Es war einmal ... eine emotionale Affäre

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Liebes Forum!

Es begann vor etwa drei Jahren. Wir (beide Anfang/Mitte 40) lernten uns über ein Forum kennen.
Er verheirateter Familienvater, ich ungebunden.
Sofort hatten wir einen Draht zueinander.
Sehr schnell entstanden intensive Gespräche, tiefes Vertrauen. Für uns beide sehr untypisch. Aber die Anonymität des Internets hat da wohl zu Anfang mit eine Rolle gespielt. Aber nicht nur. Irgendetwas war da, von Anfang an.
Ganz schnell entwickelte sich ein intensiver, vertrauter und vertrauensvoller Kontakt.
Viele kleine Nachrichten und Telefonate über den Tag verteilt. Wir konnten nicht voneinander lassen.
Ganz schnell kamen Gefühle ins Spiel. Wir wurden immer neugieriger auf den anderen. Auf sein Leben, seine Gedanken. Hatten Teil am Leben des anderen - indirekt natürlich.
Denn das ganze war ja geheim, schließlich war er gebunden.
Wir teilten unseren Alltag. Von jetzt auf gleich hatte ich einen Gefährten an meiner Seite, wie ich in im realen Leben schon lange nicht mehr hatte.
Ich habe das sehr genossen!
Und zeitgleich hatte ich Angst, wenn diese Intensität irgendwann nachlassen würde.
Dann würde ich sicherlich in ein großes Loch fallen.
Und das obwohl mein Leben vor ihm doch auch schön und ausgefüllt war.
Aber mit ihm war es tausend mal schöner.

Nach ein paar Monaten des Schreibens und des Telefonierens lernten wir uns persönlich kennen.
Und auch hier harmonierten wir sofort.
Längst hatte sich etwas entwickelt, was ich als emotionale Affäre erkannte.
Schlimm genug! Aber "weiter" wollte ich nicht gehen.

Aber zu dieser intensiven emotionalen Anziehung gesellte sich bald die körperliche Anziehung.
Wir kamen uns auch auf dieser Ebene näher.

Eine wundervolle Zeit.
Real sahen/sehen wir uns aber nur etwa 2-3 mal im Jahr.
Und auch der Kontakt ist weniger geworden, weil es zeitlich/beruflich gar nicht anders ging, auf Dauer.

Die Gefühle wurden zu intensiv. Immer mal wieder zog einer von beiden sich unter Ankündigung für ein paar Tage oder Wochen zurück. Aber immer war das Vermissen so groß.
Eine Trennung stand nie im Raum. Würde ich auch nicht wollen.

Unser Kontakt ist leider etwas oberflächlich geworden. Aus Schutz.
Wenn wir uns zu tief in unsere Gefühle rein geben, fällt es beiden schwer, den Alltag zu bewältigen oder umzuschalten. Wenn wir oberflächlich und unverbindlich bleiben, fehlt beiden etwas.
Manchmal nenne ich es Pseudo-Kommunikation, die da zwischen uns läuft.
Mag ich gar nicht.
Dann packt mich so etwas wie die Wut, und ich möchte das alles beenden. Denn Konversation der Konversation wegen mag ich nicht. Breche ich im 'normalen Leben' sehr schnell ab.
Nicht so hier....
Beide Seiten können nicht loslassen, nicht voneinander lassen, irgendwie.

Wenn wir mal wieder eine ausgesprochene KS haben, ist alles gut, alles entspannt auf meiner Seite (bei ihm auch, nehme ich an). Ich weiss, ich warte nicht vergebens auf eine Nachricht oder ich schreibe nicht irgendwas, was dann wieder mittendrin "hängen' bleibt, o.ä.
Und ich 'falle' nicht wieder emotional in diese Unterhaltung hinein.
Ohne Kontakt geht es mir irgendwie besser.

Aber ich mag ihn trotzdem sehr, möchte wissen, wie es ihm geht. Mag den Kontakt mit ihm.
Ambivalentia lässt grüßen.
Irgendeiner nimmt den Kontakt wieder auf und beide hängen an der Angel.

Warum können wir ohne-einander so gut, und suchen doch immer wieder die "Nähe" des anderen, um uns in dieser einerseits so wunderbar geborgen und gut aufgehoben zu fühlen , aber gleichzeitig diese oberflächliche Konversation betreiben, die uns dann beide wieder irgendwie 'nervt' oder nicht gut tut.

Ich weiß, diese Antwort könnt ihr mir nicht geben.
Aber: kennt ihr dieses Gefühl?

 

[Secret2014]

Klare Antwort meinerseits:

Ja... kenne ich nur zu gut dieses Gefühl... auch diese oberflächliche Kommunikation "der Kommunikation wegen" weil es quasi zum gewohnten Tagesablauf gehört sich gewisse Nachrichten täglich auszutauschen... und leider oft nur das ohne weiteren Tiefgang...

Dann kennst du eventuell auch die "verhör Situation"??? Also dass der AM wenig bis gar nichts von sich aus erzählt und man ihm erst alles aus der Nase ziehen muss??

Zwei bis drei treffen im Jahr sind natürlich extrem wenig... reicht dir so eine hauptsächlich virtuelle Affäre??? Sex willst du doch auch öfter als diese zwei drei mal oder nicht???

Und du willst wirklich nicht MEHR?? Und er auch nicht??? Ganz ganz sicher??

Schlussendlich schicke ich dir mal liebe Grüße und ein herzliches Willkommen hier, auch wenn du sicher lieber nicht hier wärst... wenn die Affäre einen zufrieden machen würde gäbe es ja keinen Grund hier zu sein...

 

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Guten Morgen,

ein paar Tage sind vergangen. Ich konnte hier noch ein wenig querlesen und habe auch schon mit Wolfgang gesprochen.

Die aktuelle Lage:
vor ein paar Wochen habe ich quasi einen Cut gesetzt. Weil ich mit dieser Unstetigkeit nicht mehr klar kam.
Und im Grunde geht es mir gut so ohne Kontakt. Keine Erwartungen mehr, die nicht erfüllt werden, keine Gespräche, die mittendrin abbrechen, kein Warten mehr auf Nachricht.

Mein 'normales' Leben geht weiter, ist nach wie vor ausgefüllt.
Natürlich denke ich an ihn und natürlich vermisse ich unsere Unterhaltungen.
Dieser Kontakt war eben doch ein bereicherndes i-Tüpfelchen.

Ob ich das ganze aber so wirklich aufgeben möchte?
Ich habe so viele Stränge gelesen, die jahrelang "Kampf" waren, auf und ab.
Das ist mir auf Dauer zu anstrengend.
Eigentlich ... :-)

Immer noch hoffe ich auf DIE Lösung, die es allen Seiten 'einfach und leicht' macht.

Ich 'weiß' (gehe sehr stark davon aus), dass er sich von sich aus nicht mehr melden wird. Er akzeptiert einfach meinen Cut. (Und er 'kennt' mich eben auch und vermutet, dass ich mich wieder bei ihm melden werde. So war das in den Vergangenheit bei der ein oder anderen KS)
Würde ich mich melden, wäre er aber wieder 'da'.

In knapp 3 Wochen gibt es eine Veranstaltung. Der 'Ort', wo wir uns 2 mal im Jahr für ein paar Tage getroffen haben. Ich denke, er wird da sein. Ich habe mich nicht dafür angemeldet. Aber wenn ich vor Ort bin uns ihn anplinge, wird es die Möglichkeit geben, ihn zu treffen, sofern er wirklich da ist.

Wolfgang meinte, ich solle ggf. die sexuelle Schiene fahren, um ihn anzufüttern. Möglicherweise für einen regelmäßigeren Kontakt später.

Es gibt gemeinsame Phantasien, die wir schriftlich und auch real umgesetzt haben. Und da ist bei ihm schon noch mehr Bedarf...
Und mir macht der sexuelle Part einfach auch irre viel Spaß.

Wir haben einen gemeinsamen Blog, auf dem wir u.a. unsere erotischen Phantasien ausgetauscht haben. Er wird , aufgrund des Cuttes, nicht mehr dort reinschreiben. Ich habe darin einen persönlichen Bereich, in den ich 'für mich' schreibe, zu dem er aber nach wie vor Leserechte hat.

Soll ich nun da meine erotischen Phantasien weiter aufschreiben, quasi zum Anfüttern. Und dann auf dieser Veranstaltung aufkreuzen, ein paar schöne Tage mit ihm verleben (um diese Tage auch für mich mitnehmen zu können).
Und danach dann schauen, ob wir einen anders gearteten Kontakt wieder hinbekommen?

ich schwanke so sehr.
Ich mag dieses on-/off nicht, bin ich 'eigentlich' nicht der Typ für.
Aber.....
Tja...

Endlich einen Strich zu ziehen wäre gut, um zur Ruhe zu kommen.
Aber so ganz möchte ich auf all diese schönen Momente doch nicht verzichten.

Wenn ich diese Geschichte in 3 Wochen durchziehe, beginnt dann doch wieder der erneute Kater. Hm...

Interessant ist auch, dass ich den Eindruck habe, gerade nicht zu kristallisieren. Das war anders, als der Kontakt so unstet war.
Dann wird er möglicherweise auch nicht kristallisieren, oder?
Was ja eine gute Voraussetzung wäre, das Ganze auf sich beruhen zu lassen und beide Seiten "Frieden schließen" zu lassen, und einfach diese schöne Erinnerung im Herzen zu behalten.

Ach, Fragen über Fragen.....

 

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Ich verstehe mich selbst nicht mehr.
Seit ein paar Wochen haben wir KS bzw. einen Cut.
Das primäre Ziel war ja nicht seine Kristallisation (wobei ich dagegen auch nichts hätte ;-) ), sondern ich habe einen Schlussstrich (?) gezogen, weil es so nicht weiterging.
Ich hänge zu sehr den unbeschwerten Zeiten nach, die letzte Art des Kontaktes war mir zu anstrengend.

Was mich wundert: ich ruhe quasi in mir selbst...
Denke natürlich immer noch an ihn, auch sehr gerne.
Aber er ist viel weniger in meinen Gedanken vorhanden.
Ich nehme auf meiner Seite keine Kristallisation wahr. Was ja zum einen gut ist , mich aber sehr wundert.
Kennt ihr das von euch auch?
Verdränge ich? Mache ich mit etwas vor? Kommt das alles noch?

Wenn es mir auf meiner Seite so geht, vielleicht geht es AM ja genauso.
Dann wäre nichts mit Kristallisation.
Vielleicht haben wir dann das gute Ende für beide Seiten gefunden.

Natürlich wünsche ich mir immer noch, dass es mal würde, wie es einmal war.
Aber mir scheint das unrealistisch.
Mir ist, als ob so langsam wirklich, wirklich bei mir ankommt, dass es eben auf Dauer nicht gut ist, diese Art von Umgang, wie es zum Schluss war.
Gewusst habe ich das schon lange.
Aber nun ist es so, als ob das in meiner Gefühlswelt angekommen wäre.
Kein Vermissen, keine Sehnsucht.

Natürlich weiß ich aber, wenn wir uns sehen würden oder durch Schreiben den Kontakt wieder aufnehmen würden, dann wäre wieder 'alles da'.

Es ist gerade so, als ob ich wirklich schaffen würde, mein Herz zu verschließen.
Die Gefühle für ihn sind immer noch da.

Aber ich habe sie 'sicher' weggesperrt.

Ging es euch auch so? Kam das große Jammern dann später wieder?

 

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Noch eine Frage habe ich:
das Thema Willi. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was hinter dieser Strategie steckt. In meinen Augen soll der AM seine Felle davon schwimmen sehen, richtig?

Aber kann ich nicht auch ganz tough zu mir selber stehen (klar kann ich das, ich meine, ob dies nicht den gleichen zweck erfüllen kann), in dem ich vermittle : "mit dir geht es nicht mehr so, wie es gerade ist. Ich gehe meinen eigenen Weg, auf dem ich mich wohlfühle. Irgendwann kommt vielleicht ein Willi oder ein neuer Partner, mit dem ich glücklich bin. Aber nun bin ich erstmal alleine glücklich. ich brauche keinen Willi um von dir loszukommen!"

Das ganze natürlich unterschwellig und nicht ausgesprochen :-)

Soll heißen: werden AMs wirklich immer erst nervös, wenn ein Konkurrent da ist (evolutionsbedingt schon, so habe ich das zumindest verstanden)?
Werden sie nicht auch nervös, wenn sie sehen, die Frau steht alleine ihren Mann?