinen Umständen verlieren kann. Und Kontakt ohne dass irgendwas zwischen uns passiert, wäre für mich eine Qual. Wir haben noch ewig gesprochen. Er hat gesagt, dass er bereit wäre eine Fernbeziehung für die 1,5 Jahre einzugehen (obwohl er eigentlich nie wieder eine Fernbeziehung wollte) damit ich den Facharzt beenden kann. Und er hat verstanden, dass ich die Beziehung zum EM nicht aus der Ferne heraus beenden kann, sondern erst, wenn ich selbst wieder in der Heimat bin. Und dass das Zeit braucht. Ich habe ihm aber auch gesagt, dass ich den Mut und die Stärke nicht aufbringen werde, wenn ich ihn nicht an meiner Seite habe. Ich weiß, dass das super feige ist. Aber ich glaube, wenn ich keinen Kontakt mehr zum AM habe, werde ich wieder in den alten Trott fallen und die Beziehung zum EM aus Angst und Bequemlichkeit einfach wieder laufen lassen, so wie ich es die letzten Jahre schon getan habe.
Am Ende haben wir so eine halb-Lösung gefunden. Ich werde am Wochenende das Gespräch mit dem EM und meiner Familie suchen. Danach werden der AM und ich entscheiden, wie wir weitermachen wollen. Ich würde gerne im Mai die letzten vier Wochen weiter Zeit mit ihm verbringen, damit sich unsere Beziehung weiter festigt. Sex wird es in der Zeit defintiv nicht geben, das hat der AM sehr klar gemacht. Er meinte ich soll es als Beweis sehen, dass er auch gerne Zeit mit mir verbringt ohne körperlich zu werden. Aber er habe eben seine Prinzipien und solange nicht endgültig Schluss mit dem EM sei, könne er das einfach nicht.
Dann gehe ich erst einmal in die Heimat und werde erst einmal Zeit allein verbringen und mir Gedanken machen, wie ich weitermachen möchte.