WN hatte mich gebeten, den Strang zu schließen.
Ich wollte jedoch noch etwas dazu schreiben, damit es für alle, die hier unermüdlich mitgelitten haben und mit großer Anteilnahme dabeiwaren, verständlich ist.
Ironie des Schicksals
Warum landet man in einem Forum?
Aus lauter Verzweiflung...WN wusste sich selbst nicht mehr zu helfen und hat einfach Hilfe gesucht.
Ein so wichtiger erster Schritt, von alleine überhaupt zu der Erkenntnis zu kommen, Hilfe zu benötigen und zu suchen. Zusätzlich zu ihrer Therapie wollte sie sich auf sich und ihre Baustellen konzentrieren, welches mit ein Grund war, warum sie hier aufschlug, um hier ein offenes Ohr für dieses Thema zu finden. WN fühlte sich hier wohl, denn sie war schon mal an diesem Ort, um Hilfe zu bekommen und kehrte wieder hierhin zurück, und sie freute sich auch darüber, auf alte
Weggefährten zu treffen, die sie, ihre Geschichte, ihre Problematik/ihre Baustellen kennen. Da sind Leute, die sich schon kennen - ein Vertrautheitsgefühl.
Es kommen neue Weggefährten hinzu, die ihr mit Rat und Tat beiseite stehen. Das alles ist Balsam für die Seele, weil man ist bzw. fühlt sich mit seinen Gedanken, seinen Ängsten, seinen Sorgen in seiner Verzweiflung nicht mehr alleine.
Und man wird hier aufgefangen, in einem Kreise so vieler empathischer und tiefgründiger Menschen.
Was ist der große, entscheidende Vorteil an so einem Forum?
Die Anonymität! Und auch die Objektivität, auch wenn wir nur ihre Seite kennen, aber die Mitglieder hier kennen die beiden Hauptakteure, um deren Geschichte es hier geht, nicht persönlich und unterstützen halt auch erst mal mit sehr viel Empathie aus objektiver Sicht und eigenen Erfahrungswerten!
Man schlägt hier auf und kann ungefiltert alles herauslassen, man kann schamlos über sich, seine Erfahrungen, seine Gefühle erzählen. Es ist wie eine Art Tagebuch, nur mit dem entscheidenden Vorteil: Es hört jemand zu! Zwar auf rein virtueller Ebene, aber diese Menschen sind real und vor allem verbindet sie alle etwas miteinander: Der Herzschmerz um einen geliebten Menschen! Man kennt diesen Menschen nicht, liest die Geschichte und hinterlässt objektive Meinungen, weil man kennt einfach beide Beteiligten nicht persönlich. Man möchte sich sammeln, sich ordnen, sich selbst und die andere Person, um die es geht, besser verstehen. Von daher holt man sich die Unterstützung von anderen "Leidensgenossen", die einem einfach nur zuhören, sich in die Geschichte mit einbringen, von ihren eigenen Lebenserfahrungen erzählen, einen auffangen, wieder aufbauen, Mut machen. Und genau DAS ist es, was man in dem Moment braucht, aufgefangen zu werden in seiner Verzweiflung, weil der Herzschmerz zu groß ist.
Was möchte man eigentlich erreichen?
Dass es letztendlich ein HappyEnd gibt, dass die Liebe wieder eine Chance bekommt, dass man seine Fehler/Baustellen erkennt und es besser machen will, weil man den Menschen, der an seiner Seite war, so sehr liebt und das alles nicht so einfach aufgeben will. Man möchte für diese Person einfach kämpfen, weil man weiß, wie wertvoll diese Person für einen ist, wie viel sie einem bedeutet.
Was passiert jedoch, wenn genau die Person alles zu lesen bekommt, dies alles hier entdeckt, die dies gerade nicht lesen sollte?
Es ist ja wie eine Art Tagebuch, ein kompletter Seelenstriptease, den man hier offenbart, der einem unangenehm ist, aber nicht vor anonymen Leuten. All dies war nunmal nicht für ihn bestimmt, weil es für die Person einfach zu viel gewesen wäre, daher entscheidet man sich ja für diesen Weg hier, schamlos alles, WIRKLICH ALLES erzählen zu können. Dies wird zwar auch alles bewertet, aber aus den jeweiligen Blickwinkeln Unbeteiligter, somit objektiver und beide Seiten mit einbeziehend.
Dies alles diente nur dem einen Zweck, diesen einen geliebten Menschen eben
nicht zu verlieren, für die Beziehung, dass WIR, zu kämpfen. Wenn man eines bestimmt damit nicht erreichen wollte, ist es, das alles dadurch verlieren zu können, denn DAS war NIE die Intention des Aufschlagen hier.
Und trotzdem, liest genau dieser geliebte Mensch dies alles hier, obwohl nicht für ihn bestimmt, ist es erst mal ein Schock. Man muss hier beachten, dass diese Person es nicht aus unserem Blickwinkel lesen wird, sondern aus seinem eigenen und über sich selbst Dinge zu lesen bekommt, und da werden verständlicherweise eine Unmenge an Gedanken hervorkommen, und ich selbst weiß, wie es ist, wenn man Dinge entdeckt, die nicht für einen bestimmt waren. Ich war geschockt, ich war am zittern, konnte nicht mehr schlafen, aber musste es irgendwann ansprechen, weil ich sonst nie zur Ruhe gekommen wäre. Nur jeder reagiert anders, weil wir nun mal alle Individuen sind.
Es ist wie eine Unterhaltung unter Freunden, die besser die eigene Freundin nicht mitbekommen soll, weil sie es falsch verstehen würde. Es ist besser für uns, wenn wir so manche Gespräche unter Männern oder Frauen nicht mitbekommen, weil wir ungefiltert mal über Dinge sprechen können, ohne dass diese missverstanden werden könnten. Denn genau DAS passiert, wenn man das alles gewollt oder ungewollt mitbekommt.
Und dennoch können wir bei Entdeckung das Geschehene nicht ungeschehen machen. Wir können nur hoffen, dass nach der eigenen Sicht auch die andere Sicht und die damit verbundene Vorgehensweise verstanden wird, zumindest gewisse Dinge nachvollzogen werden können.
Wie man mit diesem Wissen jetzt umgeht, steht in der Entscheidung des Betroffenen. Wichtig ist es, den Personen die notwendige Zeit und Ruhe zu gönnen. Denn wie gesagt, es ist ein Schock, der Unmengen von Gedanken nach sich zieht.
Fakt bei allem Geschriebenen hier ist, das WN diesen Menschen liebt und für diese Liebe kämpfen wollte und nur DAS war der Hintergrund, die Intention, sich hier mitzuteilen.
Im Namen von WN und von mir: Sie dankt Euch allen von ganzem Herzen für euren Support, für das Auffangen, für die lieben Worte, fürs Zurechtweisen, für die Bratpfannen, dass immer jemand da war, der Gehör hatte, dass sie mit all ihren Höhen und Tiefen nicht allein war, dass sie all ihre Gedanken ungefiltert teilen durfte, dass sie lernen durfte, dass sie uns nerven durfte, dass sie panisch sein durfte,
dass sie so sein durfte, wie sie nun mal ist, auch wenn sie sich für manche ihrer Seiten selbst "schlagen"würde, weil sie weiß, dass es zu ihren Baustellen gehört. Sie umarmt Euch alle und sagt aus tiefstem Herzen
DANKE!
Von mir: Alles, alles erdenklich Liebe und Gute! Du bist ein toller Mensch!
Ich werde diesen Strang hier für einige Tage geöffnet lassen (danach werde ich Wolfgang bitten, diesen Strang zu schließen, auch im Interesse von WN), um Euch allen, die ihr so tatkräftig an ihrer Seite wart, die Möglichkeit zu geben, zu "verabschieden", ihr alles Gute für die Zukunft zu wünschen. Ich möchte euch inständig bitten, alleinig aus diesem Grund Euch noch mal zu Wort melden zu können, aber Vorhergegangenes/die Geschichte selbst nicht mehr zu thematisieren aus Respekt vor beiden Beteiligten.
Habt lieben Dank Euch allen!
Leila