ThePianist34
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- 6 Nov. 2022
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Liebe Beziehungs-Gemeinde,
ich trete mit einem etwas komplizierten Anliegen an euch und bedanke mich jetzt schonmal im Voraus, falls ihr euch Zeit nehmt, euch meiner Angelegenheit anzunehmen.
Meine Partnerin und ich sind seit bald 2 Jahren zusammen und wir sind beide Lehrer, ich 34, sie 37. Wir verstehen uns wirklich blendend und wir sind beide sehr glücklich in einer überaus harmonischen und intakten Beziehung.
Das Zusammenziehen ist mittelfristig geplant, ich wohne in Darmstadt und arbeite in Wiesbaden, sie wohnt in Frankfurt am Main und arbeitet dort auch. Beide wohnen wir schon sehr lange in unserem aktuellen Zuhause. Doch beide haben wir unsere Faktoren, die ein Zusammenziehen erschweren. Zunächst zu mir:
Ich wohne direkt neben meinen Eltern in einer Doppelhaushälfte, in der anderen meine Eltern. Ich wohne dort seit 2009. Bis 2019 habe ich in der oberen Etage gelebt, mit meiner Exfreundin haben wir uns gemeinsam auch die untere Etage erschlossen. Die Trennung folgte 2020, seitdem wohne ich alleine in dem Haus. Es ist nicht groß, aber wunderbar für zwei Personen. Für einen möglichen Familienzuwachs könnte man anbauen, von der Küche kommt man direkt in einen wunderschönen Garten. Darüberhinaus habe ich 2019 sehr viel Arbeit in die Renovierung gesteckt (damals mit meiner Expartnerin), um es nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Ich wohne also sehr gerne dort, vielleicht auch zu gerne. Sicherlich würde mir das Ausziehen schwer fallen. Ich habe noch nie wo anders gewohnt, das hat sich nie ergeben und es gab andere Gründe, die jetzt hier allerdings zu weit führen. Neben der Gewohnheit ist es aber auch das beste Preis-Leistungsverhältnis, was man sich so im Rhein-Main Gebiet vorstellen kann. Das Haus wird von meinen Eltern vermietet.
Ich pendle mit dem Auto von Darmstadt nach Wiesbaden, was jedoch, sollte sich nichts am aktuellen Stand ändern, ab nächsten September nicht mehr möglich sein wird, weil unsere Schule ihre Parkplätze verliert und ich entweder auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen wäre (kostet zu viel Zeit) oder das Mieten eines Parkplatzes im Parkhaus (kostet zu viel Geld). Eine Änderung des aktuellen Status Quos ist also auch durch meine Arbeit bald notwendig.
Sie wohnt seit ca. 17 Jahren in einer Wohnung in Frankfurt am Main, die gemütlich ist, ebenfalls ein super-Preis-Leistungsverhältnis hat (kaum Mieterhöhungen seitdem) und vor Allem mit dem Fahrrad nur 5 Minuten Fahrtweg von ihrer Schule liegt. An ihrem Status-Quo müsste sich soweit nichts ändern. Sie besitzt kein Auto. Ihre Eltern wohnen ca. eine Autostunde von ihr entfernt Richtung Osten.
Zum Zusammenziehen haben wir unterschiedliche Einstellungen. Ich hätte das schon gern für das nächste Jahr. Ich würde sehr gerne den "nächsten Schritt" in unserer gemeinsamen Entwicklung gehen und diese Dreieckskonstellation zwischen eigenem Wohnort, Arbeit und Wohnort meiner Freundin möchte ich nicht mehr. Meiner Mobilität ist zu verdanken, dass wir uns häufig sehen, häufig fahre ich nach der Arbeit nach Frankfurt und übernachte bei ihr. Im Verhältnis verbringen wir 3-4:1 Zeit bei ihr. Also auf einen Tag bei mir kommen 3-4 Tage bei ihr. Das ist jedoch völlig in Ordnung und hat weniger etwas mit mangelnder Motivation ihrerseits als eher etwas mit meiner höheren Flexibilität zu tun. Da sowieso bald eine Änderung in meinen Lebensumständen wegen des Parkplatzwegfalls an meiner Schule anstehen, passt ja auch das Zusammenziehen.
Sie hat es mit dem Zusammenziehen nicht ganz so eilig.
Für sie wäre es kein Problem, wenn wir erst in 2-3 Jahren zusammenziehen (Sollte kein Kind auf dem Weg sein, das würde ihre Einstellung auch ändern; Ob wir Kinder wollen, sind wir uns noch unschlüssig, daher nehme ich diese Variable aus der Darstellung heraus).
Was hätte ich gern?
Nun am liebsten hätte ich es, wenn sie zu mir ziehen würde. Eine Rolle dabei spielt mit Sicherheit meine Komfortzone, mein langjähriges Zuhause, die wunderschöne Wohnlage mit Garten und allem was das Herz begehrt, zu einem unschlagbaren Preis. Auch die Tatsache, dass ich dort viel Arbeit reingesteckt habe spielt eine Rolle.
Allerdings kommt das für sie nicht in Frage, weil für sie die direkte Nähe zu den Schwiegereltern ein Ausschlussgrund ist. Das kann ich grundsätzlich verstehen, auch wenn es das für mich nicht wäre. Die pragmatischste Lösung wäre es aber mit Sicherheit.
Was hätte sie gern?
Wenn Zusammenziehen, dann so, dass sie an ihrer Schule bleiben kann, ohne mit dem Auto fahren zu müssen. Ihre Komfortzone ist ihr Arbeitsplatz und sie würde die Schule nicht wechseln wollen. Auto fahren möchte sie auch nicht, wenn es doch nicht nötig ist.
Da ich nun sowieso die Schule wechseln müsste, wenn ich nicht nach Wiesbaden ziehe, bliebe ein gemeinsamer Wohnort, der entweder in Fahrradreichweite zu ihrer Schule ist oder mit der Bahn maximal 30 Minuten entfernt ist (einen längeren Schulweg möchte sie nicht). Damit bliebe uns ein relativ eng gefasster Radius im Nordwesten von Frankfurt. Das ist so ziemlich die teuerste Wohngegend Deutschlands (Speckgürtel Frankfurt).
Mit Sicherheit könnt ihr zwischen den Zeilen schon mein Problem ablesen: Ich fühle mich massivst hin und her gerissen. Ich kann mir schon grundsätzlich vorstellen, aus meiner Komfortzone rauszutreten und wegzuziehen. Aber es fühlt sich für mich an, als müsste ich mich an einen recht straffen Katalog an Bedingungen halten. Die Bedingungen kann ich grundsätzlich nachvollziehen, jedoch ihr fehlender Wille, im Notfall auch Auto zu fahren, stört mich. Es schränkt uns einfach sehr ein. Dadurch wäre es ggf. auch möglich in anderen Lagen zu wohnen, die nicht ganz so teuer sind und insgesamt hätte ich das Gefühl, dass wir dann auch beide Kompromisse eingehen und nicht nur ich auf sie zukomme. Es fühlt sich auch etwas so an, als würde sie am längeren Hebel sitzen, weil ich ja derjenige bin, der bald zusammenziehen möchte. An der grundsätzlichen Problematik würde sich aber auch in 2 Jahren nichts ändern. Wir könnten Glück haben und etwas Gutes in dem eingegrenzten Radius finden, wir könnten aber auch sehr lange nichts finden, was unseren Ansprüchen und Wünschen genügt.
Nun genug von mir. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gehabt und konntet solche Zwickmühlen lösen? Habt ihr Gedanken dazu, die ihr mitteilen möchtet? Ich freue mich über jeglichen Input oder Inspiration zu dem Thema :-)
Liebe Grüße
ThePianist
ich trete mit einem etwas komplizierten Anliegen an euch und bedanke mich jetzt schonmal im Voraus, falls ihr euch Zeit nehmt, euch meiner Angelegenheit anzunehmen.
Meine Partnerin und ich sind seit bald 2 Jahren zusammen und wir sind beide Lehrer, ich 34, sie 37. Wir verstehen uns wirklich blendend und wir sind beide sehr glücklich in einer überaus harmonischen und intakten Beziehung.
Das Zusammenziehen ist mittelfristig geplant, ich wohne in Darmstadt und arbeite in Wiesbaden, sie wohnt in Frankfurt am Main und arbeitet dort auch. Beide wohnen wir schon sehr lange in unserem aktuellen Zuhause. Doch beide haben wir unsere Faktoren, die ein Zusammenziehen erschweren. Zunächst zu mir:
Ich wohne direkt neben meinen Eltern in einer Doppelhaushälfte, in der anderen meine Eltern. Ich wohne dort seit 2009. Bis 2019 habe ich in der oberen Etage gelebt, mit meiner Exfreundin haben wir uns gemeinsam auch die untere Etage erschlossen. Die Trennung folgte 2020, seitdem wohne ich alleine in dem Haus. Es ist nicht groß, aber wunderbar für zwei Personen. Für einen möglichen Familienzuwachs könnte man anbauen, von der Küche kommt man direkt in einen wunderschönen Garten. Darüberhinaus habe ich 2019 sehr viel Arbeit in die Renovierung gesteckt (damals mit meiner Expartnerin), um es nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Ich wohne also sehr gerne dort, vielleicht auch zu gerne. Sicherlich würde mir das Ausziehen schwer fallen. Ich habe noch nie wo anders gewohnt, das hat sich nie ergeben und es gab andere Gründe, die jetzt hier allerdings zu weit führen. Neben der Gewohnheit ist es aber auch das beste Preis-Leistungsverhältnis, was man sich so im Rhein-Main Gebiet vorstellen kann. Das Haus wird von meinen Eltern vermietet.
Ich pendle mit dem Auto von Darmstadt nach Wiesbaden, was jedoch, sollte sich nichts am aktuellen Stand ändern, ab nächsten September nicht mehr möglich sein wird, weil unsere Schule ihre Parkplätze verliert und ich entweder auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen wäre (kostet zu viel Zeit) oder das Mieten eines Parkplatzes im Parkhaus (kostet zu viel Geld). Eine Änderung des aktuellen Status Quos ist also auch durch meine Arbeit bald notwendig.
Sie wohnt seit ca. 17 Jahren in einer Wohnung in Frankfurt am Main, die gemütlich ist, ebenfalls ein super-Preis-Leistungsverhältnis hat (kaum Mieterhöhungen seitdem) und vor Allem mit dem Fahrrad nur 5 Minuten Fahrtweg von ihrer Schule liegt. An ihrem Status-Quo müsste sich soweit nichts ändern. Sie besitzt kein Auto. Ihre Eltern wohnen ca. eine Autostunde von ihr entfernt Richtung Osten.
Zum Zusammenziehen haben wir unterschiedliche Einstellungen. Ich hätte das schon gern für das nächste Jahr. Ich würde sehr gerne den "nächsten Schritt" in unserer gemeinsamen Entwicklung gehen und diese Dreieckskonstellation zwischen eigenem Wohnort, Arbeit und Wohnort meiner Freundin möchte ich nicht mehr. Meiner Mobilität ist zu verdanken, dass wir uns häufig sehen, häufig fahre ich nach der Arbeit nach Frankfurt und übernachte bei ihr. Im Verhältnis verbringen wir 3-4:1 Zeit bei ihr. Also auf einen Tag bei mir kommen 3-4 Tage bei ihr. Das ist jedoch völlig in Ordnung und hat weniger etwas mit mangelnder Motivation ihrerseits als eher etwas mit meiner höheren Flexibilität zu tun. Da sowieso bald eine Änderung in meinen Lebensumständen wegen des Parkplatzwegfalls an meiner Schule anstehen, passt ja auch das Zusammenziehen.
Sie hat es mit dem Zusammenziehen nicht ganz so eilig.
Für sie wäre es kein Problem, wenn wir erst in 2-3 Jahren zusammenziehen (Sollte kein Kind auf dem Weg sein, das würde ihre Einstellung auch ändern; Ob wir Kinder wollen, sind wir uns noch unschlüssig, daher nehme ich diese Variable aus der Darstellung heraus).
Was hätte ich gern?
Nun am liebsten hätte ich es, wenn sie zu mir ziehen würde. Eine Rolle dabei spielt mit Sicherheit meine Komfortzone, mein langjähriges Zuhause, die wunderschöne Wohnlage mit Garten und allem was das Herz begehrt, zu einem unschlagbaren Preis. Auch die Tatsache, dass ich dort viel Arbeit reingesteckt habe spielt eine Rolle.
Allerdings kommt das für sie nicht in Frage, weil für sie die direkte Nähe zu den Schwiegereltern ein Ausschlussgrund ist. Das kann ich grundsätzlich verstehen, auch wenn es das für mich nicht wäre. Die pragmatischste Lösung wäre es aber mit Sicherheit.
Was hätte sie gern?
Wenn Zusammenziehen, dann so, dass sie an ihrer Schule bleiben kann, ohne mit dem Auto fahren zu müssen. Ihre Komfortzone ist ihr Arbeitsplatz und sie würde die Schule nicht wechseln wollen. Auto fahren möchte sie auch nicht, wenn es doch nicht nötig ist.
Da ich nun sowieso die Schule wechseln müsste, wenn ich nicht nach Wiesbaden ziehe, bliebe ein gemeinsamer Wohnort, der entweder in Fahrradreichweite zu ihrer Schule ist oder mit der Bahn maximal 30 Minuten entfernt ist (einen längeren Schulweg möchte sie nicht). Damit bliebe uns ein relativ eng gefasster Radius im Nordwesten von Frankfurt. Das ist so ziemlich die teuerste Wohngegend Deutschlands (Speckgürtel Frankfurt).
Mit Sicherheit könnt ihr zwischen den Zeilen schon mein Problem ablesen: Ich fühle mich massivst hin und her gerissen. Ich kann mir schon grundsätzlich vorstellen, aus meiner Komfortzone rauszutreten und wegzuziehen. Aber es fühlt sich für mich an, als müsste ich mich an einen recht straffen Katalog an Bedingungen halten. Die Bedingungen kann ich grundsätzlich nachvollziehen, jedoch ihr fehlender Wille, im Notfall auch Auto zu fahren, stört mich. Es schränkt uns einfach sehr ein. Dadurch wäre es ggf. auch möglich in anderen Lagen zu wohnen, die nicht ganz so teuer sind und insgesamt hätte ich das Gefühl, dass wir dann auch beide Kompromisse eingehen und nicht nur ich auf sie zukomme. Es fühlt sich auch etwas so an, als würde sie am längeren Hebel sitzen, weil ich ja derjenige bin, der bald zusammenziehen möchte. An der grundsätzlichen Problematik würde sich aber auch in 2 Jahren nichts ändern. Wir könnten Glück haben und etwas Gutes in dem eingegrenzten Radius finden, wir könnten aber auch sehr lange nichts finden, was unseren Ansprüchen und Wünschen genügt.
Nun genug von mir. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gehabt und konntet solche Zwickmühlen lösen? Habt ihr Gedanken dazu, die ihr mitteilen möchtet? Ich freue mich über jeglichen Input oder Inspiration zu dem Thema :-)
Liebe Grüße
ThePianist