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Ferne
Gelöschter User
Hallo zusammen,
da man in seiner eigenen Situation manchmal auf die naheliegenden Dinge nicht kommt oder manches vielleicht völlig verklärt aus nur einer Sicht sehen kann, habe ich mich entschlossen, meine Geschichte zu erzählen, um eure Sicht der Dinge zu erfahren.
Kurz der Sachverhalt:
Seit April letztes Jahr unterhielt ich (verh., 2 Kinder) im 3. Anlauf eine Affäre mit einem Mann (verh., 2 nicht eigene Kinder). Diesen Mann kenne ich schon seit 30 Jahren, er ist ein ehemaliger Arbeitskollege. Vor 19 Jahren führte ich mit ihm bereits eine außereheliche Beziehung, die 2 Jahre anhielt. Damals liebten wir uns und er (damals noch Single) bot mir an, mit meinem, zu dieser Zeit nur 1 Kind, zu ihm zu ziehen und meinen Mann zu verlassen. Da ich dieses Angebot nicht wirklich ernst nahm und Probleme damit hatte, ihm zu vertrauen, dachte ich darüber nicht nach. Als ich mit meinem 2. Kind während dieser Affäre schwanger wurde, wurde ihm klar, dass ich meinen Mann nicht für ihn verlassen würde und unsere Beziehung kühlte merklich ab. Nach der Geburt dieses 2. Kindes beendete ich das Verhältnis offiziell, nachdem es schon Monate zuvor zwischen uns keine Treffen mehr gab.
Mein AM wechselte daraufhin die Firma und wir verloren uns für lange 14 Jahre aus den Augen. Es dauerte einige Jahre, bis ich akzeptieren konnte, ihn verloren zu haben. Obwohl wir uns in den 14 Jahren nur sehr selten und per Zufall höchstens mal auf der Straße sahen, gerieten meine Emotionen bei seinem Anblick jedes Mal wieder aufs Neue völlig außer Kontrolle (Herzrasen, Übelkeit, Schweißausbrüche, Zittern). Es dauerte auch einige Jahre, bis ich mich danach wieder zu 100 % auf meinen Mann einlassen konnte (auch Sexuell/Körperlich).
Vor 9 Jahren las ich per Zufall das Aufgebot meines AM mit einer Frau, die ich nicht kenne, aber einige Male mit ihm gesehen habe. Die Antipathie zwischen uns Frauen ist spürbar und beruht auf Gegenseitigkeit. Sie fragte ihn irgendwann, ob er mal was „mit mir hatte“ – was er bejahte. Sie hat es offenbar gespürt. Anders als mein Mann, der bis heute ahnungslos ist (oder so tut, als habe er damals nichts bemerkt).
Vor nunmehr 4 Jahren sah ich AM mit seiner Familie per Zufall in einer Kneipe wieder. Hatte er die bisherigen vergangenen Jahre immer sehr abweisend reagiert oder gewirkt, so war das bei dieser Begegnung anders. Wir suchten, wie früher, Augenkontakt zueinander und lächelten uns an. Noch an diesem Abend, zuhause angekommen, suchte ich ihn im Internet, wurde bei einem sozialen Netzwerk fündig und schrieb ihm. Einige Tage später kontaktierte er mich zurück. So begann unser 2. Affärenanlauf.
Der Sex mit ihm war gigantisch, wir waren uns von Anfang an wieder sehr vertraut und wir hatten beide nicht das Gefühl, als lägen 14 Jahre zwischen dieser Wiederbegegnung. Mir wurde bewusst, dass ich nie aufgehört hatte, ihn lieb zu haben. Ich verwechselte dieses (schöne und gute) Gefühl mit Liebe und als ich ihm das erzählte, machte er mir sehr eindringlich und deutlich klar, dass er mich nicht mehr liebte. Insgesamt trafen wir uns nur 3 Mal (Sextreffen). Ich begann, ihn emotional unter Druck zu setzen und wollte seine Gefühle für mich erzwingen. Als es nicht funktionierte, „beendete“ ich unsere Treffen, in der Hoffnung, mir diese Gefühle so ertrotzen zu können. Als ich bemerkte, dass das nicht funktioniert, wollte ich die Beziehung wieder aufnehmen (wir hielten per Mail die ganze Zeit Kontakt), aber er lehnte weitere Treffen ab. Ich vertraute der Zeit, verhielt mich ihm gegenüber freundschaftlich und hoffte, er würde so wieder den Weg zu mir zurück finden.
Es funktionierte nicht. Was er in mir zu dieser Zeit sah oder als was er mich betrachtete, weiß ich nicht. Wir mailten noch Monate lang miteinander, wenn auch die Stimmung zwischen uns immer gereizter wurde. Ich spürte, dass er sich von mir distanzierte und je größer diese Distanz wurde, umso panischer und unberechenbarer reagierte ich und versuchte mit allen Mitteln, „ihn wieder für mich zu gewinnen“. Ich erreichte aber mit diesen Bemühungen das absolute Gegenteil. Aber auch wenn er es immer wieder androhte, brach er auch seinerseits den Kontakt zu mir nicht ab. Schließlich spitzte sich unsere Lage derart zu, dass wir uns stritten und ich total ausflippte und ihm schrieb, er solle mich in Ruhe lassen, aus meinem Leben verschwinden und am Besten die Straßenseite wechselten, sollten wir uns per Zufall irgendwo begegnen. Daraufhin herrschte zwischen uns – logischer Weise - Schweigen.
Nachdem meine Wut, mein zwanghafter Drang, ihn unbedingt behalten und zu einer Affäre mit mir überreden zu wollen, sich etwas beruhigt hatte, entschuldigte ich mich bei ihm einige Monate später zusammen mit Weihnachtsgrüßen per Mail. Er meldete sich darauf nicht. 7 Monate später schickte ich ihm zu seinem Geburtstag Grüße, für die er sich bedankte. Weitere 4 Monate später erhielt ich dann seinerseits Geburtstagsgrüße, aus denen sich ein kurzer Mailwechsel entwickelte. Ich entschuldigte mich noch einmal und versuchte, ihm mein unakzeptables Verhalten aus dem Jahr zuvor zu erklären. Er nahm diese Entschuldigung an und versicherte mir, dass ich mir deshalb keine Gedanken mehr machen müsse. Nachdem das geklärt war, brach unser Kontakt wieder ab. Es folgten darauf gegenseitige, liebe Weihnachts- und Neujahrsgrüße 2010/2011.
Im April letztes Jahr wagte ich dann, mich einfach bei ihm per Mail nach seinem Befinden zu erkundigen. Ich vermisste ihn und wollte ihn wieder „in meinem Leben“ haben. Er freute sich und ging direkt wieder auf mich ein. Nach einigen Wochen, nachdem wir noch mal unser jeweiliges vergangenes Verhalten erklärt, analysiert und besprochen und uns gegenseitig „vergeben“ hatten, beschlossen wir (bewusst), es noch ein 3. Mal miteinander zu versuchen. Es besser und anders zu machen, als die beiden Male zuvor.
Es gelang uns. Wir unterhielten einen liebe- und verständnisvollen Mailkontakt und trafen uns wieder 3 Mal in einem Hotel, um tollen Sex miteinander zu haben. Unsere sonstige „Beziehung“ fand nur per Mail statt – keine Anrufe, keine sonstigen Treffen, keine Sms, da seine Frau zur extremen Eifersucht und zum Misstrauen neigt.
Wahrscheinlich werden sich viele von euch fragen wie man so eine Beziehung führen kann. Man kann. Wir mailten täglich mehrmals miteinander. Erzählten uns voneinander und ließen uns gegenseitig auf diese Weise am Leben des Anderen teilhaben. Es lief gut und harmonisch. Leider war es uns aus gesundheitlichen und jobtechnischen Gründen nach Aug. 2011 nicht mehr möglich, uns zu treffen. Wir nahmen zwar 2 terminliche Anläufe, die aber aus beruflichen (seinerseits) bzw. privaten (meinerseits) Gründen dann doch nicht stattfinden konnten. Im Oktober schrieb er das erste Mal, dass seine Frau „komische“ Andeutungen und ihr Misstrauen bzgl. seiner Treue gemacht habe. Ich reagierte etwas überrascht, denn unser letztes Treffen lag 2 Monate zurück und war unbemerkt geblieben. Es gab, zumindest in meinen Augen, keinen Hinweis und Anlass, wie sie ausgerechnet zu dieser Zeit darauf kam.
Im Dezember sah ich ihn 2 Mal zufällig auf diversen Weihnachtsmärkten, aber da weder er noch ich allein dort waren, gab es keine Möglichkeit eines Kontaktes oder persönlichen Wortes. Als klar wurde, dass er auch im Dezember keine Zeit für mich haben würde („Heimurlaub mit Frau“) fragte ich frustriert nach, ob er mich nicht mehr wolle. Er schrieb, dass er das mit mir nicht aufgeben möchte, enttäuscht darüber sei, dass ich das so empfinden würde, aber Zeit braucht, um über sich selber nachzudenken, wie es mit uns weiter gehen solle, da er erkannt habe, sich „verändern“ müssen (keine Forderung von mir!).
Aufgrund dieser Bitte begann ich, auf dieser Seite hier mitzulesen. Ich gab ihm die gewünschte Zeit und meldete mich von mir aus nicht mehr bei ihm, sondern reagierte nur freundlich und kurz angebunden auf die Mails, die er mir während seiner „Besinnungsphase“ schrieb. Kurz vor Weihnachten schrieb er dann, dass er intensive Gespräche mit seiner Frau führen würde, die gemerkt hätte, dass mit ihm „irgendwas“ nicht stimmt und er glaubte, dass sie etwas vermutete. Nach Weihnachten schrieb er mir, dass sie ihm am 1. Weihnachtstag auf den Kopf zugesagt habe, dass es „jemand anderen“ in seinem Leben gibt – sie das spüren würde, nicht wissen wolle, wer „die Andere“ ist, dass das nicht das erste Mal sei und sie von ihm eine Entscheidung erwarte, wenn ihm noch etwas an ihrer Ehe läge. Da sich die Situation geändert habe, könnten wir uns nicht mehr treffen. Er würde an seiner Ehe festhalten wollen, auch wenn es keine „wirkliche Ehe“ mehr sei (was immer das bedeutet) und müsse sich verändern. Daran müssten seine Frau und er jetzt arbeiten, wenn „man“ auch nicht wisse, ob das letztlich erfolgreich sein wird..
Ich reagierte auf diese Mail weiter freundlich, wünschte ihm alles Gute und viel Glück und riet ihm zu einer Paartherapie. Vielleicht war es falsch, aber ich hielt ihm den Rückweg zu mir offen, indem ich ihm zusicherte, dass er jederzeit auf mich zählen könne und wisse, wo und wie er mich findet, wenn er mich brauchen sollte. Er war offenbar erleichtert und gerührt, dass ich so reagierte, bedankte sich überschwänglich, wünschte mir mehrfach alles Gute usw. Am 1.1. erhielt ich dann Neujahrsgrüße, die er mit dem Satz, dass er an mich denken würde, beendete. Darauf reagierte ich nicht mehr. Unsere KS besteht also erst seit ein paar Tagen, wenn ich auch seit Mitte Dezember alles, was ICH denke und fühle, ihm gegenüber nicht mehr geäußert habe.
Er fehlt mir – sehr. Im Moment weigere ich mich noch, darüber nachzudenken, dass ich ihn wieder einmal aus meinem Leben verloren habe. Ich habe ihn lieb – seit vielen Jahren. Als Mann reizt er mich körperlich/sexuell, als Mensch hätte ich ihn gerne weiter als Freund. Da es in unserer „Beziehung“ auch um Machtverhältnisse und – spielchen ging und mir das bewusst ist, habe ich beschlossen, diese Machtspiele nicht mehr mitzuspielen, sondern ihn gehen zu lassen, wenn er gehen muss/möchte. Auch wenn sich seine Aussagen und sein Verhalten widersprechen. Er hat eine „Dramaqueen“ zuhause – das ist (im Gegenteil zu unserem 2. misslungenen Versuch vor 3 Jahren) nicht mehr das, was ich für ihn sein möchte.
Was ich mich frage ist, ob – auch wenn vielleicht was Wahres dran ist – seine momentanen Eheprobleme, von denen ich seit 4 Jahren weiß, wirklich der Auslöser dieses erneuten Rückzuges von ihm sind. Ich hatte, entgegen seiner Beteuerungen, seit Nov. schon das Gefühl, dass er mich nicht mehr treffen möchte. Dass er hin und her gerissen und wirklich von der Rolle war, nehme ich ihm ab. Ist seine Ehekrise ein willkommener Grund, das mit mir wieder abzubrechen? Glaubt ihr, es könnte noch einen 4. Versuch geben? Wie seht ihr das?
LG
Ferne
Zuletzt modifiziert von Ferne am 18.01.2012 - 10:38:54
da man in seiner eigenen Situation manchmal auf die naheliegenden Dinge nicht kommt oder manches vielleicht völlig verklärt aus nur einer Sicht sehen kann, habe ich mich entschlossen, meine Geschichte zu erzählen, um eure Sicht der Dinge zu erfahren.
Kurz der Sachverhalt:
Seit April letztes Jahr unterhielt ich (verh., 2 Kinder) im 3. Anlauf eine Affäre mit einem Mann (verh., 2 nicht eigene Kinder). Diesen Mann kenne ich schon seit 30 Jahren, er ist ein ehemaliger Arbeitskollege. Vor 19 Jahren führte ich mit ihm bereits eine außereheliche Beziehung, die 2 Jahre anhielt. Damals liebten wir uns und er (damals noch Single) bot mir an, mit meinem, zu dieser Zeit nur 1 Kind, zu ihm zu ziehen und meinen Mann zu verlassen. Da ich dieses Angebot nicht wirklich ernst nahm und Probleme damit hatte, ihm zu vertrauen, dachte ich darüber nicht nach. Als ich mit meinem 2. Kind während dieser Affäre schwanger wurde, wurde ihm klar, dass ich meinen Mann nicht für ihn verlassen würde und unsere Beziehung kühlte merklich ab. Nach der Geburt dieses 2. Kindes beendete ich das Verhältnis offiziell, nachdem es schon Monate zuvor zwischen uns keine Treffen mehr gab.
Mein AM wechselte daraufhin die Firma und wir verloren uns für lange 14 Jahre aus den Augen. Es dauerte einige Jahre, bis ich akzeptieren konnte, ihn verloren zu haben. Obwohl wir uns in den 14 Jahren nur sehr selten und per Zufall höchstens mal auf der Straße sahen, gerieten meine Emotionen bei seinem Anblick jedes Mal wieder aufs Neue völlig außer Kontrolle (Herzrasen, Übelkeit, Schweißausbrüche, Zittern). Es dauerte auch einige Jahre, bis ich mich danach wieder zu 100 % auf meinen Mann einlassen konnte (auch Sexuell/Körperlich).
Vor 9 Jahren las ich per Zufall das Aufgebot meines AM mit einer Frau, die ich nicht kenne, aber einige Male mit ihm gesehen habe. Die Antipathie zwischen uns Frauen ist spürbar und beruht auf Gegenseitigkeit. Sie fragte ihn irgendwann, ob er mal was „mit mir hatte“ – was er bejahte. Sie hat es offenbar gespürt. Anders als mein Mann, der bis heute ahnungslos ist (oder so tut, als habe er damals nichts bemerkt).
Vor nunmehr 4 Jahren sah ich AM mit seiner Familie per Zufall in einer Kneipe wieder. Hatte er die bisherigen vergangenen Jahre immer sehr abweisend reagiert oder gewirkt, so war das bei dieser Begegnung anders. Wir suchten, wie früher, Augenkontakt zueinander und lächelten uns an. Noch an diesem Abend, zuhause angekommen, suchte ich ihn im Internet, wurde bei einem sozialen Netzwerk fündig und schrieb ihm. Einige Tage später kontaktierte er mich zurück. So begann unser 2. Affärenanlauf.
Der Sex mit ihm war gigantisch, wir waren uns von Anfang an wieder sehr vertraut und wir hatten beide nicht das Gefühl, als lägen 14 Jahre zwischen dieser Wiederbegegnung. Mir wurde bewusst, dass ich nie aufgehört hatte, ihn lieb zu haben. Ich verwechselte dieses (schöne und gute) Gefühl mit Liebe und als ich ihm das erzählte, machte er mir sehr eindringlich und deutlich klar, dass er mich nicht mehr liebte. Insgesamt trafen wir uns nur 3 Mal (Sextreffen). Ich begann, ihn emotional unter Druck zu setzen und wollte seine Gefühle für mich erzwingen. Als es nicht funktionierte, „beendete“ ich unsere Treffen, in der Hoffnung, mir diese Gefühle so ertrotzen zu können. Als ich bemerkte, dass das nicht funktioniert, wollte ich die Beziehung wieder aufnehmen (wir hielten per Mail die ganze Zeit Kontakt), aber er lehnte weitere Treffen ab. Ich vertraute der Zeit, verhielt mich ihm gegenüber freundschaftlich und hoffte, er würde so wieder den Weg zu mir zurück finden.
Es funktionierte nicht. Was er in mir zu dieser Zeit sah oder als was er mich betrachtete, weiß ich nicht. Wir mailten noch Monate lang miteinander, wenn auch die Stimmung zwischen uns immer gereizter wurde. Ich spürte, dass er sich von mir distanzierte und je größer diese Distanz wurde, umso panischer und unberechenbarer reagierte ich und versuchte mit allen Mitteln, „ihn wieder für mich zu gewinnen“. Ich erreichte aber mit diesen Bemühungen das absolute Gegenteil. Aber auch wenn er es immer wieder androhte, brach er auch seinerseits den Kontakt zu mir nicht ab. Schließlich spitzte sich unsere Lage derart zu, dass wir uns stritten und ich total ausflippte und ihm schrieb, er solle mich in Ruhe lassen, aus meinem Leben verschwinden und am Besten die Straßenseite wechselten, sollten wir uns per Zufall irgendwo begegnen. Daraufhin herrschte zwischen uns – logischer Weise - Schweigen.
Nachdem meine Wut, mein zwanghafter Drang, ihn unbedingt behalten und zu einer Affäre mit mir überreden zu wollen, sich etwas beruhigt hatte, entschuldigte ich mich bei ihm einige Monate später zusammen mit Weihnachtsgrüßen per Mail. Er meldete sich darauf nicht. 7 Monate später schickte ich ihm zu seinem Geburtstag Grüße, für die er sich bedankte. Weitere 4 Monate später erhielt ich dann seinerseits Geburtstagsgrüße, aus denen sich ein kurzer Mailwechsel entwickelte. Ich entschuldigte mich noch einmal und versuchte, ihm mein unakzeptables Verhalten aus dem Jahr zuvor zu erklären. Er nahm diese Entschuldigung an und versicherte mir, dass ich mir deshalb keine Gedanken mehr machen müsse. Nachdem das geklärt war, brach unser Kontakt wieder ab. Es folgten darauf gegenseitige, liebe Weihnachts- und Neujahrsgrüße 2010/2011.
Im April letztes Jahr wagte ich dann, mich einfach bei ihm per Mail nach seinem Befinden zu erkundigen. Ich vermisste ihn und wollte ihn wieder „in meinem Leben“ haben. Er freute sich und ging direkt wieder auf mich ein. Nach einigen Wochen, nachdem wir noch mal unser jeweiliges vergangenes Verhalten erklärt, analysiert und besprochen und uns gegenseitig „vergeben“ hatten, beschlossen wir (bewusst), es noch ein 3. Mal miteinander zu versuchen. Es besser und anders zu machen, als die beiden Male zuvor.
Es gelang uns. Wir unterhielten einen liebe- und verständnisvollen Mailkontakt und trafen uns wieder 3 Mal in einem Hotel, um tollen Sex miteinander zu haben. Unsere sonstige „Beziehung“ fand nur per Mail statt – keine Anrufe, keine sonstigen Treffen, keine Sms, da seine Frau zur extremen Eifersucht und zum Misstrauen neigt.
Wahrscheinlich werden sich viele von euch fragen wie man so eine Beziehung führen kann. Man kann. Wir mailten täglich mehrmals miteinander. Erzählten uns voneinander und ließen uns gegenseitig auf diese Weise am Leben des Anderen teilhaben. Es lief gut und harmonisch. Leider war es uns aus gesundheitlichen und jobtechnischen Gründen nach Aug. 2011 nicht mehr möglich, uns zu treffen. Wir nahmen zwar 2 terminliche Anläufe, die aber aus beruflichen (seinerseits) bzw. privaten (meinerseits) Gründen dann doch nicht stattfinden konnten. Im Oktober schrieb er das erste Mal, dass seine Frau „komische“ Andeutungen und ihr Misstrauen bzgl. seiner Treue gemacht habe. Ich reagierte etwas überrascht, denn unser letztes Treffen lag 2 Monate zurück und war unbemerkt geblieben. Es gab, zumindest in meinen Augen, keinen Hinweis und Anlass, wie sie ausgerechnet zu dieser Zeit darauf kam.
Im Dezember sah ich ihn 2 Mal zufällig auf diversen Weihnachtsmärkten, aber da weder er noch ich allein dort waren, gab es keine Möglichkeit eines Kontaktes oder persönlichen Wortes. Als klar wurde, dass er auch im Dezember keine Zeit für mich haben würde („Heimurlaub mit Frau“) fragte ich frustriert nach, ob er mich nicht mehr wolle. Er schrieb, dass er das mit mir nicht aufgeben möchte, enttäuscht darüber sei, dass ich das so empfinden würde, aber Zeit braucht, um über sich selber nachzudenken, wie es mit uns weiter gehen solle, da er erkannt habe, sich „verändern“ müssen (keine Forderung von mir!).
Aufgrund dieser Bitte begann ich, auf dieser Seite hier mitzulesen. Ich gab ihm die gewünschte Zeit und meldete mich von mir aus nicht mehr bei ihm, sondern reagierte nur freundlich und kurz angebunden auf die Mails, die er mir während seiner „Besinnungsphase“ schrieb. Kurz vor Weihnachten schrieb er dann, dass er intensive Gespräche mit seiner Frau führen würde, die gemerkt hätte, dass mit ihm „irgendwas“ nicht stimmt und er glaubte, dass sie etwas vermutete. Nach Weihnachten schrieb er mir, dass sie ihm am 1. Weihnachtstag auf den Kopf zugesagt habe, dass es „jemand anderen“ in seinem Leben gibt – sie das spüren würde, nicht wissen wolle, wer „die Andere“ ist, dass das nicht das erste Mal sei und sie von ihm eine Entscheidung erwarte, wenn ihm noch etwas an ihrer Ehe läge. Da sich die Situation geändert habe, könnten wir uns nicht mehr treffen. Er würde an seiner Ehe festhalten wollen, auch wenn es keine „wirkliche Ehe“ mehr sei (was immer das bedeutet) und müsse sich verändern. Daran müssten seine Frau und er jetzt arbeiten, wenn „man“ auch nicht wisse, ob das letztlich erfolgreich sein wird..
Ich reagierte auf diese Mail weiter freundlich, wünschte ihm alles Gute und viel Glück und riet ihm zu einer Paartherapie. Vielleicht war es falsch, aber ich hielt ihm den Rückweg zu mir offen, indem ich ihm zusicherte, dass er jederzeit auf mich zählen könne und wisse, wo und wie er mich findet, wenn er mich brauchen sollte. Er war offenbar erleichtert und gerührt, dass ich so reagierte, bedankte sich überschwänglich, wünschte mir mehrfach alles Gute usw. Am 1.1. erhielt ich dann Neujahrsgrüße, die er mit dem Satz, dass er an mich denken würde, beendete. Darauf reagierte ich nicht mehr. Unsere KS besteht also erst seit ein paar Tagen, wenn ich auch seit Mitte Dezember alles, was ICH denke und fühle, ihm gegenüber nicht mehr geäußert habe.
Er fehlt mir – sehr. Im Moment weigere ich mich noch, darüber nachzudenken, dass ich ihn wieder einmal aus meinem Leben verloren habe. Ich habe ihn lieb – seit vielen Jahren. Als Mann reizt er mich körperlich/sexuell, als Mensch hätte ich ihn gerne weiter als Freund. Da es in unserer „Beziehung“ auch um Machtverhältnisse und – spielchen ging und mir das bewusst ist, habe ich beschlossen, diese Machtspiele nicht mehr mitzuspielen, sondern ihn gehen zu lassen, wenn er gehen muss/möchte. Auch wenn sich seine Aussagen und sein Verhalten widersprechen. Er hat eine „Dramaqueen“ zuhause – das ist (im Gegenteil zu unserem 2. misslungenen Versuch vor 3 Jahren) nicht mehr das, was ich für ihn sein möchte.
Was ich mich frage ist, ob – auch wenn vielleicht was Wahres dran ist – seine momentanen Eheprobleme, von denen ich seit 4 Jahren weiß, wirklich der Auslöser dieses erneuten Rückzuges von ihm sind. Ich hatte, entgegen seiner Beteuerungen, seit Nov. schon das Gefühl, dass er mich nicht mehr treffen möchte. Dass er hin und her gerissen und wirklich von der Rolle war, nehme ich ihm ab. Ist seine Ehekrise ein willkommener Grund, das mit mir wieder abzubrechen? Glaubt ihr, es könnte noch einen 4. Versuch geben? Wie seht ihr das?
LG
Ferne
Zuletzt modifiziert von Ferne am 18.01.2012 - 10:38:54