Larentia
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- 16 Sep. 2012
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Hallo liebe AF,
ich habe dieses Forum gestern Abend entdeckt und musste mich nun, nach eifrigem Lesen, einfach anmelden.
Die ganzen letzten Wochen und Monate habe ich nach Erfahrungen anderer AF im Netz umgesehen und sicher wäre es mir besser ergangen, wenn ich dieses Forum hier früher entdeckt hätte.
Wie ich lesen konnte, gibt es offenbar eine Menge Frauen, die in eine Affäre mit ihrem Arbeitskollegen rutschen. Mir ist es da ähnlich ergangen.
Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll, weil schon so unsagbar viel passiert ist, aber ich versuche es einfach mal und hoffe auf eure Hilfe. :-)
Ich bin in eine Affäre reingerutscht, von der ich nicht wahrhaben wollte, dass es eine Affäre ist.
Kennengelernt habe ich meinen AM (er ist im Übrigen 36 Jahre) vor drei Jahren an der Arbeit, ich wusste, er ist verheiratet, trotzdem hat es irgendwie gefunkt zwischen uns. Es war immer so ein Knistern da, interessierte Blicke, große Sympathie.
Komischerweise sind wir uns oft allein über den Weg gelaufen, dann war es immer ein bisschen krampfig, privat gesprochen haben wir kaum, eher inhaltslose, kurze Gespräche.
Auf der Weihnachtsfeier nach bald einem Jahr haben wir beinah den ganzen Abend nur miteinander gesprochen, wir sind auch gemeinsam nach Hause aufgebrochen. Passiert ist nichts. Die Verabschiedung war komisch, aber vertraut und ich war danach überzeugt, die große Chance verpasst zu haben.
Von seiner Ehe wusste ich kaum etwas, nur, dass er einmal erzählt habe, dass es nicht besonders gut lief.
Unser Mail- Verkehr ist im Sande verlaufen, wir haben uns danach auch ein Jahr nicht gesehen, da er die Abteilung gewechselt hatte vor der Weihnachtsfeier.
Dann wieder: Weihnachtsfeier.
Und wieder nur Augen füreinander. Wieder sind wir zusammen aufgebrochen, aber dieses Mal haben wir uns zum Abschied geküsst und es kam zur gemeinsamen Nacht.
Einen Ring trug er nicht mehr, trotzdem wusste ich, er ist noch verheiratet, er hat es aber abgetan á la ich bin noch verheiratet, ich lebe auch noch mit meiner Frau zusammen, aber da läuft nichts mehr, die Ehe sei ein Riesenfehler und er verstünde nicht, warum man sich so etwas antue.
Nach dieser Nacht war ich völlig durch den Wind. Aber er hat sich gemeldet und gesagt, er müsste mich wiedersehen. Ich war so happy.
Da er sehr viel arbeitet, habe ich nie viel Anspruch erhoben, weder auf Telefonate noch auf Treffen gedrängt. Die Initiative ging fast immer von ihm aus. Wenn auch in immer größer werdenden Abständen.
Verheimlicht hat er mich nie. Wir sind zusammen essen gewesen und abends in Bars ausgegangen, spazieren gewesen etc. Wir haben gemeinsame Wochenenden verbracht (immer bei mir) und ich konnte ihn immer anrufen, er hat nie so getan, als müsste er etwas verheimlichen oder als müsste er wegen irgendetwas aufpassen.
Nach etwa sechs Monaten bin ich befördert worden und es ist das passiert, was ich nie wollte. Ich wurde seinem Projekt zugeordnet.
Am Anfang schien er das toll zu finden, im Gegensatz zu mir, denn ich kam mit der Situation zunehmend schlechter zurecht. Er hatte sich in den letzten Wochen weniger gemeldet und obwohl es immer wunderschön war, wenn wir zusammen waren, hatte ich allmählich ein mulmiges Gefühl.
Ostern hat er sich nicht gemeldet, aber nach den Feiertagen kam er dann vorbei. Er war irgendwie anders. Er sagte mir, er mache drei Wochen Urlaub, den habe er schon gebucht bevor das mit uns angefangen habe.
Warum auch immer, ich habe nicht gefragt, ob er Urlaub alleine macht oder jemanden mitnimmt. Mittlerweile habe ich geahnt, dass da etwas nicht stimmt und insgeheim wusste ich wohl, dass er seine Ehe sehr wohl noch führt.
Als er aus dem Urlaub wiederkam, hat er sich nicht gemeldet, wir sind uns an der Arbeit über den Weg gelaufen, haben eine Pause zusammen gemacht, er war lieb und nett, hat gelacht, es war trotzdem krampfig.
Mich hat die Arbeit mittlerweile richtig Kraft gekostet, ich kam überhaupt nicht damit zurecht wie er sich verhält und hatte außerdem die Befürchtung, dass man uns unser verkrampftes Verhalten anmerkt und einen von uns aus dem Projekt abzieht.
Er hat sich dann tatsächlich gar nicht mehr gemeldet, völlige Funkstille.
An der Arbeit sind wir uns weitestgehend aus dem Weg gegangen, was leider nur im Umgang miteinander klappte, denn ansonsten mussten wir sehr eng miteinander arbeiten.
Unsere Kommunikation war völlig verfahren, es ging soweit, dass er mich vor den anderen Teammitgliedern bloßgestellt hat und ich bockig reagiert habe. Dann wurde er ärgerlich und ich war fahrig und habe nicht mehr die Leistung bringen können wie früher.
Ich habe dann spontan zwei Wochen Urlaub genommen, vorher hatten wir ein Gespräch. Er hat das mit dem bloßstellen nicht so empfunden, wenn er Stress habe, dann reagiere er nun mal emotional. Schließlich kamen wir auf das private und er sagte mir, er habe den Kontakt abgebrochen, weil es zu schwierig sei miteinander zu arbeiten. Das war alles. Und da ich damit nun ja auch schon gerechnet hatte, habe ich das Gespräch auch nicht vertieft. Ich war viel zu sehr vor den Kopf gestoßen und die Situation hat mich wirklich fertig gemacht.
Nach meinem Urlaub (ich habe ihm nicht gesagt, wohin ich fliege) war er dann richtig mies drauf. Ich dagegen habe lauter Komplimente von meinen Kollegen bekommen. Wie erholt ich aussehe, ob ich frisch verliebt sei etc. Er dagegen hat nicht mal gefragt wie mein Urlaub war, er hat meine Arbeit sehr aggressiv kritisiert selbst wenn sie gut war. Er hat mich im Team bloßgestellt und mir Arbeit ohne Ende aufgehalst. Ich war soweit zu kündigen und habe ihm das im 4 Augen Gespräch auch gesagt. Er sagte mir, ich sollte das nicht tun, da ich gerade eine große Chance vor mir habe und gute Arbeit leiste. (Völlig widersprüchlich zu dem, was er mir sonst immer erzählt hat)
Dann war er anders, hat mich plötzlich gelobt, mich zur Pause abgeholt und sich ständig in meiner Nähe aufgehalten. Er war wieder irgendwie weich und hat mich ständig angesehen, er hat mich geneckt und Andeutungen zu früheren Unterhaltungen gemacht.
Weil ich die ganze Zeit über völlig verliebt war, war ich wieder obenauf. Gefühle habe ich ihm aber in der ganzen Zeit nicht offenbart, nicht mal in dem Gespräch, in dem ich von meiner Kündigungsabsicht gesprochen habe. Weil ich mich nicht bloßstellen lassen wollte, habe ich eigentlich immer versucht trotzdem cool zu sein. Insbesondere da ich auch vor den anderen Teammitgliedern die Haltung bewahren wollte.
Da er nun aber wieder versteckte Signale gesendet hat, bin ich hin und wieder darauf eingegangen, ich habe ihn aber auch häufig auflaufen lassen. Eine Einladung zum Essen mit ihm und den Kollegen habe ich abgelehnt.
Interessanterweise scheine ich einiges richtig gemacht zu haben, von dem was hier geraten wird.
Ich habe mich immer sehr zurecht gemacht, immer top aussehen war das Credo, mit den anderen Kollegen war ich locker und lustig und im Gegensatz zu ihm, bin ich nach neun/ zehn Stunden dann auch in den verdienten Feierabend gegangen.
Und dann kam der Hammer. In einem Gespräch mit einem Kollegen, erzählte dieser mir von meinem Ex-AM. Dass er dessen Frau mal vor zwei Jahren gesehen habe und diese sehr hübsch ist. Und dass seine Ehe wohl recht entspannt liefe, die Frau sei ebenfalls sehr karriereorientiert und selbstständig und würde ihm viel Freiraum lassen. Das habe ich natürlich nur durch dezentes Nachfragen herausbekommen könnten. Spannend daran auch, dass seine Frau optisch betrachtet wohl das genaue Gegenteil von mir ist.
Ich war am Boden zerstört, obwohl es mir natürlich alle meine Zweifel bestätigt hat, die ja auch in den letzten Wochen immer mehr geworden sind. Ich hatte schon die Befürchtung, dass er zu seiner Frau "zurück" sei. Nun nehme ich an, dass er gar nicht "zurück" ist, er war immer bei ihr, er hat es vor mir nur so dargestellt als wäre das alles eben nur noch ein totgelaufenes Ding.
Da der Kollege auch bei mir nachfragte, habe ich ihm erzählt, ich habe auch eine komplizierte Sache "am laufen", ich bin nicht weiter darauf eingegangen.
Da ich weiß, dass die beiden Kollegen sich gut verstehen, befürchte ich fast, dass meine Aussage auch bei meinem AM angekommen ist. Jedenfalls verhält er sich nun wieder abweisender, geht mir aus dem Weg - also genau das Gegenteil von dem, was er davor gemacht hat.
Da war er häufig in meiner Nähe, er hat mir auch zu verstehen gegeben, dass ich ihm sehr wichtig bin und wenn er mit mir gesprochen hat, dann war er butterweich und seine Augen haben mE eine Zärtlichkeit ausgestrahlt wie damals.
Ich nehme an, seine Frau weiß von all dem nichts. Da er den Job demnächst wechselt, habe ich nicht mehr viel Zeit, um ihn wieder für mich zu gewinnen. Ich glaube, dass er Gefühle für mich hat, sonst hätte er sicher nicht so emotional reagiert nach meinem Urlaub und auch ansonsten. Seine Blicke sprechen Bände, aber ich weiß auch wie diszipliniert und rational er sein kann. Er ist ein sehr intelligenter Typ und sehr entscheidungsfreudig in der Regel (mit Ausnahme der Trennung offenbar, die hat er ja hinausgezögert). Ich habe die Befürchtung, er hält an seiner Entscheidung fest, entgegen seiner Gefühle, einfach weil er der Typ ist, der, wenn er eine Entscheidung getroffen hat, daran auch festhält.
Er ist kein Macho und auch emotional eigentlich sehr zurückhaltend, er geht nicht leicht aus sich heraus, obwohl er ein Bauchtyp ist. Damals sagte er mir mal, er sei im Grunde schüchtern und das glaube ich auch. Er wirkt immer irgendwie zerrissen und undurchsichtig, aber die Emotionen, die er mir gestanden hat, die glaube ich ihm blöderweise auch.
Fairerweise muss ich sagen, dass er mir nie etwas versprochen hat, wir haben damals nichts definiert, ich nicht, weil ich ihn nicht unter Druck setzen wollte, er arbeitet viel und ich weiß, er braucht diese Bestätigung im Beruf.
Nichtsdestotrotz hatte er damals eine Sinnkrise, er will unbedingt weiter Karriere machen, gleichzeitig will er auch leben und das Leben genießen.
Wir haben manchmal über Alternativen gesprochen, auswandern etc., letztendlich wechselt er nun aber in einen Job mit noch mehr Verantwortung und Arbeit mitsamt Stadt. :-( Möglicherweise will er auch so weit weg von mir wie möglich, um seine Ehe fortführen zu können und mich nicht mehr ständig sehen zu müssen.
Jetzt habe ich soviel geschrieben und es reicht noch lange nicht aus, um alles unterzubringen. Aber ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich. Ich liebe ihn und ich möchte so gerne die Frau für ihn sein, die ihm Halt gibt und sein Leben begleitet. Ich glaube, wir wären perfekt füreinander, weil wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich sind und so eine Anziehung zu jemandem, sexuell und mental, habe ich seit Jahren nicht gespürt.
Trotzdem... ich verstehe das alles nicht, manchmal denke ich, wir sind wie die beiden Königskinder und dann befürchte ich wiederum, dass ich alles überdeute und er sich gar nichts mehr aus mir macht.
Das wäre schrecklich, die letzten Monate waren schon schlimm genug, ich glaube, ich habe noch nie so viel geweint wie in den letzten Monaten. Ein Albtraum :-(
Zuletzt modifiziert von Larentia am 16.09.2012 - 17:52:19
ich habe dieses Forum gestern Abend entdeckt und musste mich nun, nach eifrigem Lesen, einfach anmelden.
Die ganzen letzten Wochen und Monate habe ich nach Erfahrungen anderer AF im Netz umgesehen und sicher wäre es mir besser ergangen, wenn ich dieses Forum hier früher entdeckt hätte.
Wie ich lesen konnte, gibt es offenbar eine Menge Frauen, die in eine Affäre mit ihrem Arbeitskollegen rutschen. Mir ist es da ähnlich ergangen.
Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll, weil schon so unsagbar viel passiert ist, aber ich versuche es einfach mal und hoffe auf eure Hilfe. :-)
Ich bin in eine Affäre reingerutscht, von der ich nicht wahrhaben wollte, dass es eine Affäre ist.
Kennengelernt habe ich meinen AM (er ist im Übrigen 36 Jahre) vor drei Jahren an der Arbeit, ich wusste, er ist verheiratet, trotzdem hat es irgendwie gefunkt zwischen uns. Es war immer so ein Knistern da, interessierte Blicke, große Sympathie.
Komischerweise sind wir uns oft allein über den Weg gelaufen, dann war es immer ein bisschen krampfig, privat gesprochen haben wir kaum, eher inhaltslose, kurze Gespräche.
Auf der Weihnachtsfeier nach bald einem Jahr haben wir beinah den ganzen Abend nur miteinander gesprochen, wir sind auch gemeinsam nach Hause aufgebrochen. Passiert ist nichts. Die Verabschiedung war komisch, aber vertraut und ich war danach überzeugt, die große Chance verpasst zu haben.
Von seiner Ehe wusste ich kaum etwas, nur, dass er einmal erzählt habe, dass es nicht besonders gut lief.
Unser Mail- Verkehr ist im Sande verlaufen, wir haben uns danach auch ein Jahr nicht gesehen, da er die Abteilung gewechselt hatte vor der Weihnachtsfeier.
Dann wieder: Weihnachtsfeier.
Und wieder nur Augen füreinander. Wieder sind wir zusammen aufgebrochen, aber dieses Mal haben wir uns zum Abschied geküsst und es kam zur gemeinsamen Nacht.
Einen Ring trug er nicht mehr, trotzdem wusste ich, er ist noch verheiratet, er hat es aber abgetan á la ich bin noch verheiratet, ich lebe auch noch mit meiner Frau zusammen, aber da läuft nichts mehr, die Ehe sei ein Riesenfehler und er verstünde nicht, warum man sich so etwas antue.
Nach dieser Nacht war ich völlig durch den Wind. Aber er hat sich gemeldet und gesagt, er müsste mich wiedersehen. Ich war so happy.
Da er sehr viel arbeitet, habe ich nie viel Anspruch erhoben, weder auf Telefonate noch auf Treffen gedrängt. Die Initiative ging fast immer von ihm aus. Wenn auch in immer größer werdenden Abständen.
Verheimlicht hat er mich nie. Wir sind zusammen essen gewesen und abends in Bars ausgegangen, spazieren gewesen etc. Wir haben gemeinsame Wochenenden verbracht (immer bei mir) und ich konnte ihn immer anrufen, er hat nie so getan, als müsste er etwas verheimlichen oder als müsste er wegen irgendetwas aufpassen.
Nach etwa sechs Monaten bin ich befördert worden und es ist das passiert, was ich nie wollte. Ich wurde seinem Projekt zugeordnet.
Am Anfang schien er das toll zu finden, im Gegensatz zu mir, denn ich kam mit der Situation zunehmend schlechter zurecht. Er hatte sich in den letzten Wochen weniger gemeldet und obwohl es immer wunderschön war, wenn wir zusammen waren, hatte ich allmählich ein mulmiges Gefühl.
Ostern hat er sich nicht gemeldet, aber nach den Feiertagen kam er dann vorbei. Er war irgendwie anders. Er sagte mir, er mache drei Wochen Urlaub, den habe er schon gebucht bevor das mit uns angefangen habe.
Warum auch immer, ich habe nicht gefragt, ob er Urlaub alleine macht oder jemanden mitnimmt. Mittlerweile habe ich geahnt, dass da etwas nicht stimmt und insgeheim wusste ich wohl, dass er seine Ehe sehr wohl noch führt.
Als er aus dem Urlaub wiederkam, hat er sich nicht gemeldet, wir sind uns an der Arbeit über den Weg gelaufen, haben eine Pause zusammen gemacht, er war lieb und nett, hat gelacht, es war trotzdem krampfig.
Mich hat die Arbeit mittlerweile richtig Kraft gekostet, ich kam überhaupt nicht damit zurecht wie er sich verhält und hatte außerdem die Befürchtung, dass man uns unser verkrampftes Verhalten anmerkt und einen von uns aus dem Projekt abzieht.
Er hat sich dann tatsächlich gar nicht mehr gemeldet, völlige Funkstille.
An der Arbeit sind wir uns weitestgehend aus dem Weg gegangen, was leider nur im Umgang miteinander klappte, denn ansonsten mussten wir sehr eng miteinander arbeiten.
Unsere Kommunikation war völlig verfahren, es ging soweit, dass er mich vor den anderen Teammitgliedern bloßgestellt hat und ich bockig reagiert habe. Dann wurde er ärgerlich und ich war fahrig und habe nicht mehr die Leistung bringen können wie früher.
Ich habe dann spontan zwei Wochen Urlaub genommen, vorher hatten wir ein Gespräch. Er hat das mit dem bloßstellen nicht so empfunden, wenn er Stress habe, dann reagiere er nun mal emotional. Schließlich kamen wir auf das private und er sagte mir, er habe den Kontakt abgebrochen, weil es zu schwierig sei miteinander zu arbeiten. Das war alles. Und da ich damit nun ja auch schon gerechnet hatte, habe ich das Gespräch auch nicht vertieft. Ich war viel zu sehr vor den Kopf gestoßen und die Situation hat mich wirklich fertig gemacht.
Nach meinem Urlaub (ich habe ihm nicht gesagt, wohin ich fliege) war er dann richtig mies drauf. Ich dagegen habe lauter Komplimente von meinen Kollegen bekommen. Wie erholt ich aussehe, ob ich frisch verliebt sei etc. Er dagegen hat nicht mal gefragt wie mein Urlaub war, er hat meine Arbeit sehr aggressiv kritisiert selbst wenn sie gut war. Er hat mich im Team bloßgestellt und mir Arbeit ohne Ende aufgehalst. Ich war soweit zu kündigen und habe ihm das im 4 Augen Gespräch auch gesagt. Er sagte mir, ich sollte das nicht tun, da ich gerade eine große Chance vor mir habe und gute Arbeit leiste. (Völlig widersprüchlich zu dem, was er mir sonst immer erzählt hat)
Dann war er anders, hat mich plötzlich gelobt, mich zur Pause abgeholt und sich ständig in meiner Nähe aufgehalten. Er war wieder irgendwie weich und hat mich ständig angesehen, er hat mich geneckt und Andeutungen zu früheren Unterhaltungen gemacht.
Weil ich die ganze Zeit über völlig verliebt war, war ich wieder obenauf. Gefühle habe ich ihm aber in der ganzen Zeit nicht offenbart, nicht mal in dem Gespräch, in dem ich von meiner Kündigungsabsicht gesprochen habe. Weil ich mich nicht bloßstellen lassen wollte, habe ich eigentlich immer versucht trotzdem cool zu sein. Insbesondere da ich auch vor den anderen Teammitgliedern die Haltung bewahren wollte.
Da er nun aber wieder versteckte Signale gesendet hat, bin ich hin und wieder darauf eingegangen, ich habe ihn aber auch häufig auflaufen lassen. Eine Einladung zum Essen mit ihm und den Kollegen habe ich abgelehnt.
Interessanterweise scheine ich einiges richtig gemacht zu haben, von dem was hier geraten wird.
Ich habe mich immer sehr zurecht gemacht, immer top aussehen war das Credo, mit den anderen Kollegen war ich locker und lustig und im Gegensatz zu ihm, bin ich nach neun/ zehn Stunden dann auch in den verdienten Feierabend gegangen.
Und dann kam der Hammer. In einem Gespräch mit einem Kollegen, erzählte dieser mir von meinem Ex-AM. Dass er dessen Frau mal vor zwei Jahren gesehen habe und diese sehr hübsch ist. Und dass seine Ehe wohl recht entspannt liefe, die Frau sei ebenfalls sehr karriereorientiert und selbstständig und würde ihm viel Freiraum lassen. Das habe ich natürlich nur durch dezentes Nachfragen herausbekommen könnten. Spannend daran auch, dass seine Frau optisch betrachtet wohl das genaue Gegenteil von mir ist.
Ich war am Boden zerstört, obwohl es mir natürlich alle meine Zweifel bestätigt hat, die ja auch in den letzten Wochen immer mehr geworden sind. Ich hatte schon die Befürchtung, dass er zu seiner Frau "zurück" sei. Nun nehme ich an, dass er gar nicht "zurück" ist, er war immer bei ihr, er hat es vor mir nur so dargestellt als wäre das alles eben nur noch ein totgelaufenes Ding.
Da der Kollege auch bei mir nachfragte, habe ich ihm erzählt, ich habe auch eine komplizierte Sache "am laufen", ich bin nicht weiter darauf eingegangen.
Da ich weiß, dass die beiden Kollegen sich gut verstehen, befürchte ich fast, dass meine Aussage auch bei meinem AM angekommen ist. Jedenfalls verhält er sich nun wieder abweisender, geht mir aus dem Weg - also genau das Gegenteil von dem, was er davor gemacht hat.
Da war er häufig in meiner Nähe, er hat mir auch zu verstehen gegeben, dass ich ihm sehr wichtig bin und wenn er mit mir gesprochen hat, dann war er butterweich und seine Augen haben mE eine Zärtlichkeit ausgestrahlt wie damals.
Ich nehme an, seine Frau weiß von all dem nichts. Da er den Job demnächst wechselt, habe ich nicht mehr viel Zeit, um ihn wieder für mich zu gewinnen. Ich glaube, dass er Gefühle für mich hat, sonst hätte er sicher nicht so emotional reagiert nach meinem Urlaub und auch ansonsten. Seine Blicke sprechen Bände, aber ich weiß auch wie diszipliniert und rational er sein kann. Er ist ein sehr intelligenter Typ und sehr entscheidungsfreudig in der Regel (mit Ausnahme der Trennung offenbar, die hat er ja hinausgezögert). Ich habe die Befürchtung, er hält an seiner Entscheidung fest, entgegen seiner Gefühle, einfach weil er der Typ ist, der, wenn er eine Entscheidung getroffen hat, daran auch festhält.
Er ist kein Macho und auch emotional eigentlich sehr zurückhaltend, er geht nicht leicht aus sich heraus, obwohl er ein Bauchtyp ist. Damals sagte er mir mal, er sei im Grunde schüchtern und das glaube ich auch. Er wirkt immer irgendwie zerrissen und undurchsichtig, aber die Emotionen, die er mir gestanden hat, die glaube ich ihm blöderweise auch.
Fairerweise muss ich sagen, dass er mir nie etwas versprochen hat, wir haben damals nichts definiert, ich nicht, weil ich ihn nicht unter Druck setzen wollte, er arbeitet viel und ich weiß, er braucht diese Bestätigung im Beruf.
Nichtsdestotrotz hatte er damals eine Sinnkrise, er will unbedingt weiter Karriere machen, gleichzeitig will er auch leben und das Leben genießen.
Wir haben manchmal über Alternativen gesprochen, auswandern etc., letztendlich wechselt er nun aber in einen Job mit noch mehr Verantwortung und Arbeit mitsamt Stadt. :-( Möglicherweise will er auch so weit weg von mir wie möglich, um seine Ehe fortführen zu können und mich nicht mehr ständig sehen zu müssen.
Jetzt habe ich soviel geschrieben und es reicht noch lange nicht aus, um alles unterzubringen. Aber ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich. Ich liebe ihn und ich möchte so gerne die Frau für ihn sein, die ihm Halt gibt und sein Leben begleitet. Ich glaube, wir wären perfekt füreinander, weil wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich sind und so eine Anziehung zu jemandem, sexuell und mental, habe ich seit Jahren nicht gespürt.
Trotzdem... ich verstehe das alles nicht, manchmal denke ich, wir sind wie die beiden Königskinder und dann befürchte ich wiederum, dass ich alles überdeute und er sich gar nichts mehr aus mir macht.
Das wäre schrecklich, die letzten Monate waren schon schlimm genug, ich glaube, ich habe noch nie so viel geweint wie in den letzten Monaten. Ein Albtraum :-(
Zuletzt modifiziert von Larentia am 16.09.2012 - 17:52:19