Ihr Lieben,
lange Zeit habe ich hier nicht geschrieben, lediglich immer mal wieder, mal mehr, mal weniger Eure Geschichten mitverfolgt. Gerade berühren mich die vielen Geschichten derer sehr, die versuchen loszulassen, die sich in ungünstigen Beziehungen zu ihren AMs befinden, die unendlich leiden und Angst haben, wie es ohne AM weitergehen kann, die sich gerade einsam und verlassen fühlen.
Deshalb habe ich meinen Strang für ein Update aus den Tiefen der Versenkung geholt. Ich möchte Euch mit meiner Geschichte Mut machen Euren eigenen Weg zu gehen.
Wo soll ich anfangen??? Vielleicht mit einer kurzen Zusammenfassung meines Weges...
Vor etwa 4 Jahren habe ich mich von Ex-EM getrennt. Wir waren 25 Jahre zusammen. Ich bin jetzt Mitte 40, also war ich länger mit Ex-AM zusammen, als dass ich ohne ihn war. Ich habe mich zwar getrennt, wollte aber eigentlich „nur“, dass sich in unserer Beziehung etwas ändert, wir etwas wiederbeleben, das verloren war. Er hatte dann allerdings recht schnell eine neue Frau an seiner Seite und unser gemeinsamer Weg war plötzlich zu Ende. Ich hatte bis zu meiner Trennung noch niemals alleine gelebt. War noch niemals für alles alleine zuständig gewesen und ich saß in einem tiefen, tiefen Loch aus Selbstzweifeln und Hoffnungslosigkeit, genau so, wie ich es bei einigen von Euch lesen kann.
Parallel dazu entwickelte sich für mich das klare Bild, dass sich Ex-AM wohl niemals (oder zumindest nicht innerhalb einer Zeitspanne, die für mich akzeptabel war) von seiner EF trennen würde, trotz aller Liebe, die wir füreinander empfunden haben und noch immer empfinden.
In der ganzen Zeit hatte ich nicht wirklich Glück mit den Männern, die schon in meinem Leben waren oder denen ich in der Zeit begegnete. Mein Selbstwertgefühl nahm immer mehr ab und auch die Hoffnung jemals wieder glücklich zu werden, jemals einen Mann zu finden, der mich so liebt, wie ich bin. Ich hielt fest an dem Bild, was mein Ex-EM mir eingeflößt hatte...“Außer mir (Ex-EM) nimmt dich doch eh niemand!“. Ihr könnt dazu einige Passagen hier im Strang finden.
Ich habe in der Zeit viel über das Glücklich sein gelesen. Empfehlen kann ich das Buch „Leben im jetzt“. Die Erkenntnis, dass niemand anderes, als ich selber für mein eigenes Glück verantwortlich ist, hilft mir bis heute. Außerdem noch die Tatsache, dass ich nur die Gegenwart beeinflussen kann und meine Gedanken, Gefühle und Taten. Darauf fokussiere ich mich immer mal wieder.
Nach einer heißen, virtuellen Nacht mit Ex-AM und der in den folgenden Tagen erneut erfolgte Absage eines Treffens ist mir die Hutschnur gerissen und ich habe ihm eine gesalzene Abschlussnachricht geschrieben. Diese hatte zur Folge, dass er sich nie wieder bei mir gemeldet hat. Das Ende unserer Affäre.
2 Jahre nach der Trennung von Ex-EM stand ich immer noch ohne Mann da aber es hatte sich etwas verändert...ich war wieder mehr bei mir angekommen, nahm mich und meine Bedürfnisse besser wahr. Der Wunsch wieder eine gute Partnerschaft mit einem Mann an meiner Seite zu führen war nicht weg, war aber nicht mehr mein einziger Schlüssel zum Glück. Ich war nicht mehr alleine, denn dort, wo ich Freunde verloren hatte, tauchten plötzlich neue Menschen in meinem Leben auf, die mich bis heute begleiten. Und da tauchte dann der neue Mann auf, den ich jetzt an meiner Seite habe und der großartig ist mit all seinen Ecken und Kanten, mit seinem verrückten Selbst.
Auf meinem Weg mit Ex-AM und der Trennung von Ex-EM ist in diesen 4 Jahren so viel passiert. Ich habe neue Wege eingeschlagen...
Erst habe ich meine Arbeitsstelle gewechselt, weil ich nicht mehr mit Ex-AM in der gleichen Firma arbeiten wollte. Dabei bin ich nicht einfach gewechselt, sondern habe mich getraut eine neue Herausforderung anzunehmen.
Ich habe an meinem Körper gearbeitet. Habe 15kg Gewicht verloren und bin fitter denn je.
Mein Selbstvertrauen ist zurück, denn das, was ich auf dem Weg alles alleine geschafft habe ist unglaublich.
Mein Abnabelungsprozess von Ex-EM ist beendet. Er kann mich nicht mehr manipulieren.
Ich lebe seit kurzem in einem neuen Land, wieder mit dem Wechsel des Arbeitsplatzes. Ich lebe zwar in dem Land meines jetzigen Partners, einem Land, von dem man sagt, als Frau ginge das nun mal gar nicht...Dieser Umzug war der große Abschluss meiner Transformation. Ich brauchte das für mich, auch wenn ich lange gedacht habe ich würde das für meinen Partner tun. Ich kann auch hier alleine klar kommen und es macht Spaß! Mein Partner ist ein Globetrotter, deshalb ist er nicht immer hier. Ich habe verstanden, dass ich ihn nicht bei mir festhalten kann, dass er immer wieder fliegen muss. Er muss seinen Träumen nachjagen. Dann kommt er auch wieder zu mir zurück und wir tauschen unsere Abenteuer aus, stehen uns auch aus der Ferne zur Seite, wenn es gerade nicht so läuft. Wir besitzen den anderen nicht, sondern freuen uns, dass wir einander begleiten dürfen.
Ihr Lieben...traut Euch!!!
Ich weiß wie weh das erst mal tut, aber nach dieser Zeit weiß ich auch, wie großartig das Leben ist, wenn ihr die Phase überwunden habt. Habt keine Angst vor Veränderungen, denn nur durch diese spürt Ihr, das Ihr lebt. Leben ist Veränderung. Lasst nicht einen Mann bestimmen ob Ihr euch gut fühlt und glücklich seid. Ihr habt das selber in der Hand. Jede von Euch hat das verdient! Lasst Euch von niemandem was anderes erzählen! Befreit Euch von den Menschen, die Euch nicht gut tun und vertraut darauf, dass es neue Menschen geben wird, die Euch verstehen und an Eurer Seite stehen! Niemand sagt, ihr sollt aufhören Euren AM zu lieben. Ich liebe meinen Ex-AM auch noch und weiß, dass auch er mich auch noch liebt. Seid dankbar für diese Liebe und geht Euren eigenen Weg. Ich bin sehr dankbar für diesen ganzen Weg, auch für die Schmerzen, denn ohne meinen Ex-AM und diese Geschichte dahinter, ohne die Männer über die Ihr hier im Strang lesen könnt, wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Ab und zu treffe ich Ex-AM. Er ist weiter gefangen in seiner kleinen unglücklichen Welt und sagte mir beim letzten Mal, dass er sich wünschen würde er hätte etwas von dem Mut, den ich habe. Dann nehmen wir uns wieder fest in den Arm und gehen anschließend wieder jeder in seine eigene Welt. Und ich bin dankbar, dass ich es geschafft habe mein Leben in die Hand zu nehmen!
Ich wünsche Euch alles Liebe und wenn Ihr was wissen wollt, fragt gerne!
LG
Heavy
Dieser und Deine Geschichte, die Du zum Abschluss bringen konntest hat mich wirklich sehr berührt. 
Aber nicht jeder will sich entwickeln, kann ja auch mal aua machen ... siehe dein Ex-AM. So ist das eben.
