Hallo Wolfgang!
Ich habe mir überlegt, ob ich das hier so öffentlich überhaupt schreiben soll. Aber was soll´s.
Mir geht es gut.
Ich war beleidigt, gekränkt und ich muss zugeben, ich wollte es nicht hören, dass es sich hier um eine Abhängigkeit handelt – obwohl ich es wusste. Aber ich möchte was erzählen, was mich echt befreit hat. Vielleicht hilft das ja auch jemand anderen.
Du weißt ja, dass ich an mir selber arbeite aufgrund unserer Gespräche. Ich hätte nie gedacht, dass das sooo lange dauert, bis ich zum Grundkern vorstoße. Ich habe letztens in einem geeigneten Setting meine mörderische Wut ausgelassen von der ich gar nicht wusste, dass ich diese in mir trage. Und hier habe ich unter anderem auch das Exemplar
erwürgt (er war nicht der einzige, der zur Leiche wurde
), sozusagen getötet, gefolgt von Tränen. Das war so befreiend und anscheinend notwendig. Ich kann es dir gar nicht sagen, wie geil es sich am nächsten Tag angefühlt hat. Mir geht es seit dem gut. Ich fühle keine Traurigkeit mehr, weil es vorbei ist. Ich weiß nun, dass es um ihn eigentlich gar nicht geht, sondern um MICH selbst! Ohne ihn wäre ich da niemals hingekommen! Das hat nun echt was in mir bewegt. Ich bin echt total froh darüber.
Ich weiß nicht, ob ich über dem Berg bin. Aber im Moment fühlt es sich einfach so an und es ist was ganz Neues, dass ich fühle. Ich habe nicht mehr das Bedürfnis mich zu melden, ich will ihn nicht mehr zurück und ich akzeptiere, dass ich da etwas ganz anderem nachgerannt bin, weil er mir eigentlich nur was in mir selbst aufgezeigt hat.
Ich wollte dir das schreiben, weil ich dich sehr gerne mag, Wolfgang und ich oft sehr stur war und oft nach meinem eigenen Kopf gehandelt habe, oft entgegen deiner Ratschläge. Das muss schon ein wenig zum Verzweifeln gewesen sein für dich
Du hast total recht, wenn du sagst, dass man von außen auf niemanden einreden kann, wenn seine Gefühle was anderes sagen oder einem vielleicht auch nicht klar ist, was in einem selbst liegt. Zumindest konnte ich das bei mir beobachten. Und das konnte es ja auch nicht, weil meine eigene Problematik ja noch immer vorhanden war, vielleicht zum Teil auch noch ist und weiterer Auseinandersetzung bedarf. Ich gebe jedenfalls nicht auf, an mir selbst zu arbeiten.
Ich werde mich jedenfalls hier im Forum wieder einbringen bei den anderen, wenn das noch o.k. ist. Vielleicht jetzt mal nicht in dieser Häufigkeit.
Jedenfalls möchte ich mein Leben nun genießen. Sollte das Exemplar sich aber wieder melden, weil er ja seine Abhängigkeit nicht bearbeitet, dann werde ich da reinschreiben. Ich weiß nicht, was das dann mit mir machen wird. Vielleicht bin ich ja dann auch so weit, dass ich mit dem ganz normal reden und ich ihm sagen kann, dass ich mit ihm völlig abgeschlossen habe und es mir leid tut, dass er seine eigenen Problematiken nicht erkennen kann bzw. will! Aber im Moment will ich mit ihm einfach auch nicht mehr reden, weil es für mich auch gar nichts mehr zu reden gibt, außer dass ich sagen würde, würde er an mich herantreten: Danke, dass du mir einiges aufgezeigt hast! Aber dafür wäre es wohl viel zu früh und mir reicht es völlig aus, wenn ich das selbst weiß. Eine Beziehung möchte ich nicht mehr mit ihm.
Jedenfalls schließe ich nicht aus, dass ich für mich selbst nun im Guten abschließen kann nach diesem befreiendem Erlebnis.
Danke dir, Wolfgang und ein paar anderen für alles!
lg slumsi
Zuletzt modifiziert von slums am 13.04.2012 - 11:53:15
Ich frage mich nur, wie lange das noch dauert, bis ich sage: so, jetzt ist es mir wirklich scheißegal. 
