So..Ich habe mich tatsächlich nach fast 2 Jahren mit meinem Exfreund wieder getroffen.
Montag morgen schrieb er mir nochmal, ob es auch beim Treffen bleibe und schickte mir nochmal die Adresse des Cafés.
Er wollte, dass wir uns vor dem Café treffen, was mich zuerst grübeln ließ, ob er nur eine schnelle Übergabe der Pullover wünschte um dann weiterzufahren.
Als ich ankam, wartete er schon im Auto. Er stieg aus, wir umarmen uns zur Begrüßung und er fing gleich völlig locker an, über mein neues Auto zu sprechen. Ich zeigte ihm alles, er setzte sich rein, schaute sich die neue Technik an und wir witzeltwn über meinen alten Wagen von damals, als er ständig daran etwas reparieren musste. Wir lachten.
Dann sagte er "Komm, wir gehen rein." Wir bestellten uns Getränke und setzten uns an einen Tisch.
Wir sprachen über Neuigkeiten, über unsere Familien über den Beruf und brachten uns auf den neusten Stand. Er fragte interessiert, ich ebenso.
Als er von seinem Dorfleben berichtete, meinte ich wenig Euphorie zu spüren. Früher fand er das alles toll, die Nachbarn, die Freunde, die Familie direkt nebenan.
Sein Bruder hat geheiratet und wird Vater, hat nur noch wenig Zeit für ihn. Die Nachbarn wollen ständig Bier trinken, das wäre nicht so seins.. Er baut weiterhin sein Häuschen aus.. Ja, sonst ginge es ihm gut.
Er fragte weder nach einem neuen Partner bei mir (obwohl er die Fotos in meinem Status gesehen hat) und auch ich fragte nicht, ob er wieder vergeben sei. Es hörte sich allerdings nicht danach an, weil er öfter erwähnte wie zB dass er sich abends selten was kocht, für sich alleine lohne das nicht..
Wir lachten viel über alte Erlebnisse, er erinnerte sich auch noch gut an viele Insider die wir hatten und brachte den einen oder anderen im Gespräch ein.
Er sah unverändert aus. Trug den Pullover den ich ihm mal schenkte und Turnschuhe, die ich mal ausgesucht hatte
Wir sprachen ca 2 Stunden ohne dass es einen Moment gab, an dem ich mich unwohl fühlte. Es war schön, nett.. Irgendwie vertraut als ob diese lange Zeit gar nicht dazwischen lag.
Ich war einfach wie ich bin und er auch, ohne Strategie oder darauf zu achten wie man sich gibt. Wir haben auch keine alten Probleme aufgewärmt oder uns Vorwürfe gemacht. Nicht, rein gar nichts. Wir waren einfach im hier und jetzt.
Am Ende gingen wir raus, ich holte seine Pullover aus meinem Auto, wir verabschiedeten uns und sagten uns, dass es schön war, sich mal wieder gesehen zu haben.
Er erklärte mir noch den Rückweg, wie ich fahren muss und dann düste jeder wieder zu sich nach Hause.
Als ich dann im Auto saß und alles Revue passieren ließ, hatte ich ein sehr friedliches Gefühl im Bauch. Ich hatte ein Stück meines restlichen Seelenfriedens wieder. Ich wusste, alles ist gut und wir sind gut miteinander.
Ich denke einfach, dass so, wie er es gemacht hat, genau richtig war. Dass er das Treffen damals abgesagt hatte, war sehr traurig für mich damals, aber es war auch die einzige Chance, den nötigen Abstand zu finden den ich brauchte um die Sache abschließen zu können. Das wusste er, so denke ich. Auch für ihn war es so der richtige Weg.
Jetzt, nach zwei Jahre, wo Wunden geheilt sind, ist man wieder bereit sich vernünftig gegenüber zutreten. Ich denke, das hat er bewusst so gemacht. Und ich bin ihm sehr dankbar, wie er am Ende doch alles gehändelt hat.
Mit einem friedlichen Gefühl im Bauch, ist das Kapitel endlich auch in meinem Kopf abgeschlossen