Tausendschön
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Kurz nur dazu (später mehr)… Es geht hier nicht um Druck meinerseits…
Gerade aktuell beim letzten Mal kam er abends am 2. Tag nach Hause und hat mir erzählt, dass er ein Meeting abbrechen musste, weil es nicht mehr ging… Ganz ohne meine Einfluss…
Dann ist ja alles in bester Ordnung und das mit dem "Streit" und den Diskussionen, die er erwähnt, hatte keine weitere Bedeutung,
Aber weißt du, wenn er dein Mindest kennt und weiß, dass es häufig Druck und Ärger gibt, kann ihn das ebenfalls belasten, auch ohne dass du in dem Moment gerade etwas sagst.
Abgesehen davon, macht(e) er selber sich ja schon Druck genug.
Er nimmt ja in seinem letzten Schreiben jedwede Schuld auf sich, er hat ein schlechtes Gewissen dir gegenüber, dass er dich nicht auf die Art glücklich machen kann, die du seiner Meinung nach verdienst.
Er schämt sich regelrecht dafür.
Lies bitte noch mal, was dir Ben dazu geschrieben hat:
Du fehlst ihm wahnsinnig, aber er kann nicht bieten was du erwartest. Das ist auch für ihn ganz schlimm. Er fühlt sich minderwertig und für dein Leid verantwortlich. Er traut sich auch nicht mehr sich zu melden, konnte seine Versprechen nicht einhalten.
Er hat dir alles erklärt und du hast ihn einfach nicht verstanden. Deine Antworten zu seinen Nachrichten zeigen das und er sieht er kann sagen was er will, es kommt nicht bei dir an. Nebenbei waren sie verständlicherweise emotional bedingt eher abweisend. Ich lese keinerlei Verständnis für seine Situation.
Warum soll er sich da noch einmal melden? Du willst etwas (ganz oder gar nicht) und er kann es nicht liefern. Also gar nicht. Die Diskussionen, der Streit, das Leid auf beiden Seiten will und kann er nicht mehr.
- Er kann dir nicht bieten, was du erwartest.
- Das ist für ihn ganz schlimm.
- Er fühlt sich minderwertig
- Er fühlt sich für dein Leid verantwortlich.
- Er traut sich nicht mehr, sich zu melden, weil er seine Versprechen nicht einhalten konnte.
- Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er auch in Zukunft seine Versprechen nicht einhalten kann.
Das ist alles seins.
Ja!
Also kann er auch schlapp machen, wenn du gerade nicht Druck machst.
Der hat schon Druck von ganz alleine.
Zusätzlich zum Druck von seiner Situation mit der Familie.
Dazu kommt aber, dass er von deiner Unzufriedenheit weiß.
Du hast ihm auch nichts gegenteiliges gespiegelt.
Du hast kein Verständnis gezeigt und nicht einmal Erbarmen.
Auch jetzt siehst du dich und dein Leid.
Auf jedes klitzekleine Einlenken deinerseits, erfolgt sofort ein "Aber er...!" ...
Wurde dir auch bereits geschrieben:
Du schreibst das.....
Und fügst gleich ein aber an und schreibst ihm die Verantwortung zu.
'Lieben heißt auch loslassen.' In Liebe loslassen. Das bedeutet nicht, die Gefühle abzustellen, sondern dem Gegenüber zu vermitteln, dass man Verständnis für das Dilemma hat und das man dazu in der Lage ist, sich ein Stück weit zurückzunehmen, damit der Mensch, den man liebt genug Raum hat, sich um seine Bedürfnisse zu kümmern. Ohne dass er das Gefühl haben muss, dass du dich dazwischen stellst. Einfach glaubhaft vermitteln, dass du dahinter stehst, dass er einfach im Moment nur die Kraft hat, sich um seinen Sohn zu kümmern.
Du wirfst die Verantwortung sofort auf seine Seite.
Glaubst du, das ist ihm nicht bewusst?
Sieh mal... selbst wenn wir dir jetzt und hier direkt alle glauben, dass das alles so nicht ist und du so nicht bist.
Es ist aber nicht das, was du ins Außen transportierst.
Was von dir rüber kommt ist: Egal was er auch macht um dich neben seinen Verantwortlichkeiten glücklich zu machen, es wird dir nie genug sein.
Darum schrieb ich dir auch bereits:
Wenn das deine Standards sind, dann ist das okay. Niemand wird dich hier dafür verurteilen, dass du ihn ganz für dich willst.
Du bestehst darauf, dass dem nicht so ist. Gut. Okay.
Du wirst hier aber so wahrgenommen.
Also wäre es vielleicht ein Weg, da mal in dich zu gehen und dir zu überlegen, was du...
a) ... tatsächlich willst.
b) ... wie du das übermittelt bekommst.
Und wenn er das dann nicht liefern kann, dann deswegen, weil er eben auch seine Standards hat.
Und Punkte, über die er nicht drüber kann.
Wenn man dann beides nicht überein bekommt, weil die Schnittmenge nicht groß genug ist, dann ist das zu akzeptieren.
Das hat aber nichts mit nicht hinreichender Liebe auf einer Seite gemeinsam.
ch möchte hier auch sicherlich nicht das Strategieren verteufeln, besonders dann, wenn man diese Zeit benutzt, um sich selbst zu reflektieren. Ich finde nur man sollte dabei nicht übersehen, dass dabei in annähernd jedem Fall und nicht nur in einzelnen Strängen ein gewisser Egoismus mitschwingt.
Es ist aber durchaus gesund eine gewisse Portion Egoismus und Selbstliebe mitzubringen.
Und es ist ja so, dass man strategieren kann, bis der Arzt kommt.
Wenn das Gegenüber nicht will, kann man es nicht beeinflussen.
Aber alles hinzunehmen, was einen selber über jedes Maß unglücklich macht, geht eben auch nicht. Denn sonst geht man vor die Hunde.
Eine Strategie ist ja auch ein Ausstieg aus einer Abwärtsbewegung.
Es ist ein Spielstop und eine Zäsur.
Das halte ich eher für gesund als für egoistisch.
Aber hier wird ja nicht einmal eine von Wolfgang empfohlene Strategie gefahren.