G
gowest
Gelöschter User
Da du mich explizit zu einer sachlichen Kritik deiner Weltsicht aufgefordert, möchte ich das dann auch wahrnehmen.
Ich kann nicht 30 Seiten sofort bringen, aber einen Anfang!
Die größte Schwachstelle in deinem Skript ist die Reduzierung der Mann/Frau Problematk auf die genetische Programmierung des Menschn ausschließlich durch Sexualhormone. Dieser Programmierung ordnest du alles unter. Das ist aber nicht so. Der Mensch - und zwar Mann und Frau zu gleichen Teilen - waren immer Sozialwesen. Beide entwickelten und erlernten zur Selbst- und zur Arterhaltung bestimmte neuronale Verschaltungen. Angst und Lust als polarisiernde und motivationale Kräfte sind ebenso anzunehmen wie die bedürfnisorientierte Verhaltenweisen nach Spannung und Entspannung.
Kurz: Unser Verhalten ist von vielen Umwelteinflüssen abhängig und zwar davon, wie wir sie bewerten. In diesem Sinn wird Schmerz gemieden und Angenehmes gesucht.
Die zweite Schwachstelle ist, das du von einer Paarbeziehung ausgehst. Gerade aber die Urmenschen haben im Verband gelebt. Kinder wurden von der Gruppe erzogen, nie von einer Frau alleine, weshalb sich ihre Angst vor Verlassen des Partners in Grenzen hielt. Hielt sie sich aber in Grenzen, wurde weibliche Lust nicht dazu gemacht, um ihn bei der Stange zu halten, sondern um überhaupt eine Schwangerschaft möglich werden zu lassen.
Auch brauchten Weibchen nicht den Beschützer oder großen Jäger. Sie ernährten genauso wie die Männer. Es war alles arbeitsteilig.
Du behauptest, dass dieses von dir dargelegte Programm der sexuellen besonderen Disposition heute noch im Mann wirkt, weshalb er gar nicht dafür kann, dass er so oder so reagiert.
Konzidiert ist, dass wir unser tierisches Erbe durchaus noch in uns tragen, dass allerdings weitaus komplexer ist als die Reduzierung auf XX und XY.
Ich habe mal ein paar kleinere Auszüge kopiert, für die, die Interesse haben.
ABER: Wäre das biologische Konzept so monokausal (nur durch Sexualhormone definiert) müsste deine "Behandlung" immer Erfolg haben.
Dem ist aber nicht so und dem kann auch nicht so sein, da ganz viele andere Faktoren eben eine Rolle spielen.
Bis hier von mir!
Wenn ein Mann im 21 Jahrhundert eine übergroße Portion Sicherheit – spricht Macht – in seiner Beziehung erlangt hat und seine sexuellen Bedürfnisse erfüllt bekommt, kann er eigentlich nicht das „Geringste dafür“, wenn seine Motivationslage, sich für die Beziehung zu engagieren, bei Null liegt. Die Beziehungssituation an sich, d.h. das überaus positive und entgegenkommende Verhalten seiner Frau „lassen einfach“ keine engagierten Verhaltenweisen bei ihm erwarten, da er ganz unbewusst in sein „urtümliches Machoverhalten zurückfällt“, das aus einer Zeit stammt, als von Männern noch keine familiären Verpflichtungen erwartet wurden.
Er verhält sich dann wie der Primatenpascha einer vormenschlichen Affenhorde – Weibchen sind nur für das Eine da und ansonsten völlig uninteressant, weil das Hauptaugenmerk auf der Sicherung von Macht und Status gerichtet ist.
Zitat aus Mann-Frau-Konflikt
Was den Menschen ausmacht, ist das Stirnhirn, der frontale Cortex. "Hier befindet sich die Ich-Funktion, hier entspringen unsere Motivationen, Haltungen und die Impulskontrolle", erklärte Hüther. Er verglich diese Hirnregion mit einem ständig wachsenden "Baum", dessen Wachstum von den Erfahrungen gesteuert wird, die jeder Einzelne in seinen mitmenschlichen Beziehungen sammelt. Unser Gehirn, so Hüther, sei ursprünglich ein "Sozialorgan". Seine Aufgabe sei die Erhaltung der körperlichen Prozesse, und die gelingt immer besser, "wenn das zentrale Organ über Voraussicht verfügt". Das habe den Menschen denkfähig werden lassen.
Den entscheidenden Trick, mit dem die Evolution letztlich den Durchbruch zum "Homo sapiens" schaffte, sieht Hüther deshalb in der Partnerwahl: "Die Frauen bevorzugten Männer, die eine hohe Bindungsfähigkeit zum Nachwuchs entwickelt hatten." Und die ihren Kindern damit jene "offenen Programme" weiter vererbten, die unsere psychosoziale Kompetenz ausmachen.
Haltlose Spekulationen über die SteinzeitZur Begründung der Unterschiede bemühen zum Beispiel Allan und Barbara Pease in ihren Büchern Szenarien aus der Steinzeit: schweigsame, tollkühne Jägersmänner stehen unablässig quasselnden, auf Beziehungen fixierten Frauen gegenüber. Die Männer waren nach dieser sehr speziellen Version der Menschheitsgeschichte seit Millionen von Jahren die Ernährer der Familie, die auf der Jagd ihr Leben riskiert haben, um Fleisch nach Hause zu bringen. Frauen waren von Männern abhängig, was die Ernährung angeht, denn für die Jagd waren sie ja nicht geeignet.
Sie haben sich vor allem mit filigranen Handarbeiten und den Kindern beschäftigt und sich kaum je aus der Höhlegewagt – höchstens, um in der unmittelbaren Nähe einige Beeren zu pflücken.
Doch diese Behauptungen sind wissenschaftlich haltlos – was Archäologen, Anthropologen und Völkerkundler heute wirklich über die Lebensweisen der frühen Menschen
sagen, sieht ganz anders aus: Der Mann als Jäger und Ernährer ist nichts als „ein Konstrukt der Forschungsgeschichte“, sagt zum Beispiel Gerd-Christian Weniger,
Direktor des Neanderthal-Museums in Mettmann bei Düsseldorf.
Seit den 1970er Jahren müssen jedenfalls Anthropologen und Ur- und Früh-
geschichtler die altväterlichen Fantasien revidieren. Ihre vorsichtigen
Rekonstruktionen möglicher Lebensweisen der frühen Menschen beziehen sie aus
Beobachtungen von Völkerkundlern, die sich mit noch existierenden Jäger- und
Sammlergesellschaften beschäftigt haben. Bei diesen Völkern gibt es zwar eine
Arbeitsteilung, also Aufgaben, die nur von Männern oder nur von Frauen verrichtet
werden. Doch die sind so vielfältig, dass von einer Trennung in jagende, umher-
schweifende Männer und an den Lagerplatz gebundene, in nächster Nähe sammelnde Frauen nicht die Rede sein kann.
Und so gehen verschiedene Autoren davon aus, dass es auch unter den frühen Menschen eine Gleichberechtigung und eine Gleichwertigkeit der Geschlechter
gab. Männer und Frauen mussten gemeinsam für die Ernährung sorgen, sie mussten ihr Wissen teilen und es in der Gruppe durch Erzählen am Feuer an die Jüngeren weitergeben. Daher sind nach Überzeugung von Anthropologen
Sprache und Kooperation in der Gruppe das wahre Erbe der Evolution für beide Geschlechter. Bleibt nur die Frage, warum gerade die modernen Menschen so sehr das Gefühl haben, dass Männer und Frauen es kaum miteinander aushalten. Wäre es schon immer so gewesen, der Homo Sapiens hätte wohl kaum den ganzen Globus besiedeln können.
Quelle: http://www.wdr.de/tv/quarks/global/pdf/Q_Mann_und_Frau.pdf
Unterschied von männlich und weiblich
Es gibt einen einzigen Unterschied, mit dem man in der Natur männlich und weiblich sicher auseinander halten kann und der bei allen Pflanzen und Tieren gegeben ist: die Größe der Geschlechtszellen. Diese sind bei allen Weibchen sehr viel größer als bei den Männchen.
Von den winzigen männlichen Spermien gibt es bei allen Arten millionenfach mehr auf der
Welt, als von den weiblichen Eizellen.
Aufgrund dessen haben Männchen und Weibchen unterschiedliche Fortpflanzungs-
strategien entwickelt, die für die Unterschiede verantwortlich sind, die es zwischen den Geschlechtern gibt. Da Männchen Sperma im großen Überschuss produzieren, könnten sie theoretisch sehr viele Weibchen besamen – viel mehr, als eigentlich zur Verfügung stehen.
Diese Tatsache führt bei vielen Tierarten zu einer starken Konkurrenz der Männchen untereinander, die um die Gunst der Weibchen wetteifern.
Die Männchen stehen deshalb – bildlich gesprochen – raufend und drängelnd vor den Weibchen Schlange, die sehr wählerisch sind und sich zehnmal überlegen, mit wem sie ihr kostbares Ei teilen. Im Vergleich zu den Männchen haben alle Weibchen im Tierreich, einschließlich der menschlichen, ein sehr viel geringeres Fortpflanzungspotential. [/b]
Zitat Mann-Frau-Konflikt
Was den Menschen ausmacht, ist das Stirnhirn, der frontale Cortex. "Hier befindet sich die Ich-Funktion, hier entspringen unsere Motivationen, Haltungen und die Impulskontrolle", erklärte Hüther. Er verglich diese Hirnregion mit einem ständig wachsenden "Baum", dessen Wachstum von den Erfahrungen gesteuert wird, die jeder Einzelne in seinen mitmenschlichen Beziehungen sammelt. Unser Gehirn, so Hüther, sei ursprünglich ein "Sozialorgan". Seine Aufgabe sei die Erhaltung der körperlichen Prozesse, und die gelingt immer besser, "wenn das zentrale Organ über Voraussicht verfügt". Das habe den Menschen denkfähig werden lassen.
Den entscheidenden Trick, mit dem die Evolution letztlich den Durchbruch zum "Homo sapiens" schaffte, sieht Hüther deshalb in der Partnerwahl: "Die Frauen bevorzugten Männer, die eine hohe Bindungsfähigkeit zum Nachwuchs entwickelt hatten." Und die ihren Kindern damit jene "offenen Programme" weiter vererbten, die unsere psychosoziale Kompetenz ausmachen.
Quelle:Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn. Vandenhoeck & Ruprecht.
Tegethoff, M., Greene, N., Olsen, J., Meyer, A. & Meinlschmidt, G. (2009).
Und besonders schön fand ich den Satz, das unser Gehirn ein Sozialorgan ist
Zuletzt modifiziert von gowest am 19.02.2011 - 21:54:20
Ich kann nicht 30 Seiten sofort bringen, aber einen Anfang!
Die größte Schwachstelle in deinem Skript ist die Reduzierung der Mann/Frau Problematk auf die genetische Programmierung des Menschn ausschließlich durch Sexualhormone. Dieser Programmierung ordnest du alles unter. Das ist aber nicht so. Der Mensch - und zwar Mann und Frau zu gleichen Teilen - waren immer Sozialwesen. Beide entwickelten und erlernten zur Selbst- und zur Arterhaltung bestimmte neuronale Verschaltungen. Angst und Lust als polarisiernde und motivationale Kräfte sind ebenso anzunehmen wie die bedürfnisorientierte Verhaltenweisen nach Spannung und Entspannung.
Kurz: Unser Verhalten ist von vielen Umwelteinflüssen abhängig und zwar davon, wie wir sie bewerten. In diesem Sinn wird Schmerz gemieden und Angenehmes gesucht.
Die zweite Schwachstelle ist, das du von einer Paarbeziehung ausgehst. Gerade aber die Urmenschen haben im Verband gelebt. Kinder wurden von der Gruppe erzogen, nie von einer Frau alleine, weshalb sich ihre Angst vor Verlassen des Partners in Grenzen hielt. Hielt sie sich aber in Grenzen, wurde weibliche Lust nicht dazu gemacht, um ihn bei der Stange zu halten, sondern um überhaupt eine Schwangerschaft möglich werden zu lassen.
Auch brauchten Weibchen nicht den Beschützer oder großen Jäger. Sie ernährten genauso wie die Männer. Es war alles arbeitsteilig.
Du behauptest, dass dieses von dir dargelegte Programm der sexuellen besonderen Disposition heute noch im Mann wirkt, weshalb er gar nicht dafür kann, dass er so oder so reagiert.
Konzidiert ist, dass wir unser tierisches Erbe durchaus noch in uns tragen, dass allerdings weitaus komplexer ist als die Reduzierung auf XX und XY.
Ich habe mal ein paar kleinere Auszüge kopiert, für die, die Interesse haben.
ABER: Wäre das biologische Konzept so monokausal (nur durch Sexualhormone definiert) müsste deine "Behandlung" immer Erfolg haben.
Dem ist aber nicht so und dem kann auch nicht so sein, da ganz viele andere Faktoren eben eine Rolle spielen.
Bis hier von mir!
Wenn ein Mann im 21 Jahrhundert eine übergroße Portion Sicherheit – spricht Macht – in seiner Beziehung erlangt hat und seine sexuellen Bedürfnisse erfüllt bekommt, kann er eigentlich nicht das „Geringste dafür“, wenn seine Motivationslage, sich für die Beziehung zu engagieren, bei Null liegt. Die Beziehungssituation an sich, d.h. das überaus positive und entgegenkommende Verhalten seiner Frau „lassen einfach“ keine engagierten Verhaltenweisen bei ihm erwarten, da er ganz unbewusst in sein „urtümliches Machoverhalten zurückfällt“, das aus einer Zeit stammt, als von Männern noch keine familiären Verpflichtungen erwartet wurden.
Er verhält sich dann wie der Primatenpascha einer vormenschlichen Affenhorde – Weibchen sind nur für das Eine da und ansonsten völlig uninteressant, weil das Hauptaugenmerk auf der Sicherung von Macht und Status gerichtet ist.
Zitat aus Mann-Frau-Konflikt
Was den Menschen ausmacht, ist das Stirnhirn, der frontale Cortex. "Hier befindet sich die Ich-Funktion, hier entspringen unsere Motivationen, Haltungen und die Impulskontrolle", erklärte Hüther. Er verglich diese Hirnregion mit einem ständig wachsenden "Baum", dessen Wachstum von den Erfahrungen gesteuert wird, die jeder Einzelne in seinen mitmenschlichen Beziehungen sammelt. Unser Gehirn, so Hüther, sei ursprünglich ein "Sozialorgan". Seine Aufgabe sei die Erhaltung der körperlichen Prozesse, und die gelingt immer besser, "wenn das zentrale Organ über Voraussicht verfügt". Das habe den Menschen denkfähig werden lassen.
Den entscheidenden Trick, mit dem die Evolution letztlich den Durchbruch zum "Homo sapiens" schaffte, sieht Hüther deshalb in der Partnerwahl: "Die Frauen bevorzugten Männer, die eine hohe Bindungsfähigkeit zum Nachwuchs entwickelt hatten." Und die ihren Kindern damit jene "offenen Programme" weiter vererbten, die unsere psychosoziale Kompetenz ausmachen.
Haltlose Spekulationen über die SteinzeitZur Begründung der Unterschiede bemühen zum Beispiel Allan und Barbara Pease in ihren Büchern Szenarien aus der Steinzeit: schweigsame, tollkühne Jägersmänner stehen unablässig quasselnden, auf Beziehungen fixierten Frauen gegenüber. Die Männer waren nach dieser sehr speziellen Version der Menschheitsgeschichte seit Millionen von Jahren die Ernährer der Familie, die auf der Jagd ihr Leben riskiert haben, um Fleisch nach Hause zu bringen. Frauen waren von Männern abhängig, was die Ernährung angeht, denn für die Jagd waren sie ja nicht geeignet.
Sie haben sich vor allem mit filigranen Handarbeiten und den Kindern beschäftigt und sich kaum je aus der Höhlegewagt – höchstens, um in der unmittelbaren Nähe einige Beeren zu pflücken.
Doch diese Behauptungen sind wissenschaftlich haltlos – was Archäologen, Anthropologen und Völkerkundler heute wirklich über die Lebensweisen der frühen Menschen
sagen, sieht ganz anders aus: Der Mann als Jäger und Ernährer ist nichts als „ein Konstrukt der Forschungsgeschichte“, sagt zum Beispiel Gerd-Christian Weniger,
Direktor des Neanderthal-Museums in Mettmann bei Düsseldorf.
Seit den 1970er Jahren müssen jedenfalls Anthropologen und Ur- und Früh-
geschichtler die altväterlichen Fantasien revidieren. Ihre vorsichtigen
Rekonstruktionen möglicher Lebensweisen der frühen Menschen beziehen sie aus
Beobachtungen von Völkerkundlern, die sich mit noch existierenden Jäger- und
Sammlergesellschaften beschäftigt haben. Bei diesen Völkern gibt es zwar eine
Arbeitsteilung, also Aufgaben, die nur von Männern oder nur von Frauen verrichtet
werden. Doch die sind so vielfältig, dass von einer Trennung in jagende, umher-
schweifende Männer und an den Lagerplatz gebundene, in nächster Nähe sammelnde Frauen nicht die Rede sein kann.
Und so gehen verschiedene Autoren davon aus, dass es auch unter den frühen Menschen eine Gleichberechtigung und eine Gleichwertigkeit der Geschlechter
gab. Männer und Frauen mussten gemeinsam für die Ernährung sorgen, sie mussten ihr Wissen teilen und es in der Gruppe durch Erzählen am Feuer an die Jüngeren weitergeben. Daher sind nach Überzeugung von Anthropologen
Sprache und Kooperation in der Gruppe das wahre Erbe der Evolution für beide Geschlechter. Bleibt nur die Frage, warum gerade die modernen Menschen so sehr das Gefühl haben, dass Männer und Frauen es kaum miteinander aushalten. Wäre es schon immer so gewesen, der Homo Sapiens hätte wohl kaum den ganzen Globus besiedeln können.
Quelle: http://www.wdr.de/tv/quarks/global/pdf/Q_Mann_und_Frau.pdf
Unterschied von männlich und weiblich
Es gibt einen einzigen Unterschied, mit dem man in der Natur männlich und weiblich sicher auseinander halten kann und der bei allen Pflanzen und Tieren gegeben ist: die Größe der Geschlechtszellen. Diese sind bei allen Weibchen sehr viel größer als bei den Männchen.
Von den winzigen männlichen Spermien gibt es bei allen Arten millionenfach mehr auf der
Welt, als von den weiblichen Eizellen.
Aufgrund dessen haben Männchen und Weibchen unterschiedliche Fortpflanzungs-
strategien entwickelt, die für die Unterschiede verantwortlich sind, die es zwischen den Geschlechtern gibt. Da Männchen Sperma im großen Überschuss produzieren, könnten sie theoretisch sehr viele Weibchen besamen – viel mehr, als eigentlich zur Verfügung stehen.
Diese Tatsache führt bei vielen Tierarten zu einer starken Konkurrenz der Männchen untereinander, die um die Gunst der Weibchen wetteifern.
Die Männchen stehen deshalb – bildlich gesprochen – raufend und drängelnd vor den Weibchen Schlange, die sehr wählerisch sind und sich zehnmal überlegen, mit wem sie ihr kostbares Ei teilen. Im Vergleich zu den Männchen haben alle Weibchen im Tierreich, einschließlich der menschlichen, ein sehr viel geringeres Fortpflanzungspotential. [/b]
Zitat Mann-Frau-Konflikt
Was den Menschen ausmacht, ist das Stirnhirn, der frontale Cortex. "Hier befindet sich die Ich-Funktion, hier entspringen unsere Motivationen, Haltungen und die Impulskontrolle", erklärte Hüther. Er verglich diese Hirnregion mit einem ständig wachsenden "Baum", dessen Wachstum von den Erfahrungen gesteuert wird, die jeder Einzelne in seinen mitmenschlichen Beziehungen sammelt. Unser Gehirn, so Hüther, sei ursprünglich ein "Sozialorgan". Seine Aufgabe sei die Erhaltung der körperlichen Prozesse, und die gelingt immer besser, "wenn das zentrale Organ über Voraussicht verfügt". Das habe den Menschen denkfähig werden lassen.
Den entscheidenden Trick, mit dem die Evolution letztlich den Durchbruch zum "Homo sapiens" schaffte, sieht Hüther deshalb in der Partnerwahl: "Die Frauen bevorzugten Männer, die eine hohe Bindungsfähigkeit zum Nachwuchs entwickelt hatten." Und die ihren Kindern damit jene "offenen Programme" weiter vererbten, die unsere psychosoziale Kompetenz ausmachen.
Quelle:Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn. Vandenhoeck & Ruprecht.
Tegethoff, M., Greene, N., Olsen, J., Meyer, A. & Meinlschmidt, G. (2009).
Und besonders schön fand ich den Satz, das unser Gehirn ein Sozialorgan ist
Zuletzt modifiziert von gowest am 19.02.2011 - 21:54:20