Admina Schneewittchen
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- 31 Juli 2017
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- 14.145
Hallo Steelchen!
ich wollte dir nur kurz schreiben, dass ich die Situation mit deinen Eltern 1:1 kenne aus der lebenslangen Interaktion mit meiner Mutter! Wirklich genau so. Meine Mutter ist ein herzensguter Mensch, meints immer gut mit einem aber kreist ausschließlich um sich ohne es zu merken. Wenn sie mal eine Frage an mich stellt, dann nur um nach Sekunden schon wieder auf sich zu schwenken.
Ich hab dann als Jugendliche gelernt, da rebellisch zu sein und hab sie oft konfrontiert damit, was trotzdem im Schmerz für mich endete (hat ja nichts geholfen). Und dann gelernt, mir meine Gesprächspartner woanders zu suchen. Dann hat der Lehrthera in meiner Ausbildung (gehörte ja Selbsterfahrung dazu) mal zu mir etwas für mich sehr wegweisendes gesagt, was für mich eine Wende darstellte und den Umgang mit meiner Mutter wesentlich erleichtert hat:
Er meinte: "Frau Schneewittchen, solange sie noch Erwartungen an Ihre Mutter haben und sich ihrer (Mutter) Defizite bewusst sind und dennoch immer wieder erwarten, dass sie reagiert wie eine normal-empathische Mutter, wird sich an ihrem Verhältnis nichts ändern. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn sie sich Ihre Mutter als eine Art behindert auf diesem zwischenmenschlichen Sektor vorstellen. Sie kann es einfach nicht leisten. Ihre eigenen Enttäuschungen darüber und Ihre stillen Erwartungen werden das Verhalten ihrer Mutter nicht ändern. Das ist wie wenn Sie von einem Menschen, der im Rollstuhl sitzt erwarten, dass er mit Ihnen eine Bergwanderung macht und immer wieder enttäuscht sind, dass er nicht mit Ihnen den Berg erklimmen kann. Es gilt also, Wege und Dinge zu finden, wie Sie beide ein gutes Verhältnis hinbekommen, ohne dass Sie sich einbilden, einen Berg zusammen besteigen zu müssen...."
Was dann folgte in mir war ein Prozess des völligen Umdenkens und auch des inneren Friedens. Wenn meine Mutter mich nach etwas fragt, antworte ich oberflächlich, lass sie ihr Zeug erzählen und beende dann relativ kurz darauf das Gespräch und das ist für mich sehr gut, weil ich keine Erwartungen an sie habe. Wenn wir uns sehen, fordere ich eher die Sachen heraus, wo wir Gemeinsamkeiten haben: Meine Mutter ist ein super humorvoller und witziger, schlagfertiger Mensch und wir können ehrlich Tränen zusammen lachen.
Also, ich konzentriere mich eher auf die Dinge, die gut zwischen uns laufen und würde im Leben nicht auf die Idee kommen, meiner Mutter etwas tiefes von mir zu erzählen, weil ich ja sowieso weiß, wie das enden würde.
Ich hab dir das jetzt so ausführlich geschrieben, weil dir das ja vielleicht einen kleinen Anstoß geben könnte, in Zukunft damit umzugehen. Weil ich noch relativ viel Enttäuschung und Schmerz von dir herauslese. Nicht falsch verstehen: Dass du das erkannt und klar benannt hast, ist super gut und super wichtig. Und wenn du dir selbst genügend Trost und Verständnis für das kleine Mädchen von damals geben kannst, dass sich oft genug unverstanden und ungesehen gefühlt hat und auch heute noch fühlt, dann kommt irgendwann der nächste Schritt, der dann eventuell eine richtige Befreiung für dich sein kann und es sogar gar kein Thema mehr für dich wäre: Wie du eben mit deinen Eltern (innerlich) umgehst, ohne dass es dich immer wieder antriggert.
ich wollte dir nur kurz schreiben, dass ich die Situation mit deinen Eltern 1:1 kenne aus der lebenslangen Interaktion mit meiner Mutter! Wirklich genau so. Meine Mutter ist ein herzensguter Mensch, meints immer gut mit einem aber kreist ausschließlich um sich ohne es zu merken. Wenn sie mal eine Frage an mich stellt, dann nur um nach Sekunden schon wieder auf sich zu schwenken.
Ich hab dann als Jugendliche gelernt, da rebellisch zu sein und hab sie oft konfrontiert damit, was trotzdem im Schmerz für mich endete (hat ja nichts geholfen). Und dann gelernt, mir meine Gesprächspartner woanders zu suchen. Dann hat der Lehrthera in meiner Ausbildung (gehörte ja Selbsterfahrung dazu) mal zu mir etwas für mich sehr wegweisendes gesagt, was für mich eine Wende darstellte und den Umgang mit meiner Mutter wesentlich erleichtert hat:
Er meinte: "Frau Schneewittchen, solange sie noch Erwartungen an Ihre Mutter haben und sich ihrer (Mutter) Defizite bewusst sind und dennoch immer wieder erwarten, dass sie reagiert wie eine normal-empathische Mutter, wird sich an ihrem Verhältnis nichts ändern. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn sie sich Ihre Mutter als eine Art behindert auf diesem zwischenmenschlichen Sektor vorstellen. Sie kann es einfach nicht leisten. Ihre eigenen Enttäuschungen darüber und Ihre stillen Erwartungen werden das Verhalten ihrer Mutter nicht ändern. Das ist wie wenn Sie von einem Menschen, der im Rollstuhl sitzt erwarten, dass er mit Ihnen eine Bergwanderung macht und immer wieder enttäuscht sind, dass er nicht mit Ihnen den Berg erklimmen kann. Es gilt also, Wege und Dinge zu finden, wie Sie beide ein gutes Verhältnis hinbekommen, ohne dass Sie sich einbilden, einen Berg zusammen besteigen zu müssen...."
Was dann folgte in mir war ein Prozess des völligen Umdenkens und auch des inneren Friedens. Wenn meine Mutter mich nach etwas fragt, antworte ich oberflächlich, lass sie ihr Zeug erzählen und beende dann relativ kurz darauf das Gespräch und das ist für mich sehr gut, weil ich keine Erwartungen an sie habe. Wenn wir uns sehen, fordere ich eher die Sachen heraus, wo wir Gemeinsamkeiten haben: Meine Mutter ist ein super humorvoller und witziger, schlagfertiger Mensch und wir können ehrlich Tränen zusammen lachen.
Also, ich konzentriere mich eher auf die Dinge, die gut zwischen uns laufen und würde im Leben nicht auf die Idee kommen, meiner Mutter etwas tiefes von mir zu erzählen, weil ich ja sowieso weiß, wie das enden würde.
Ich hab dir das jetzt so ausführlich geschrieben, weil dir das ja vielleicht einen kleinen Anstoß geben könnte, in Zukunft damit umzugehen. Weil ich noch relativ viel Enttäuschung und Schmerz von dir herauslese. Nicht falsch verstehen: Dass du das erkannt und klar benannt hast, ist super gut und super wichtig. Und wenn du dir selbst genügend Trost und Verständnis für das kleine Mädchen von damals geben kannst, dass sich oft genug unverstanden und ungesehen gefühlt hat und auch heute noch fühlt, dann kommt irgendwann der nächste Schritt, der dann eventuell eine richtige Befreiung für dich sein kann und es sogar gar kein Thema mehr für dich wäre: Wie du eben mit deinen Eltern (innerlich) umgehst, ohne dass es dich immer wieder antriggert.