Guten Morgen Noah,
Für heute bin ich echt bedient. Ich muss das mal alles verdauen. Es ist so viel Input und so viele wichtige Informationen, die auf mich einprasseln. Das muss sich jetzt mal setzen.
Da es in der Natur eines solchen Forums liegt, dass man eher auf die Probleme schaut statt auf die positiven Seiten, kann schnell ein doch sehr düsteres Bild entstehen.
Ich möchte mal mit diesem Post auf die unglaublich positiven Seiten schauen. Was ich jetzt schreibe, schreibe ich als jemand, der
seine Erfahrungen mit devoten und nicht-devoten Frauen gemacht hat. Jeder Frauentyp und jede Beziehung mit einem solchen hat seine Vor- und Nachteile. Ich werde also gänzlich subjektiv, pauschalisierend, verallgemeinernd und verkürzt schreiben, weil a) dies eben ein Mut-mach-Post ist und kein wissenschaftlicher Aufsatz und b) ich weiß lieber Noah, dass du das blickst und dir das rausziehst, was du gebrauchen kannst.
Vieles, was ich nun schreibe, wird Frauen ohne devote Ader wie ein Affront und ein roll-back erscheinen, sei's drum, in einer liberalen Gesellschaft müssen halt auch unterschiedliche Lebensstile und Beziehungsmodelle ausgehalten werden können.
In einer Beziehung mit einer nicht devoten Frau, wo Augenhöhe vorherrscht, ist sehr vieles Verhandlungssache und muss besprochen werden, Kompromisse gesucht werden usw..
Das kann auch anstrengend und ermüdend sein.
Nun darf man nicht glauben und sich auch nicht von Begriffen wie "Dom" und "Sub" irreleiten lassen, dass eine Beziehung mit einer devoten Frau nicht ebenfalls auf Augenhöhe abläuft, aber sie drückt sich anders aus. Ich verwende gerne folgendes Bild: Auf Augenhöhe, aber sie mit gesenkten Blick.
Devotion sollte man nicht mit Unselbstständigkeit verwechseln (obwohl es auch diese Form gibt), sondern man wird als Mann einfach mehr in puncto Führung gefordert.
Wo man in einer Beziehung mit einer nicht devoten Frau durch Gespräche mehr den Konsens sucht und bemüht ist, nicht egoistisch zu sein, so ist das hier, nach meiner Beobachtung, etwas anders. Die devote Frau kommuniziert ihre Grenzen, aber jenseits davon, will sie geführt und mitgerissen werden. Indem du ihr Partner bist, gerade wenn du älter bist und mehr Lebenserfahrung hast, bist du ihr Türöffner zu einer größeren Welt. Du trumpfst durch deine Erfahrung und kannst ihr Dinge zeigen und sie an Orte führen, die sie nicht kennt.
Vielleicht wirst du feststellen, dass Orte, die zu deinem Lebensstil gehören, ihr fremd sind. Da musst du nicht erst aushandeln, ob sie da vielleicht mitkommen will, sondern du kannst das ankündigen. Was ich immer sehr genossen habe, ist die Unkompliziertheit in solchen Konstellationen, wie sich devote Frauen mitreißen lassen, und wie man sie in die eigene Erfahrungswelt hineinzieht und sieht, wie sie aufblühen. Krasse Orte, Orte, an denen sich Frau unwohl fühlen könnten oder langweilige Orte (Fußballstadion), da traue ich dir genug Menschenkenntnis zu, dass vorher erst einmal auszuloten.
Gemeinsame Urlaube. Wo man vielleicht mit einer Partnerin wochenlang gemeinsam den passenden Ort sucht, reden, handeln und Kompromisse suchen muss, reicht es zu wissen, was das devote OdB mag und was nicht; und als führender Part sucht man das geeignete Reiseziel aus oder stellt eine Auswahl zusammen, aus der die Partnerin wählen darf. Das ganze Gequatsche über den eigenen Suchprozess und der ganze andere Blablabla interessiert nicht, sorgt eher für solche Reaktionen:
dann noch ein wenig mehr wissen wollte, fing sie an genervt zu wirken und meinte ich solle es doch mal selbst rausfinden.
Sie will ja geführt werden und hat die notwendigen Informationen bzgl. Go's und No-Go's kundgetan. Sie gibt also den Rahmen vor, innerhalb dem du dann führst.
In der Sexualität brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen, was ihr wohl gerade heute gefallen würde oder ob du jenes an sie herantragen könntest, denn du kennst die No-Go's, alles andere ist dann Führung. Du hast gerade Lust auf einen Quckie? Du packst sie. Lust auf BDSM, du ziehst die Session durch. Du willst eine Massage, du orderst eine an ("Ich würde mich jetzt über eine Massage sehr freuen"). Du hast eine verrückte sexuelle Idee, zieh es durch.
Auch hier rechne ich dir genug Menschenkennntnis zu, zu erkennen, wenn der Partnerin etwas nicht gefällt.
Das faszinierende an einer solchen Beziehung, wo du zum Führen verdammt bist, ist ja, dass du egoistisch sein kannst, verstanden als ein mitfühlender Egoismus. Es geht in der Tat um dich, deinen Partnerwert, deine Lebenserfahrung, und an all dem möchte diese Partnerin teilhaben, also reiße sie mit.
Und hier lassen sich auch ohne großes Aushandeln Männerphantasien verwirklichen. Ich erinnere mich gern daran zurück, wie ExEx, die mich in diese Welt einführt, mir mal ein Abendessen in Strapsen und äußerst kurzen Kleid zubereitete. Und ich später, z. B. beim Schauen eines gemeinsamen Filmes, ihr auftragen konnte, doch ein sexy Negligee statt den Schlafanzug zu tragen. Dies nie als Befehl, sondern so formuliert, dass Sub die letzte Wahl hat ("Ich würde mich freuen, wenn du heute Abend beim Film etwas anregendes tragen würdest"). Wenn ich nun gegenüberstelle, wie oft die devote Partnerin oder die nicht devote Partnerin mir diesen Wunsch erfüllt haben, dann kann ich nur lächeln. Und da hat man dann vor sich einen guten Film und neben sich ein wunderschönes Dekolletee, sowas versüßt den Abend. Frauen werden hier die Nase rümpfen, Männer einen beneiden. Die Admina bestimmt lachen
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Gerade in ihrer Devotion liegt ihr Ausdruck von Liebe. Und diese Devotion sollte auch angenommen werden. Stell dir vor, OdB geht gerade einem Hobby nach, du hast plötzlich Rückenschmerzen und artikulierst die kurz und OdB bietet an, zu massieren. Man(n) ist da geneigt zu sagen, dass sie mal Zeit für sich und ihr Hobby nehmen soll, man(n) will sich ja nicht aufdrängen. Aber auch hier gilt der mitfühlende Egoismus, denn wenn eine devote Frau ihre "Dienste" anbietet, tut man nicht nur sich etwas gutes, sondern auch ihr, da sie ja ihr Glück in dieser dienenden Rolle findet.
Und je mehr du sie in deine Welt und Lebenserfahrung einbeziehst, sprich, ihr die Welt zeigt, desto mehr kannst du beobachten, wie sie aufblüht. Gerade diese Entwicklung zu beobachten, macht den Reiz einer solchen Beziehung aus und lässt das dominante Herz höher schlagen. Auch der Umgebung wird dies auffallen und man kriegt dann mitgeteilt, dass Kollegen/Freunde/Bekannte meinen, man habe mehr Selbstbewusstsein oder kleide sich schicker usw. Die Stärke des dominanten Part färbt ab. Aber bitte, Aufblühen nicht um Umerziehen verwechseln.
Ich will einfach dafür plädieren, dass du da eigentlich etwas ganz besonderes an der Hand hast. Klar, es gibt Nachteile, aber solche gibt es auch in einer Beziehung mit einer nicht devoten Frau oder gar dominanten Frau, eben nur anderer Art.
Wie du schon recht erkannt hast, du denkst gerade zuviel, was ja Ausdruck einer Unsicherheit ist. Wolfgangs Vorgabe, dass von einer Beziehung erst gesprochen werden kann, wenn man vier Monate zusammen ist, finde ich sehr klug. Genieße doch diese vier Monate und versuche mehr im Moment zu leben. Sei dir klar, was dir an einer Partnerin wichtig ist, screene OdB dahingehend, ob sie als Beziehungsmaterial was taugt und sei einfach wohlwollend egoistischer, zieh dein Ding durch und reiße OdB einfach mit.
Mach dich auch nicht unnötig fertig. Klar, durch unsere Sozialisation und durch gewisse Ideologien neigen wir dazu, zuviel zu besprechen oder Rückmeldungen einzuholen, statt zu führen. Aber du bist sehr reflektiert und mit der Zeit gewinnst du ein Auge dafür, wann man einfach mal das Maul hält
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Und noch eine letzte Sache wegen dem Kollegen, deinem gefühlten Aufmerksamkeitsdefizit und möglicher Ängste.
Ich kenne auch nicht devote Frauen, die für meinen Geschmack sehr viel Körperkontakt mit Kumpels und männlichen Freunden zulassen oder sogar suchen; dies aber auf rein freundschaftlicher Ebene verstanden wissen wollen. Und genauso kenne ich nicht devote Frauen, wo daraus dann Sex wurde.
Gleiches gilt für devote Frauen. Ich habe devote Frauen erlebt, die als Eigentum ihres Herrn distanziert gegenüber anderen Männern waren. Andere, deren Devotheit man sich leider so zu nutzen machen konnte, dass sie ihren Dom betrügen. Und wiederum andere, die an einer sehr langen Leine gehalten wurden und sehr zutraulich waren, sodass Mann fälschlicherweise dachte, mit der könnte was laufen und dann eine Abfuhr erhielt. Der Dom dieser Frau war sich seines Wertes dermaßen bewusst, dass er ihr einen großen Freiraum gab, weil er überzeugt war, dass sein Eigentum ihm treu ergeben ist.
Sei dir deines Wertes einfach bewusst
und genieße die Zeit mit diesem Einhorn unter den Frauen
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