Hilft ein "Brief" beim ExBack?

T

Tom Hansen

Gelöschter User
[Hilft das Einwirken auf rationale, kognitive, logische Gefühle beim ExBack?]

Hallo liebes Forum,

dieser Strang soll dazu dienen das Thema zu diskutieren, ob die Klärung bzw. die Analyse von Beziehungsproblemen nach einer Trennung helfen können, wenn diese dem Ex-Partner mitgeteilt werden. Dabei ist es eindeutig, dass es sich hierbei um ein aktives Einwirken auf die rationalen (logischen, kognitiven) Gefühle und nicht auf die emotionalen, romantischen Gefühle handelt.

Die Frage lautet also: Ist es für ein ExBack vorteilhaft, wenn die rationalen Gefühle beiderseitig geklärt werden können, so dass sie den romantischen Gefühlen nicht länger im Weg stehen?

Wenn ja: In welchen Fällen trifft das zu und in welchen nicht?

Die generelle Meinung hier im Forum und in vielen Online-Ratgebern lautet, dass es keinen Einfluss auf die Chancen eines ExBacks nimmt.

Zur Klärung: Es geht nicht darum seine letzten negativen Eindrücke zu korrigieren. Es geht um die komplette Analyse der Beziehung.

Es geht z.B. um Punkt 12 der FAQs von Mod Wurstikus: Soll ich ihm einen Brief schreiben?

„Schreiben ja, abschicken nein! Was wollt ihr mit einem Brief bezwecken? Wollt ihr Absolution für eure Fehler? Wollt ihr rational überreden, dass die Gefühle zurückkommen? Das alles geht nicht.“

Ich behaupte, dass es eben doch funktioniert, wenn man nicht billig versucht die romantischen Gefühle des Anderen zu beeinflussen, indem man (Beispiele von Mod Wurstikus):
  • den ersten Kuss anspricht
  • beteuert, dass man sich ändern wird
  • sagt, dass man die Trennung akzeptiert
  • schreibt, dass die Trennung alles zerstört hat.
Es geht nicht um ein Ausreden, Überreden oder auf eine andere Art und Weise Druck ausüben.

Der Brief bzw. „Text“ sollte im Idealfall:
  • gar nicht an den Ex-Partner adressiert sein (wenn möglich, denkt man sich eine Geschichte aus, warum man diesen Text verfasst hat, z.B.: als Grundlage für eine Diskussion mit einem Experten)
  • innere Ruhe ausdrücken
  • nichts emotionales oder weinerliches ausdrücken. Es soll klar werden, dass wir mit der aktuellen Situation zufrieden sind
  • keine Schuldzuweisungen beinhalten
  • eine komplette logische Analyse der Beziehung beinhalten und somit indirekt eine Beziehungsgrundlage aufzeigen
John Alexander empfiehlt in seinem Ratgeber z.B. das Schreiben eines Briefes. Wenn auch in einer etwas anderen Form als ich es meine.

In keinem Fall darf man sich unter den Anderen stellen. In keinem Fall darf dieser Wissen, dass wir den Anderen wieder zurück wollen. In jedem Fall muss vorher ein Machtausgleich stattgefunden haben.

Mich interessiert diese Fragestellung, da ich nach 3 Tagen einen "Brief" und nach einigen Wochen einen "Text" meiner Ex habe zukommen lassen. Es hat mir sehr weiter geholfen und ohne diese Aktionen wäre meine Chancen auf ein ExBack aktuell wohl bei Null.

Es ist doch so, dass rationale Gefühle der Entwicklung romantischer Gefühle im Wege stehen können. Wenn die Trennung anhand von Verhaltensweisen und Mechanismen "erklärt" werden kann und man es dem Ex überbringen kann, ohne sich subdominant darzustellen und dieser die Erklärungen auch nachvollziehen kann, dann kann mir keiner erzählen, dass das nicht hilft.

Also: Warum wird sich immer so dogmatisch gegen einen Brief ausgesprochen?


Zuletzt modifiziert von Tom83 am 03.02.2015 - 00:27:17
 

Rorschach

Mitglied
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10
Die Frage habe ich mir auch immer gestellt.

Meine Antwort: Der Grad dessen ist so schmal, da kann man nur fallen.

Ich habe da mal folgenden Fall gehabt. ExFreundin beschwert sich über dies und jenes in der Beziehung. Nun erfordert Beziehung immer ein Sprung über den eigenen Schatten und die rationalen Gründe werden ausgeschaltet. Eine Freundin sagte mir dann etwas sehr klares:"Mich würde dein Verhalten auch aufregen. Du versuchst eine schön Wetter Front aufzubauen, statt den Konflikt zu leben. Das sie es sich verdient, dass du auf ihre Bedürfnisse eingehst." Danach kamen Gründe, die so ziemlich an den Haaren herbeigezogen waren. Und am Ende war der Grund eine Affäre. Nicht mehr und nicht minder.

Und nun wieder zu einem 08/15 Fall. In Trennungen wird gelogen, manipuliert und es ist ein Wust an Emotionen und Rationalen Gründen. Woher soll man wissen, was richtig ist und was falsch? Vermittelt man sein Gegenüber mit einem Brief nicht, dass man es nicht für sich tut sondern für den Ex? Da kann er noch so toll geschrieben sein.

Deswegen: Gründe für sich entdecken, an sich arbeiten, aufbauen, langsamen Kontaktaufbau und in Taten zeigen man hat sich verändert. Nicht für den Ex. Für sich. Wenn etwas sehr schweres vorgefallen ist: Missbrauch z.B. dann ja...dann würde ich sagen, eine Entschuldigung ist angebracht. Rein menschlich und ohne Perspektive auf ExBack. Aber alles im Kontext ExBack würde ich sagen Finger weg von nem Brief.

Es ist wie beim Schach. Zugzwang. Wenn es keinen richtigen Zug mehr geben kann, dann zieht man gar nicht. Dann ist das Spiel vorbei und man kann nurnoch hoffen, dass der Ex eine neue Partie anstößt.
 
T

Tom Hansen

Gelöschter User
Hi Rorschach,

vielen Dank für deine Meinung.

Rorschach schrieb:
Und nun wieder zu einem 08/15 Fall. In Trennungen wird gelogen, manipuliert und es ist ein Wust an Emotionen und Rationalen Gründen. Woher soll man wissen, was richtig ist und was falsch? Vermittelt man sein Gegenüber mit einem Brief nicht, dass man es nicht für sich tut sondern für den Ex? Da kann er noch so toll geschrieben sein.
Sehe ich anders. Siehe mein Beispiel unten.

Rorschach schrieb:
Deswegen: Gründe für sich entdecken, an sich arbeiten, aufbauen, langsamen Kontaktaufbau und in Taten zeigen man hat sich verändert. Nicht für den Ex. Für sich.
Das ist zweifelsohne ein sehr wichtiger Punkt.

Rorschach schrieb:
Meine Antwort: Der Grad dessen ist so schmal, da kann man nur fallen.
Ich kann das immer am besten anhand meines (gekürzten) Beispiels nennen.

Ihre Trennungsgründe:
  • Mangelnde Nähe und Zuneigung meinerseits
  • Dadurch dachte sie, dass wir nicht zusammen passen (das ist die emotionale Barriere, die es zu brechen galt)
Voraussetzungen für meinen "Text":
  • Den Text habe ich nicht für sie, sondern für einen Experten geschrieben, mit dem ich das Ganze durchgegangen bin
  • Der Text bezog sich nicht auf unsere Beziehung, sondern auf fast alle meine Beziehungen. Dadurch wurde klar, dass es nur um mich ging.
  • Ich habe ihr den nur zukommen lassen, da ich glaubte, dass dieser ihr auch helfen könnte und sie alles besser verstehen würde
  • Sie wusste nicht, dass ich sie in Wirklichkeit zurück haben wollte
  • Bei der Übergabe des Textes habe ich ihr ihre restlichen Sachen übergeben, als Zeichen des Abschlusses.
Inhalt meines "Textes":
  • Beziehungsangst meinerseits
  • Diese führte dazu, dass meine Ex-Partnerinnen zu Unterlegenen wurden und somit durch die paradoxe Leidenschaft die emotionalen Machtverhältnisse aus den Fugen gerieten.
  • Somit konnte ich indirekt plausibel erklären, dass ich in der Beziehung nicht so war wie ich eigentlich bin (das habe ich so direkt natürlich nicht erwähnt)
Ihr Fazit:
  • Sie war beeindruckt von meinem Engagement meine Beziehungsproblematiken in den Griff zu bekommen
  • Sie war traurig, dass jetzt eine andere Frau von meinem Wissen profitieren kann und somit einen "besseren" Tom erlebt als sie
Auf welches dünne Eis habe ich mich mit diesem Text begeben? Das schlimmste wäre gewesen, wenn es sie einfach nicht mehr interessiert hätte. Verloren hätte ich dadurch aber nichts.

Was sollte andere also davon abhalten mit viel Phantasie einen ähnlichen Text zu verfassen? Oder ist meine Situation einfach nur ein Ausnahmefall, der sich für diese Vorgehensweise besonders eignet? Das glaube ich nicht.
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
Lieber Tom,

Frauen beeindruckt es immer, wenn sich ein vorerst sehr verschlossener Mann plötzlich öffnet. Plötzlich tut er das, was ich immer wollte. Er zeigt Gefühle, er sagt mir, wo bei ihm die Schwachstellen liegen. Plötzlich erklärt sich alles, weshalb er so kühl war. Das beeindruckt Frauen. Wenn du das authentisch herüber gebracht hast, dann ist das einfach anziehend. Jeder Mensch ist anziehend, der authentisch wirkt.

Dein Beispiel finde ich alles andere als einen Ausnahmefall. Ich denke viele Männer würden mehr bei einer Frau erreichen, wenn sie sich mehr reflektieren und auch offen damit umgehen. Sie stellen somit Beziehung zu der Frau her, das ist es doch, was sich Frauen wünschen. Frauen bewundern es eher, wenn Männer Schwächen zugeben. Du darfst dann natürlich nicht zum Waschlappen werden, aber wenn zu wenig Nähe in der Beziehung da ist, kühlen Frauen ab und suchen sich einen anderen Mann.

Lieber Gruss La Traviata
 
T

Tom Hansen

Gelöschter User
Hallo La Traviata,

La Traviata schrieb:
Dein Beispiel finde ich alles andere als einen Ausnahmefall.
Warum sprechen sich dann viele vehement gegen so ein Vorgehen aus?
 

Admin Wolfgang

Administrator
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9 Aug. 2010
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57.178
Frauen beeindruckt es immer, wenn sich ein vorerst sehr verschlossener Mann plötzlich öffnet. Plötzlich tut er das, was ich immer wollte. Er zeigt Gefühle, er sagt mir, wo bei ihm die Schwachstellen liegen. Plötzlich erklärt sich alles, weshalb er so kühl war. Das beeindruckt Frauen. Wenn du das authentisch herüber gebracht hast, dann ist das einfach anziehend. Jeder Mensch ist anziehend, der authentisch wirkt.
Na ja LT, da muss ich jetzt schon heftig widersprechen, weil das zu allgemein formuliert ist. Vor allem der letzte Satz in Deinem Zitat ist bedenklich. Da ist authentisches Verhalten völlig überbewertet. Um anziehend zu sein, da gehört doch viel mehr dazu. Authentisches Verhalten kann ja sehr oft sogar eklig und abstoßend wirken.

Solche Briefe kommen nur dann positiv an, wenn die Empfänger noch einen einigermaßen hohen Interesselevel haben. Hat eine Frau nur noch ganz wenig Gefühle, wird sie so einen Brief achselzuckend zur Kenntnis nehmen, und sogar Druck verspüren, positiv drauf reagieren zu müssen - weil sie fühlt, dass der Schreiber damit etwas bezwecken will.


Zuletzt modifiziert von Admin Wolfgang am 04.02.2015 - 11:14:55
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
:S mmh Wolfgang, na klar meinte ich mit authentisch kein ekelhaftes Verhalten, sondern, wenn ein Mann ganz selbstbewusst zu seinen Schwächen steht. Ich denke, ich hatte es auch vorher etwas beschrieben, was ich meinte.

Ich sehe es wohl so, weil ich in so einer Situation als Frau schon war, sozusagen, der Gegenpart von Tom83. Ich hätte mir so eine Offenbarung gewünscht. Die kam dann auch und ich war beeindruckt. :-) Allerdings ist aus dem Mann dann kein warmer Mann geworden, von daher ist es nach kurzer Zeit wieder in die Brüche gegangen. :-)

Allerdings hatte ich da noch nicht mit der Beziehung abgeschlossen. Wenn ich einmal tatsächlich das Aus ausgesprochen habe, dann habe ich mich lang damit auseinander gesetzt und dann kann ein Brief auch nichts mehr an der Tatsache rütteln. Sicher kommt es ganz auf die Gefühle der Frau an, die sie noch hat oder eben nicht hat.

LG La Traviata
 

Admin Wolfgang

Administrator
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Das mit dem ekelhaften Verhalten war doch überspitzt gemeint von mir, weil Du das mit der A. so allgemein formuliert hast. Das war mir schon klar, dass Du kein ekelhaftes Verhalten gemeint hast

Allerdings hatte ich da noch nicht mit der Beziehung abgeschlossen. Wenn ich einmal tatsächlich das Aus ausgesprochen habe, dann habe ich mich lang damit auseinander gesetzt und dann kann ein Brief auch nichts mehr an der Tatsache rütteln.
Das hättest oben dazu schreiben sollen, dann hätte ich keinen Einwand gebracht. :)

Es gibt halt manchmal noch ein Zwischending, zwischen abgeschlossen haben und nicht abgeschlossen haben. Da kann eine sensible Phase gegeben sein, da kann so ein Brief das Zünglein an der Waage sein. Entweder die Gefühle beim anderen weiter nach unten zu drücken oder über einen Denkanstoß was Positives bewirken.

Sprich: es ist oft nicht möglich zu beurteilen, ob so ein Brief jetzt negativ wirkt oder nicht.
 
E

Einsamer1

Gelöschter User
Sehr interessanter Thread hier, wo Tom83 anspricht was ich auf oft überlege. Meine Ex legte zumindest viel Wert darauf, das sich ein Mann bemüht und eine Frau teilweise hofiert und beschützt. Nun halte ich aber KS und schreibe nur ab und (mit Hilfe des Forums) SMS, wo ihr aber nicht zeigen, wo ich stehe.

Sie hat einen Partner: sagte aber zu mir, der sei nur B-Ware gegenüber mir und mir wird sie nie neutral und ohne Gefühle gegenüber treten können....

Wenn ich nun das von Wolfgang lese, dann denke ich ein "professioneller und intelligenter" Brief könnte da doch die wenigen noch vorhanden Gefühle pushen - wenn nicht ok. Dann sieht es aus wie jetzt..

Frau will doch erobert werden und will einen starken Mann der auch "kämpft" (nicht hinterherhechelt oder bettelt), sondern souverän auftritt. Ich habe Angst durch mein Desinteresse dafür zur sorgen, dass Ex denkt, der will mich eh nicht und liebt mich eh nicht so sehr wie der andere, dann bleib ich lieber bei der B-Ware. Versteht ihr was ich meine?

Mich würden hierzu gerne mal Erfahrungsberichte interessieren von Leuten, die mit einem Brief wieder punkten konnten. Ich denke halt, das Frauen gerne einen gut geschriebenen Brief lesen und dann durchaus wieder gedanklich in einer gewünschte Richtung denken könnten.
 

John Doe

Aktives Mitglied
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Ich hatte gestern auch das Bedürfnis, ihr einen Brief zu schicken mit allen meinen reflektierten Gefühlen und schönen Erinnerungen, aber auch mit meinem ausgedrückten Verständnis für ihre Entscheidung und mit Andeutungen zu den vielen Plänen, die ich jetzt hab.

Hatte schon Umschlag frankiert und alles. Aber dann hab ich mir Wolfgang's Ebook noch mal durchgelesen die Nacht über und mir ist klar geworden: Ich muss ihr dieses Gefühl wegnehmen, dass sie einfach nur mit den Fingern schnippsen muss und ich dann wieder da bin, sobald sie wieder Lust auf eine Beziehung bekommt.

Habe es also im Endeffekt DOCH NICHT abgeschickt und bin froh darüber. Es ist einfach eine zu riskante Sache für mich. Vielleicht später, wenn man wieder positiven Kontakt hat oder so?
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
Nein John... schick ihn niemals ab! Gut ist, dass du geschrieben hast, so hat deine Seele Luft bekommen. Hebe den Brief für dich auf und schau ihn dir in 3 Jahren nochmal an. ;-)

Lieber Gruss La Traviata
 

John Doe

Aktives Mitglied
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Das ist halt auch fatal, weil andere Ratgeber dann sagen, wenn du ihr was handschriftliches schickst, dann sieht sie, wie ungemein tiefgründig du doch bist :PP
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
John? Verstehe deine Argumentation gerade nicht!
 
T

Taschenlampe

Gelöschter User
Ich werde das mit dem Brief tun in wenigen Wochen. In dem Brief geht es vorrangig darum, ihn über etwas aufzuklären, was er nicht wusste, was aber unter anderem maßgeblich mit für die Trennung verantwortlich war (intrigantes Verhalten). Er kennt die Wahrheit nicht und mir ist es aber wichtig, dass er nach so vielen Monaten wenigstens die Wahrheit kennt. Ich schicke den Brief aber nur, weil es keine andere Möglichkeit für mich gibt, Kontakt zu ihm aufzubauen, da er mich ignoriert und Vermeidungsverhalten an den Tag legt (er ist krank). Würde es eine andere Möglichkeit für einen Kontaktaufbau geben, würde ich den Brief nicht schicken.
 

John Doe

Aktives Mitglied
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18 Feb. 2015
Beiträge
378
La Traviata schrieb:
John? Verstehe deine Argumentation gerade nicht!

Ich meine damit, dass ich froh bin, eure Meinung noch mal darüber bekommen zu haben, bevor ich beinahe einer anderen Internetseite gefolgt wäre, die den Brief empfiehlt. Und wenn man leidenschaftlich verletzt ist, dann tut man eben schnell die falschen Dinge. Mit anderen Ratgebern meinte ich nicht die Mods hier oder so.
 
M

Mod Captn Welli

Gelöschter User
Was ich an der immer wieder gestellten Frage nicht verstehe, worin der Unterschied eines Briefes zu einem gefühlt 140. klärenden Gespräches bestehen sollte, also nur inhaltlich. Wie oft werden Liebesbeweise in den Gesprächen gemacht, Bekenntnisse, Betteleien. Nur davon raten wir immer ab. Warum also sollte es bei einem Brief anders sein, wo im Grunde nichts anderes steht, als schon gesagt wurde? Nur reflektierter, ausführlicher mit mehr Details.

Wolfgang sagte es bereits. Wenn ausreichend Interesse der EX besteht, kann es natürlich zum Vorteil sein. Ansonsten empfindet sie es als Druck und erzeugt das Gegenteil. Langeweile, Desinteresse und man wird sogar lästig, weil man immer noch nicht kapiert hat, akzeptiert. Und darin liegt auch Euer Problem.

Ihr wisst nicht, wie EX zu Euch steht, daher ist das Risiko deutlich zu groß. Doch ihr wollt es genau dadurch rausfinden und zudem Gefühle heben und natürlich eine Reaktion erzwingen. Resultat in den meisten Fällen – Frustration, weil nix kommt oder eine Antwort nach dem Motto: Danke für den tollen Brief. Wir können ja irgendwann mal reden.

Und dann? Nix gewonnen. Nicht selten ist es so, dass Briefe nur überflogen werden, manchmal nicht mal gelesen, aus einem einfachen Grund. Der EX ist doch erst Mal froh, seine Entscheidung getroffen zu haben und auch Ruhe zu bekommen. Ihr stört ihn nur dabei,

Allein meine Erfahrung sagt schon nein dazu, weil es selten was bringt. Und, strategisch völlig falsch. Ein Brief ist aktionistisch und bringt Euch eher in eine passive, subbige Position, auch wenn Ihr glaubt, damit aktiv zu sein. Doch wir empfehlen Euch Distanz, Ruhe, Coolness, dass EX aktiv wird, neugierig und all das.


Zum Abschließen, loslassen, alles von der Seele schreiben, ist das was anderes.

Nur, zeigt mir einen, der die Kraft hat, es dann auch zu tun, der dann nicht hofft, damit noch das Ruder rumzureißen, als letzte Chance, der damit keine Hoffnung verbindet.


Zuletzt modifiziert von Mod Captn Welli am 23.02.2015 - 11:21:54
 
T

Taschenlampe

Gelöschter User
Mod Captn Welli schrieb:
Was ich an der immer wieder gestellten Frage nicht verstehe, worin der Unterschied eines Briefes zu einem gefühlt 140. klärenden Gespräches bestehen sollte, also nur inhaltlich. Wie oft werden Liebesbeweise in den Gesprächen gemacht, Bekenntnisse, Betteleien.

Davon wird bei mir nichts drinstehen.

Nur davon raten wir immer ab. Warum also sollte es bei einem Brief anders sein, wo im Grunde nichts anderes steht, als schon gesagt wurde? Nur reflektierter, ausführlicher mit mehr Details.

In meinem Fall wurde das, was in dem Brief steht, noch nicht gesagt.

Wolfgang sagte es bereits. Wenn ausreichend Interesse der EX besteht, kann es natürlich zum Vorteil sein. Ansonsten empfindet sie es als Druck und erzeugt das Gegenteil. Langeweile, Desinteresse und man wird sogar lästig, weil man immer noch nicht kapiert hat, akzeptiert. Und darin liegt auch Euer Problem.

Was in dem Brief steht, hat nichts mit Nichtakzeptanz zu tun, sondern damit, dass es etwas verdammt wichtiges gibt, das er nach wie vor nicht weiß, mir es aber wichtig ist, dass er es weiß.

Ihr wisst nicht, wie EX zu Euch steht, daher ist das Risiko deutlich zu groß. Doch ihr wollt es genau dadurch rausfinden und zudem Gefühle heben und natürlich eine Reaktion erzwingen. Resultat in den meisten Fällen – Frustration, weil nix kommt oder eine Antwort nach dem Motto: Danke für den tollen Brief. Wir können ja irgendwann mal reden.

Ja, das kann passieren. In meinem Fall wird wahrscheinlich gar keine Antwort kommen.

Und dann? Nix gewonnen. Nicht selten ist es so, dass Briefe nur überflogen werden, manchmal nicht mal gelesen, aus einem einfachen Grund. Der EX ist doch erst Mal froh, seine Entscheidung getroffen zu haben und auch Ruhe zu bekommen. Ihr stört ihn nur dabei,

Ich denke, dass man in meinem Fall (4 Monate, bzw. 6 Monate Ruhe) nicht mehr davon sprechen kann.

Allein meine Erfahrung sagt schon nein dazu, weil es selten was bringt. Und, strategisch völlig falsch. Ein Brief ist aktionistisch und bringt Euch eher in eine passive, subbige Position, auch wenn Ihr glaubt, damit aktiv zu sein. Doch wir empfehlen Euch Distanz, Ruhe, Coolness, dass EX aktiv wird, neugierig und all das.

Das sehe ich auch so, dass der Ex sich melden sollte. Wird er bei mir nach dieser langen Zeit aus diversen Gründen nicht mehr. Hätte ich die Möglichkeit, auf irgendeine andere Weise Kontakt zu bekommen, würde ich das tun. Die Möglichkeit habe ich aber nicht.


Zum Abschließen, loslassen, alles von der Seele schreiben, ist das was anderes.

Nur, zeigt mir einen, der die Kraft hat, es dann auch zu tun, der dann nicht hofft, damit noch das Ruder rumzureißen, als letzte Chance, der damit keine Hoffnung verbindet.

Ich glaube, jeder, der sagt, dass er keine Hoffnung da reinsetzt, belügt sich selbst. Bei mir kann ich sagen, dass ich natürlich hoffe, aber mit nichts rechne. Er muss es einfach wissen, was passiert ist. Und wenn ich dazu irgendeine andere Möglichkeit als den Brief hätte, würde ich diese nutzen. Habe ich aber nicht.


Zuletzt modifiziert von Mod Captn Welli am 23.02.2015 - 11:21:54
 
T

Tom Hansen

Gelöschter User
Mod Captn Welli schrieb:
Was ich an der immer wieder gestellten Frage nicht verstehe, worin der Unterschied eines Briefes zu einem klärenden Gespräches bestehen sollte, also nur inhaltlich. Wie oft werden Liebesbeweise in den Gesprächen gemacht, Bekenntnisse, Betteleien. Nur davon raten wir immer ab. Warum also sollte es bei einem Brief anders sein, wo im Grunde nichts anderes steht, als schon gesagt wurde? Nur reflektierter, ausführlicher mit mehr Details.
Ich kann mich nur wiederholen und das Ganze auf meine Geschichte beziehen, da jeder diese Vorgehensweise ganz speziell auf seinen Fall zuschneiden muss.

Ich schrieb oben, dass es inhaltlich eben nicht um Bekenntnisse, Betteleien usw gehen darf. In meinem Fall war es eine komplette psychologische Analyse der Beziehung. Nach meinen Erkenntnissen konnte ich meine Beziehungen und die Beziehungen von anderen Paaren perfekt analysieren. Dieses Wissen habe ich an ihr weitergegeben. Quasi als Gönner, der mit ihr abgeschlossen hat, ihr aber noch dieses Wissen für die Zukunft mitgeben möchte. So muss das laufen. Wichtig ist dabei, dass man authentisch wirkt und nicht Gefahr läuft, dass der Ex denkt, dass man ihn durch diesen Brief (oder wie ich es lieber nenne: "Text" ) zurück möchte.

Mod Captn Welli schrieb:
Wolfgang sagte es bereits. Wenn ausreichend Interesse der EX besteht, kann es natürlich zum Vorteil sein.
Mein Reden. Das wird der Knackpunkt sein.

Mod Captn Welli schrieb:
Ansonsten empfindet sie es als Druck und erzeugt das Gegenteil. Langeweile, Desinteresse und man wird sogar lästig, weil man immer noch nicht kapiert hat, akzeptiert. Und darin liegt auch Euer Problem.
Druck habe ich mit meinem "Text" sicher nicht aufgebaut (s.o.). Sie war sehr erfreut über die Erklärungen, weil es ihr auch ehrlich weitergeholfen hat.

Mod Captn Welli schrieb:
Allein meine Erfahrung sagt schon nein dazu, weil es selten was bringt. Und, strategisch völlig falsch. Ein Brief ist aktionistisch und bringt Euch eher in eine passive, subbige Position, auch wenn Ihr glaubt, damit aktiv zu sein. Doch wir empfehlen Euch Distanz, Ruhe, Coolness, dass EX aktiv wird, neugierig und all das.
Sorry, dass ich immer nur von mir spreche, aber so kann ich es am besten erklären :)

Als ich meinen "Text" übergeben habe, konnte ich in dem Gespräch vor der Übergabe erkennen, dass sie auf dem Weg war abzuschließen. Einfach aus dem Grund "weil sie glaubte, dass es einfach nicht passt". Und wenn das jemand davon überzeugt ist, dann kann das als Barriere schlicht im Weg stehen. Der "Text" hat ihr erklärt, wie die Dinge stehen, ohne dabei zu suggerieren sie zurück zu wollen. Ich habe sogar noch gleichzeitig ihre restlichen Sachen übergeben, um zu signalisieren, dass es das nun war.

Nach dem "Text" sah das Ganze schon wieder anders aus. Es fielen Sätze wie "Schade, dass deine Neue in Zukunft von deinen tollen Erkenntnissen profitiert und nicht ich". Ich habe meine Ex noch nicht zurück, da es noch genügend andere Probleme zu bewältigen gibt, aber ohne diesen "Text" wäre ich jetzt aus dem Rennen." Da bin ich mir sicher.

Ich finde es gut und richtig, dass hier das nicht als Standardstrategie empfohlen wird. In den meisten Fällen gebe ich euch recht. Ich habe diesen Strang nur eröffnet, um zu diskutieren, ab wann oder in welchen Fällen so etwas sinnvoll erscheinen könnte.

Ich bin mit meinen Tipps einen Brief zu schreiben sehr vorsichtig und möchte echt niemanden verleiten einen großen Fehler zu machen.
 
T

Taschenlampe

Gelöschter User
Tom, sehr schön erklärt. Ich sehe das wie du. Und, ich bin ehrlich, ich bereue es mittlerweile, dass ich es nicht gleich am Anfang so gemacht habe, wie du.
 

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