Update:
Der erste Teil des Abends...
Ich ging gestern etwas verspätet zum Quiz relativ sicher ihn dort anzutreffen wenn auch mit Restzweifeln. Fühlte mich innerlich gut gewappnet - natürlich war ich trotzdem sehr aufgeregt. Und dann saß er da - einziger freier Platz ihm schräg gegenüber. Wir waren damit auch in einem Quizteam (bestehend aus 5 Personen). In seinem Gesicht sah ich direkt, dass er mich nicht erwartet hab und alles von ihm abfiel. Seine Versuche, die Fassade aufrecht zu halten und den fröhlichen Blacky zu spielen haben vielleicht bei den anderen geklappt - bei mir nicht. Habe ihn sofort durchschaut, seine Gefühle gespürt - seine Unsicherheit, Angst und Überforderung mit allem. Trotz allem ist es mir weitestgehend gelungen in meinem Frame zu bleiben - fröhlich, auf die anderen eingehend - auch mit ihm habe ich versucht locker zu sein. Die Anspannung war allerdings spürbar und ich konnte es schwer ignorieren - es fühlte sich nicht leicht an auch wenn es mit Sicherheit nach außen hin so rüber kam. Für die anderen waren wir höchstwahrscheinlich "wie immer" - extrovertiert, lustig, raumeinnehmend (er vor allem).
Der Abend lief soweit gut - am Ende gab es eine Runde Schnaps für alle - da musste ich das erste mal schlucken: Blacky kippte sich alle übriggebliebenen rein... Im Anschluss holte ich meine Jacke und wollte einen schnellen Abgang hinlegen "Muss jetzt schnell heim, den Babysitter ablösen" - verabschiedete ich mich dann schnurstracks in Richtung Auto...und nahm aus dem Augenwinkel wahr, dass Blacky mir folgte.
Nun der zweite Teil...
Er folgt mir ein paar Meter und lief dann neben mich:
B:
"Ist es okay, wenn ich hier laufe oder soll ich die Straßenseite wechseln?"
D: "
Ja, geh' bitte auf die andere Seite. Und duck dich, wenn du an den Autos vorbeiläufst - will dich nicht sehen" (Achtung, nicht ernst gemeint - so necken wir uns gerne)
Er lief eine Weile auf der anderen Straßenseite und kam dann wieder zu mir.
B:
"Willst du noch was sagen?"
D:
"Nein. Willst du denn was sagen?"
Und dann kam es wie es kommen musste...wir redeten. Und redeten. Und es wurde emotional. Tatsächlich habe ich beim reden hin und wieder an Wolfgang gedacht - aber es war mir nicht möglich, die Emotionen auszuschalten und cool zu bleiben. Es hat sich zu falsch und unnatürlich angefühlt. UND VOR ALLEM: Blacky ist wirklich ein kaputter und gebrochener Mann! Die Strategie der letzten 3 Monate hat ihn denke ich am Boden ankommen lassen - da ist nicht mehr viel Luft nach unten. Er ist unglaublich depressiv, abgemagert, isst kaum, schläft nicht, macht zu viel Sport und trinkt definitiv im Moment zu viel. Durch mich habe er erstmals Gefühle wahrnehmen können, die er vorher sein ganzes Leben - ausgelöst durch eine sehr lieblose Kindheit - ignoriert hat oder einfach nicht fühlte. Alles prasselte auf ihn ein - Probleme mit seiner Familie - im Job - und ganz allgemein mit allem. Er kommt absolut nicht klar - und möchte eine Therapie machen (bekommt aber keinen Platz). Seine Liebe und Kristallisation war gestern gefühlt bei 200% - er hat die letzten Wochen immer an mich gedacht. Ich war sein erster und sein letzter Gedanke am Tag. Das Leben bereitet ihm ohne mich keine Freude - er hofft jeden Tag, mich irgendwo beim Radfahren zu treffen und haben uns wohl schon ein paar mal knapp verpasst (er postet das nicht mehr öffentlich).
Alle strategierten Nachrichten haben ihn ins Mark getroffen und er hat sich den Kopf zerbrochen, was ich damit meine...Insbesondere die Silvesternachricht war ganz schlimm. Er hat das Gefühl, der Flow ist komplett weg und er kommt einfach nicht mehr an mich ran - vermisst mich unendlich. Dazu hat er dem vermeintlichen Willi schlimme Eifersuchtsszenen am Telefon gemacht. Ihn beschuldigt und ausgehorcht - wollte wissen, was da zwischen uns ist. Der Willi war dann auch nicht freundlich und habe ihn ziemlich zurecht gewiesen...zudem er Blackys KK noch bestärkt indem er angedeutet hat, dass er es ja dann erfahren wird (und somit seine Eifersuchtsgedanken nicht so abwegig waren). Da war ich übrigens sehr sauer auf den Willi - wie der denken kann, er habe eine ernsthafte Chance bei mir (der Willi denkt, dass Blacky ein Vollpfosten ist und keine Eier hat, aber er quasi der Retter ist, der mir alles geben kann was ich von Blacky nicht bekomme). Den Zahn mit dem Willi habe ich ihn gezogen - habe mich fast selbst "geekelt" es offen zu lassen, dass er von dieser Seite Konkurrenz habe.
Blacky offenbarte mir auch, dass er im November nach einem wunderschönen gemeinsamen Tag sich für mich entschieden hatte. Und dann am nächsten Tag passierte leider ein ziemliches Drama, wo ich leider nicht gut bei wegkomme...das hatte einiges zerstört...ich habe mich dafür gehasst. Und es nagt schwer an mir, das zu verzeihen. Aber ich tröste mich damit, dass es vermutlich auch ohne das Drama nicht geklappt hätte und er vermutlich dann eingeknickt wäre. Weil er aktuell nicht soweit ist!!!
Wir standen eine Weile auf der Straße bis ich spontan zu ihm meinte, dass ich ihn heimfahre. Ob das eine gute Idee aus strategischer Sicht war, weiß ich nicht - aber es erschien mir in dem Moment richtig, diesen emotional völlig zerstörten Menschen, der zudem ziemlich angetrunken war, nicht alleine mit der Bahn nach Hause zu lassen.
Ich hielt auf der Straße, um ihn rauszulassen. Er bliebt sitzen. Wir redeten. Ich nahm seine Hand (er tut sich allgemein schwer von sich aus Körperkontakt einzufordern). Dann wollte er aussteigen, seine Lippen spitzten sich...wir umarmten uns und dann küssten wir uns. Und dann redeten wir. Das wiederholte sich ein paar Mal. Die Küsse waren von tiefstem Gefühl - keine erotischen Zungenküsse oder dergleichen. Es war Liebe und Sehnsucht. Er fragte mich immer wieder, ob wir uns dann wiedersehen und in Kontakt bleiben. Ob ich ihm schreibe - weil es ihm so weh tut, dass ich mich gar nie mehr melde und wenn er sich meldet, immer nur kurze unemotionale Antworten kommen, die ins Nichts laufen. Dann stieg er aus...wir gaben uns Kusshand und sehnsüchtigen, traurigen Blick. Und dann fuhr ich heim.
Was kann ich zu mir sagen? Ja, ich habe ihm gesagt, dass er die Liebe meines Lebens ist! Und angedeutet, dass es mir nicht super und ausgezeichnet geht. Und ich ihn bisher nur ein einziges mal angelogen habe...als er mich letzte Woche fragte, wie es mir geht und ich "ganz gut" geantwortet habe. Aber er meinte, er wusste es - er hat es mir angesehen. Er weiß, was ich fühle, egal wie cool meine Maske ist. Genau wie ich es fühle. Wenn wir schreiben, haben wir ganz viel KK - wenn wir uns sehen, können wir uns nichts vormachen. Es geht einfach nicht!
Trotz allem habe ich ihm immer wieder gesagt, dass ich mich schützen muss. Und loslassen will. Und versuche mein Leben weiterzuleben und drüber hinweg zu kommen. Habe ihm auch mehrmals gesagt, dass ER sich so entschieden hat. Er das so wollte... seine Antwort: Er wollte das nicht. Aber er weiß nicht, was passiert ist - nur dass ich plötzlich da war und nicht mehr verschwinde. Er liebt mich mit jeder Faser seines Körpers und es ist ihm ein Rätsel, wie er das abstellen soll. Und gesagt, dass ich mich nicht emotional drauf einlassen kann, wenn ich dann wieder aufs Wartegleis komme und quasi 2 Tage nach einem unserer schönsten Momente verlassen werde. Das will ich nicht.
Und ja: In einem Moment habe ich ihm auch tief in die Augen geschaut und gesagt, dass bei mir noch ganz viel ist und wir es zusammen schaffen können, wenn er zu mir kommt. Sorry Leutz
Im Moment muss ich das alles verarbeiten. Und sacken lassen. Fakt ist: Wir lieben uns bis ins tiefste Markt. Aber er ist psychisch am Ende und braucht Hilfe. Er KANN es einfach NICHT. Nach wie vor bin ich quasi tagtäglich Thema bei EF und ihm. Ich verschwinde nicht aus ihrem Leben...es ist keine heimliche Affäre, war es nie. Es ging nie um Sex oder den besonderen Kick, der in der abgelaschten Ehe fehlt. Wir wollten uns nie unter diesen Umständen verlieben, doch es ist passiert und zwar hoffnungslos. Ein Leben ohne ihn erscheint mir trist...und ihm umgekehrt. Vermutlich gab und gibt es bei ihm zuhause jetzt wieder Diskussionen - nicht das erste mal, dass er mitten in der Nacht betrunken heimkommt, emotional am Ende und EF ihn drangsaliert, die Wahrheit zu erzählen. Was er zumeist auch tut. Für Eherettung ist er gar nicht in der Lage. Dieses KK kann ich mir im Prinzip abschminken (auch wenn ich weiß, es wird mich trotzdem verfolgen).
Wie will ich weiter vorgehen? Ich habe keinen Plan! Wolfgang - ich brauche irgendwann deinen Rat.
Er ist so am Boden - halte es ehrlich gesagt gerade für wenig sinnvoll, ihn noch mehr runterzuholen. Das geht kaum. Aber ich werde ihm ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie er sich Hilfe suchen kann. Das ist eine ernste Angelegenheit - mache mir wirklich Sorgen, dass er einfach zusammenklappt und eingewiesen wird.
Was mir sehr hängen geblieben ist...er hat sich für den Moment für die Familie entschieden - aber er will eine Zukunft mit mir. Kann aber im Moment nicht.