Wie lief das denn bei euch? Magst Du darüber etwas mehr berichten?
Liebe Lilly,
mein Bindungsphobiker ist der Typ vermeidend und ambivalent. Einer von der harten Sorte. Und ich meine das jetzt nicht i. S. von könnte sein, vermutend oder so. Ich würde gemessen an ihm sagen können, dass wir sonst alle ziemlich bindungsfähig sind.
Der ist zu Bindungen nur auf eine sehr schräge Art fähig, nämlich mit ganz viel Distanz, möglichst ohne schwierige Gespräche über die Beziehung und noch mit allerei Möglichkeiten die Beziehung zu torpedieren und zu sabotieren.
Seine typischen Aktionen: WA ignorieren und nicht antworten, obwohl wichtig oder man verabredet war, Schweigen auf allen Ebenen, macht Beziehungsgespräche zum Monolog, Sachen aussitzen, mich den Eltern/Freunden nicht vorstellen, trotzdem wir uns sehr lange kennen und ein Paar waren, also für seine sozialen Kontakte existierte ich nicht, keine Reisen und wenn dann nicht ins Ausland, keine Übernachtungen mehr, keine Pläne, Kinder und Zusammenziehen bedeuteten für ihn den totalen Kontrollverlust, unvermeidbare Folge für ihn Trennung. Andere Frauen, Unehrlichkeit in Form von, wenn ich es nicht sage ist es keine Lüge. Ich weiß bis heute nicht, was tatsächlich alles gelaufen ist. Ich weiß, dass er in zwei Beziehungen vor mir, mit seinen Ex-Freundinnen fremd gegangen ist. Er hatte zum Schluss auch null Respekt vor mir und hat mich richtig übel behandelt. Und bei all dem ist er introvertiert, narzisstisch und sehr sehr kauzig. Puh, wenn ich an all die Befindlichkeiten denke, Hypochonder, Neurotiker, nur bestimmtes Essen, nur bestimmte Kosmektik/Kleidung, dies macht er nicht, das will er nicht, dahin fährt er nicht. Im Nachhinein kann ich darüber nur schmunzeln, was für ein Würstchen
Und ehrlich gesagt, hat ihn das alles immer unattraktiver gemacht.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass er mich am ausgestreckten Arm hat emotional verhungern lassen, weil er nicht anders kann. Er ist nicht fähig eine gesunde Beziehung i. S. einer Partnerschaft zu führen. Das war bei mir so, vor mir und wird auch nach mir so sein. Jedoch grämt es mich nicht mehr. Im Gegenteil ich fühle mich befreit.