Mina76
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- 19 Apr. 2015
- Beiträge
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Hallo Zusammen,
ich habe ein großes Problem und möchte das hier einmal schildern. Und ich hoffe es hat jemand die Muße sich das alles durchzulesen.
Es geht um meinen Freund, er und ich sind fast drei Jahre zusammen.
Ich schildere es mal so neutral wie irgend möglich. Natürlich habe ich selbst eine Meinung dazu. Mein Freund findet aber, dass ich die Dinge falsch sehe. Daher mal der Versuch es einfach zu schildern, ohne dazu zu schreiben, wie ich das finde.
Ich habe ihn über eine Partnerbörse im Internet kennengelernt und er hat mir gleich eröffnet, dass er seinen Lebensunterhalt mit Online-Poker verdient.
So weit so gut. Ich hatte nie Berührungspunkte mit Poker und kannte bis dato niemanden der das spielt, daher hatte ich dazu auch einfach keine
Meinung. Ich dachte mir im ersten Moment, gut, ob man jetzt sein Geld als Banker an der Börse erzockt oder am Pokertisch, das ist moralisch jetzt nicht so weit
auseinander.
Schnell wurde jedoch deutlich dass er immer wieder in finanzielle Schwierigkeiten geriet und es ihm zwischenzeitlich einen riesen Stress bereitete, seine Lebenshaltungskosten
zu decken.Er schaffte es aber zunächst immer. Mir tat er nur so Leid, wegen dem ganzen Stress.
Er erzählte mir dass er vor Jahren seine Mutter beim Pokerspielen erwischt habe. Er habe dann selbst angefangen zu spielen und sei schnell sehr gut geworden. Es sei sehr lukrativ gewesen in den ersten Jahren und es sei ihm eine Zeit
lang so richtig gut gegangen, finanziell. Zudem hatte er bei einer besonderen Form
eines Spielangebotes einen Jackpot von 250.000$ abgeräumt. Er sagte er habe damit zusammen mit seinen Eltern ein Mehrfamilienhaus gekauft, wovon er Miete einnehmen würde, des weiteren hatte
er sich einen Sportwagen gekauft und das restliche Geld hatte er ausgegeben, für Reisen und Schönes.Außerdem habe es im Poker mal eine Phase gegeben in der es aus persönlichen
Gründen (Trennungen) und wegen irgendner chinesischen Pokermafia nicht gut gelaufen sei und in der er seine restlichen Ersparnisse aufgebraucht habe.
Die Mieteinnahmen sind aber nicht so hoch und er bekommt das nur alle drei Monate durch seine Mutter ausgezahlt. Auf meine Frage warum das so ist, kann er immer nicht so genau
Auskunft geben, es hängt irgendwie mit dem Kredit seiner Eltern zusammen, die ihren Anteil am Haus finanzieren mussten und seine Mutter habe das alles so
geregelt, dass er später mal ne Rente von 1000 im Monat durch das Haus erhält.
Nun denn, nach etwa 3Monaten Beziehung musste ich ihm das erste Mal die Miete vorstrecken. Er zahlte es recht zügig zurück.Stress das Ganze zu packen hatte er immer wieder.
Irgendwann erzählte er mir dass er vielleicht bald ganz viel Geld bekommt und ich fragte natürlich woher und wieso. Er berichtete, er habe vor einigen Jahren seiner Mutter 80.000 geliehen,
da sie Steuerschulden aus einer Selbstständigkeit gehabt habe und sonst ihr Haus hätte veräußern müssen. Nun würde eine Entscheidung auf rechtlicher Ebene anstehen und es könnte sein, dass
seine Mutter die gezahlte Summe zurück erhält, wenn dabei herauskäme dass sie die Steuern zu Unrecht nachzahlen musste. Meine erste Reaktion war natürlich dass ich mich für ihn
freute und ich meinte aber noch dass seine Mutter ihm das Geld doch wohl auch zurückzahlen würde wenn sie selbst das Geld nicht zurück bekäme. Er meinte nur ja, ja, das macht sie schon.
Danach war das Thema erst mal vom Tisch, wir redeten nicht mehr davon.
Über Weihnachten flog er mit seiner gesamten Familie (Eltern, Geschwister und langjährige Freundin seines Bruders) nach Miami. Er hatte gesagt seine Mutter habe sich das schon immer mal
gewünscht und seine Eltern hätten alle dazu eingeladen. Er sagte sie würden 10 Tage dort bleiben und am 28.12. wieder in Hamburg landen. Seine Familie lebt in der Nähe von Hamburg. Wir waren zu dem Zeitpunkt 5Monate zusammen und ich hoffte natürlich wenigstens Silvester mit ihm verbringen zu können. Doch er sagte er sei zwischen allen Stühlen, seine
Familie würde wollen dass er noch einige Tage dort bleibt und Silvester mit ihnen verbringt.
Nun so war es und er kehrte nach am Ende drei Wochen zurück.
Danach lief es finanziell weiterhin oft sehr schlecht und er berichtete von vielen Rechnungen und Mahnungen die er bezahlen müsse. Irgendwann fragte ich ihn, ob seine Eltern denn eigentlich wüssten, wie
schlecht es ihm finanziell geht. Er meinte ja. Und ich fragte, ob er seine Mutter denn nicht bitten könne einen Teil der geliehenen Summe jetzt zurück zu geben. Er meinte sie hätten selbst nicht
soviel Geld.Ich entgegnete, nun ja, sie haben soviel Geld dass sie die ganze Familie auf Amerikaurlaub einladen können.
Auch diese Phase verging, zwischenzeitlich lief es wieder besser.
Im April waren wir wegen eines Fußballspiels in Hamburg und ich durfte seine Eltern mal kennen lernen. Es gab nichts auszusetzen, sie waren freundlich, offen und bemüht.
Irgendwann bei dem Essen sagte seine Mutter auf einmal, "ich sage ihr jetzt was und ich weiß, Du wirst mich dafür hassen.Aber ich sage es trotzdem."
Mein Freund schaute nur, sagte nichts dazu.
Sie fragte mich dann ob ich wüsste dass er eine seltene Erbkrankheit hat. Ich verneinte.
Sie berichtete, er hätte da eine Anomalie im Darm und er hätte daher ein extrem hohes Risiko an Krebs zu erkranken. Viele der Betroffenen würden das 60 Lebensjahr nicht erleben und es wäre sehr wichtig dass er jedes Jahr zur Vorsorge geht. Aber er würde das nicht tun und sie würde die Aufgabe hiermit an mich weitergeben, ihn dazu zu bewegen.
Später am Abend fragte ich ihn dazu und er meinte, seine Mutter würde immer so medizinischen Kram lesen und würde jetzt eben meinen, er habe das. Er würde nicht meinen dass er das hat.
Die Zeit ist dann so vergangen und wir haben aber immer wieder Konflikte wegen seiner Eltern und dem Geld und wegen seiner Mutter auf die er sehr hört und mit der er im Grunde täglich auf Facebook in Kontakt ist. Sie kommentiert auch viele seiner Beiträge.
In der Zeit in der wir jetzt zusammen sind, haben sie immer mal wieder vorgeschlagen, er solle das Geld was er ihnen geliehen hat in eine weitere gemeinsame Immobilie mit ihnen zusammen investieren. Einmal sollte es ein Ferienhaus in Miami sein.
Zudem rieten sie ihm, eine Eigentumswohnung zu kaufen, wobei sie ihn unterstützen würden und die er dann vermieten könne. Ich weiß auch nicht was daraus geworden ist, er sagt er habe das nicht gemacht.
Das war dann immer mal wieder abwechselnd mit Phasen in denen er seine Mutter in finanzieller Not um Unterstützung bat. Zwischenzeitlich berichtete er auch, er könne über sowas mit seiner Mutter nicht reden, das würde
immer Terz geben.
Wenn von Seiten seiner Eltern nichts kam, habe ich immer mal wieder ausgeholfen. Er zahlte es immer nach einer Weile zurück.
Seine Eltern indes fuhren zweimal im Jahr in Urlaub, einmal auch wiederum mit dem Bruder und dessen Freundin auf Kreuzfahrt.
Mein Freund hingegen nahm das erste Mal einen Kredit bei einem Onlineanbieter auf, bei dem es nicht Voraussetzung ist, einen festen Job zu haben. Mit dem
Geld zahlte er überfällige Rechnungen.
Gegen Ende des Jahres wartete mein Freund auf die neue Ausgabe des "Bundessteuerbriefs", da dort dann sie Entscheidung drin stehen würde, ob seine Mutter das Geld zurück bekäme. Irgendwann war es soweit und die Entscheidung war
positiv, seine Mutter bekam das Geld von der Steuer zurück.Sie zahlte ihm, nach eigener Auskunft, 10.000, den Rest würde sie nach und nach zahlen, da sie zwischenzeitlich andere finanzielle Engpässe hätte.
Er kaufte mit dem Geld einen neuen Computer und Gamingzubehör für seine PC Spiele. Mit dem Rest habe er weitere Altschulden gezahlt sagte er.Bald schon war nichts mehr davon übrig.
Im Sommer letzten Jahres eröffnete er mir dass er keinen Krankenversicherungsschutz mehr habe, da er Schulden bei der Krankenkasse habe. Es waren über 3000.Er musste aber auch wegen einer verlorenen Füllung dringend zum Zahnarzt.
Ich fragte erneut, ob er nicht nochmal seine Mutter um Hilfe bitten könne, das sei ja schließlich eine echte Notlage. Er meinte, er habe sie schon gefragt aber das sei sinnlos.
Ich fragte ob er ihr gesagt habe dass er keinen Krankenversicherungsschutz mehr habe. Er meinte, ja. Sie habe ihm gesagt, er solle sein Auto verkaufen.
Verständlicherweise wollte er das nicht und so nahm er einen weiteren Kredit auf um die Schulden bei der KK zu zahlen.
Ich fragte ihn ob er das Verhalten seiner Eltern korrekt fände. Er meinte, sie hätten es damals so vereinbart als er ihr die 80.000 gegeben habe, sie würde ihm jeden Monat 400 zahlen und das habe sie auch noch nie
nicht getan. Auf meine Nachfrage, weshalb er denn zuerst erzählt habe dass er alles zurückbekommt, wenn sie es wiederbekommt, meinte er, er würde es nicht mehr genau wissen was damals genau abgesprochen war, aber seiner Eltern würden
"ihn niemals bescheissen". Außerdem wäre seine Lage nicht so schlimm, wie ich das immer meinen würde.
Im Herbst zahlten ihm seine Eltern den Hin- und Rückflug nach Hamburg, da er seinem Bruder für einige Tage beim Umzug helfen sollte.
Seine finanzielle Lage wurde nicht besser. Ich muss dazu auch sagen, dass wir uns immer über das Wochenende sehen und alles was wir da einkaufen bezahle ich. Ich hatte das schonmal angemerkt dass das auch nicht die Lösung sein kann. Er sagte irgendwann zu
sich einen Job suchen zu wollen, aber er wisse nicht was und er habe ja nun auch schon solange nichts mehr gemacht und er habe keine Arbeitszeugnisse mehr. Ich meinte, auch wenn es schwer ist, Du musst es probieren.
Die Monate gehen so ins Land. Es ging mir zwar gegen den Strich, aber andererseits will man den anderen ja auch nicht immer an seine schwierige Lage erinnern und man will, wenn man
sich nur am WE sieht eine gute Zeit haben und nicht dem anderen mit Geldforderungen nachlaufen. Ich habe mich so in die Situation gefügt.
Vor Weihnachten wurde die Stimmung wieder schlechter. Auf Nachfrage was los sei meinte er, seine Eltern würden wollen dass er Weihnachten zu ihnen kommt. Ich fragte wie er dahin reisen wolle und ob er das
Geld dafür hätte. Er sagte seine Mutter würde ihm den Flug bezahlen.
Ich sagte ihm, dass ich das Verhalten seiner Eltern nicht korrekt finde.
Für ihn ist das immer keine Frage, er sieht seine Familie ja auch so selten.
Ich habe dann gesagt, dass er das ja annehmen kann und auch alles richtig finden kann was da läuft, aber dass ich dann auch nicht mehr bereit bin aus Rücksicht auf seine finanzielle Lage alles was wir kaufen oder was wir unternehmen alleine
zu bezahlen. Dass ich erwarte, wenn er meint seine Lage sei nicht schlimm, dass er dann auch für seinen Part selbst aufkommt und dass er in der nächsten Notlage sich dann auch an seine Eltern halten soll.
Wir haben uns darauf geeinigt. Aber es lief darauf hinaus dass ich ihn doch immer daran erinnern musste und er hier und da mal etwas dazu gab. Aber ich konnte das dann selbst nicht mehr nachhalten. Irgendwann hatte ich begonnen mir Geld was ich ihm vorgestreckt hatte
zu notieren, ich schrieb einfach für jeden Monat 50 dazu, dass hatte ich ihm so gesagt und er war einverstanden.
Die Schulden bei mir beliefen sich zusammen mit älteren Sachen irgendwann auf etwa 700. Er hatte dann noch für mich mein Auto verkauft und hatte dabei einen Gewinn erzielt. Ich sagte ihm, wir verrechnen die 700 Schulden damit und den Rest sollte er auch bekommen, ich
dachte für etwas außerhalb der Reihe, zum Beispiel neue Reifen für sein Auto oder neue Klamotten wenn er nen neuen Job findet oder ähnliches.
Er hat sich nun zwischenzeitlich auch beworben, aber bisher noch ohne Erfolg. Er hat dann eingewilligt zum Jobcenter zu gehen und er wollte dann auch Leistungen beantragen.Die letzte Miete und seine Autoversicherung konnte er dann gar nicht mehr zahlen,
so dass ich ihm das Geld aus dem Autoverkauf nun dafür überlassen habe.
Wegen dem arbeitsuchend melden hatte es so verstanden, dass er dort angibt die vergangenen Jahre vom Pokern gelebt zu haben und dass er nun also Leistungen bekommt und Zeit hat sich intensiv auf Jobsuche zu begeben.
Irgendwann meinte er dann, er habe mit seiner Mutter gesprochen und sie habe gesagt, wenn er dem Arbeitsamt das mit dem Poker erzählen würde, würden die alles beleuchten. Er würde
nicht wissen was dabei rauskommt. Am Ende würde noch das Finanzamt ankommen. Ich meinte, wir sollten doch mal zu nem Steuerberater gehen, um zu sehen ob und wenn, was da auf ihn zukommen könnte. Und dass man es
dann lieber eben nachzahlt, als dass man immer Sorge haben muss, dass da mal jemand nachhakt. Ich möchte das auch vor dem Hintergrund dass er und ich grundsätzlich schon ein gemeinsames Leben aufbauen
wollen und auch zusammenziehen wollen, sobald er eine Arbeit hat.
Ich meinte dass ich bei Steuerschulden nicht irgendwann mit drin hängen möchte und dass es am Ende ja vielleicht auch gar nicht so schlimm ist und wir einen Fachmann fragen sollten.
Dann meinte er, das sei ja schließlich alles ne Grauzone und er würde es nicht einsehen da unnötigerweise einen Hinweis drauf zu geben, das sei nunmal in Deutschland alles nicht geregelt, sprich > Gewinne aus Glücksspiel sind erstmal steuerfrei. Die Frage ist da, ob man es professionell macht und dann wäre es wohl zu versteuern.
Dann meinte er auch dass er dem Jobcenter auch keine Angaben machen wolle, was er die letzten Jahre gemacht hat, er wolle sagen er habe von Erspartem gelebt.
Ich sagte ihm dass ich das nicht in Ordnung so finde, zum einen weil es in jedem Lebenslauf total bescheuert aussieht wenn man da angibt nichts gemacht zu haben und das viele Leute das eher nachvollziehen
können dass man vom Pokern lebt wenn es gut damit läuft und dass ich denke dass man eben auch ehrlich sein muss und dass er es einfach so angeben soll wie es ist.
Er meinte seine Mutter wüsste da sehr gut Bescheid, sie habe gesagt ich solle mich da raus halten, ich hätte keine Ahnung. Wenn er angeben würde gepokert zu haben, würde er nicht einen Cent bekommen.
Er will also auf seine Mutter hören, beim Amt nicht die Wahrheit sagen und er will auch während des Leistungsbezugs nebenher pokern.
Und er will auch gar nicht mit dem pokern mal aufhören, er sagt, er pokert solange er gewinnt.
Ich weiß halt nicht wo das alles hinführen soll. Ich möchte doch mal ne eigene Familie mit ihm.
Ich kann mit ihm da gar nicht richtig drüber reden, er sagt immer er weiß es alles nicht oder er sagt ich hätte bloß was gegen seine Familie und wegen dem Pokern da wolle ich ihn erpressen.
Falls sich irgendjemand die Zeit genommen hat das alles zu lesen, wie schätzt Ihr als Unbeteiligte das Ganze nach dieser Beschreibung ein?
Vielen lieben Dank
Mina
ich habe ein großes Problem und möchte das hier einmal schildern. Und ich hoffe es hat jemand die Muße sich das alles durchzulesen.
Es geht um meinen Freund, er und ich sind fast drei Jahre zusammen.
Ich schildere es mal so neutral wie irgend möglich. Natürlich habe ich selbst eine Meinung dazu. Mein Freund findet aber, dass ich die Dinge falsch sehe. Daher mal der Versuch es einfach zu schildern, ohne dazu zu schreiben, wie ich das finde.
Ich habe ihn über eine Partnerbörse im Internet kennengelernt und er hat mir gleich eröffnet, dass er seinen Lebensunterhalt mit Online-Poker verdient.
So weit so gut. Ich hatte nie Berührungspunkte mit Poker und kannte bis dato niemanden der das spielt, daher hatte ich dazu auch einfach keine
Meinung. Ich dachte mir im ersten Moment, gut, ob man jetzt sein Geld als Banker an der Börse erzockt oder am Pokertisch, das ist moralisch jetzt nicht so weit
auseinander.
Schnell wurde jedoch deutlich dass er immer wieder in finanzielle Schwierigkeiten geriet und es ihm zwischenzeitlich einen riesen Stress bereitete, seine Lebenshaltungskosten
zu decken.Er schaffte es aber zunächst immer. Mir tat er nur so Leid, wegen dem ganzen Stress.
Er erzählte mir dass er vor Jahren seine Mutter beim Pokerspielen erwischt habe. Er habe dann selbst angefangen zu spielen und sei schnell sehr gut geworden. Es sei sehr lukrativ gewesen in den ersten Jahren und es sei ihm eine Zeit
lang so richtig gut gegangen, finanziell. Zudem hatte er bei einer besonderen Form
eines Spielangebotes einen Jackpot von 250.000$ abgeräumt. Er sagte er habe damit zusammen mit seinen Eltern ein Mehrfamilienhaus gekauft, wovon er Miete einnehmen würde, des weiteren hatte
er sich einen Sportwagen gekauft und das restliche Geld hatte er ausgegeben, für Reisen und Schönes.Außerdem habe es im Poker mal eine Phase gegeben in der es aus persönlichen
Gründen (Trennungen) und wegen irgendner chinesischen Pokermafia nicht gut gelaufen sei und in der er seine restlichen Ersparnisse aufgebraucht habe.
Die Mieteinnahmen sind aber nicht so hoch und er bekommt das nur alle drei Monate durch seine Mutter ausgezahlt. Auf meine Frage warum das so ist, kann er immer nicht so genau
Auskunft geben, es hängt irgendwie mit dem Kredit seiner Eltern zusammen, die ihren Anteil am Haus finanzieren mussten und seine Mutter habe das alles so
geregelt, dass er später mal ne Rente von 1000 im Monat durch das Haus erhält.
Nun denn, nach etwa 3Monaten Beziehung musste ich ihm das erste Mal die Miete vorstrecken. Er zahlte es recht zügig zurück.Stress das Ganze zu packen hatte er immer wieder.
Irgendwann erzählte er mir dass er vielleicht bald ganz viel Geld bekommt und ich fragte natürlich woher und wieso. Er berichtete, er habe vor einigen Jahren seiner Mutter 80.000 geliehen,
da sie Steuerschulden aus einer Selbstständigkeit gehabt habe und sonst ihr Haus hätte veräußern müssen. Nun würde eine Entscheidung auf rechtlicher Ebene anstehen und es könnte sein, dass
seine Mutter die gezahlte Summe zurück erhält, wenn dabei herauskäme dass sie die Steuern zu Unrecht nachzahlen musste. Meine erste Reaktion war natürlich dass ich mich für ihn
freute und ich meinte aber noch dass seine Mutter ihm das Geld doch wohl auch zurückzahlen würde wenn sie selbst das Geld nicht zurück bekäme. Er meinte nur ja, ja, das macht sie schon.
Danach war das Thema erst mal vom Tisch, wir redeten nicht mehr davon.
Über Weihnachten flog er mit seiner gesamten Familie (Eltern, Geschwister und langjährige Freundin seines Bruders) nach Miami. Er hatte gesagt seine Mutter habe sich das schon immer mal
gewünscht und seine Eltern hätten alle dazu eingeladen. Er sagte sie würden 10 Tage dort bleiben und am 28.12. wieder in Hamburg landen. Seine Familie lebt in der Nähe von Hamburg. Wir waren zu dem Zeitpunkt 5Monate zusammen und ich hoffte natürlich wenigstens Silvester mit ihm verbringen zu können. Doch er sagte er sei zwischen allen Stühlen, seine
Familie würde wollen dass er noch einige Tage dort bleibt und Silvester mit ihnen verbringt.
Nun so war es und er kehrte nach am Ende drei Wochen zurück.
Danach lief es finanziell weiterhin oft sehr schlecht und er berichtete von vielen Rechnungen und Mahnungen die er bezahlen müsse. Irgendwann fragte ich ihn, ob seine Eltern denn eigentlich wüssten, wie
schlecht es ihm finanziell geht. Er meinte ja. Und ich fragte, ob er seine Mutter denn nicht bitten könne einen Teil der geliehenen Summe jetzt zurück zu geben. Er meinte sie hätten selbst nicht
soviel Geld.Ich entgegnete, nun ja, sie haben soviel Geld dass sie die ganze Familie auf Amerikaurlaub einladen können.
Auch diese Phase verging, zwischenzeitlich lief es wieder besser.
Im April waren wir wegen eines Fußballspiels in Hamburg und ich durfte seine Eltern mal kennen lernen. Es gab nichts auszusetzen, sie waren freundlich, offen und bemüht.
Irgendwann bei dem Essen sagte seine Mutter auf einmal, "ich sage ihr jetzt was und ich weiß, Du wirst mich dafür hassen.Aber ich sage es trotzdem."
Mein Freund schaute nur, sagte nichts dazu.
Sie fragte mich dann ob ich wüsste dass er eine seltene Erbkrankheit hat. Ich verneinte.
Sie berichtete, er hätte da eine Anomalie im Darm und er hätte daher ein extrem hohes Risiko an Krebs zu erkranken. Viele der Betroffenen würden das 60 Lebensjahr nicht erleben und es wäre sehr wichtig dass er jedes Jahr zur Vorsorge geht. Aber er würde das nicht tun und sie würde die Aufgabe hiermit an mich weitergeben, ihn dazu zu bewegen.
Später am Abend fragte ich ihn dazu und er meinte, seine Mutter würde immer so medizinischen Kram lesen und würde jetzt eben meinen, er habe das. Er würde nicht meinen dass er das hat.
Die Zeit ist dann so vergangen und wir haben aber immer wieder Konflikte wegen seiner Eltern und dem Geld und wegen seiner Mutter auf die er sehr hört und mit der er im Grunde täglich auf Facebook in Kontakt ist. Sie kommentiert auch viele seiner Beiträge.
In der Zeit in der wir jetzt zusammen sind, haben sie immer mal wieder vorgeschlagen, er solle das Geld was er ihnen geliehen hat in eine weitere gemeinsame Immobilie mit ihnen zusammen investieren. Einmal sollte es ein Ferienhaus in Miami sein.
Zudem rieten sie ihm, eine Eigentumswohnung zu kaufen, wobei sie ihn unterstützen würden und die er dann vermieten könne. Ich weiß auch nicht was daraus geworden ist, er sagt er habe das nicht gemacht.
Das war dann immer mal wieder abwechselnd mit Phasen in denen er seine Mutter in finanzieller Not um Unterstützung bat. Zwischenzeitlich berichtete er auch, er könne über sowas mit seiner Mutter nicht reden, das würde
immer Terz geben.
Wenn von Seiten seiner Eltern nichts kam, habe ich immer mal wieder ausgeholfen. Er zahlte es immer nach einer Weile zurück.
Seine Eltern indes fuhren zweimal im Jahr in Urlaub, einmal auch wiederum mit dem Bruder und dessen Freundin auf Kreuzfahrt.
Mein Freund hingegen nahm das erste Mal einen Kredit bei einem Onlineanbieter auf, bei dem es nicht Voraussetzung ist, einen festen Job zu haben. Mit dem
Geld zahlte er überfällige Rechnungen.
Gegen Ende des Jahres wartete mein Freund auf die neue Ausgabe des "Bundessteuerbriefs", da dort dann sie Entscheidung drin stehen würde, ob seine Mutter das Geld zurück bekäme. Irgendwann war es soweit und die Entscheidung war
positiv, seine Mutter bekam das Geld von der Steuer zurück.Sie zahlte ihm, nach eigener Auskunft, 10.000, den Rest würde sie nach und nach zahlen, da sie zwischenzeitlich andere finanzielle Engpässe hätte.
Er kaufte mit dem Geld einen neuen Computer und Gamingzubehör für seine PC Spiele. Mit dem Rest habe er weitere Altschulden gezahlt sagte er.Bald schon war nichts mehr davon übrig.
Im Sommer letzten Jahres eröffnete er mir dass er keinen Krankenversicherungsschutz mehr habe, da er Schulden bei der Krankenkasse habe. Es waren über 3000.Er musste aber auch wegen einer verlorenen Füllung dringend zum Zahnarzt.
Ich fragte erneut, ob er nicht nochmal seine Mutter um Hilfe bitten könne, das sei ja schließlich eine echte Notlage. Er meinte, er habe sie schon gefragt aber das sei sinnlos.
Ich fragte ob er ihr gesagt habe dass er keinen Krankenversicherungsschutz mehr habe. Er meinte, ja. Sie habe ihm gesagt, er solle sein Auto verkaufen.
Verständlicherweise wollte er das nicht und so nahm er einen weiteren Kredit auf um die Schulden bei der KK zu zahlen.
Ich fragte ihn ob er das Verhalten seiner Eltern korrekt fände. Er meinte, sie hätten es damals so vereinbart als er ihr die 80.000 gegeben habe, sie würde ihm jeden Monat 400 zahlen und das habe sie auch noch nie
nicht getan. Auf meine Nachfrage, weshalb er denn zuerst erzählt habe dass er alles zurückbekommt, wenn sie es wiederbekommt, meinte er, er würde es nicht mehr genau wissen was damals genau abgesprochen war, aber seiner Eltern würden
"ihn niemals bescheissen". Außerdem wäre seine Lage nicht so schlimm, wie ich das immer meinen würde.
Im Herbst zahlten ihm seine Eltern den Hin- und Rückflug nach Hamburg, da er seinem Bruder für einige Tage beim Umzug helfen sollte.
Seine finanzielle Lage wurde nicht besser. Ich muss dazu auch sagen, dass wir uns immer über das Wochenende sehen und alles was wir da einkaufen bezahle ich. Ich hatte das schonmal angemerkt dass das auch nicht die Lösung sein kann. Er sagte irgendwann zu
sich einen Job suchen zu wollen, aber er wisse nicht was und er habe ja nun auch schon solange nichts mehr gemacht und er habe keine Arbeitszeugnisse mehr. Ich meinte, auch wenn es schwer ist, Du musst es probieren.
Die Monate gehen so ins Land. Es ging mir zwar gegen den Strich, aber andererseits will man den anderen ja auch nicht immer an seine schwierige Lage erinnern und man will, wenn man
sich nur am WE sieht eine gute Zeit haben und nicht dem anderen mit Geldforderungen nachlaufen. Ich habe mich so in die Situation gefügt.
Vor Weihnachten wurde die Stimmung wieder schlechter. Auf Nachfrage was los sei meinte er, seine Eltern würden wollen dass er Weihnachten zu ihnen kommt. Ich fragte wie er dahin reisen wolle und ob er das
Geld dafür hätte. Er sagte seine Mutter würde ihm den Flug bezahlen.
Ich sagte ihm, dass ich das Verhalten seiner Eltern nicht korrekt finde.
Für ihn ist das immer keine Frage, er sieht seine Familie ja auch so selten.
Ich habe dann gesagt, dass er das ja annehmen kann und auch alles richtig finden kann was da läuft, aber dass ich dann auch nicht mehr bereit bin aus Rücksicht auf seine finanzielle Lage alles was wir kaufen oder was wir unternehmen alleine
zu bezahlen. Dass ich erwarte, wenn er meint seine Lage sei nicht schlimm, dass er dann auch für seinen Part selbst aufkommt und dass er in der nächsten Notlage sich dann auch an seine Eltern halten soll.
Wir haben uns darauf geeinigt. Aber es lief darauf hinaus dass ich ihn doch immer daran erinnern musste und er hier und da mal etwas dazu gab. Aber ich konnte das dann selbst nicht mehr nachhalten. Irgendwann hatte ich begonnen mir Geld was ich ihm vorgestreckt hatte
zu notieren, ich schrieb einfach für jeden Monat 50 dazu, dass hatte ich ihm so gesagt und er war einverstanden.
Die Schulden bei mir beliefen sich zusammen mit älteren Sachen irgendwann auf etwa 700. Er hatte dann noch für mich mein Auto verkauft und hatte dabei einen Gewinn erzielt. Ich sagte ihm, wir verrechnen die 700 Schulden damit und den Rest sollte er auch bekommen, ich
dachte für etwas außerhalb der Reihe, zum Beispiel neue Reifen für sein Auto oder neue Klamotten wenn er nen neuen Job findet oder ähnliches.
Er hat sich nun zwischenzeitlich auch beworben, aber bisher noch ohne Erfolg. Er hat dann eingewilligt zum Jobcenter zu gehen und er wollte dann auch Leistungen beantragen.Die letzte Miete und seine Autoversicherung konnte er dann gar nicht mehr zahlen,
so dass ich ihm das Geld aus dem Autoverkauf nun dafür überlassen habe.
Wegen dem arbeitsuchend melden hatte es so verstanden, dass er dort angibt die vergangenen Jahre vom Pokern gelebt zu haben und dass er nun also Leistungen bekommt und Zeit hat sich intensiv auf Jobsuche zu begeben.
Irgendwann meinte er dann, er habe mit seiner Mutter gesprochen und sie habe gesagt, wenn er dem Arbeitsamt das mit dem Poker erzählen würde, würden die alles beleuchten. Er würde
nicht wissen was dabei rauskommt. Am Ende würde noch das Finanzamt ankommen. Ich meinte, wir sollten doch mal zu nem Steuerberater gehen, um zu sehen ob und wenn, was da auf ihn zukommen könnte. Und dass man es
dann lieber eben nachzahlt, als dass man immer Sorge haben muss, dass da mal jemand nachhakt. Ich möchte das auch vor dem Hintergrund dass er und ich grundsätzlich schon ein gemeinsames Leben aufbauen
wollen und auch zusammenziehen wollen, sobald er eine Arbeit hat.
Ich meinte dass ich bei Steuerschulden nicht irgendwann mit drin hängen möchte und dass es am Ende ja vielleicht auch gar nicht so schlimm ist und wir einen Fachmann fragen sollten.
Dann meinte er, das sei ja schließlich alles ne Grauzone und er würde es nicht einsehen da unnötigerweise einen Hinweis drauf zu geben, das sei nunmal in Deutschland alles nicht geregelt, sprich > Gewinne aus Glücksspiel sind erstmal steuerfrei. Die Frage ist da, ob man es professionell macht und dann wäre es wohl zu versteuern.
Dann meinte er auch dass er dem Jobcenter auch keine Angaben machen wolle, was er die letzten Jahre gemacht hat, er wolle sagen er habe von Erspartem gelebt.
Ich sagte ihm dass ich das nicht in Ordnung so finde, zum einen weil es in jedem Lebenslauf total bescheuert aussieht wenn man da angibt nichts gemacht zu haben und das viele Leute das eher nachvollziehen
können dass man vom Pokern lebt wenn es gut damit läuft und dass ich denke dass man eben auch ehrlich sein muss und dass er es einfach so angeben soll wie es ist.
Er meinte seine Mutter wüsste da sehr gut Bescheid, sie habe gesagt ich solle mich da raus halten, ich hätte keine Ahnung. Wenn er angeben würde gepokert zu haben, würde er nicht einen Cent bekommen.
Er will also auf seine Mutter hören, beim Amt nicht die Wahrheit sagen und er will auch während des Leistungsbezugs nebenher pokern.
Und er will auch gar nicht mit dem pokern mal aufhören, er sagt, er pokert solange er gewinnt.
Ich weiß halt nicht wo das alles hinführen soll. Ich möchte doch mal ne eigene Familie mit ihm.
Ich kann mit ihm da gar nicht richtig drüber reden, er sagt immer er weiß es alles nicht oder er sagt ich hätte bloß was gegen seine Familie und wegen dem Pokern da wolle ich ihn erpressen.
Falls sich irgendjemand die Zeit genommen hat das alles zu lesen, wie schätzt Ihr als Unbeteiligte das Ganze nach dieser Beschreibung ein?
Vielen lieben Dank
Mina