Danke für Deine Worte.
Ohnmacht, ohnmächtig, ja so fühle ich mich derzeit. Es ist als wäre ich ausgeliefert, aber ich kämpfe dagegen an. Es ist ein ständiger Kampf gegen alte Gewohnheiten. Wie soll es mir von heute auf morgen gelingen diese abzustellen? Das sind jahrelange Prozesse in mir, die ich so niemals wollte, die einfach geschehen sind. All diese Käufe in den manischen Phasen. Gott, was habe ich mir alles gekauft. Handys und und und. Heute habe ich ein altes, einfaches Handy, das Display ist kaputt und ich muss es dauernd drehen wenn ich schreibe, die Tasten am Screen funktionieren sonst nicht. Aber nein, ich bestelle mir kein neues, weil ich mich bremse und es mir nicht leisten kann. Ich bin oftmals auf Amazon, lege ein Handy in den Warenkorb, aber in letzter Sekunde wird es mir bewusst dass dies nicht richtig ist und ich logge mich aus. Ja, es gelingt mir mit der Zeit, aber das dauert.
Seit sie von meiner Krankheit weiß, wir erfuhren dies erst im April, meinte sie dass wir diesen Weg zusammen gehen. Anfangs, ja da klappte es. Sie las Bücher, ging auch einmal mit zu meiner Psychologin. Was kam dann? Nichts mehr. Man redete nicht mehr darüber. All das, was in den Büchern steht zählte nicht mehr. Dort wird beschrieben dass es bis zu sechs Monate dauert bis Lithium komplett anschlägt. Ich werde derzeit neu eingestellt, da mein Spiegel zu niedrig ist. Dort wird beschrieben dass es zu Rückfällen kommt. All das weiss sie und es zählt nicht mehr. Das ist hart. Ich soll arbeiten sodass sie Freiräume hat und auch wieder Respekt vor mir. Wie soll das gehen? Ich bin noch nicht stabil. Aber ja, ich würde es machen.
Besuche, ja die gab es als ich stationär war. Dort wurde ihr auch die Krankheit von den Ärzten erklärt, dort lies sie sich einbinden. Seit Ende Mai spricht sie nicht einmal mehr mit mir über die Krankheit. Ich hätte ihr so gerne gesagt wie es mir geht, aber es gab keine Zeit dafür. Im Bett mache ich dies nicht, auch nicht beim rauchen. Das ist etwas was man in Ruhe tut.
Hat sie mich unterstützt? Ich weiss es nicht. Anfangs ja, danach kann ich es aber nicht sagen, ich würde lügen.
Es ist schlimm. Ich kann Probleme lösen, Termine für andere vereinbaren (Ärzte etc.), für mich jedoch fehlt mir die Kraft. Ich habe keine Ahnung woran das liegt, es ist mir unerklärlich. Ich kann für mich nicht einmal einen Arzttermin ausmachen. Ich fühle mich derzeit auch müde, schlapp. Ich verhalte mich wieder so, dass ich lange wach bleibe und kaum schlafe. Um sechs stehe ich auf. Ich kann nicht einmal sagen wie ich den Tag totschlage. Ich lese viel. Das ist kein Tagesinhalt. Ich habe mich aber wieder für die Tagesklinik angemeldet.
Es ist schwer was derzeit auf mich einstürzt. Wir könnten es zusammen schaffen, das bräuchte aber auch Verständnis. Ich fühle mich alleine. Keine Ahnung was nun kommt.
Und ja, ich habe Angst davor alleine zu sein, wieder alles neu aufzubauen. Warum läßt sie mich so im Stich? Wir wussten doch dass es ein Weg mit Rückschlägen wird, wir wussten was ich damals gemacht hatte (Lügen, Scheinwelt, das finanzielle) und wir wussten dass nicht ich dies war sondern die Krankheit. Warum?
Zuletzt modifiziert von franken am 15.07.2015 - 01:03:16