Romantische Liebe und Sex überbewertet ?

[Wüstenvater]

Denkt mal bitte daran, dass beim Verliebt-Sein dieselbe Hinrregion aktiviert wird,
wie bei einer Psychose.

Der Nucleus Accumbens.

Da setzt dann einfach der Verstand, also unser Käptn, aus!
.
Wollt Ihr eine Partnerschaft, eine platonische Liebe fürs Leben?

Dann NICHT verlieben.

Die Liebe fürs Leben muss langsam wachsen & wird stärker und tiefer im Laufe der Zeit.

... und hält um so besser & nachhaltiger, während Verliebt-Sein gerade uns in Lebensgefahr bringt/(en kann).

Hätte ich früher nicht geglaubt..........heute schon.

In alten Kulturen wusste man das und man arrangierte Ehen nach Vernunft und Verstand.

Für Sex und Gefühle gab es Mätressen, ONS oder wie man heute sagt "Freundschaft plus"

 

[Vesaya]

Ja, die Serie „Indian Matchmaking“ auf Netflix ist diesbezüglich sehr interessant. Da wird ganz „klassisch“ auf eine Heirstsvermittldrin gesetzt. Verliebtheit wird null angestrebt, „Passung“, Familienkompatibilität und astrologische Hatmonie dagegen schon. Andere Welten halt…

 

[Admin Wolfgang]

So ein Quatsch!

 

[Admin Wolfgang]

Nochmal etwas detaillierter:

Dann NICHT verlieben.

Die romantische Liebe ist keine Erfindung des romantischen Zeitalters, sondern hat einen evolutionären Ursprung, d. h. der Wunsch und die Fähigkeit sich zu verlieben ist schon mit der Geburt bei einem Menschen angelegt.

Man könnte daher etwas überspitzt sagen, wir sind Zeit unseres Lebens auf der Suche nach einem Partner, in dem wir uns verlieben können. Das ist ein menschliches Grundbedürfnis.

Und natürlich kann die Liebe einen Menschen auch kaputt und verbittert machen, wenn er z. B. den falschen Partner wählt oder, wenn durch eine ungute Sozialisierung spezielle Praktiken in ihm angelegt sind, die schwer mit einer normalen Partnerschaft vereinbar sind. Die Liebe hat die Fähigkeit sowohl unsere besten wie auch unsere schlechtesten Eigenschaften zu Tage zu fördern.

Trotz vielerlei Ungemach, das sie einem bescheren kann, kommt es einer Amputation des Menschlichen gleich, wenn man sie durch rationale Kopfgeburten wie das Arrangieren von Ehen außer Kraft setzen möchte. Dass man sich darüber in der heutigen Zeit überhaupt Gedanken macht, zeigt, wie spinnig manche unserer Zeitgenossen unterwegs sind.

 

[Vesaya]

Es geht dort gar nicht darum, KEINE Liebe erleben zu dürfen. Vielmehr darum, dass man sich langsam kennen lernt, und zwar nicht auf Basis von Online-Dating-Seiten oder dergl., sondern durch andere Wege. Und dass man vielleicht nicht unbedingt VERliebtheit erlebt, aber sich langsam Liebe entwickelt.
Man begreift das langsam, wenn man die Serie schaut. Guck sie mal! Gerade für einen Beziehungsdoktor ist sie hoch interessant .
Die Serie wurde nicht umsonst von Netflix selbst produziert. Das ist ein anderes Konzept von Liebe, aber kein so schlechtes. Es hat nicht unbedingt was mit Kuhhandel zu tun, wenn Du das vor Augen hast (zumindest bei der indischen Upper Class, in der die Doku spielt). Wir haben ja in Europa nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Auch anderswo gibt es Liebe - Du sagst ja selbst, es ist ein menschliches Grundbedürfnis. Aber es wird unterschiedlich gelebt und ausgestaltet in anderen Kulturen.

 

[Admin Wolfgang]

Wir haben ja in Europa nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Auch anderswo gibt es Liebe

Mir geht es hier aber nicht um Liebe, sondern um das Gefühl der Verliebtheit, um die romantische Liebe, um das, was die Wissenschaftlerin Dorothy Tennov Limerence nennt. Diesen unglaublichen, rauschartigen Zustand, der am Anfang vieler Paarbeziehungen steht und der, wenn alles gut läuft, sich irgendwann in Liebe verwandelt.

Dieses Verliebtheitsgefühl ist ja keine Erfindung der Europäer, es ist eine Erfindung der Natur. Es existiert überall auf der Welt, in allen Kulturen und zählt daher zu den Universalien der Spezies Mensch. Und das kommt ja nicht von ungefähr, das hat ja alles seinen Sinn.

Neben der Paarbindung hat es auch ne selektive Funktion, denn Paare, die sich ineinander verlieben, können sich im Normalfall auch sehr gut riechen. Das nicht nur im übertragen Sinne, sondern tatsächlich, als olfaktorisches Phänomen. Dieser "gute Geruch" kommt daher, weil die Immunsysteme der beiden sehr gut kompatibel sind und weitergehend ihr gesamter genetischer Baukasten. Das wiederum hat zur Folge, dass Kinder aus diesen Beziehungen über gute Gene verfügen, was wiederum eine optimale Anpassung an die Umwelt bedeutet.

Ich finde es fragwürdig, wenn Gesellschaftssysteme dahingehend eingreifen, diese wichtige Anfangsphase einer menschlichen Zweierbeziehung zu übergehen, mit dem Ergebnis, dass sich Liebe später trotzdem irgendwie einstellt - auch wenn Netflix dem Ganzen eine Serie widmet und es sich in Indiens upper class abspielt.

Ich, persönlich, möchte nicht in einer Gesellschaft leben, die versucht, ihren jungen Menschen dieses wunderbare Gefühl der Verliebtheit vorzuenthalten.

 

[Amaryllis]

Mir geht es hier aber nicht um Liebe, sondern um das Gefühl der Verliebtheit, um die romantische Liebe, um das, was die Wissenschaftlerin Dorothy Tennov Limerence nennt. Diesen unglaublichen, rauschartigen Zustand, der am Anfang vieler Paarbeziehungen steht und der, wenn alles gut läuft, sich irgendwann in Liebe verwandelt.

Dieses Verliebtheitsgefühl ist ja keine Erfindung der Europäer, es ist eine Erfindung der Natur. Es existiert überall auf der Welt, in allen Kulturen und zählt daher zu den Universalien der Spezies Mensch. Und das kommt ja nicht von ungefähr, das hat ja alles seinen Sinn.

Neben der Paarbindung hat es auch ne selektive Funktion, denn Paare, die sich ineinander verlieben, können sich im Normalfall auch sehr gut riechen. Das nicht nur im übertragen Sinne, sondern tatsächlich, als olfaktorisches Phänomen. Dieser "gute Geruch" kommt daher, weil die Immunsysteme der beiden sehr gut kompatibel sind und weitergehend ihr gesamter genetischer Baukasten. Das wiederum hat zur Folge, dass Kinder aus diesen Beziehungen über gute Gene verfügen, was wiederum eine optimale Anpassung an die Umwelt bedeutet.

Ich finde es fragwürdig, wenn Gesellschaftssysteme dahingehend eingreifen, diese wichtige Anfangsphase einer menschlichen Zweierbeziehung zu übergehen, mit dem Ergebnis, dass sich Liebe später trotzdem irgendwie einstellt - auch wenn Netflix dem Ganzen eine Serie widmet und es sich in Indiens upper class abspielt.

Ich, persönlich, möchte nicht in einer Gesellschaft leben, die versucht, ihren jungen Menschen dieses wunderbare Gefühl der Verliebtheit vorzuenthalten.

TOP geschrieben Wolfgang ! Danke für die Erklärung.

Mein Kind ist das erste Mal verliebt. Es ist wundervoll.

 

[Admin Wolfgang]

Danke Ama!

Verliebtheit wird null angestrebt, „Passung“, Familienkompatibilität und astrologische Hatmonie dagegen schon.

Nur, die Menschen tragen ja trotzdem den starken Wunsch nach Verliebtheit in sich.

Und was passiert, wenn das lange unterdrückte Bedürfnis, plötzlich, trotz Verheiratung, hervorbricht; wenn die "gut" verheiratete Inderin sich unwiderstehlich zu einem Mann hingezogen fühlt, den sie irgendwo beiläufig kennen lernt? Wenn sie ihrem Gefühl folgen möchte und ausbrechen will, wird sie dann gesteinigt oder fällt sie einer malignen Depression anheim, wenn sie sich zwingt ihrem Gefühl zu entsagen?

 

[lavieestbelle]

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: ich ertrage keinen Mann längerfristig, in den ich nicht verliebt bin.

Ganz ehrlich, ich habe es ganz bewusst versucht: ich war viele Jahre Single und habe auch vieles ausprobiert.

Aber weder Sex ohne Liebe ist wirklich schön und schon gar nicht eine Beziehung. Beides möglich, aber es fühlte sich irgendwann einfach nur falsch an. Zumindest für mich.

Wenn ich mich allerdings so in meinem Umfeld umschaue, sehe ich leider sehr viele Beziehungen, die (nur noch?)auf dem Verstand/Bequemlichkeit als auf Liebe beruhen.

Ich kann das einfach nicht dafür bin ich zu gern allein, als sowas ertragen zu können.

 

[Admin Wolfgang]

Wenn ich mich allerdings so in meinem Umfeld umschaue, sehe ich leider sehr viele Beziehungen, die (nur noch?)auf dem Verstand/Bequemlichkeit als auf Liebe beruhen.

Ja, klar, das ist aber eher die Regel als die Ausnahme, wenn die Beziehungen lange laufen.

Aber, von Anfang an ohne Verliebtheitsgefühl zusammengebracht werden, mit Hilfe einer Heiratsvermittlerin, das ist doch gruselig, gruseliger gehts nimmer. Auch wenns von Netflix auf den Bildschirm gebracht wird und offensichtlich eher positiv dargestellt wird.

 

[Jill]

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: ich ertrage keinen Mann längerfristig, in den ich nicht verliebt bin.

Hi Lavieestbelle ,

kann ich absolut nachvollziehen .

Ist halt die Frage , ob du tatsächlich verliebt bist oder nur hochgekochte Emotionen folgst und dementsprechend es mit Verliebtheit verwechselst …

Es fühlt sich so intensive an, also muss es Verliebtheit sein …

Heutzutage folgt manch ein Mensch erst seine Emotionen und tritt im Nachgang in eine Wert- verhandlung an .

Ist halt die Frage…. ob Du dieses gänzlich in diesem Umfang betrieben hast …

 

[lavieestbelle]

Hi Jill,

Mir ist es mehrmals im Online-Dating passiert.

Ist halt die Frage…. ob Du dieses gänzlich in diesem Umfang betrieben hast …

Ich habe jemanden kennengelernt, der mir charakterlich und äußerlich gut gefallen hat, der einfach rational gut gepasst hätte.
Am Anfang war darüber auch noch viel Begeisterung da und ich habe gehofft, mich noch richtig zu verlieben. Das ist aber letztlich nie passiert, so dass ich mich immer spätestens nach einem halben Jahr getrennt habe.

Wenn ich mich wirklich verliebt habe, war innerhalb von Sekunden klar, dass mit dieser Person für mich emotional alles möglich ist, ohne dass ich jetzt auf der Stelle schockverliebt war oder es sich um einen überdurchschnittlich schönen Menschen gehandelt hatte.

Naja zumindest waren diese Erfahrungen dazu gut, genau zu wissen, wonach ich suche.

 

[Jill]

+

Wenn ich mich wirklich verliebt habe, war innerhalb von Sekunden klar, dass mit dieser Person für mich emotional alles möglich ist, ohne dass ich jetzt auf der Stelle schockverliebt war oder es sich um einen überdurchschnittlich schönen Menschen gehandelt hatte.

Hi Lavieestbelle,

Ja, das Gefühl kenne ich auch und stimme Dir zu. Ein gewisse Funke muss wahrscheinlich einfach dasein.

LG Jill

 

[Wüstenvater]

Eine Vernunftehe schließt ja das Verliebtsein mit anderen Menschen nicht aus.

 

[Jill]

Eine Vernunftehe schließt ja das Verliebtsein mit anderen Menschen nicht aus.

Würde ich auch sagen.

 

[Jill]

Eine Vernunftehe schließt ja das Verliebtsein mit anderen Menschen nicht aus.

Hi Wüstenvater ,

der Gedankengang ist ja so grundsätzlich selbstredend…

Da „die Ehe“ (wenn ich dich richtig verstanden habe) nicht die Verliebtheit mit anderen Menschen ausschließt … Frage ich mich, warum man dieses Konzept weiter verfolgen sollte/will ...?
Ganz besonders als Frau ,frage mich dieses …

Also , welche Vorteile hätte ich, wenn ich mich auf so ein Deal einlasse würde ,als Frau …?