Endlich loslassen.

Euphoria

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Hallo ihr Lieben! Seit genau einem Jahr lese ich im Forum Eure Geschichten und habe das Gefühl, Euch schon irgendwie zu kennen und ich habe immer wieder den Impuls, einige Gedanken da lassen zu wollen. Ich finde mich so oft wieder zwischen Euren Zeilen, in denen sich Euer Kummer, Eure Ängste, Zweifel und Verletzlichkeiten, aber auch Eure unglaubliche Weiblichkeit und Stärke zeigen.

Und so war es bei mir:
Vor etwas über zwei Jahren lernte ich ihn auf der Arbeit kennen und es hat uns so dermaßen erwischt, dass wir ab sofort nicht anders konnten als uns, zunächst natürlich auf eine vor allem berufliche Art und Weise immer und immer wieder aufeinander zu zubewegen, um einander herum zu sein, inne zu halten und oft voller Staunen uns in den Blicken des Anderen zu verlieren.
Er lud mich zum Essen ein, wir suchten beide die Nähe des Anderen, die Atmosphäre, die uns umgab, fühlte sich warm, sicher und respektvoll an und war gleichzeitig extrem geladen durch die wahnsinnige Anziehung, die sich mit Wucht durch diese rosarote Welt schoss und irgendwann jede Zelle in mir besetzte, so dass ich über Monate kaum mehr einen anderen Gedanken denken, andere Träume träumen konnte als den von UNS, als was auch immer sich das entfalten sollte.

Gleichzeitig ging es mir in diesen anfänglichen Monaten, immer auch schon irgendwie schlecht. Diese heftige Euphorie hatte eine, anfangs für mich kaum wahrnehmbare dunkle Seite, die ich im Nachhinein als ungesund, fast süchtig beschreiben würde. Intensives Sehnen und merkwürdig leise Unsicherheiten wechselten sich ab. Keiner meiner Freunde konnte das richtig nachvollziehen, da der Mann sehr seriös wirkte, wir arbeiten beide in einem verantwortungsvollen Job, und er war ja nicht mehr total jung.
Schon damals hatte ich leicht ungute Bauchgefühle, wenn es ums Berufliche ging, aber ich war offensichtlich schon so sehr hormonell verstrahlt, dass ich diesen Fragezeichen keine weitere Bedeutung beimessen konnte oder wollte, weil ich ihn so sehr wollte.
Und weil ich ihn erlebte als jemand, der warmherzig und liebevoll schien, zuvorkommend und als jemand, der mich sah und begehrte als die Frau, als die ich mich fühlte. Und dieses Gefühl war für mich so unvergleichlich anziehend und hat mich zunächst sehr glücklich gemacht.

Dann allerdings kam ganz schnell das erste, ganz konkrete Unglück, als er mir, wir hatten uns gerade nach Monaten das erste Mal in meiner Wohnung getroffen, eröffnete, dass er seit 12 Jahren in einer Beziehung leben würde und dies sogar ein paar Häuser weiter, ganz nah bei mir.

Vollbremsung. Sprachlos. Kein Hirn nirgends.

(Und hier hätte die Geschichte, wäre ich gut zu mir gewesen, enden können.)

Fette Kristalle. Hormone. Was weiß ich.

Wir hatten dann erstmals Sex. Unbeschreiblich. Und ich war so sicher.

Aufregende Monate folgten, ich war von Natur aus recht strategisch, lief ihm nicht hinterher, weil ich sowieso wusste, er würde immer wieder kommen, weil ich seine Gefühle mir gegenüber so sehr deutlich fühlte. Wenn wir zusammen waren, wusste ich manchmal nicht, ob das alles ein ewig andauernder Höhepunkt war, der mich in verschiedenfarbigsten Wellen immer wieder erbeben ließ oder ob sich da unzählige dieser wundervollen Erschütterungen aneinander reihten. Trotz einiger Unzuverlässigkeiten seinerseits, hatte ich irgendwie immer noch ein sicheres Gefühl in mir, dass sich alles fügen würde und wir zusammen gehören.
Klingt beim Aufschreiben noch viel dümmer als beim nur Denken.

Die Macht drehte sich dann recht rasant um. Er war zerrissen, eierte ewig, verletzte mich. Kam immer und immer wieder an.

Ich war all das, was er als so unfassbar weiblich empfand, wo es ihn hinzog, was ihn reizte, wonach er sich sehnte. Emotional und sexuell. Er fühlte sich so sehr als Mann. Ich fühlte mich so sehr als Frau.

Und er hatte Angst. Angst vor mir als Gegenüber, weil ich so stark sei. Angst davor, sein Leben zu verlieren. Er weiß, dass ihn seine Freundin niemals verlassen würde, sagte er mal. Er weiß, dass seine Freundin seit vielen Jahren darunter leidet, dass er sie nicht begehrt, sprach von ihrem jahrelangen Kinderwunsch, den er ihr nicht erfüllen wolle, weil er sich einfach nicht entscheiden könne. Er sah sich als Opfer, der unglücklicherweise in einer lustlosen Beziehung gestrandet war.

Er kam wieder an. Intensiv und liebend, Sicherheit gebend, ohne allzu platte Versprechungen. Glaubwürdig. Es fühlte sich wieder sicher an.

Er brach den Kontakt ab. Er schwieg, ignorierte mich.

Er kam wieder an. Noch intensiver, noch liebender. Noch sicherer. Er braucht Zeit. Er schwieg.

Er kam wieder an. Liebte mich, wollte aber jetzt erst mal, bis zur Klärung, lieber befreundet sein, mich regelmäßig sehen, platonisch. Haha. Bis ich mich benutzt fühlte, ich sollte alles verstehen, er mich wieder verletzte, ich mich verletzen ließ, ich ihn verletzte, mir schwindlig war vor Schmerz und Wut. Und ich unterwürfiger und schwächer nicht hätte sein können.

Er tauchte ab, schwieg, ignorierte.

Auf dem Boden der Tatsachen.
Eine Spirale, an deren Ende eine zufällige Begegnung zwischen seiner Freundin und mir stand, und ich mit ihr geredet habe.

Die Lindenstraße direkt hier, in meinem Leben, vor meiner Haustür. Aber es war überhaupt nicht lustig und für mich wenig unterhaltsam. Ich fühlte mich so zerstört, so ungerecht behandelt, so unglücklich, dass ich bis heute manchmal nicht weiß, wohin mit meinen Gefühlen.

Vor ca. 10 Monaten ist diese leidenschaftliche, zerstörerische Turbulenz durch den Paukenschlag gestoppt worden. Absprung bei voller Fahrt. Schock. Und Ruhe nach einem emotionalen Desaster. Kein Wort mehr.

Ich weiß, dass es gut ist, nicht länger in dieser Schleife zu hängen. Ich weiß, dass er mir nicht gut getan hat und es wohl auch niemals hätte, dass er mir nicht gewachsen wäre in einer Beziehung, dass ich wahrscheinlich nach einiger Zeit es sogar selbst beendet hätte.

Aber! Ich komme nicht mit meinen Gefühlen klar. Ich leide noch immer in unerträglich heftigen Wellen.

Wir laufen uns manchmal über den Weg und er hält nun immer den Blick gesenkt, wenn er mich sieht, schiebt mich weg wie ein lästiges Ungeziefer. Femme fatale war ich für ihn und aufgrund der Tatsache, dass er mich so sehr begehrt hat, bin ich nun ein Dämon, weil er auch hier das Opfer ist. Ich hätte ihn emotional manipuliert, sagte er mal zu mir, weil er so unglaublich verliebt war und das einfach nicht abstellen konnte.

Ich bin zerstörerisch. Und ich habe Schuld. So endet die Folge 1365 der Lindenstraße, irgendwo in XY. Der Abspann zeigt ein kleines Mädchen, was vor lauter Kummer und Schuldgefühlen manchmal nicht mehr atmen kann, was die Zeit zurück drehen möchte, um im zweiten Durchlauf alles richtig zu machen, damit er bleiben kann. Damit er das Mädchen wieder lieben kann.

Ich habe dann Wolfgang angerufen und lasse mich von ihm großartig und geduldig beraten. Hätte ich dies früher getan, hätte ich sicherlich das Ruder nochmal herum reißen können und hätte diese Geschichte etwas weniger geschunden verlassen können. Aber weder Wolfgang noch das verzweifelte kleine Mädchen können die große Uhr zurück drehen.

Ich habe bisher kein Forum gefunden, in dem ich mich so wieder gefunden habe wie hier. Diese individuellen Liebes- und Leidensgeschichten zu verstehen als seine eigene Entwicklungsaufgabe, der man sich stellt und bei der man hier so reflektiert unterstützt werden kann, entspricht mir sehr. Und vielleicht kann ich hier einen Raum bekommen, mit all den auf mir lastenden Gefühlen auf eine tagebuchartige Weise umzugehen und endlich einen Abschluss finden. Und vielleicht legen sich durch Eure Feedbacks diese emotionalen Wirbelstürme in mir und ich habe eine Chance, zu mir und zu meiner Stärke (zurück) zu finden.


Zuletzt modifiziert von Euphoria am 27.12.2015 - 12:15:56
 

Hobbienchen

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Hallo Euphoria,

herzlich willkommen hier bei uns im Forum, auch wenn du dich gerade sehr durcheinander fühlst. :)

Schau dich auf den Seiten von Wolfgang, dem Beziehungsdoktor den du ja schon ein bisschen kennst, um. So kannst du viele weitere Tipps bekommen. Vieles findest du auf den Hauptseiten oben links im Menü.

Lege dir bald einen eigenen Avatar zu, so bekommst du hier ein eigenes Gesicht. :)

Wir haben einen Beitrag für neue Mitglieder zu Orientierung erstellt, den lasse ich dir mal hier:

http://forum.beziehungsdoktor.de/index.php?forum-showposts-3826

Dies ist ein Selbsthilfeforum beteilige dich bei den anderen, so finden sie auch den Weg zu dir.

Auch wenn du das Gefühl hast, nichts beitragen zu können, so freut sich doch jeder über einen solidarischen Gruß im gemeinsamen Leid.

Für deine Geschichte wünsche ich dir viel Glück!

Admina Amazone ;)
 
A

Andrey

Gelöschter User
Liebe Euphoria,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Gebannt habe ich deine Zeilen gelesen und einige Male stockte mir mir richtiggehend der Atem. Du bist eine unglaubliche starke Persönlichkeit, die genau weiß, wo sie steht. Dabei reflektiert und voller Empathie. Und gleichzeitig innerlich so zerissen, wie fast alle von uns hier.

Ja, lass deine emotionalen Wirbelstürme hier. Die du in jeder Faser deines Körpers spürst, wenn er bei deinem Anblick den Supermarkt verlässt. Die dir, die du mit beiden Beinen im Leben stehst, immer wieder plötzlich den Boden unter den Füßen wegziehen.

Wie häufig begegnet ihr euch in der Arbeit, habt dort direkt miteinander zu tun?

Liebe Grüße :herz:
Audrey
 

Euphoria

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Liebe Admina Amazone,
danke für die Begrüßung. Ich werde es weiter versuchen mit dem Avatar.

Liebe Audrey,
auch Dir danke für die herzliche Begrüßung. Da ich noch nie in einem Forum geschrieben habe, ist das schon etwas aufregend;).
Weil ich mich aber seit dem letzten Jahr so oft hier aufhalte, dachte ich irgendwann, dass ich dann ja auch gleich selber mit schreiben kann.

Wir sehen uns in der Arbeit normalerweise nicht mehr, da er die Firma, in der er tätig war (und die wiederum für meine Firmal tätig war), verlassen musste. Er hat dort nicht verantwortlich gearbeitet und ließ es auch dort an der nötigen Selbstreflexion fehlen. Man war unzufrieden, er hat auch in bestimmten Dingen zu seinem Vorteil getrickst. Ich weiß das, weil ich die Vorgesetzten dort recht gut kenne. Die wußten dann auch irgendwann unsere Geschichte (natürlich nur ganz oberflächlich ohne Details). Da diese Firma für einzelne Aufträge von mir eingesetzt wird, war das alles ziemlich heikel.
Er stellte sich aber immer auf den Standpunkt, dass er das Opfer sei, dass das alles nichts mit ihm zu tun habe. Am Ende hatte er sich alles so zurecht geformt, dass irgendwie an allem ich schuld bin.
Das mit der Verantwortungsübernahme liegt ihm nicht wirklich...:smile:

Vor kurzem gab es die zufällige Situation einer möglichen Zusammenarbeit, die er aber konsequent vermeidet. Nicht, um mich zu schonen, sondern aus eigener Angst vor mir natürlich;)
Trotzdem war das für mich ein Punkt, der mich fast hat zusammen brechen lassen. Es wäre eine Chance gewesen, ein bisschen von diesem Ungleichgewicht, das bei unserem Ende entstanden war, wieder umzudrehen.
Aber da er jeden Kontakt meidet, muss ich wohl langsam man realisieren, dass wir nie mehr weder einen Blick noch ein Wort wechseln werden.

Und selbst, wenn mein Hirn das einigermaßen einordnen kann, kriegt mein Herz das nicht geregelt. Ich fühl mich damit gerade wieder sehr schlecht und es fällt bei mir auf meinen eigenen wunden Punkt: Ablehnung...

Danke Euch erstmal fürs Lesen,
schönen zweiten Weihnachtstag erstmal,
Euphoria


Zuletzt modifiziert von Euphoria am 26.12.2015 - 09:11:16
 

Euphoria

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Nachtrag: Audrey, Du hast es irgendwie ganz gut getroffen mit Deiner Aussage, dass mir diese Begegnungen immer wieder so heftig den Boden unter den Füßen wegziehen. Und eben diese Heftigkeit, nach so langer Zeit des Kontaktabbruchs belastet mich. Der Knopf für Herzschmerz leuchtet immer sofort dunkelrot auf und sendet elendig laute Alarmsignale..
Das soll aufhören!


Zuletzt modifiziert von Euphoria am 26.12.2015 - 09:16:20
 
A

Andrey

Gelöschter User
Euphoria - wie lief das denn ab, als er dir eröffnete, dass er in einer Beziehung lebt?

Gab es eine verbale Auseinandersetzung? Habt ihr dann noch geredet?

Du sagst, seine Freundin würde sich niemals von ihm trennen. Habt ihr darüber gesprochen, ob er sich trennen würde?
 

Euphoria

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Als er mir das an diesem bis dato ganz aufregenden Abend (erstes Treffen bei mir..es lag ja alles klar in der Luft), dann eröffnete, war ich sehr geschockt, hab ihn gefragt, ob er eine Affäre nebenbei sucht. Er verneinte das, er sei von mir so fasziniert, hätte alles auf eine Karte gesetzt, wisse auch nicht, wohin das noch führen könne.
Er hat da beruflich auch wirklich was riskiert und deshalb war ich auch irgendwie so sicher, dass er es ernst meinen würde.

Wir haben über Trennung mehrmals gesprochen, er eierte hin und her. Er habe Angst davor, wolle kein A... sein, wisse ja nicht, ob er mir als Mann überhaupt genügen würde, seine Freundin sei so ein guter Mensch.., bla bla..

Es ging immer hin und her. Er war unklar und ich hab das eine Weile irgendwie mitgemacht, ich hing da emotional in der Falle.
 

Euphoria

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Ich war halt in diesem Moment zu schwach, ihn wieder weg zu schicken, was eine starke Frau hätte machen sollen. Merkwürdige Bauchgefühle hatte ich ja schon in den ersten Monaten erfolgreich ignoriert und wahrscheinlich war ich über und über behangen mit diesen glitzernden Klunkern, so dass meine Ratio einfach keine Chance mehr hatte.

Er hat mich an einem ganz bestimmten, wunden Punkt getriggert, anders kann ich mir dieses starke und viel zu lange Leiden nicht erklären. Ich habe durch die Gespräche mit Wolfgang ja auch viel verstanden, wie er tickt und was da alles abgelaufen ist.

Aber ich möchte so gern zusätzlich durch das Schreiben und Lesen hier eine Möglichkeit finden, dies überdimensionale Gefühl der Demütigung und Kränkung abzumildern, im Besten fall sogar überwinden..

Eigentlich bin ich nämlich viel zu toll für ihn, das glaub ich nur manchmal selber nicht mehr;)
 
A

Andrey

Gelöschter User
Ich find es sehr konsequent, wie du dich verhältst. Du suchst keine Affäre und hast ihm das deutlich gemacht.

Wenn doch nur die Gefühle nicht wären, die ihr offenbar immer noch beide füreinander habt. Und wirklich zur Ruhe kommen kann man auch schlecht, wenn man sich ständig über den Weg läuft ... Lies mal bei Aurora, sie schrieb gerade aktuell, dass sie es geschafft hat ...

Wie hat sich die Situation denn in den letzten 10 Monaten entwickelt? Ist es bei dir besser geworden? Oder stagniert es? Hast du das Gefühl, du brauchst noch einen richtigen Abschluss?

Könntest du dir noch ein Gespräch mit ihm vorstellen? Um wirklich abschließen zu können?
 

Euphoria

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Na, aber konsequent wäre doch gewesen, wenn ich ihn dann direkt weg geschickt hätte, das konnte ich an diesem Tag aber nicht. Und damit nahm dieses langwierige Hin und Her ja seinen Lauf. Die Affäre hätte ich doch gar nicht erst anfangen sollen:|

Später war ich dann wirklich sehr in die Enge getrieben durch seine doppeldeutigen Botschaften und ich war extrem verletzt, wenn er dann immer ganz plötzlich verstummt ist und die Kommunikation verweigert hat. Nach unseren jeweils so leidenschaftlichen Zeiten habe ich das nicht auf Dauer ertragen, das war so schmerzhaft. Und dann war ich sehr klar und wollte einen anderen Umgang. Habe ihn konfrontiert.
Das hat wohl all seine Abwehrmechanismen auf Ärgste herausgefordert, sich schützend vor ihn zu stellen. Und ich stand einfach ohne Worte im Nichts.

Er wird sicher nie mehr mit mir sprechen. Er kann mich ja nicht mal mehr ansehen.
 

Euphoria

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In den letzten zehn Monaten ist es bei mir schon auch teilweise zu einer gewissen Ruhe gekommen, es hilft ja zu wissen, dass er auch "charakterlich" nicht unbedingt der Traumkandidat ist, da das Muster von Blenden und sich zu seinem eigenen Vorteil irgendwie durchschlängeln, vor Verantwortung weg laufen, sich ja auch durch sein restliches Leben zieht.

Mein Problem ist, dass ich, schon wenn ich ihn nur kurz mit seiner Freundin sehe, sofort ganz fiese, schlimme Gefühle habe, mich so weg geworfen sehe. Da reicht es auch, nur etwas von ihm zu hören...
Dass ich es einfach nicht wert bin, mit mir zu sprechen, sich vielleicht auch mal zu entschuldigen.

Ich les mal den empfohlenen Strang!


Zuletzt modifiziert von Euphoria am 26.12.2015 - 14:29:02
 

Euphoria

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Und jetzt..an diesem schönen, sonnigen Sonntag merke ich wieder, wie schwer mir das fällt, ihn nicht zu kontaktieren, weil ich es einfach nicht fassen kann, dass er einfach alle Gefühle verdrängen kann.

Am liebsten würde ich ihn zwingen, mich anzusehen..
 

Blaubeere

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Hallo Euphoria,

ich muss noch mal nachfragen, weil ich es nicht so ganz verstehe.

Ist es zwischen euch beendet, weil es aufgeflogen ist? Hat er sich nie nie wieder gemeldet seit dem?

Und wir war es als er von Trennung sprach? Hat er dir ernsthaft gesagt, dass er mit dir zusammen sein will und sie verlassen will?

Und hat er dir gesagt, was ihn an der Beziehung zur LG festhalten lässt? Verantwortungsgefühl? Finanzielle Gemeinsamkeiten? Oder hat er solche Angst, es mit dir nicht aufnehmen zu können? Sich zu verlieren?

Dann hätte er ja irgendwie ein Beziehungsproblem oder?

Und diese Rückzugsphasen? Kamen die aus dem Nichts? Und wie äußerten die sich?

Gruß

Blaubeere
 

Euphoria

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Hallo Blaubeere, ..er hat mir erzählt, dass es seit vielen Jahren in seiner Beziehung so "dahin dümpelt", man lebe nebeneinander her, er begehre sie nicht. Sie leide darunter, macht ihm aber keinen Druck, keinen Stress, würde eher manchmal sehr klammern. Aber sie sei so ein guter Mensch. Deren Alltag würde so gut funktionieren..

Bei mir wisse er ja nicht, ob er mir überhaupt als Mann genügen würde...Er hat mir definitiv zu verstehen gegeben, dass er darüber nachdenkt. Er fühle sich das erstemal so richtig glücklich und lebendig.
Es gab dann viel hin und her. Wenn ich mich zurück gezogen habe, hat er es nicht ausgehalten. Das letzte waren seine Liebesbeteuerungen und dass er versuchen möchte, es mit seiner Freundin alles in Ruhe zu schauen, wie es zu klären ginge, er wisse aber nicht konkret, wie lange sich das ziehen könne...ziemlich eirig..

Mich wollte er auf jeden FAll einmal pro Woche sehen, ich sollte ihn immer schön verstehen und bestärken, wenn er über seine schlimme Situation gejammert hat.
Das wollte ich so nicht...

Leider war ich dann letztes Jahr an Weihnachten zu schwach, als er so sehr liebevoll wieder ankam. Er hätte so große Angst vor der Trennung. Aber ich bin diejenige, welche..
Danach wieder Schweigen..Immer hin und her. Bis es im März recht gemein eskaliert ist..
 

Euphoria

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Die Rückzugsphasen äußerten sich so, dass er einfach nicht mehr reagiert hat. Das letzte Treffen fand bei mir zuhause statt, ganz liebevoll und ein paar STunden später traf ich ihn im überfüllten Restaurant, da schaffte er es nicht mal, einen Satz mit mir zu reden, das hat mich leider extrem verletzt.

Er hat sich dann im Job total überheblich zu mir benommen und hat mir versucht, eine narzisstische Kränkung zu unterstellen...das war wirklich unglaublich fies. Da habe ich dann gewusst, jetzt geht gar nichts mehr.

Ich kann einfach nicht verstehen, wieso er so gemein zu mir sein musste..
 

Hathor

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Liebe Euphoria,

Auch von mir ein herzliches Wilkommen, auch wen der Anlass kein schöner ist.
Hier wirst Du dic sehr wohl fühlen.

Deine Geschichte geht unter die Haut. Lass Dich mal drücken:brav:

Mich intressiert was Du für ein Plan hast. Ist es beendet? Was hat Dir Wolfgang geraten?

Komm lass uns eine Mausloch-Party feiern. :frecher weihnachtssmiley:

Ich lass Dir einen Lieben Gruss da

Hathor


Zuletzt modifiziert von Hathor am 27.12.2015 - 11:54:27
 

Euphoria

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Liebe Hathor, daaaanke für den lieben Willkommensgruß:smile:! Ich habe mich ja schon bisher hier im Stillen ganz wohlgefühlt, da mir der Ton des Miteinander und die Herangehensweisen gut gefällt und nun, da ich bezüglich des Mannes leider keinen Plan mehr habe bzw. keinen Plan mehr haben darf, will ich nicht mehr nur still hier sein;).

Also Wolfgang sagt natürlich auch, dass ich mich auf keinen FAll melden kann. Das ist mir schon auch klar, ich brauche ihn vor allem in der Beratung, um das Ganze irgendwie zu verarbeiten, das war schon heftig für mich. Wieso triggert er mich, trotz seiner Weichei-Verhaltensweisen, so stark?

Als jetzt kurz vor Weihnachten die Möglichkeit bestand, in einen beruflichen Kontakt zu treten, er es aber konsequent vermieden hat, bin ich zuhause nochmal komplett zusammen gebrochen, weil ich mich so so so abgelehnt von ihm fühle.
Wolfgang hat mir da auch klar erklärt, dass ich das falsch interpretiere, dass dieser Mann einfach eine Heidenangst vor mir hat und dass wahrscheinlich, sobald er mich länger als ein paar Minuten anschaut, bei ihm alles wieder präsent ist.

Und ich hätte mir so gewünscht, dass ich das Machtgefälle nochmal zu meinen Gunsten umdrehen kann. Aber wenn er die Nähe und den Kontakt so krass meidet, kann ich das vergessen.

Ich will so sehr, dass ihm ALLES wieder präsent ist;)

Wann startet die Mausloch-Party? Und: gibt es viel Sekt da unten, in diesem Mausloch?

Liebsten Gruß aus der Sonnensonntagshölle!


Zuletzt modifiziert von Euphoria am 27.12.2015 - 12:18:04
 

Feuersonne

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Liebe Euphoria,

willkommen hier bei uns.

Es tut mir leid, dass du immer noch so leidest. Man sagt ja immer, dass die Zeit alle Wunden heilt, aber manchmal dauert das ewig. Aber je tiefer die Gefühle waren, desto länger dauert das Heilen.

Du bist viel zu toll für ihn und er hätte dich niemals glücklich gemacht. Ein Mensch, der einen anderen bewusst verletzt, der macht das immer wieder, auch in einer Beziehung.

Ich drück dich mal und wünsche dir viel Kraft.
 

Euphoria

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Danke, Feuersonne. Ja, manchmal scheint es ewig zu dauern. Ich hatte zudem ein sehr anstrengendes Jahr, indem so einiges anderes zu verarbeiten war und glaube, dass jetzt erst so langsam bei mir richtig alles ankommt. Nicht durchgängig, zum Glück, aber wenn es dann hochkommt, dann doch sehr intensiv.

Ich fühle mich zwischendrin ja auch immer mal wieder zuversichtlich, dass mir vielleicht doch nochmal jemand anderes begegnen wird, aber wenn ich ihn dann sehe oder (seit neuestem wieder) von ihm träume, ist mir unsere körperliche Nähe wieder so präsent und ich könnte Amok laufen..


Zuletzt modifiziert von Euphoria am 27.12.2015 - 20:31:59
 

Lieblingsbonbon

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Hallo Euphoria,
du schreibst sehr schön und ich kann gut nachvollziehen was für ein auf und ab der Gefühle das war. Und dann immer wieder diese Angst dass all das Schöne von heute auf morgen zu Ende sein könnte.

Einen Tipp kann ich dir leider nicht geben, aber ich bin für dich da wenn Du mich brauchst.
LG Lieblingsbonbon
 

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