Liebes Gretchen,
ja voll viel Text
.
Aber der tut so gut, ich hab mich in jeder Zeile verstanden gefühlt
.
Und diese Ähnlichkeiten sind schon bemerkenswert.
Mein Ex hat mir auch sehr oft versprochen, das er auszieht, das er was ändert...immer in einem zeitlichen Horizont, das er mich so halten konnte, weil ich daran geglaubt habe.
Genau so war es bei mir auch und ich habe ihm vertraut. Jetzt, da die Deadline sich nähert und ich Druck gemacht habe, ist er richtig bockig geworden.
Ein bisschen dämmert es in ihm wohl, in welchem kranken Konstrukt er da lebt, sonst würde er mich nicht so angreifen. Ich spreche einen wunden Punkt an. Sein Problem!
Ich glaube ihm es erst, wenn er was ändert. Sie reden nämlich sehr viel und lassen keine Taten folgen, weil sie sich ja sonst Ihren Problemen stellen müssten.
Genau, er kann es sich auch ganz schnell wieder schönreden und versucht mich zu überzeugen (die Mitleidstour
). Greift nicht mehr bei mir.
Letztes Jahr fing er an, es sich ein wenig bei mir wohnlich zu machen
. Ein Sofa kam, ein Subwoofer, ein Roller, Klamotten, alles blieb hier. Beim Schrank (auch der nicht aus der WG, sondern woanders gelagert) habe ich dann Stopp gesagt und ihm erklärt, man könne doch den 2. Schritt nicht vor dem ersten tun. Er bezichtigte mich, ich wäre destruktiv, wenn er jetzt ein Schritt auf mich zukäme, dass ich 2 Schritte zurückgehen würde. Er hätte aber die Bruder-Schwester-WG beibehalten!!!! Doppelleben!!! Zeitweises Wohnen bei mir natürlich ohne Kostenbeteiligung, haha. Was geht da in solchen Köpfen vor, frage ich mich. So wie bei Dir, wäre es mir erst mal am liebsten gewesen, er hätte sich eine eigene Wohnung gesucht, um eine normale Fernbeziehung zu leben. Und dann weiterentwickeln.
Aus diesem kranken Konstrukt bin ich im Herbst vorletzten Jahres schon ausgestiegen. Seine Schwester ist, obwohl depressiv, sehr dominant und auch manipulativ. Das hätte ich nicht lange gepackt.
Mein Verhalten ist jetzt so, das ich nichts davon mehr thematisiere, sondern es regelrecht ignoriere und ihn aber durch Taten spüren lasse, wo er Entbehrungen hat. Ich lebe knallhart mein Leben ohne ihn einzuplanen. Ihr habt ja die gleiche Konstellation mit der Fernbeziehung. Ich ziehe es seit Mai knallhart durch, das wir uns sehen...tagsüber, aber ich dort nicht schlafe und es aber auch nicht möglich mache, das wir eine Ausweichmöglichkeit haben. (Sprich in einer Pension oder so schlafen)
Ich würde mir auch oft wünschen, wir hätten diese normalen Wochenenden wieder, aber ich werde mich nicht auf diese Gegebenheiten einlassen. Ich an deiner Stelle würde ihn da auch das spüren lassen. Treffen in der Mitte und dann sich verabschieden und ihm heim ins traute Heim bei Schwester fahren lassen.
Falls es uns noch geben sollte dann nur so. Spüren muss er es durch Taten. Hart bleiben! Ich habe überhaupt keine Bock mehr das wie bisher anzutun. Daher fällt die Funktstille auch relativ leicht.
Deswegen bleibe jetzt erstmal bei der Funkstille. Auch wenn es schmerzt, aber über Worte, Diskussionen wirst du bei ihm nichts bewegen. Sie machen dann zu und werden trotzig. Und seine letzte Nachricht war ja bockig. So einen O Ton kenne ich eins zu eins. Du wirst dich darauf einstellen müssen, wie mit einem Dreijährigen zu kämpfen, aber wenn man das aushält, wirst du eine Veränderung spüren.
Das weiß ich leider inzwischen auch, deshalb bleibe ich einfach still. Die letzte Konversation war unterirdisch und seine Aussage, er hätte nur begrenzt Möglichkeiten und die werden so bleiben haben ja auch den Cut bewirkt. Ich habe zwei erwachsene Kinder und jetzt wieder so ein Dreijähriger, dass muss ich mir noch überlegen
. Aber ich mag ihn trotzdem
.
Aber jetzt Schritt für Schritt. Ich würde jetzt die Funkstille beibehalten. Und dann schauen wir mal, ob es bei ihm was bewirkt. Oder vielleicht auch bei dir.
Genau, wenn er sich melden sollte, schreib ich das hier rein. Ich bin aber inzwischen realistisch genug, dass es mich nicht umhaut, wenn er die Herausgabe der Sachen fordert. Das wird aber noch dauern, so wie ich ihn kenne. Ich habe ihn nämlich auch herausgefordert und gesagt, wenn ich ihm zu anstrengend (einen Termin zum Wiedersehen nach der Pause war ihm zu anstrengend) bin, können wir ja Nägeln mit Köpfen machen wegen meinem Schlüssel und seinen Sachen. Er werde bei vielen noch Nägel mit Köpfen machen, meinte er, aber alles zu seiner Zeit waren seine Worte
. Blablabla. Meinen Schlüssel hätte ich aber schon gerne
Danke für Deine Ausführungen
. Jetzt werde ich mal bei Dir weiterlesen.
Liebe Grüße
Lili
War jetzt aber auch viel Text, sorry.