Ein Klassiker - Arzt u. Krankenschwester

Rosebud

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Hallo Leute,
ich freue mich sehr, dass ich dieses Forum hier gefunden habe! Im Internet gibt es ja leider auch sehr viel unseriöses Zeug, aber beim Durchstöbern hier habe ich den Eindruck gewonnen, hier wird einem wirklich geholfen!

Meine Geschichte zieht sich mittlerweile schon sehr lange hin und ist leider auch nicht allzu kompakt geraten. Ich hoffe, Ihr lest sie trotzdem. Hier ist sie:

seit fast 10 Jahren arbeite ich als Krankenschwester in derselben Klinik wie er, dem besten Chirurgen des Hauses... verheiratet, 2 Kinder, beide mittlerweile erwachsen oder fast erwachsen. Ich ebenfalls in einer festen und langjährigen Beziehung ohne Kinder, mehr oder weniger glücklich, sehe die Mitarbeiter des Hauses weitestgehend als geschlechtslose Wesen, verheiratete Männer sind ohnehin tabu.

Im Mai 2007 heirateten mein damaliger Partner und ich, Ende desselben Jahres starb mein Vater. In den Monaten vor seinem Tod hatte ich - als einzige Krankenschwester in der Familie - alle Hände voll zu tun. Rückendeckung von meinem Mann quasi nicht vorhanden, im Gegenteil, beschwerte sich, weil ich meinen häuslichen Pflichten nicht mehr im vollen Umfang nachkam etc. Will ihn an der Stelle jetzt net schlecht machen, aber ich denke, hier kündigte sich der Bruch bereits an. In derselben Zeit entwickelte sich bei der Arbeit mit IHM (dem Chirurgen) aus einem unwichtigen Dialog heraus plötzlich ein längerer Blickkontakt, der uns wohl beide zunächst etwas verwirrt hatte. Von da an fing er mich an zu interessieren, wir hatten sehr viel Blickkontakt, es schien uns beide zu reizen, uns gegenseitig mit den Blicken an- und auszuziehen. Nur ein Spiel dachte ich mir und genoss es, auch einmal von einem anderen Mann beachtet zu werden. Ich bekam Lust auf Sex, aber die Gedanken sind ja bekanntlich frei, nicht wahr? Gegessen wird dann zuhause...bloß dass ich zuhause irgendwie dann keinen Appetit mehr hatte, zumindest nicht auf meinen Mann. Fast ein halbes Jahr trieben wir dieses "Sprechen mit den Augen"-Spiel.
Dann musste er aus beruflichen Gründen für einige Zeit in eine andere Klinik. Als ich mich von ihm verabschieden wollte, meinte er, er würde noch ein Abschiedsfest in seiner Stammkneipe geben. Ich rechnete nicht damit, bis dahin pünktlich aus dem Urlaub zurück zu sein, aber das Fest war dann seltsamerweise so datiert, dass ich tatsächlich hingehen konnte...es war Freitag der 13.
An dem Abend wurde natürlich getrunken, gelacht und Geschichten erzählt. Ich machte eine seltsame Beobachtung: irgendwann kam seine Frau herein, er stellte sie allen artig vor, sie begrüsste jeden einzelnen - und setzte sich anschliessend nicht zu ihrem Mann an den Tisch sondern zur Skatrunde nebenan. Dort blieb sie für den Rest des Abends.
Am Ende des Abends waren wir dann noch zu viert: er, ich und zwei weitere Ärzte aus der Klinik. Wir gingen alle zusammmen ins Freie, um uns voneinander zu verabschieden. Er und ich wussten, wir würden uns für mindestens ein Jahr nicht mehr sehen. Ich hatte Angst, ihn zu umarmen, weil ich nicht wusste, was mich erwarten würde. Wie auch, denn was ich dann fühlte, passiert einem vielleicht nur einmal im Leben, wenn überhaupt. Nach Hause kommen ist vielleicht das einzige, was dieses Gefühl auch nur annähernd beschreiben könnte. Wir hielten uns sehr sehr lange einfach nur fest, und als wir uns endlich voneinander lösten, sagte ich leise "Alles Gute" zu ihm, und er antwortete ebenso leise "bis bald". Die Sache hatte sich verselbständigt. Wir sahen uns in die Augen und würden vermutlich heute noch dort stehen, wenn nicht einer der danebenstehenden Ärzte dazwischengefunkt hätte und mich zu meinem Auto eskortiert hätte. Ich habe noch nie einen Menschen so von innen heraus leuchten sehen...
Weg war er letztlich ganze eineinhalb Jahre. In dieser Zeit hatten wir so gut wie keinen Kontakt. Aus einer Zufallsbegegnung mit ihm und gelegentlichen SMS Botschaften erfuhr ich von seinen Eheproblemen. Und er von meinen. Seit diesem Abend war alles anders. Ich war völlig aus meinem Orbit geschossen, hab ständig meinen Mann umarmt in der Hoffnung, dieses Gefühl wieder hervorrufen zu können, zwecklos. Konnte nicht mehr mit ihm schlafen. Hab versucht, mir den anderen aus dem Kopf zu schlagen, aber versuch' mal, nicht an einen rosa Elefanten zu denken. Was ist zu tun? Meine Ehe zerstören? Und am besten auch noch seine? Sowas mach' ich nicht, also ein paar Eherettungspläne schmieden. Tanzkurse, Urlaube, Häuschen planen usw. Nichts half. Ich zog ins Gästezimmer. Sprechen konnte ich darüber mit niemandem.
Obwohl er mir zwischendrin einmal mitteilte, dass er wohl nicht mehr zurückkäme, war er dann Ende 2009 tatsächlich wieder da. Verändert, traurig, ein gebrochener Mann. Für niemanden zugänglich. Ich wusste nicht, ob ich mich wirklich über seine Rückkehr freuen konnte. Im Verlauf fand ich heraus, dass seine Ehe zerrüttet war, seine Frau hatte einen Neuen, und was da sonst noch alles an Schmutzwäsche gewaschen worden ist, will ich lieber nicht wissen. Mir selbst ging es auch nicht gerade gut, meine Ehe ebenfalls im Eimer, mein Mann ignorierte sämtliche Ausspracheversuche und steckte weiter fleissig den Kopf in den Sand. Kurz und gut: beide in einem Zustand, wo man erstmal sein eigenes Leben wieder in den Griff bekommen muß. Auch unsere "Blicksprache" hatte sich verändert, ich hätte sie jetzt als "inniger" bezeichnet; tatsächlich miteinander gesprochen haben wir aber leider nur sehr wenig.
Ich selbst bin mittlerweile seit knapp einem Jahr geschieden, er -so denke ich zumindest- lebt weiterhin getrennt.

Jetzt endlich zum aktuellen Stand:
ich habe mich endlich damit abgefunden, dass er nunmal meine große Liebe ist. Nach einer schier endlosen Phase, in der mich die furchtbarsten Symptome der Limerenz heimgesucht hatten, meine ich, diese überwunden zu haben und schaffe es seit etwa einem halben Jahr, mich normal und auf dem herkömmlichen Weg mit ihm zu unterhalten. Wann immer ich ihn in seinem Zimmer aufgesucht hatte, so etwa 3-4 Mal, haben wir uns sehr gut und ungezwungen unterhalten und er schien sich wirklich aufrichtig zu freuen und überhaupt nicht unter Zeitdruck zu stehen. Ich würde auch behaupten, dass er - im Gegensatz zu seinen Kollegen - auffallend häufig meine Abteilung aufsucht, in letzter Zeit täglich und auch in Zivil, teils wegen Banalitäten und ohne Not. Er sucht meinen Blick, beobachtet alles was ich sage und tue, verabschiedet sich erst von den übrigen Leuten im Raum und anschliessend von mir noch extra, grüsst mich separat und mehrmals täglich, spricht und lächelt nur mich an oder erteilt nur mir Aufträge, egal wer von meinen Kollegen sonst noch im Raum steht, die Liste könnte ich endlos fortsetzen. Kurzum: er scheint nur noch mich zu sehen wenn ich da bin. Und das ist wahrscheinlich nicht mal Einbildung, denn mittlerweile bin ich auch schon von meinen Kollegen deswegen angesprochen worden. Wenn ich ihm allerdings ein privates Treffen vorschlage oder ihn zum Kaffee einlade, dann kommt entweder garnix oder er blockt. Ich habe auch schon ziemlich viel via Briefe und Emails mit ihm korrespondiert. Vor allem in den letzten vier Monaten, wovon er 10 Wochen nach einer großen Operation selbst in einem weit entfernten Krankenhaus lag. Sehr viele Antworten habe ich in dieser Zeit nicht erhalten. Aber ich habe das Gefühl, wenn ich nix mache, ist alles wie vorher. Seit einem guten Jahr spricht er vom Auswandern, seit einigen Tagen wieder verstärkt....ob er mich wohl mitnehmen würde?...Oder braucht er vllt ein wenig Zuwendung a la "bitte geh nicht, wir brauchen dich doch hier"? Ich stehe da völlig auf dem Schlauch.

Also, das ist die Geschichte bislang (mit Betonung auf lang :) ). Jetzt würde mich natürlich interessieren, ob jemand einen Rat für mich hat, wie ich mich weiter verhalten soll, ob irgendwer eine Zukunft für uns sieht (zumindest wären wir jetzt beide nicht mehr gebunden) und ob mir irgendwer diesen Mann entschlüsseln kann?

Ich bin für wirklich alle Antworten offen!
Vielen Dank schon einmal.
 

Admin Wolfgang

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Hallo Rosebud,

diesen Begrüßungstext schreibe ich allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum. Ich bin Wolfgang, der Betreiber der Beziehungsdoktor Seiten.

Als unser Forum letztes Jahr online ging, habe ich noch jedes neue Mitglied selber mit beraten. Das kann ich jetzt natürlich bei der Vielzahl der Stränge nicht mehr tun. Mein Einsatz gilt alten Mitgliedern und selektiv einigen wenigen neuen. Wahrscheinlich musst Du weitgehend auf meine Beratung verzichten.

Es sind aber einige "Beziehungsexperten" an Bord, die mich würdig vertreten können. Ich werde als stiller Leser Deinen Thread verfolgen und mich gegebenenfalls in die Diskussion einschalten, wenn ich es als nötig erachte.

Vielleicht kannst Du den einen oder anderen Strang lesen und Dich in die Diskussion dort mit einbringen...Natürlich ist das kein Muss".

Diesen Link solltest Du Dir aber bitte auf jeden Fall durchlesen!

Für Deine Beziehungsgeschichte wünsche ich Dir viel Glück!


LG
Wolfgang

Ps: Bitte lese im Menü auch den Hinweis unter der Rubrik "News"
 

schnecke

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Rosebud schrieb:
...Wie auch, denn was ich dann fühlte, passiert einem vielleicht nur einmal im Leben, wenn überhaupt. Nach Hause kommen ist vielleicht das einzige, was dieses Gefühl auch nur annähernd beschreiben könnte. Wir hielten uns sehr sehr lange einfach nur fest, und als wir uns endlich voneinander lösten, sagte ich leise "Alles Gute" zu ihm, und er antwortete ebenso leise "bis bald". Die Sache hatte sich verselbständigt. Wir sahen uns in die Augen und würden vermutlich heute noch dort stehen, wenn nicht einer der danebenstehenden Ärzte dazwischengefunkt hätte und mich zu meinem Auto eskortiert hätte. Ich habe noch nie einen Menschen so von innen heraus leuchten sehen...

Hallo Rosebud,

erst mal schön das du hier angekommen bis.

Dieses Gefühl was du oben beschrieben hast......oh ja das hat vllt schon jeder mal gehabt.

Was wirklich schade ist das aus solch ein GEFÜHL meisstens nie was geworden ist.
Ich hattte dieses auch schon mal und es ist mir erst wieder in Erinnerung gekommen, als ich bei dir gelesen habe, wow....

Und was möchtest du ? Möchtest du weiter gehen ?
LG
schnecke
 

Rosebud

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Hallo Schnecke,

ich danke dir vielmals für deine schnelle Antwort!
Was möchte ich? Nun, ich wäre gerne wieder "zu Hause" bei ihm, wo auch immer das wäre, falls das irgendwie möglich ist
Und ja, ich wäre bereit, weiterzugehen, falls du damit meinst, weiter auf ihn zuzugehen.
Oder meintest du eher im Sinne von, die Sache abhaken und weitergehen? Das würde mir sicher sehr sehr schwer fallen, zumal ich mit der Ungewissheit zurechtkommen müsste, nicht zu wissen, wie es hätte enden können, weil ich Dinge unversucht gelassen habe.

LG
Rosebud


Zuletzt modifiziert von Rosebud am 07.01.2012 - 21:51:27
 

schnecke

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Dann solltest du dich interessant machen, obwohl so wie du geschrieben hast läuft er dir ja schon nach, weiß nur nicht wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll.

Stell dir mal vor er hat genau so ein Gefühlcaos wie du.... ohje ohje .... Gefühlscaos Hoch1....

Hast du schon mal versucht, wenn er deine nähe sucht, ihn nur zufällig zu berühren !!!
Wenn dieses Gefühl da ist, werden da tausendevon Funken sprühen....
 

Rosebud

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Liebe Schnecke,
...Ööh, wieso bin ich da selbst noch nie draufgekommen? Wahrscheinlich vor lauter Kopflastigkeit! Es könnte so einfach sein, nicht wahr? Ich sehe ihn wahrscheinlich übermorgen früh wieder, vielleicht ergibt sich ja dann was...ist halt immer echt blöd, wenn so viele Leute dabei zusehen. Ich bin da ja net grad der Held vom Erdbeerfeld...
Lg
Rosebud
 

schnecke

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Na Rosebude,

ist doch dann der Perfekte Anlass. Nur mal "so eine" Berührung.

Wünsche dir für diesen Tag, die Kraft ! Werde auf jedenfall bei dir sein.
Schönen Abend
 

Cosmicstyle

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Puh, da klink ich mich auch kurz ein.

Deine Story ist außergewöhnlich. Besonders.
Diesen Moment des Umarmens hatte ich mit meiner AF fast genauso: Sie lag in meinen Armen und mir kame die Tränen, weil ich auch dieses Gefühl von "angekommen sein" hatte.

Schnecke, das ist ein exzellenter Tipp. Ich bin zwar ein Mann, aber ich kann auch kaum sagen, was in ihm vorgeht.
Versuch ihn zufällig zu berühren, Rosebud. Soetwas funktioniert immer. Da gibt es keinen Geschlechtsunterschied.
Das könnte das Eis brechen. Er wirkt doch sehr eingeschüchtert. Denkt viel zu viel.
Das wiederum kenne ich. Man kann sich im Kopf so viel kaputt denken.

Deswegen: Zufällige Berührung, wieder ein tiefer Blick und dann mal schauen.

Dieser Mann muss nur einen Ruck kriegen. Wenn er dann endlich in die richtige Richtung läuft, wartet mit großer Sicherheit eine atemberaubende Zeit auf euch.

Viel Glück! :-)
 

Rosebud

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@ Cosmicstyle & Schnecke,

ich danke euch beiden! Mal sehen, was die kommende Woche bringt.

Lg
Rosebud


Zuletzt modifiziert von Rosebud am 21.01.2012 - 11:55:05
 

Rosebud

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Heute mal ein kleines update:

den von Schnecke vorgeschlagenen Rat mit der "zufälligen" Berührung habe ich nach ein oder zwei erfolglosen Anläufen gestern endlich in die Tat umsetzen können. Ich fand, ER hat mir ziemlich dabei geholfen ;). Äusserst hilfreich war dabei auch ein Türrahmen, durch den man ja generell zu zweit eher schlecht durchpasst. Herausgekommen ist dabei eher eine Art "Anrempeln", zwar nichts sonderlich Filigranes, aber gut, besser als nichts. Ich bin dann erstmal wie ein aufgezogenes Duracellmännchen weitergelaufen, hab dann einen u-turn hingelegt - und er stand noch an Ort und Stelle und hat gelächelt. Mir ist ja schon ganz schön warm geworden (vor allem ums Herzerl). Ich muss zugeben, der - wenn auch kurze - Körperkontakt mit ihm hat mir sehr gut getan, am Ende werd' ich wohl noch süchtig danach...
Jedenfalls nochmals vielen Dank liebe Schnecke für diesen simplen aber so effektiven Tip!

Eine weiteres Anliegen, das ich an dieser Stelle unbedingt noch anbringen möchte, ist das mit dieser vermaledeiten Limerenz. Bei mir hatte sie mit voller Wucht zugeschlagen, und fast zwei Jahre lang habe ich absolut kein Rezept dagegen gefunden. Das war der Sache nicht gerade eben zuträglich, weil ich damit meine große Liebe vermutlich erst einmal in die Flucht geschlagen habe. Da ich absolut nichts Sinnvolles über die Bekämpfung von Limerenz, deren Symptome und vor allem deren Folgen (!) gefunden habe, fände ich es total toll, wenn es auf dieser Homepage ein paar brauchbare Hilfestellungen gäbe. Falls ich sie bloß noch nicht gefunden habe, wäre ich für einen kleinen Verweis dankbar!

Tatsächlich kommt es mir fast wie ein Wunder vor, dass er mich überhaupt noch ansieht...

LG
Rosebud


Zuletzt modifiziert von Rosebud am 21.01.2012 - 20:47:27
 
A

Admiral Gisi

Gelöschter User
Rosebud schrieb:
Eine weiteres Anliegen, das ich an dieser Stelle unbedingt noch anbringen möchte, ist das mit dieser vermaledeiten Limerenz. Bei mir hatte sie mit voller Wucht zugeschlagen, und fast zwei Jahre lang habe ich absolut kein Rezept dagegen gefunden.
Wieso willst denn ein Rezept dagegen haben. Ist es nicht wunderbar und angenehmer im Job die Gegenwart eines Mannes (platonisch) genießen zu können, anstatt ohne dieses Highlight den beruflichen Alltag zu bewältigen?

Ich freue mich jedesmal über Zahnschmerzen und die regelmäßigen Vorsorgetermine.

Ahhh, das Herzrasen ist unbeschreiblich, welches ich jedesmal seit über 20 Jahren erlebe, wenn ich zu meinem (verheirateten) Zahnarzt zur Behandlung darf, er seine Hand beruhigend auf meinen Arm legt, weil er glaubt, ich falle gleich in Ohnmacht vor Angst. :PP Dabei werde ich in seiner Nähe jedesmal völlig schmerzfrei.

Ich würde mir aber trotzdem niemals einen Alltag mit ihm wünschen.

Es gibt noch einen unerreichbaren (gebundenen) Mann in meinem Umfeld (bei dem ich dieses gegenseitige Knistern spüre) und ich möchte nicht ums Verrecken auf Gefühl *WAS WÄRE WENN* und die Illusion *WENN ICH WOLLTE, KÖNNTE ICH* verzichten.

Überlege Dir einmal, ob Du es nicht von dieser Seite betrachten und genießen kannst.

Das Gefühl verschwindet auch nicht, egal ob ich Single war oder in einer Beziehung bin.

Man kann da garnix gegen machen und braucht man (nach meiner Meinung) auch nicht.
 

Rosebud

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Hallo G.ost,

vielen lieben Dank für deine Rückmeldung! Ja, da hast du natürlich völlig Recht, was diese Art von Symptomen anbelangt...ich muss schon sagen, ohne die Hoffnung bzw. den Gedanken, dass da draussen jemand ist, der mich wirklich um meiner selbst willen lieb hat, hätte ich diese schlimmen Zeiten während meiner Trennung gar nicht oder zumindest nicht so schadlos durchgestanden!

Die Symptome, die mich in seiner Gegenwart jedoch regelrecht überrannt hatten, fand ich hingegen nicht so lustig. Angefangen von Mundtrockenheit, Kopf- und Sprachlosigkeit bis hin zu Herzrasen, Konzentrations- und Kreislaufproblemen haben mich diese letztlich immer in die Flucht geschlagen. Ziemlich blöd, ich weiss. Der arme Mann hat bestimmt nicht verstanden, warum ich ihn auf der einen Seite ständig anlächle, wenn wir uns auf den Gängen begegneten und andererseits wann auch immer er den Raum betrat, ich ebendiesen sofort verlassen musste. Mir schien es, als wäre ich allein mit seiner Anwesenheit schon völlig überfordert. So etwas war mir bislang noch nie passiert! Vielleicht das letzte Mal als Teenager??? Normal bin ich eigentlich nicht so schüchtern. Allerdings muss ich auch einräumen, dass die Zeit mit meinem Exmann doch ganz schön an meinem Selbstvertrauen genagt hat.
LG
Rosebud
 
A

Admiral Gisi

Gelöschter User
Rosebud schrieb:
Der arme Mann hat bestimmt nicht verstanden, warum ich ihn auf der einen Seite ständig anlächle, wenn wir uns auf den Gängen begegneten und andererseits wann auch immer er den Raum betrat, ich ebendiesen sofort verlassen musste.
Na, da mache Dir mal keine Sorgen. Die meisten Männer (ab einem gewissen Alter und wenn sie nicht völlig merkbefreit und ein wenig sensible sind) spüren dieses zwischenmenschliche Knistern. Ganz besonders, wenn man häufiger miteinander zu tun hat.

Vielleicht genießt auch er dieses angenehme kribbelige :butterfly: Gefühl und würde es nicht durch eine Affäre (= emotionales Chaos) zerstören wollen?

Wie gesagt.
Man verspürt es ja auch, wenn man in einer glücklichen Beziehung ist, (leider oder Gottseidank) ist niemand davor sicher und *kann* einem darum immer wieder passieren, bis Mann/Frau mal völlig vom Weltlichen ab ist.

Soll man dann jedesmal seine Beziehung in die Tonne kloppen?

Das hat aber nix mit Moral oder Unmoral zu tun.

Natürlich kannst mal testen, ob es ihm ebenso geht und neckische (aus der Situation heraus passende) Anspielungen machen.

Du solltest es nur mit mehr Gelassenheit betrachten.

Nicht das Du jetzt hier völlig gefrustet nichts mehr unternimmst. :zerknutschen:


Zuletzt modifiziert von G.Ost am 21.01.2012 - 17:02:25
 

schnecke

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Hallo Rosebud,

schön das es dir gut . Hab schon immer gewarten auf deinen Zwischenbericht....
So wie du schreibst, gehts dir gut....finde ich gut....geniesse die Zeit.....

Ich bin heute nicht der richtige Unterhalter... ich schaue aber immer nach ob was passiert ist....schreib auf was dir durch den Kopf geht oder sonst so, ich bin immer da....und wenn ich mich einklinken soll, brauchst du es nur zu schreiben.....und ich werde antworten..

GLG schnecke
 

Rosebud

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@ G.Ost,

ja das mit den Anspielungen könnte mir gefallen, müsste mittlerweile auch bei mir klappen. Das war ja leider nicht immer so (siehe Eingangspost). Ich glaube, das Hauptelement, welches mir/uns bislang in der Kommunikation fehlte, war das Sprechen. Wie will man denn jemanden näher kennenlernen, der sich entweder ständig verkrümelt oder zumindest stumm wie ein Fisch ist (in dem Fall ich)?
Wie gesagt, diese Zeiten sind ja glücklicherweise Vergangenheit. Mittlerweile sehe ich die Dinge auch einigermaßen gelassen, was mir sehr guttut. Ich kann ihn halbwegs befreit ansprechen, und er scheint es meiner Meinung nach gerne anzunehmen, wobei ich den Eindruck gewonnen habe, dass es in den letzten 2 Wochen noch entspannter geworden ist. Vor einigen Tagen habe ich ihn sogar zu einer Tasse Kaffee in meiner Abteilung nötigen können :rambo:, also insgesamt schon eine positive Entwicklung, wenn auch in Microschritten.

@ Schnecke,
schön, wieder einmal von dir zu hören!! Ja, es geht mir tatsächlich ganz gut! Ich freue mich über die kleinen Erfolge und wie gesagt, dein Tip war ganz einmalig. Vielleicht kann ich ihn ja in den nächsten Wochen mit G.Ost's Anspielungstip zu einem Kaffee ausserhalb der Klinikmauern bewegen? Schöner wäre es ja schon, wenn er mich ansprechen würde, aber da glaube ich eher an den Weihnachtsmann (sonst wäre ich ja nicht hier gelandet *g*). Ich werd' ihm jetzt erstmal ein paar Bücher über's Auswandern ausleihen...


Zuletzt modifiziert von Rosebud am 22.01.2012 - 10:00:35
 

schnecke

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:smile: liebe Rosebud,

das mit den Bücher :lachtsichtod:....... das mach mal obwohl dieser Smily zu dir besser passt:Medizin:......

Manchmal kommt man auf die simplen dinge, nicht....

Ich bin leider in meinen Handlung oft schnell, als das ich abwarte was mir die lieben forumsmitglieder raten.....leider hab ich oft das fasche gemacht... weil ich meinem Herzen gefolgt bin.....was ja auch nicht schlimm ist.....doch dadurch habe ich mich selber besser verstanden.

Es ist oft besser auch den Rat der anderen zu vertrauen, da sie es aus ganz anderen Augen sehen....ohne rosarotenbrille und den anderen ganzen kopfkinokram.....

Es hört sich schon ganz zuversichtlich bei dir an ..... ein zartes Band was geknüpft wird, super..... bin schon gespannt was sich alles noch entwickelt.

LG schnecke
 

Rosebud

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Hey Schnecke,

das stimmt, manchmal sieht man wirklich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Ja vielleicht kann man das ja auch als eigene Stärke sehen, die Dinge mit der nötigen Geduld reifen zu lassen, wobei bei mir die Geduld ja auch erst nach einiger Zeit die Phase des Handlungsunvermögens abgelöst hat, hmm. Das wirft bei mir gerade die generelle Frage auf, wie lange man sich für die Kennenlernphase Zeit nehmen darf und wer das Tempo festlegt. Der Langsamere?
Jedenfalls, bei mir wird's jetzt wahrscheinlich wieder eine Weile dauern bis es Neues zu vermelden gibt. Bis dahin alle Mann Ohren steif halten!
LG
Rosebud
 

cinderella

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Hallo Rosebud.
ich habe mich nun auch durch deinen Strang gelesen und finde es sieht doch gar nicht so schlecht aus.

Bist du denn an einer Beziehung mit ihm interessiert,oder geniesst du dieses Techtelmechtel?

Wenn ja,dann solltest du ,wie G.Ost schon anmerkte,die nächste Phase anstreben.
Das wäre die humorigen neckischen Spielchen.

Es macht viele Männer geradezu verrückt,wenn man sich ihrer Art von Neckereien bedient.Vorausetzung sind allerdings viel Humor,besonders sollte man über sich selber lachen können.Wenn einem die Mimik gefriert,wenn der Mann auf meine Kosten Witzchen reisst,sollte ich mich lieber davon distanzieren.

Ich habe auch einen Kollegen bei dem ich mir relativ sicher bin,das er mit mir würde wenn er könnte....:lach:

Den ziehe ich gern auf.Erfordert natürlich auch eine gewisse Schlagfertigkeit.Hab ihm beim Frühstück mal ,als ihm der Kaffee übergeschwappt ist gesagt:Jeder trinkt anders!!!Und dabei unverschämt gegrinst.Dem wäre fast das Brötchen aus der Hand gefallen.Aber noch besser war sein Blick.Er hätte mich am liebsten angefallen und wußte nicht zu wechseln.Die restlichen Kollegen hatten enorm Spass.:lach:

Seitdem geht das immer mal so hin und her.Allerdings fördere ichs nicht sonderlich.

Bei meinem Neuen hat es super funktioniert.Er schrieb mir,dass er meine direkte humorige Art sehr liebe.Und er steigt umgehend darauf ein.

Überlege mal wo der Mann seinen Humor hat und beobachte ,ob er sich vielleicht auch mit Kollegen neckt.Auch Männer die sich mögen zeigen dieses Verhalten untereinander.

Und dann setz es gezielt ein.Steigt er darauf ein und er such verstärkt deine Nähe kannst du seine Gefühle enorm pushen!!!!;)
 
A

Admiral Gisi

Gelöschter User
cinderella schrieb:
Wenn ja,dann solltest du ,wie G.Ost schon anmerkte,die nächste Phase anstreben.
Das wäre die humorigen neckischen Spielchen.

Rosebud soll es aber bitte nicht über die knisternde (platonische) Ebene hinaus gehen lassen.

Alles andere würde sie bereuen, da sie weiterhin mit ihm zusammen arbeiten muß, falls es zu einer *vorübergehenden* Affäre käme.

Du hast gelesen, dass er verheiratet ist und Kinder hat? :duck: :Teufel:
 
A

Admiral Gisi

Gelöschter User
Rosebud schrieb:
Das wirft bei mir gerade die generelle Frage auf, wie lange man sich für die Kennenlernphase Zeit nehmen darf und wer das Tempo festlegt.
Wozu willst Du ihn näher kennenlernen. :Nichtwissen:
 

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