Die 4 Edlen Wahrheiten

[Shanti]

Ihr Lieben, wie vielleicht schon mein Nick "Shanti" vermuten lässt, interessiere ich mich für Philosophie, und ganz besonders für das Beendigen des Leidens.

Ich möchte euch hier einmal ein paar Gedanken Gautama Buddhas vorstellen, der zum Thema Leid 4 universell gültige Wahrheiten festgestellt hat, die für alle Lebewesen zutreffen:

DIE 4 EDLEN WAHRHEITEN

1. Die Wahrheit vom Leiden (Dukkha)

Zu Leben bedeutet an diesem zu leiden:

*wollen, was man nicht bekommen kann;
*bekommen, was man nicht will;
*Anhaften


2. Die Wahrheit von der Entstehung des Leidens:

Ursache des Leidens ist Begehren und Unwissen (der Vier Wahrheiten).
Leiden entsteht aus:

*Gier
*Begehren/Hass
*Verblendung bzw. Unkenntnis.


3. Die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens:

Sobald man nicht mehr begehrt/anhaftet, gibt es kein Leid mehr.



4. Die Wahrheit vom Weg, der zur Aufhebung des Leidens führt:

Das Mittel zur Befreiung vom Leiden ist der Achtfache Pfad oder Weg.
Nicht-Kenntnis der Vier Wahrheiten ist Nicht-Wissen (Avidya).

***


Ich finde das sehr hilfreich, denn ich merke immer wieder, dass ich dann leide, wenn ich etwas haben will, das ich angenehm finde, was aber nicht da ist. Daraus entsteht Sehnsucht, Wünschen, ja sogar Begierde und Gier etwas oder jemand zu genießen.

Als nächstes stelle ich euch den Edlen 8 fachen Pfad vor, der zur Beendigung des Leidens führt.

Gerne dürft ihr die 4 Wahrheiten hier diskutieren.

Lg,

Shanti


Zuletzt modifiziert von Admin Shanti am 10.10.2010 - 08:50:10

 

[Purpleswirl]

Danke für diese Erläuterung, Shanti! Das ist klasse!

Wenn ich das auf mein Leben beziehe, trifft es absolut zu.

Aber:
Heißt das, das ich mir innige Herzenswünsche oder Lebensträume nicht mehr erlauben darf?

Ich denke jeder von uns hat Ziele oder Wünsche, die in der Zukunft liegen. Etwas, wo man drauf hinarbeitet. Quasi ein Ansporn oder eine Motivation.

Würde man sich Leid ersparen, wenn man diese Ziele/Träume auflöst?

Ich persönlich fühle mich ohne Ziel aber orientierungslos.

Was denkst du?

 

[Shanti]

Es gibt Ziele die verfolgenswert sind, und Ziele die es nicht sind.

Es ist ein z.B. verfolgenswertes Ziel, mehr Wissen und mehr Mitgefühl für andere Lebewesen zu entwickeln. Dazu gehören auch Tiere, die wie wir Schmerz und Kummer fühlen.

Gutes zu tun, barmherzig zu sein, die Hilfsbereitschaft zu erhöhen.

Hier gibt es viele positive Ziele, die selber glücklich machen.


Es ist kein Ziel, anzuklammern, egal an was es ist.

Liebe sollte selbstlos sein, aber sich nicht an "Idioten" vergeuden.


Zuletzt modifiziert von Admin Shanti am 10.10.2010 - 12:51:25

 

[koenigskerze]

Womit wir wieder beim Thema wären:

Ist ER/SIE es wert?

Ab wann ist ER/SIE ein Idiot?

 

[Bellabimba]

Gute Frage, Königskerze!

 

[Shanti]

Buddha spricht des öfteren von "Toren" (Verb dazu: töricht).

z.B: im Dhammapada:

"Es lebt der einsichtslose Tor
gleichsam in Feindschaft mit sich selbst,
indem er böse Tat verübt.
die ihm nur bitt're Früchte bringt.

Wie Honig es dem Toren dünkt,
solang das Böse noch nicht reift;
sobald jedoch das Böse reift.
der Tor in tiefes Leid gerät.

Die ausgeführte böse Tat
wie frische Milch nicht gleich gerinnt
Versengend folgt dem Toren sie
wie Feuer das die Asche deckt.

Zu seinem eignen Schaden bloß
das Wissen sich im Toren zeigt;
das Höchste richtet's ihm zugrund,
zertrümmert ihm sein lichtes Los. "


Kurz gefaßt ist ein Tor jemand, der von Egoismus beherrscht anderen schadet.
Was er nicht kapiert ist, wie er sich damit am meisten selbst schadet.

Buddha erklärt aber auch, dass der, der seine Fehler einsieht und ablegt, kein Tor mehr ist, sondern dadurch zum Weisen wird.


Setz mich jetz# aber wieder in die Sonne.........


Zuletzt modifiziert von Admin Shanti am 10.10.2010 - 16:01:34

 

[Kalle]

Liebe Shanti,
ist lange her, ich las da schon mal was von-viel wertvolles + richtiges. Den "Edlen 8 fachen Pfad" habe ich hier leider nicht gefunden?
Ich schreib da mal rein: ////
___________________
1. Die Wahrheit vom Leiden (Dukkha)
Zu Leben bedeutet an diesem zu leiden:

*wollen, was man nicht bekommen kann;
//// unrealistisches aus Fluchtgedanken der Unzufriedenheit, Vorbereitung zur Sucht
*bekommen, was man nicht will;
//// mit gegebenen nichts anzufangen wissen, Ideenlosigkeit
*Anhaften
//// Angst->Unsicherheit->Stillstand -> Tod

2. Die Wahrheit von der Entstehung des Leidens:
Ursache des Leidens ist Begehren und Unwissen (der Vier Wahrheiten).
Leiden entsteht aus:

*Gier
//// da man nicht wirklich lebt sucht man Ersatz-Befriedigung, "haben" soll "sein" ersetzen
*Begehren/Hass
////resultiert wieder aus nicht wirklich genug Leben mit dem Liebesgegensatz Hass
*Verblendung bzw. Unkenntnis.
////etwas nicht oder falsch sehen -> Unwissen Trugschlüsse

3. Die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens:
Sobald man nicht mehr begehrt/anhaftet, gibt es kein Leid mehr.
////scheint redundant und sich selbst bestätigend, wenn es weg ist ist es weg, klar


4. Die Wahrheit vom Weg, der zur Aufhebung des Leidens führt:

Das Mittel zur Befreiung vom Leiden ist der Achtfache Pfad oder Weg.
Nicht-Kenntnis der Vier Wahrheiten ist Nicht-Wissen (Avidya).
////wie gesagt, nicht gefunden
___________________
Sehe ich das richtig so mit meinen Worten?
Für mich ist Leben "Wechselwirkung": ich wirke auf äußeres und äußeres wirkt auf mich; Lebe und Erlebe.
Ich (versuche) lebe(+-), liebe(+) und leide(-).
Es gehört zusammen, als Teil des Lebens Liebe und Leid.
Erlebe Leid und Liebe. D.h. auch: Leid entsteht in mir(Ursache: innen durch außen).
Lebe, bewirke Leid und Liebe.
Ich kann Leid vermeiden, durch:
unter 1.1 Leben;
unter 1.2 wer nicht "lebt" lernt nichts dazu ->Dummheit;
unter 1.3 aus beidem vorherigen folgt der Tod.
unter 2. gesamt wieder Leben anderes zieht den Tod(nicht genug-wirklich leben) nach sich
Leid als etwas Bedrückendes(Gefühl) hat das Gegenteil wohl im Erhebenden(Gefühl) und das wäre wohl lieben, womit Leben zum lieben wird und dadurch das Leid verdrängt wird, es gar keinen Platz mehr hat.
Wenn man fühlt, fühlt man. Alles. Gutes wie Schlechtes. Es ist. Weder Gut noch Schlecht.
Schlecht wird etwas erst in Bezug zu uns für uns, wohl "fast" entsprechend so wie wir lieben.

Versuchen so gut es geht unsere Liebe zu leben. Ist es so gemeint? Dem stimme ich dann zu.(Du schreibst ja auch von "Energies comes back" wenn ich richtig las?)
Demnach wäre ein Idiot-Tor jemand der nicht lebt und/oder andere daran hindert ihre Liebe zu leben? Und sich so selbst zerstört.

lg Kalle