Es ist alles recht komplex und ich weiss die richtige Antwort auch nicht.
Das einzige was ich weiss ist, wie ich mich gefühlt habe als mir fast das gleiche passiert ist, nur aus der Sicht von Furious' Affäre. Ich weiss nicht, ob die Situation 1:1 übertragbar ist, aber ich geben nur nochmal meinen Senf dazu.
Er war damals schon soweit, dass er in einem Trennungsprozess war. Wenn ich das richtig beurteile war bei Furious der Name Programm und sie hat extrem Druck gemacht (gefühlt für ihn) und ihr Tempo vorgegeben. Heisst sie ist sogar soweit gegangen die Sache zu outen, um schnell an ihr Ziel zu kommen.
Das ist in der Tat ein extremer Vertrauensbruch und ich wüsste nicht, ob ich den an seiner Stelle verzeihen könnte. Vermutlich nicht!
Er hat sich also VERSTÄNDLICHERWEISE zurückgezogen.
Er ist bei seiner jetzigen Dame geblieben. Ich glaube sogar selbst wenn er nicht mehr mit dieser zusammen geblieben wäre, dann wäre er auch nicht zu Furious gekommen (ich schliesse hier von mir auf andere, also subjektive Annahme), weil er sich total überfahren fühlt.
Was wäre das denn für ein Gefühl gewesen. Furious hätte ihm dann vermutlich auch noch erzählt er wäre zu schwach eine eigene Entscheidung zu treffen und sie hätte einschreiten müssen um Klarheit in sein Leben zu bekommen. Es würde so aussehen, als wäre er ein willenloses kleines Kind (SO hat man mir das nämlich damals dargestellt: Ich wäre so schwach, dass ich guideance benötigen würde um mein Leben auf die Reihe zu kriegen, zu blöd ein Loch in den Schnee zu pinkeln quasi. Und das hat ER dem Umfeld auch SO erzählt. Dabei bin ich das Gegenteil und sehr unabhängig und autark und lasse mir in meine Entscheidungen nicht reinreden).
Die ganze Sache geht einem also extrem auf die Nerven und man kann sich da unter den Umständen gar nicht drauf einlassen und man zieht sich zurück. Ganz normale Reaktion seinerseits und 100% nachvollziehbar!!!
Dass er jetzt überhaupt noch offen für Furious ist, rechne ich ihm a) hoch an und b) zeugt es davon, dass er Gefühle für sie hat und im Konflikt ist.
Sicher, er verhält sich nicht optimal und hat eine Affäre begonnen obwohl er gebunden war. Eventuell hätte er sich aus freien Stücken getrennt, wäre das ganze andere mit dem Vertrauensbruch nicht passiert. Das wissen wir nicht!
Er hat diese Sache begonnen und musste mit den Konsequenzen leben und hat seinen Teil der Verantortung zu tragen und beide haben Fehler gemacht. Er hat sein Päckchen zu tragen hier. Aber eben Furious auch!
ALSO:
Wieder von mir auf andere geschlossen: Hätte eine KS mir in meiner damaligen Situation die Gefühle für den Mann zurückgebracht?
Das wäre eine Frage des Zeitpunkts gewesen.
Am Anfang habe ich die KS gebraucht, ich war erleichtert, dass er sich nicht gemeldet hat, weil ich Beklemmungen bekommen habe bei jeder Kontaktaufnahme seinerseits.
Er hat sich von mir zurückgezogen (KS von seiner Seite).
Irgendwann habe ICH wieder leichten Kontakt aufgenommen (Erfolg der KS auf mein Verhalten).
Im Prinzip steht Furious ja genau an dem Punkt.
Was hätte ich jetzt gebraucht um wieder Vertrauen zu fassen, meine Gefühle zu wecken? Eine weiter KS?
Weiss ich so nicht.
Was bei mir gezogen hat (und dass obwohl ich nicht so viele Gefühle für den Mann hatte wie es in Furious Typ eventuell der Fall ist) war, wieder zu erkennen warum ich mich auf den Mann eingelassen habe. Seine Art, wenn er nicht gestresst und getrieben war durch das unbedingte haben wollen (mich). Dass er wieder in sich ruhend mit mir umgegangen ist.
Hätte er zu dem Zeitpunkt weiter mit radikaler KS gearbeitet, hätte mir das nur gezeigt, dass er nach wie vor leidet und irgendwie emotional abhängig ist.
Ich wollte den Mann sehen, den ich kennengelernt hat. Ruhig und reflektiert und nicht von Panik getrieben.
Ich glaube das Furious diese Person im normalen Leben ist, aber durch die Situation mit ihren Urängsten konfrontiert den Kopf verloren hat.
Jetzt steht sie da mit dem Salat.
Daher gehe ich damit konform, dass sie sich nicht grundsätzlich ändern muss, sondern in der Lage sein muss angemessen mit ihren Ängsten umzugehen und sich nicht davon so überwältigen lassen darf.
Sie sollte also möglichst die Person sein, die sie ist, kann durchaus auf Kontaktanfragen von ihm reagieren, aber sollte nicht der Initiator für Kontakt sein, sollte nicht von sich aus Treffen vorschlagen, keinen weiteren Schritt von sich aus vorschlagen.
Wenn er sie aber kontaktiert, kann sie durchaus reagieren, aber langsamer. Heisst, nicht sofort reagieren, nicht direkt parat stehen, wenn sie Kontakt haben, dann soll sie die Person sein, die sie war, als er sie kennenlernte. Neutral nett, aber nicht zu kühl. Und ihn kommen lassen. Sie sollte auch diejenigen sein, die den Kontakt und die Treffen als erstes beendet. Nicht er.
Aber auf ihn gar nicht reagieren halte ich auch für falsch.
Es geht hier nicht nur darum einen Mann, der zwischen zwei Stühlen sitzt in die "richtige" Richtung zu bringen, sondern auch darum anderes Verhalten zu demonstrieren um in ihm das Vertrauen zurückzubringen.
Daher würde ich denken, radikale KS ist nicht realistisch. Jeglicher Kontakt muss von ihm ausgehen, Furious sollte LANGSAM darauf eingehen. Gar nicht drauf eingehen für ein paar Wochen könnte auch nach Spiel aussehen und vor allem glaube ich Furious schafft es nicht. Spätestens nach einer Woche macht sie wieder was. Und das macht es noch schlimmer! Also ist es unrealistisch.
Daher wenn sie es schafft sich wie oben zu verhalten ist das schonmal einiges und sie ist REALISTISCH in der Lage dies durchzuhalten. Besser so, als KS und in einer Woche wieder irgendeine Aktion. Dadurch demonstriert sie umso mehr, wie wenig sie sich geändert hat. Und ich wette meinen Arsch sie schafft es nicht......somit ist die realistische Variante vielleicht doch die bessere?
Sie sollte sich definitiv mit sich selbst auseinandersetzen und diesen Ängsten!!!!
Es könnte aber sein, dass sie aus der Nummer schon einiges gelernt hat. Hoffe ich
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