Hallo Andrea!
Ich lese jetzt seit ein paar Tagen deinen Strang mit und finde es super, dass du als Ehefrau hier im Affärenforum schreibst. Schlussendlich sitzen ja eh beide Seiten im gleichen Boot.
Ich selbst bin von meinem Ex wegen einer anderen verlassen worden und mein Herz hat dann dafür gesorgt, dass ich jetzt einen verheirateten Freund habe. Bis vor ca. 7 Monaten hätte ich meine Hände dafür ins Feuer gelegt, NIE, NIE, NIE einen verheirateten Mann zu wollen. Tja, und jetzt will ich einen.
Ich nehme meinem Ex nicht übel, dass er sich in eine andere verliebt hat. Das passiert, auch wenn man sich das natürlich anders wünscht. Es ist menschlich und gegen Gefühle kann man eben nichts tun. Aber was ich persönlich so schlimm finde, sind die ganzen Lügen. Wenn man einmal schlimm belogen und hintergangen wurde, zieht sich das auch in die nachvollgenden Beziehungen und das ist etwas, dass jemand der eh schon verlässt, doch eigentlich sein lassen könnte.
Ist nicht das erste Mal, dass ich wegen einer anderen verlassen wurde. Meine große Liebe ging auch wegen einer anderen. Kam natürlich zurück, aber da wollte ich nicht mehr. Mein letzter Ex war absolut ehrlich. Hat mir direkt - BEVOR - zwischen den beiden was lief gesagt, dass er unsere Beziehung nicht mehr möchte und frei für etwas Neues sein möchte. Ich war sehr verletzt, hab geheult, mir gings mies. Aber nur eine kleine Weile. Denn unsere Beziehung war wirklich nicht mehr so toll. (Er würde inzwischen übrigens gerne zurück kommen..... nein danke
)
Aber ich kann ihm immer noch vertrauen. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis und das hätte es nicht gegeben, wenn er mich so belogen hätte, wie andere Männer das machen (auch das kenne ich leider).
Mein jetziger (verheirateter) Freund hat mir anfänglich erzählt er wäre bereits seit Jahren getrennt und mit ihm und seiner EF gäbe es eine WG wegen dem Kind (Das ist in meinem Fall etwas schwieriger, weil das Kind sehr krank ist). Bis ich nach und nach dahinter kam (hab ihm nicht geglaubt und viel hinterfragt), dass EF allem Anschein nach gar nichts von dieser WG weiß. Zumindest benimmt sie sich nicht so. Es hat 4 Monate gedauert, bis ich ihn endlich dazu bekam zuzugeben, dass er die Trennung zwar ausgeprochen hat (vor Jahren schon) sie aber nur hin und wieder die Trennung akzeptiert. Heißt, mal nimmt sie es hin - mal nicht. Die will ihn ganz sicher nicht verlieren und taktiert halt manchmal. Mehr ist das in meinen Augen nicht.
Gut, er schläft auf der Couch. Wenn ich meine misstrauischen 5-Minuten habe, bekomme ich Fotos geschickt, wo er schläft. Auch mitten in der Nacht. Aber irgendwie traue ich ihm eben trotzdem nicht.
Er führt in jeder Hinsicht ein Doppelleben. Selbst was Freunde betrifft. Die eine Hälfte weiß, dass seine Ehe kaputt ist und es mich gibt, die andere Hälfte denkt, alles wäre ok in seiner Ehe und in dieser Welt existiere ich nicht.
Das da sexuell nichts mehr läuft glaube ich ihm. Ist aber auch nicht so abwägig nach 14 Jahren Beziehung und 8 Jahren Ehe. Da brennt es nunmal nicht mehr im Bett.
Das, was du mit deinem Mann erlebst, diese ganzen Lügen, die Heimlichtuerei bzw. das Verschweigen..... kostet unglaublich viel Vertrauen. Eigentlich machen diese Männer beide Beziehungen gleichermaßen kaputt.
Bei der Affäre leidet das Vertrauen, bei der Eherfrau nicht weniger.
So sehr ich meinen AM auch liebe, umso mehr verliere ich den Respekt wenn ich sehe, wieviel Angst er davor hat Entscheidungen zu treffen. Wobei meiner schonmal getrennt war und eine andere hatte. Er ist aber wieder zurück, weil er zugelassen hat, dass seine EF die neue Beziehung manipulieren konnte. Die "Neue" hat ihn dann rausgeworfen und er ist wieder zur EF. Also hat er auch da keine "Eier" gehabt zu jemandem zu stehen. Und was passiert? 5 Jahre später hat er wieder eine Affäre und versucht es erneut.
Ich als Affäre stehe nun da und frage mich, ob er erneut zurückgehen wird (wenn er dann irgendwann mal wirklich getrennt ist bzw. wenn er es überhaupt tut.) Den Worten eines AM braucht man ja eigentlich eh nicht glauben. Lässt sich hier zu Hauf lesen, was die alles vom Stapel lassen.
Und als Ehefrau/Partnerin fragt man sich, ob er erneut versucht auszubrechen und ob ein Neuanfang wirklich Bestand haben kann.
Ich kann dir garantieren, dass die Affärenbeziehung schon einen Knacks hat, bevor sie überhaupt richtig beginnt (ist zumindest bei mir so - er weiß es nur nicht). Da kommt es dann eben drauf an wie groß die Liebe und die Perspektiven sind. Ob das Band während der Affärenbeziehung dick genug geworden ist. UND! wie kaputt die Beziehung zur EF wirklich ist bzw. ob sie ihm das verzeihen und wieder vertrauen kann. Aber auch dann möchte - genauso wie die EF - die AF keine 2. Wahl sein nur, weil er im Moment keine andere Option hat.
Jede Frau - egal unter welchen Umständen sie einen Mann kennenlernt - möchte für ihn die Nr. 1 sein.
Ich finde es ganz toll, dass du stark genug warst ihn rauszuwerfen. Eigentlich gibt es gar keine andere Option, denn ein Zusammenleben mit "so einem" Mann ist unerträglich. Aber das konsequent durchzuziehen ist sehr schwer. Wenn die Affäre etwas schlau wäre, würde sie ihn genauso wegschicken. Die hängt aber zu tief drin und ist es gewohnt zu warten, zu kämpfen und alles hinzunehmen. Sie ist in Verzicht, Durchhaltevermögen und Leidensfähigkeit leider sehr trainiert. Für die Ehefrau ist das ein neuer Zustand der unerwartet kommt.
Was mich unglaublich bei deinem Mann stört ist, dass er dir immer noch erzählen will, dass er die Beziehung zur Affäre gar nicht wirklich will. Heißt für mich nur, dass er sich nicht sicher ist wen er will und seine Türen gerne offen lassen würde. Er scheint auf der Suche nach der "perfeken Frau" zu sein (so einen hatte ich auch) und auch seine Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht dängelt er den Rest seines Lebens von einer zur anderen, weil er die absolute Erfüllung sucht.
Damit ist er natürlich kein Einzelfall, aber spätestens wenn die Kristallisation abgeschlossen ist und das Hirn sich in den Vordergrund drängt, fragt man sich doch, ob man so einen Mann überhaupt noch will. Einen, der keine Entscheidungen trifft, der Angst hat, dass er Ärger bekommt und lieber lügt, bei dem man sich nie sicher sein kann ob es wahr ist was er sagt oder er nur seine eigene Haut retten will.
Menschen lügen meist aus 2 Gründen. Um sich einen Vorteil zu verschaffen oder aus Angst vor Strafe. Die Affärenmänner lügen meist aus beiden Gründen.
Ich bin seit ca. 2 Wochen immer kurz davor "meinen" vor die Tür zu setzen (im übertragenen Sinn - er wohnt ja nicht bei mir). Einfach aus dem Grund, dass ich keinen Mann haben will, bei dem ich auch nur im Ansatz vermuten "muss", dass er auch mich belügt. Und das muss er zwangsläufig, wenn er auch nur einer von uns beiden etwas vormacht.
Denn je mehr ich bohre, umso mehr Dinge kommen raus. Wir sind jetzt inzwischen so weit, dass er mir gestanden hat in Gegenwart seines Kindes, noch Wangenküsse an die EF zu verteilen. Mal ehrlich, welches Kind achtet denn darauf, dass die Eltern sich nen Kuss auf die Wange geben? Das dient wohl kaum den Kindeswohl. So ein Blödsinn. Er macht das um seine EF nicht auf "dumme Gedanken" zu bringen. Denn die wird sexuell nicht groß an ihm interessiert sein und solange er weiter macht wie immer, wird die nicht misstrauisch. Er will keinen Stress. Und dafür tut er eine Menge. Egal was es kostet oder ob er sich dafür "prostituieren" muss.
Ich genieße gewisse Vorteile, weil ich die Streitereien mitbekomme und dann genau das Gegenteil mache. Ich sehe was "sie" falsch macht, weil ich nicht viel sage - dafür aber umso mehr beobachte. Ich höre ihm zu, höre mir seine Wutanfälle an, bringe ihn danach wieder runter und sage "das wird schon, schaffst du schon" oder zeige Verständnis. Aber ich mische mich nicht ein. Weil ich eigentlich gar nichts von ihr wissen will. Während sie auf ihn einhackt und Forderungen stellt. Lächeln, in den Arm nehmen und ihn trotzdem immer wieder nach Hause schicken (ich wünsch ihm meist einen schönen Abend). Wie es mir dann zuhause geht, weiß er nicht. Geht ihn auch nichts an, solange er nicht 100% meiner ist.
Und glaube mal, manchmal möchte ich ihn anschreien und schütteln. Ihn fragen, ob er sie noch alle hat, sich bei mir über seine Frau auszukotzen. Ob er weiß, was er mir antut, wie es mir damit geht, dass ich oft heule und verzeifelt bin. Das ich verdammte Hacke will, dass er mir den Müll runterträgt und nicht ihr. Das ich auch gerne nen Mann hätte, der mir blöde Schrauben in die Wand bohrt und das nicht immer alles alleine machen möchte.
Das einzige was er weiß ist, dass ich ohne ihn nicht gut schlafe. Er empfindet es als Kompliment. Das soll auch so bleiben. Mehr "Druck" mache ich nicht. Er weiß, dass mir das so nicht gefällt und deswegen spreche ich es nicht an. Jeder Idiot weißt, dass eine verliebte Affäre mit ihrer Situation nicht glücklich ist und mehr will. Also kann man sich das "Reden" auch sparen. Die Kerle wissen genau, dass sie Mist bauen.
Aber genauso wie dein Mann ..... hat meiner wenig Angst davor "entdeckt" zu werden. Das vermittelt mir natürlich eine gewissen Sicherheit, aber ich glaube die kann ich mir sonstwo hinstecken. Dein Mann ist das Risiko eingegangen, dass beide Frauen im Krankenhaus aufeinander treffen. Er MUSS ihr gesagt haben wo er zu finden ist. Ansonsten kriegt man das als Affäre nämlich schwer raus.
Denn das, was die AF deines Mannes gemacht hat (hinfahren), hätte ich im Leben nicht gemacht. GERADE ein Aufeinandertreffen, würde mich völlig aus der Bahn werfen. Ich will seine Frau nicht kennenlernen. Nachher finde ich die noch nett oder so. Dann müsste ich mir ja eingestehen, dass er ein Arsch ist.
Davon mal abgesehen, dass der Grund und Boden nicht tief genug ist um drin zu versinken, wenn ich mich selbst als Affäre oute. Damit verbaut man sich mehr als einem lieb ist. Zumindest wenn man irgendwann mal mit Freunden und Familie gut auskommen möchte ohne "schräg" angesehen zu werden. Den Stempel "Ach "DIE" ist das", wird man schwer wieder los.
Meiner geht - egal wo wir sind - dermaßen "normal" mit mir um, da frage ich mich schon manchmal ob der gar keine Angst hat. Der knutscht vor Bekannten, Kollegen, in der Öffentlichkeit mit mir rum. Geht mit mir händchenhaltens zum Weihnachtsmarkt, einkaufen, hilft mir wo er kann, fährt meine Tochter durch die Gegend, holt meinen Bruder betrunken vom Freund ab...... Als wäre es eine ganz normale Beziehung.
Wenn das je rauskommt, ist hier Land unter. Das ist doch auch total demütigend für die nichtswissende Frau. Und auch das nagt an meinem Vertrauen.
Wie du siehst, ist das "miese" Verhalten, was die AM´s den Ehefrauen gegenüber an den Tag legen, nicht immer unbedingt eine Genugtuung für die Affäre. Mich jedenfalls bringt es dazu, sehr an ihm zu zweifeln. Denn eventuell macht er das irgendwann genauso mit mir. Zumal ich es inakzeptabel finde, wenn die EF von nichts weiß. Die wird unwissentlich mit einer Situation konfrontiert ohne etwas tun zu können. Wie auch, wenn man denkt alles ist ok?
Manchmal könnte man meinen, er provoziert, dass es rauskommt. Nach dem Motto: "Wenn ich nicht mehr anders kann, regelt sich das Problem wohl von selbst". Und dann stellt der sich plötzlich wieder an und vermeidet Situationen, die seiner EF eindeutige Hinweise geben könnten. Ich habe seinen Sohn z.b. seit 3 Monaten nicht mehr gesehen. Dabei war es ihm so wichtig, dass ich ihn kennenlerne. Auch da hab ich mich gefragt, warum er das Risiko eingeht. Kinder reden doch.
Ich hab schon seinen Vater kennengelernt, war mit ihm und dem Sohn auf einem Fest und saß zuhause bei ihm auf der Couch. Ohne, dass er mir vorab was davon gesagt hat. Der hat mich im ehelichen Wohnzimmer geknutscht, während sein Sohn im Kinderzimmer gespielt hat. Er hat mich überrumpelt, sonst hätte ich das Haus nicht betreten und das Kennenlernen mit seinem Dad vermieden. Für mich sind solche Dinge eigentlich tabu, aber AM´s sind in der Hinsicht irgendwie total schmerzfrei anscheinend. MIR hat das etwas bedeutet, weil ich das nicht mit jedem machen würde. Es war ein Beweis dafür, dass er einen Abschluss seiner Ehe in die Wege leitet (das hat er mir auch immer erzählt).
Seit 1,5 Wochen haben wir keinen richtigen Sex mehr. Wir kuscheln jetzt. Ganz toll. Ich denke dann allerdings nur, dass sie was mitbekommen hat. Immerhin habe ich lange, blonder Haare und nen Hund und sie hat kurze dunkle Haare und eine Katze. Das fällt wohl irgendwann mal auf. Ausserdem verpasse ich ihm hin und wieder mit Absicht "sichtbare Zeichen" um ihn zu testen. Gut, bisher hat er sich nie dagegen gewehrt. Heißt, sie wird ihn wohl nicht nackt sehen. Aber - so wie immer - vermeidet er Situationen, anstatt klar zu sagen was los ist. Nächster Bruch im Vertrauen.
Glauben, würde ich deinem Mann ehrlich gesagt nichts mehr. Auch nicht, dass seine AF den Post aus Wut geschrieben hat, weil er sich trennen wollte.
Die kämpft, genauso wie du auch. Und er sorgt dafür, dass beide Frauen der Meinung sind, um ihn zu kämpfen würde sich lohnen.
Denen sollte mal einer die Federn ausreissen, damit sie aufhören zu gockeln.