Hallo @helpless2000 , danke für die schnelle Antwort und die lieben Worte
.
Ich bekomme beim Lesen den Eindruck, das da vielleicht ein paar Sachen falsch rübergekommen sind... wahrscheinlich auch, weil das alles nunmal wirklich traurig ist, weil ich allgemein als Mensch einen melancholischen Touch habe und auch, weil du selbst gerade ja in dieser Ausnahmesituation steckst. Da möchte ich deshalb gerne drauf reagieren - weil es eben gar nicht alles hoffnungslos ist, weil es eben nicht um Dinge geht, die nie wieder heilen werden. Für mich jedenfalls nicht... und eigentlich denke ich, für dich auch nicht, so kommst du in deinen Beiträgen zumindest bislang nicht rüber. Wir stecken hier einfach alle mit der Trennung in einer Krisensituation - und der Beginn davon ist bei mir schon etwas länger her als bei dir...
Ich bin nach wie vor traurog, das ja. Ich fühle mich aber nicht hoffnungslos... hänge auch nicht an Erinnerungen. Mir geht es deutlich besser als noch vor ein paar Wochen. Nicht weiter komme ich tatsächlich in Bezug auf meinen Ex - die paar kurzen Chats, sein komisches Instagram-Verhalten uns sowas, das sehe ich tatsächlich nicht als Fortschritt, das ist viel zu wenig, um was reinzulesen. Aber für mich komme ich weiter! Ich bin viel gelassener mit der Situation, ich finde meine Zukunft inzwischen auch ohne meinen Ex vorstellbar. Seine ausbleibenden Antworten haben mich nicht groß gestört - und das ist nicht nur Resignation (das bestimmt auch ein bisschen, aber eben nicht nur), sondern auch ein Stück Unabhängigkeit, das ich mir zurückerobert habe. Ich hatte superschöne Momente in den letzten Wochen, und Erinnerungen setze ich mich manchmal sehr bewusst aus... um dann zu heulen und sie symbolisch loszulassen... mir hilft das ein Stück. So wie damals wird es ja sowieso nicht mehr. Das würde es auch nicht, wenn es jemals überhaupt wieder werden würde.
Daran, dass das nochmal wird, glaube ich nicht mehr wirklich. Aber ich glaube an mich. Habe inzwischen einen Termin für eine Blutabnahme, anhand derer mein Fruchtbarkeitsstatus geprüft wird... davon war ja oben mal die Rede... habe mir Gedanken darum gemacht, mit wem in meinem Umfeld ich mir ein Kind vorstellen könnte (ich hab einen recht umfangreichen männlichen Freundeskreis, denen solche Denkweisen nicht so fremd sind), mich bei ein, zwei Menschen auch schon vorsichtig an diese Frage rangetastet...
Also, kann schon sein, dass das alles nicht mehr klappt oder dass ich mich am Ende doch gegen so einen Weg entscheide (oder mir völlig spontan noch ein Traummann über den Weg läuft, mit dem alles sofort und auf einmal geht
) - aber es bringt mir schon ganz viel Frieden zurück, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen.
In Bezug darauf möchte ich kurz auf was eingehen, was du zu deiner Situation geschrieben hast:
Meine Ex hat es nicht mehr geschafft mit mir. Durch die Fehlgeburt habe ich sie noch weiter in ihre eigene Krise manövriert. Klar, es war eine harte Zeit, dennoch habe ich sie nicht mehr an mich rangelassen. Damit konnte sie nicht umgehen. Ich habe mich immer mehr eingeigelt und ihr zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Bitte, bitte denk darüber nichmal genauer nach und rede vielleicht auch mit jemandem drüber! Ganz ehrlich, es ist Blödsinn. Nicht, dass deine Ex mehr Aufmerksamkeit gebraucht hätte usw., das mag alles sein - aber du hast die doch nicht durch die Fehlgeburt weiter in ihre eigene Krise getrieben, der Gedanke läuft komplett in de falsche Richtung! Die Fehlgeburt hat sie vielleicht weiter in die Krise getrieben, aber doch nicht du durch die Fehlgeburt, du hast dir das doch nicht ausgesucht und für dich war die Situation mindestens genauso hart!
Euch ist was Schlimmes passiert und ihr habt es in der Situation nicht geschafft, zusammenzuhalten und das gemeinsam zu verarbeiten - das ist doch der objektive Blick auf diese Situation. Ihr habt in der Situation unterschiedliche Sachen gebraucht und konntet sie euch gegenseitig nicht geben, weil ihr zu sehr in eurem eigenen Schmerz gefangen wart.
Den Schwarzen Peter musst du da zwar nicht deiner Ex zuschieben, aber nimm das doch bitte trotzdem auch selber nicht auf dich!
Ich kann nur meinen Hut vor dir ziehen. Du bist bei deinem Partner geblieben als es schwer wurde. Das hat meine Ex leider nicht mehr stemmen können. Ich weiß nicht mal, ob ich ihr das vorwerfen möchte, denn es war sicherlich hart. Dennoch hätte es Lösungen gegeben.
Ja, ich find auch, dass ich da Stärke bewiesen hab
. Ich hab ihn nicht fallenlassen wollen, ich habe mein Bestes getan, ihn auf die Art zu unterstützen, die er braucht... und es war verdammt hart, in all der Ungewissheit diesen Raum zu geben, aber er war es mir wert. Es ist schade, dass er das nicht sieht. Ich mein, ich seh im Nachhinein auch, was ich (gerade vpor seinem Zusammenbruch) "falsch" gemacht hab. Ich glaube schon, dass ich häufiger keinen einladenden Raum geschaffen habe, in dem er sich mir anvertrauen konnte. Ich glaube auch, ich habe nicht gut reagiert, als ich gemerkt habe, dass es bei ihm gerade bergab geht und ich das Gefühl hatte, den Kontakt zu ihm zu verlieren. Vielleicht hätte das was geändert. Vielleicht auch nicht. In jedem Fall habe ich aber auch sehr viel richtig gemacht, mir Mühe gegeben und aus Liebe gehandelt. Ich denke, er konnte das nicht annehmen... und ich denke, das hatte nicht viel mit mir oder meinen Fehlern zu tun, sondern damit, dass er eine miese Kindheit hatte und irgendwie wohl noch nie Zuneigung annehmen konnte.
In Bezug auf deine Ex denke ich... naja, sauer kannst du deswegen schon sein, ich finde auch, dass sie sich aktuell völlig unmöglich verhält. Dass es ihr zu viel wurde, das kannst du ihr schlecht zum Vorwurf machen, ihr Unvermögen, mit der Situation umzugehen, auch nicht - aber diese Art, dich zu verlassen und dann noch heiß und kalt zu spielen, das ist doch total daneben. Du warst zu instabil, als dass sie damit umgehen konnte? Ja super, wenn sie sich schon trennen muss, dann wäre es jetzt doch wahnsinnig nett, dich nicht permanent durch diese Achterbahn zu schicken, bei der kein Mensch stabil bleiben kann!
Dass du bspw. einmal im Krankenhaus gelandet bist, als es dir wegen der Situation mit ihr so schlecht ging... da verstehe ich ihre Überforderung sehr gut, das hätte mich auch überfordert. Aber wenn das doch schon passiert ist, wie bekloppt ist es dann bitte, jetzt auf diese Art mit deinen Gefühlen umzuspringen?
Ach. Ich schweife ab, sollte ich besser in deinen Thread schreiben, aber mich regt das auf. Egistische Kackscheiße.
Ich denke persönlich dein Ex hat gerade keine Kapazitäten für eine Beziehung.
In einer Depression ist das oftmals so. Man ist leider nur noch auf sich selbst konzentriert, mehr bekommt man nicht hin.
Vielleicht haben dadurch seine Gefühle gelitten, sind verschüttet.
Ich kann nur aus meiner Sicht sagen, dass ich, durch das Wegbrechen meiner Partnerin, noch mehr verloren bin. So wird es deinem Ex vielleicht auch gehen. Er wird in seinem Loch sitzen und eigentlich auf Hilfe warten, weil er es alleine nicht schafft.
Jetzt ist die Frage wie es um seine Gefühle steht und ob er sich dann bei dir melden wird.
Ja, denke ich auch. Wenn man dann (wie er) auch noch absolut nicht gewohnt ist, sich Unterstützung im privaten Umfeld zu suchen, Vertrauen in die eigenen Beziehungen zu haben... dann geht wahrscheinlich auch nochmal doppeltdas Gespür dafür flöten, dass andere Menschen ganz eventuell auch eine Hilfe und nicht nur eine Belastung sein können.
Aber irgendwie... klar lösen sich solche Probleme nicht so schnell, aber wenn er es die letzten Monate nicht hingekriegt hat, das zumindest soweit zu reflektieren, dass er das Gespräch mit mir sucht, dann finde ich das schon enttäuschend und bei allem Verständnis spricht das nicht für ihn.
Für deinen Seelenfrieden und als Abschluss finde ich ein Gespräch sinnvoll. Damit du Antworten hast. Strategisch gesehen wird man dir vermutlich eher davon abraten.
Bestimmt, und im Sinne der Strategie vermutlich auch zu Recht. Ich muss auch nochmal ne Woche drüber nachdenken. Beziehungsweise in mich reinhorchen, ob ich doch noch irgendwelche anderen Hoffnungen da reinsetze, als noch ein Stück emotionale Unabhängigkeit dadurch zu bekommen.