Und kein Mensch erinnert sich am Sterbebett an all die Situationen, in denen man ach so geil gemauert hat.
ich liebe ihn, auch wenn er ein Depp ist und es nicht sein kann mit uns, alles fürchterlich wäre und überhaupt hat er mich gar nicht verdient y aber trotzdem ist es so und eigentlich würde ich ihn gerne haben, für mich allein".
True..
Und zu 2.:
Was für einen Unterschied hätte es gemacht, wenn ich das 1. für mich und 2. Auch ihm gegenüber verbalisiert hätte.
Denn die Kausalität war ja von Anfang an: “Es kann nicht sein”.
Ich bin normalerweise auch dafür, seine Gefühle auch zu gestehen, aber in unserem Fall hätte das tatsächlich einfach wenig Sinn gemacht, weil ich ihn ja wirklich nicht mal gewollt hätte.
Ich will keinen arroganten Angeber, der gerne mal lügt und sich alles zurecht legt, wie es ihm am besten in den Kram passt.
Und 1. war mir dann nach den Treffen immer mehr bewusst, weswegen ich die Reissleine ja auch gezogen habe.
Sonst hätte ich es auch besser locker weiterlaufen lassen können.
Und wenn ich ihn irgendwie als adäquat für mich oder zumindest als reparabel angesehen hätte, hätte ich - wie viele andere hier- ja vielleicht doch die Strategie versucht anzuwenden usw.
Aber ich will den wirklich nicht. Und ich hab da auch keine Hoffnung, dass man so einen irgendwie hinbiegen kann..
Und ich war wirklich auch von der Intensität und Schnelligkeit selbst überrascht.
Deswegen fühle ich mich ja gerade so blöd, weil es eben doch stärker da ist, als es “sein kann”.
Aber bevor ich den Leidensweg verlängere, noch mehr Selbstwert verliere, für jemanden, mit dem ich noch nicht mal zusammensein will, ziehe ich eben lieber die Reissleine und arbeite jetzt am Liebeskummer. Der mit hoffentlich was zeigt.
LaFreya, kennst du Brene Brown, the power of vulnerability?
Den TED-Talk dazu kenn ich. Habe ich vor Jahren mal gesehen und fand ihn auch super.
Muss ich mir bei Gelegenheit nochmal anschauen.
Magst du sagen, was du mit „ Sparringpartner“ meinst? Jmd, der dir gewachsen ist? Und wenn ja, inwiefern? Intellektuell oder anders? Oder meinst du damit, jmd, mit dem „ Reibung“ sein darf, weil….?
Vielleicht tatsächlich beides.
Also jemand, von dem man vielleicht sogar noch etwas lernen kann, der einen aber auch herausfordert.
Mit meinem EM, würde ich mal behaupten, ist das gerade nicht der Fall.
Den zieh ich eher mit. Er setzt aber auch das Meiste ohne größere Kämpfe um, weil er mir bei alltäglichen Dingen und der Erziehung auch gerne vertraut.
Für Literatur, Natur, Sport und Musik interessiert er sich nicht in dem Maße, wie ich es tue. Ich springe auch gern auf Parties rum, er ist lieber zu Hause.
Aber wir teilen uns ja gerade auch viel auf. Von daher ok.
Wie funktionieren halt als WG und Eltern und das auch ganz gut.
fühlst du dich bereit für eine tiefe emotionale Beziehung?
hm. Gute Frage- ich würde mal sagen ja.
Sie wirkt auf mich so, als verbindet euch das große gemeinsames Ziel/ Sinnhaftigkeit (zB. ein Kind?) und nicht eure Liebe zueinander
Ist auch genau so.
Ich wollte ein stabiles Gerüst ohne Drama, weil ich von meiner Kindheit eigentlich nur Drama kenne und diesen Teil komplett eliminieren wollte.
Also Drama ist 0 vorhanden. 0!
Und das gibt wirklich viel Sicherheit und Stabilität. Ich habe, wie gesagt, auch absolute Gestaltungsfreiheit=Kontrolle, was die Erziehung angeht
Hier bringt er wenig eigene Meinung mit rein. Großeltern sind ja auch nicht präsent.
Also von meiner Seite kein (negativer) Einfluss und seine sind sehr weit weg.
Ich hab da die Stabilität also gewährleistet.
Und es ist wie du sagst: für Drama und Herzschmerz ist da kein Raum.
Und emotional hab ich hier nichts riskiert.
Also fürs Kind eigentlich optimal, ich muss mir um die Sicherheit keine Sorgen machen.
Aber vielleicht ist das genau der Grund warum ich so anfällig für meinen AM war: meine emotionalen Speicher sind leer.
Und haben sich durch ihn sehr sehr schnell aufgefüllt - schneller als mir lieb war.