Hallo Waiddeern01 und willkommen im Forum
.
Vorab würde ich dir empfehlen, die bald folgenden Texte im Begrüßungstext aufmerksam zu lesen, das wird dir schon sehr dabei helfen, die Dynamiken zu verstehen.
Das Thema seltener werdender Kontakt und die darauf folgende Panik der Seite, die den Kontakt wie zuvor beibehalten möchte, ist hier sowas wie ein Dauerbrenner, daher würde ich mal etwas weiter ausholen und meine Gedanken dazu aufschreiben.
Aus meiner Sicht gibt es verschiedene Gründe dafür, die einzeln oder in Kombination auftreten können, ich gliedere einmal auf:
Einleitend ist es meistens ja so, dass nach einem Zeitraum X (der je nach Affäre sehr unterschiedlich sein kann) eine Partei beginnt, sich zurückzuziehen und den zuvor meist intensiven Kontakt sukzessive zurückzufahren. Das löst dann oftmals eine recht drastische Panik beim Gegenüber aus oder anders gesagt intensive Verlustangst (ist jetzt alles vorbei, mag er mich nicht mehr, was ist los). In aller Regel sehe ich dafür drei Hauptgruppen an Gründen:
1. Persönliche / individuelle / situative Gründe des OdB
Zu Beginn einer Affäre hat man ja wie bereits erwähnt oftmals extrem intensiven Kontakt, da die Affäre natürlich aufregend ist, die Hormone übersprudeln etc. In dieser Zeit hat man also extrem viel Energie und ist wie in einer Art Rausch, wodurch auch Personen, die eigentlich recht wenige zeitliche Kapazitäten haben (sei es durch den Beruf, Kinder oder Hobbies) sehr verfügbar sind. Das trifft ja auch auf dein OdB zu:
Man läuft also eine Zeit lang energiemäßig auf 120% Prozent und wird aufgrund des Rauschs sicherlich auch den ein oderen anderen alltäglichen Aspekt temporär vernachlässigen. Wie bei jedem Rausch wird man aber irgendwann bemerken, dass das so nicht dauerhaft geht. Sei es, weil man irgendwann erschöpft ist oder weil die angesprochene Vernachlässigung beginnt, das Hauptleben zu bedrohen. Oder, weil das Verhalten auffällig wird und ein Auffliegen / Rechtfertigen droht oder weil sich das Gewissen meldet (gegenüber dem EP oder den Kindern).
Es ist ja aber nunmal so, dass dieser Affärenpart sein Hauptleben mindestens derzeit nicht aufgeben möchte, es muss also eine Lösung her, die das Hauptleben weniger bedroht und diese lautet in den häufigsten Fällen: Rückzug.
2. Entstehendes Machtgefälle / ablaschen
Weiterhin wäre da noch das Thema Eroberung / Sicherheit. Meistens ist es ja so, dass ein Affärenpartner in der etwas günstigeren / mächtigeren Position ist, weil er oder sie derjenige ist, der merkt, dass er am längeren Hebel sitzt. Das äußert sich auch dadurch, dass mächtigere Person diejenige ist, die über die verfügbare Zeit bestimmt, also den Takt der Treffen vorgibt, während die andere Person stets verfügbar ist und sich am liebsten noch öfter treffen möchte und das auch signalisiert. So wird ein vielleicht zu Anfang leicht bestehendes Machtgefälle mit der Zeit größer und größer und der mächtigere Part automatisch bequemer, da er ja weiß, dass das Gegenüber bei Bedarf so oder so springt. Also no need für Invest oder Verlustangst, was ja im Gegensatz zu Verfügarbkeit Gefühle pusht, während Sicherheit die Gefühle eher abkühlen lässt.
Besonders gravierend ist dieses Gefälle dann, wenn die Verfügarbkeit der APs stark auseinanderklafft, was naturgemäß insbesondere dann zutrifft, wenn ein AP gebunden und der andere single ist, wie ja auch bei euch:
In Bezug auf euer Machtgefälle war das also eher nachteilig für dich und wird deinem AP entweder Sicherheit gegeben haben (gibt ja keine Konkurrenz mehr) oder sogar Druck gemacht haben (Ohgott, erwartet sie jetzt etwas von mir?). Grundsätzlich hätte diese Situation ja sogar Potential, Unsicherheit beim gebundenen AP zu erzeugen (AF ist jetzt single und könnte das Leben genießen), aber ganz oft ist das eben nicht der Fall, weil man zu fixiert auf die Affäre ist und der gebundene Part dann bemerkt, dass du jetzt verfügbarer bist denn je und brav zu Hause wartest, bis er dich treffen möchte.
3. Einpendeln auf ein tragbares Niveau
Hier würde ich nochmal auf den unter 1. angesprochenen Rausch zurückkommen. Wie bereits geschrieben wird dieser irgendwann auf die eine oder andere Weise zu einem Konflikt mit dem Hauptleben führen. Aber auch davon abgesehen ist es denke ich grundsätzlich eher normal, dass sich ein "Kennenlernen" Kontakt irgendwann einzupendeln beginnt. Wenn man mal logisch überlegt, ist es doch immer so, dass neue Dinge erst mal extrem viel Aufmerksamkeit ziehen und irgendwann ein Gewohnheitseffekt eintritt. Es ist daher aus meiner Sicht unrealistisch zu erwarten, dass die Rauschbubble dauerhaft anhalten wird. Das wäre ja wie dauerhaft high oder voll zu sein. Das trifft halt nur denjenigen härter, der gerade stärker in die Affäre / den Rausch flüchten möchte und dafür gleichzeitig mehr Kapazitäten hat. Diese Person wird dann auf einen ungewollten Entzug gesetzt und landet einmal unsanft in der Realität:
4. Fazit
Das sind aus meiner Sicht die drei Hauptgruppen für abnehmenden Kontakt, die entweder einzeln, meistens aber eher in Kombination auftreten. Fragt sich jetzt natürlich, was man / du jetzt dagegen tun kann?
Mein allererster Rat wäre der, versuchen aus dem Panikmodus zu kommen und in den abnehmenden Kontakt direkt den Weltuntergang zu interpretieren (er will mich nicht mehr). Ich würde dann die Situation eine Zeit lang beobachten um zu eruieren, wo und wie sich der Kontakt einpendelt. In der Zwischenzeit würde ich dann einem in aller Regel bestehenden Machtgefälle mit strategischem Vorgehen versuchen entgegenzuwirken. Das für den Fall, dass man an der Affäre festhalten möchte.
Anmerken möchte ich aber noch, dass ich es parallel als Alarmzeichen auffassen würde, wenn die Affäre einen bereits so sehr mitnimmt, dass man heftig leidet. Auch wenn er dir sagt er ist unglücklich, ist das keine Garantie, dass er deshalb etwas an seiner Situation ändern möchte. Dafür spricht ja auch, dass du nicht die erste Affäre bist. Es gibt hier also ein enormes Potential dafür, dich über einen längeren Zeitraum sehr unglücklich zu machen. Du bist jetzt single und nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass man eine solche Situation auch verlassen kann, wenn sie einen unglücklich macht. Und nein, das ist nicht leicht, aber eben auch nicht unmöglich. Deine Affäre geht noch nicht so lange und es wäre daher noch leichter, die Kurve zu kriegen anstatt sich in etwas zu verrennen, dass dich wahrscheinlich sehr lange Jahre sehr belasten wird, während die Aussicht auf Erfolg gleichzeitig sehr gering ist. Dazu empfehle ich dir, dich einfach mal in die anderen Stränge einzulesen um ein Gefühl dafür zu bekommen, was einem emotional alles blühen kann.
Viele Grüße
der ist gut!
