Lellnoa
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Hallo ihr Lieben,
ich war bisher immer stille Mitleserin, aber bräuchte von euch wirklich etwas Rat und Trost. Ich weiß, es wird ein langer Text werden...tut mir leid, aber es hilft mir einfach auch, das alles zu erzählen und ich glaube, um die Problematik mit ihm zu verstehen ist etwas Detailwissen wichtig. In den letzten Absatz packe ich eine kleine Zusammenfassung, das andere ist dann für die, die mehr Detailswissen haben wollen ;D
Ich habe schon vor 1 Jahr über Tinder (ja...da kann man jetzt drüber diskutieren, aber es gibt da wirklich auch vernünftige Menschen XD) kennengelernt, der in einer ganz anderen Stadt gewohnt hat. Ich bin 25 und er ist 22 und studiert noch. Wir haben recht schnell Handynummern getauscht und dann einfach ganz nett und auf freundschaftlicher Basis so alle paar Tage oder Wochen geschrieben.
Soweit so gut, der Zufall hat es ergeben, dass ich nach meinem Studium einen Job in seiner Stadt bekommen habe und wir haben uns dann auch gleich verabredet, als ich dort war für die Wohnungsbesichtigung (an dem Abend war noch eine Freundin von mir dabei). Im Januar bin ich dann hingezogen und habe ihn auch da gleich besucht. Es ging ihm zu dem Zeitpunkt nicht gut, weil er einen Nebennierentumor diagnostiziert bekommen hat (eine Woche später hieß es dann aber, er wäre wohl gutartig). Jedenfalls war ich bis 5 Uhr morgens bei ihm und wir haben einfach NUR geredet und ich habe da aber schon gemerkt, dass sich bei mir mehr entwickelt, weil ich so unglaublich mit ihm auf einer Wellenlänge war und er dazu einfach auch genau mein Typ ist.
Ende Januar sind wir dann gemeinsam in einen Club gegangen und wie es kommen musste, haben wir uns an dem Abend geküsst. Und ab da ging das Drama los. Er hat an dem Abend bei mir übernachtet, aber wir haben vorher gesagt, dass nichts laufen wird, weil ich ihn einfach als Mensch sehr mag und das nicht alles überstürzen und kaputt machen will mit so ner Nummer. Und er hatte an dem Abend dann schon Sorgen geäußert, dass er "so einer Frau wie mir" als Student nicht genug bieten könnte. Es war jedenfalls sehr schön, wir konnten uns kaum voneinander trennen und wir haben uns in der Woche auch noch ein paar andere Tage getroffen und ich hatte das Gefühl, dass er auch richtig euphorisch war wegen uns. Immer jedoch noch ohne Sex, was uns zugegeben nicht immer so leicht gefallen ist, auch wenn die ganze Nacht Reden uns wieder gut beschäftigt hat.
Er war dann erst noch längere Zeit in seiner Heimat und irgendwie habe ich in dem Moment gemerkt, dass er etwas auf Distanz geht, aber ich habe versucht keinen Druck zu machen, weil ja gar nicht klar war, was das mit uns ist. Er hatte halt jetzt auch Klausurenphase an einer sehr krassen Uni und ich hab schon gesagt bekommen, dass er nicht soviel Zeit haben wird im Moment. Er hat trotzdem regelmäßig geschrieben, aber von sich aus irgendwie kein Treffen vorgeschlagen. Ich habe dann nachgefragt und er hat sich auch gleich für den nächsten Tag mit mir verabredet.
Bei dem Treffen kam dann überraschend ein sehr aufschlussreiches Gespräch zustande. Er hat gesagt, dass ich ihm sehr wichtig bin und dass er es selber total krass findet, wie gut wir uns verstehen und dass er mich nicht verlieren möchte. Und dass er aber auch nicht weiß, ob das was mit uns wird aus verschiedenen Gründen. Einerseits mache ich momentan ein Traineeprogramm mache und wechsel die nächsten 1,5 Jahre alle 3-4 Monate den Standort wechsel und er hat Sorgen geäußert, dass wir evtl. unterschiedliche Erwartungen an eine Beziehung hätten. Er wäre nämlich der Typ, der sich in einer Beziehung auch einfach mal 3 Wochen nicht meldet und ich möchte ja schon eher jeden Tag wenigstens kurz Kontakt. Außerdem hätte ich ihn halt auch verunsichert, weil ich mir nicht sicher war wegen der "Freundschaft".
Uns hat halt ausgezeichnet, dass wir immer 100% ehrlich waren. Er hat mit seinen Macken nicht hinterm Berg gehalten und ich auch nicht. Er hat auch gesagt, dass er schlecht über seine Gefühle sprechen kann und er könnte jemandem nicht so sagen, dass er ihn vermisst. Wir hatten dann trotzdem an dem Wochenende miteinander Sex, weil es einfach nicht mehr auszuhalten war. Wir haben dann eine Verabredung getroffen: Wir wollen wirklich schauen, ob das mit uns was wird und wir treffen uns in dieser Zeit auch mit niemand anderem!
Ich habe an dem Tag leider auch zum ersten mal erahnt, dass er möglicherweise ein Bindungsproblem hat. Er hat mir erzählt, dass er schon 7 Exfreundinnen hatte, die längste Beziehung grade mal 1 Jahr, und dass immer er Schluss gemacht hat, weil ihm an einem bestimmten Punkt etwas gefehlt hat und dass all seine Freunde auch schon zu ihm gesagt hätten, dass er immer "die Flinte zu schnell ins Korn wirft". Er hat mir auch offenbart, dass er eigentlich sexuell nicht grade inaktiv war die letzte Zeit als Single und dass es sich mit mir nicht überschnitten hat, aber dass er da eben einiges klären muss.
Nach dieser wirklich tollen Nacht inklusive fast den ganzen Tag danach, habe ich ihn dann 3 Wochen nicht mehr gesehen. Er ging wieder auf Distanz. Er hat sich dann wieder so jeden oder jeden 2. Tag mal gemeldet per Whatsapp, aber es wäre für einen Aussenstehenden nicht zu erahnen gewesen, dass da was zwischen uns läuft. Ich habe von mir aus zu der Zeit kein Treffen mehr vorgeschlagen, weil ich wollte, dass die Initiative von ihm kommt.
Ich war in der Zeit schon so verletzt und wollte ihn abschreiben, weil ich sein Verhalten nicht verstanden habe. Ich denke halt, wenn man jemanden wirklich "liebt", dann nimmt man sich die Zeit. Ich habe dann doch nach einem Treffen für ein Gespräch verlangt. Bei dem TReffen habe ich ihm gesagt, dass ich das Gefühl habe, ihm nicht wichtig zu sein. Er sagte, dass es nicht stimmt und es wirklich nur an dem Stress liegt (er sah auch wirklich gestresst und total kaputt aus) und er da eben so ist, dass er sich in seine eigene Welt zurück zieht und ich soll bitte die Zeit abwarten bis seine Klausuren rum sind, um zu sehen wie er dann normal ist. Da ich danach eh 2 Wochen auf Geschäftsreise nach Stuttgart musste, und an dem Tag wo ich wieder kommen sollte, seine letzte Klausur sein sollte, war das auch alles völlig ok für mich. Er hatte mir außerdem offenbart, dass er vorher seine ganzen "Altlasten" beseitigt hatte, also alle mit denen er da eine Affäre oder was auch immer hatte vor uns, hat er wohl den Laufpass gegeben wegen mir.
An dem Wochenende danach (also das vor meiner Reise) kam mich meine Freundin, die er auch von dem ersten Treffen mit mir damals kannte, besuchen mit 2 anderen Freunden, um ihren Geburtstag hier zu feiern. Er wollte dann auch unbedingt kommen und ich war doch etwas nervös, wie es dann so in der Öffentlichkeit werden würde. Überraschenderweise war er so lieb und süß an dem Abend und ich wurde von meinen Freunden noch aufgezogen, dass wir nicht soviel turteln sollen. Es war ein total schöner Abend. Ich habe mich dann von ihm verabschiedet. Es kam danach noch eine Nachricht von ihm, dass es ein so toller Abend war und so ein <3. Das war wirklich das aller erste mal, dass sowas von ihm kam und glich für mich schon an ein Wunder, weil er da ja echt kompliziert ist.
Das war auch der letzte Abend, an dem ich ihn gesehen habe und das war vor 5 Wochen. An dem Montag auf den Weg nach Stuttgart kam noch ein "Viel Spaß in Stuttgart <3 " von ihm und wir haben dann die ersten Tage wirklich herzlicher miteinander geschrieben. Es ging dann bergab als er mir offenbart hat, dass er doch nochmal wegen seinem Tumor zum MRT musste und er mir nicht wirklich sagen wollte, was dabei raus kam. Ich habe versucht Verständnis zu zeigen und hab gesagt, dass ich für ihn da bin, wenn er drüber reden will. Ab da wurde es von seiner Seite aus eher wieder nur "reaktiv"...er hat mir ab und an mal eine Geschichte erzählt was ihm passiert ist und ich hab ihm immer viel Glück für seine Klausuren gewünscht und dann kamen auch Antworten, aber es wurde weniger, aber ich kannte das ja bereits so von ihm.
Als er mir dann erzählt hat, dass er eine Klausur auf den 31. März verschoben hat, schwante mir schon, dass er bis dahin wieder keine Zeit finden würde für mich. Er hat mich dann auch nicht mal gefragt, wie es eigentlich in Stuttgart war als ich wieder da war und auch kein Treffen vorgeschlagen und wenig von sich erzählt. Ich habe mich dann, weil ich davon wieder sehr verletzt war, stark zurückgezogen und habe dann auch auf ein paar seiner Nachrichten nicht reagiert, wenn keine Frage kam, sondern z.B. nur "ich will nicht mehr lernen... -_-".
Vorgestern Abend schrieb er mich plötzlich auf Whatsapp an und fragte wies mir geht und er hätte das Gefühl, ich würde ihn in letzter Zeit total ignorieren. Ich habe ihm dann geantwortet, dass ich sein Verhalten nicht verstehe und mich damit nicht gut fühle. Er meinte dann, als ich auf andere Themen nicht eingehen wollte, wir sollten uns "in nächster Zeit" mal aussprechen. Ich wollte dann nicht wieder "nächste Zeit" abwarten und dann ist er mit der Sprache rausgerückt: Er wollte es eigentlich persönllich mit mir bereden und wir hätten wohl wie ich damals schon vermutet habe, einen Fehler gemacht als wir die Freundschaft aufs Spiel gesetzt haben. Ihm ist in letzter Zeit bewusst geworden, dass wir als Paar einfach nicht zusammen passen würden und er das freundschaftliche mit mir total vermissen würde und er findet es einfach hammer wie gut wir uns so verstehen und er würde es schön finden, wenn wir versuchen wieder freundschaftlich was zu unternehmen. Er hätte am Anfang wirklich gedacht, es könnte funktionieren mit uns, aber "irgendwie kams ihm dann irgendwann doch eher so gute-freunde-mäßig vor", aber erst nach dem Geburtstag von der Freundin, in der Phase in der wir uns gar nicht gesehen hätten.
Als ich ihm dann geschrieben habe, dass ich es das aller letzte finde, dass er mich 5 Wochen hat in der Luft hängen lassen und dass eine Freundschaft für mich nicht in Frage kommt, schrieb er: "Ich find das echt schade und ich hoff, dass dir das gleich geht, auch wenn du das jetzt nicht zugibst. Und wenn das eine Frage des Stolzes ist, dann sche*ß mal auf den Stolz."
Ich habe dann gesagt, dass ich es klar schade finde, aber dass er nunmal seine Entscheidung getroffen hat und er meine jetzt auch akzeptieren muss. Daraufhin, kam eine letzte Nachricht, dass er mich ja zu nichts überreden könne, aber wenn mir je was an ihm gelegen hätte würde sich das nicht von einer zur anderen Sekunde ändern und falls ich ihm irgendwann verzeihen und über meinen Schatten springen könnte, hätte ich ja seine Nummer. Ich habe daraufhin nicht mehr geantwortet.
ZUSAMMENFASSUNG: Ich verstehe sein gesamtes Verhalten nicht. Wie kann ich ihm in dem einen Moment noch so wichtig sein und er ist total verliebt (oder kommt zumindest so rüber) und im nächsten zieht er sich wieder zurück unter dem Vorwand, er hätte keine Zeit, weil er Lernen muss? Nur um danach dann wieder zu kommen und sich gegenseitig noch näher zu sein. Das letzte Treffen war wirklich so nah, als wären wir schon ein Paar und er hat für mich ja auch seine Altlasten beseitigt und plötzlich fällt ihm dann innerhalb von 2 Wochen in denen wir uns nicht sehen ein, dass es für ihn doch nur gute-Freundschaft ist? Dabei hatten wir vorher schon mehrere Wochen, wo das auch der Fall war und da war es kein Problem. Und dann reagiert er noch regelrecht patzig, dass ich nun keine Freundschaft mit ihm eingehen will. Ich meine, der ganze Sex, den ich von den Kennenlernphasen so kenne, ist bei uns einfach hinten runter gefallen. Einfach durch den Grund, dass wir uns zum Schluss selten oder eben nur in Gegenwart anderer gesehen haben. Aber deshalb ist es ja nicht gleich nur Freundschaft?
Ich habe jetzt die Kontaktsperre verhängt und ich werde die auch durchziehen. Ich glaube ja, dass sein Verhalten irgendwie mit einer Bindungsangst oder so zutun hat und dann ist es auf lange Sicht besser, wenn ich mir dieses ständige Heiß und Kalt nicht antun muss, weil mich das selber total kaputt macht. Und ich weiß auch, dass ich seine Entscheidung akzeptieren muss. Aber irgendwie bin ich so absolut verletzt und tot traurig. Ich hab noch nie einen Menschen getroffen mit dem ich so auf einer Wellenlänge war und ihm geht es ja scheinbar ähnlich und dann ist man von heute auf morgen plötzlich nur eine "gute Freundin", obwohl das letzte Treffen noch so innig verlief. Mal ganz abgesehen von der Art und Weise, wie er das getan hat...
Ich will ihn als Mensch wirklich nicht verlieren, aber ich kann eine Freundschaft nicht eingehen ohne mich auf Dauer damit kaputt zu machen. Und ich weiß auch, dass ich da durch muss. Ich würde nur einfach gern sein Verhalten verstehen. Ich habe die Hoffnung, dass mir das hilft. Kann mir da jemand von euch Aufschluss geben? Hat er einfach wirklich ein Problem mit sich und seiner Angst oder rede ich mir das doch nur ein? Was haltet ihr von der ganzen Sache?
Vielen Dank im Voraus, dass ihr euch die Zeit nehmt, wenigstens etwas von dem langen Text zu lesen und dass ihr mir helft.
Zuletzt modifiziert von Lellnoa am 14.04.2015 - 21:20:17
ich war bisher immer stille Mitleserin, aber bräuchte von euch wirklich etwas Rat und Trost. Ich weiß, es wird ein langer Text werden...tut mir leid, aber es hilft mir einfach auch, das alles zu erzählen und ich glaube, um die Problematik mit ihm zu verstehen ist etwas Detailwissen wichtig. In den letzten Absatz packe ich eine kleine Zusammenfassung, das andere ist dann für die, die mehr Detailswissen haben wollen ;D
Ich habe schon vor 1 Jahr über Tinder (ja...da kann man jetzt drüber diskutieren, aber es gibt da wirklich auch vernünftige Menschen XD) kennengelernt, der in einer ganz anderen Stadt gewohnt hat. Ich bin 25 und er ist 22 und studiert noch. Wir haben recht schnell Handynummern getauscht und dann einfach ganz nett und auf freundschaftlicher Basis so alle paar Tage oder Wochen geschrieben.
Soweit so gut, der Zufall hat es ergeben, dass ich nach meinem Studium einen Job in seiner Stadt bekommen habe und wir haben uns dann auch gleich verabredet, als ich dort war für die Wohnungsbesichtigung (an dem Abend war noch eine Freundin von mir dabei). Im Januar bin ich dann hingezogen und habe ihn auch da gleich besucht. Es ging ihm zu dem Zeitpunkt nicht gut, weil er einen Nebennierentumor diagnostiziert bekommen hat (eine Woche später hieß es dann aber, er wäre wohl gutartig). Jedenfalls war ich bis 5 Uhr morgens bei ihm und wir haben einfach NUR geredet und ich habe da aber schon gemerkt, dass sich bei mir mehr entwickelt, weil ich so unglaublich mit ihm auf einer Wellenlänge war und er dazu einfach auch genau mein Typ ist.
Ende Januar sind wir dann gemeinsam in einen Club gegangen und wie es kommen musste, haben wir uns an dem Abend geküsst. Und ab da ging das Drama los. Er hat an dem Abend bei mir übernachtet, aber wir haben vorher gesagt, dass nichts laufen wird, weil ich ihn einfach als Mensch sehr mag und das nicht alles überstürzen und kaputt machen will mit so ner Nummer. Und er hatte an dem Abend dann schon Sorgen geäußert, dass er "so einer Frau wie mir" als Student nicht genug bieten könnte. Es war jedenfalls sehr schön, wir konnten uns kaum voneinander trennen und wir haben uns in der Woche auch noch ein paar andere Tage getroffen und ich hatte das Gefühl, dass er auch richtig euphorisch war wegen uns. Immer jedoch noch ohne Sex, was uns zugegeben nicht immer so leicht gefallen ist, auch wenn die ganze Nacht Reden uns wieder gut beschäftigt hat.
Er war dann erst noch längere Zeit in seiner Heimat und irgendwie habe ich in dem Moment gemerkt, dass er etwas auf Distanz geht, aber ich habe versucht keinen Druck zu machen, weil ja gar nicht klar war, was das mit uns ist. Er hatte halt jetzt auch Klausurenphase an einer sehr krassen Uni und ich hab schon gesagt bekommen, dass er nicht soviel Zeit haben wird im Moment. Er hat trotzdem regelmäßig geschrieben, aber von sich aus irgendwie kein Treffen vorgeschlagen. Ich habe dann nachgefragt und er hat sich auch gleich für den nächsten Tag mit mir verabredet.
Bei dem Treffen kam dann überraschend ein sehr aufschlussreiches Gespräch zustande. Er hat gesagt, dass ich ihm sehr wichtig bin und dass er es selber total krass findet, wie gut wir uns verstehen und dass er mich nicht verlieren möchte. Und dass er aber auch nicht weiß, ob das was mit uns wird aus verschiedenen Gründen. Einerseits mache ich momentan ein Traineeprogramm mache und wechsel die nächsten 1,5 Jahre alle 3-4 Monate den Standort wechsel und er hat Sorgen geäußert, dass wir evtl. unterschiedliche Erwartungen an eine Beziehung hätten. Er wäre nämlich der Typ, der sich in einer Beziehung auch einfach mal 3 Wochen nicht meldet und ich möchte ja schon eher jeden Tag wenigstens kurz Kontakt. Außerdem hätte ich ihn halt auch verunsichert, weil ich mir nicht sicher war wegen der "Freundschaft".
Uns hat halt ausgezeichnet, dass wir immer 100% ehrlich waren. Er hat mit seinen Macken nicht hinterm Berg gehalten und ich auch nicht. Er hat auch gesagt, dass er schlecht über seine Gefühle sprechen kann und er könnte jemandem nicht so sagen, dass er ihn vermisst. Wir hatten dann trotzdem an dem Wochenende miteinander Sex, weil es einfach nicht mehr auszuhalten war. Wir haben dann eine Verabredung getroffen: Wir wollen wirklich schauen, ob das mit uns was wird und wir treffen uns in dieser Zeit auch mit niemand anderem!
Ich habe an dem Tag leider auch zum ersten mal erahnt, dass er möglicherweise ein Bindungsproblem hat. Er hat mir erzählt, dass er schon 7 Exfreundinnen hatte, die längste Beziehung grade mal 1 Jahr, und dass immer er Schluss gemacht hat, weil ihm an einem bestimmten Punkt etwas gefehlt hat und dass all seine Freunde auch schon zu ihm gesagt hätten, dass er immer "die Flinte zu schnell ins Korn wirft". Er hat mir auch offenbart, dass er eigentlich sexuell nicht grade inaktiv war die letzte Zeit als Single und dass es sich mit mir nicht überschnitten hat, aber dass er da eben einiges klären muss.
Nach dieser wirklich tollen Nacht inklusive fast den ganzen Tag danach, habe ich ihn dann 3 Wochen nicht mehr gesehen. Er ging wieder auf Distanz. Er hat sich dann wieder so jeden oder jeden 2. Tag mal gemeldet per Whatsapp, aber es wäre für einen Aussenstehenden nicht zu erahnen gewesen, dass da was zwischen uns läuft. Ich habe von mir aus zu der Zeit kein Treffen mehr vorgeschlagen, weil ich wollte, dass die Initiative von ihm kommt.
Ich war in der Zeit schon so verletzt und wollte ihn abschreiben, weil ich sein Verhalten nicht verstanden habe. Ich denke halt, wenn man jemanden wirklich "liebt", dann nimmt man sich die Zeit. Ich habe dann doch nach einem Treffen für ein Gespräch verlangt. Bei dem TReffen habe ich ihm gesagt, dass ich das Gefühl habe, ihm nicht wichtig zu sein. Er sagte, dass es nicht stimmt und es wirklich nur an dem Stress liegt (er sah auch wirklich gestresst und total kaputt aus) und er da eben so ist, dass er sich in seine eigene Welt zurück zieht und ich soll bitte die Zeit abwarten bis seine Klausuren rum sind, um zu sehen wie er dann normal ist. Da ich danach eh 2 Wochen auf Geschäftsreise nach Stuttgart musste, und an dem Tag wo ich wieder kommen sollte, seine letzte Klausur sein sollte, war das auch alles völlig ok für mich. Er hatte mir außerdem offenbart, dass er vorher seine ganzen "Altlasten" beseitigt hatte, also alle mit denen er da eine Affäre oder was auch immer hatte vor uns, hat er wohl den Laufpass gegeben wegen mir.
An dem Wochenende danach (also das vor meiner Reise) kam mich meine Freundin, die er auch von dem ersten Treffen mit mir damals kannte, besuchen mit 2 anderen Freunden, um ihren Geburtstag hier zu feiern. Er wollte dann auch unbedingt kommen und ich war doch etwas nervös, wie es dann so in der Öffentlichkeit werden würde. Überraschenderweise war er so lieb und süß an dem Abend und ich wurde von meinen Freunden noch aufgezogen, dass wir nicht soviel turteln sollen.
Es war ein total schöner Abend. Ich habe mich dann von ihm verabschiedet. Es kam danach noch eine Nachricht von ihm, dass es ein so toller Abend war und so ein <3. Das war wirklich das aller erste mal, dass sowas von ihm kam und glich für mich schon an ein Wunder, weil er da ja echt kompliziert ist. Das war auch der letzte Abend, an dem ich ihn gesehen habe und das war vor 5 Wochen. An dem Montag auf den Weg nach Stuttgart kam noch ein "Viel Spaß in Stuttgart <3 " von ihm und wir haben dann die ersten Tage wirklich herzlicher miteinander geschrieben. Es ging dann bergab als er mir offenbart hat, dass er doch nochmal wegen seinem Tumor zum MRT musste und er mir nicht wirklich sagen wollte, was dabei raus kam. Ich habe versucht Verständnis zu zeigen und hab gesagt, dass ich für ihn da bin, wenn er drüber reden will. Ab da wurde es von seiner Seite aus eher wieder nur "reaktiv"...er hat mir ab und an mal eine Geschichte erzählt was ihm passiert ist und ich hab ihm immer viel Glück für seine Klausuren gewünscht und dann kamen auch Antworten, aber es wurde weniger, aber ich kannte das ja bereits so von ihm.
Als er mir dann erzählt hat, dass er eine Klausur auf den 31. März verschoben hat, schwante mir schon, dass er bis dahin wieder keine Zeit finden würde für mich. Er hat mich dann auch nicht mal gefragt, wie es eigentlich in Stuttgart war als ich wieder da war und auch kein Treffen vorgeschlagen und wenig von sich erzählt. Ich habe mich dann, weil ich davon wieder sehr verletzt war, stark zurückgezogen und habe dann auch auf ein paar seiner Nachrichten nicht reagiert, wenn keine Frage kam, sondern z.B. nur "ich will nicht mehr lernen... -_-".
Vorgestern Abend schrieb er mich plötzlich auf Whatsapp an und fragte wies mir geht und er hätte das Gefühl, ich würde ihn in letzter Zeit total ignorieren. Ich habe ihm dann geantwortet, dass ich sein Verhalten nicht verstehe und mich damit nicht gut fühle. Er meinte dann, als ich auf andere Themen nicht eingehen wollte, wir sollten uns "in nächster Zeit" mal aussprechen. Ich wollte dann nicht wieder "nächste Zeit" abwarten und dann ist er mit der Sprache rausgerückt: Er wollte es eigentlich persönllich mit mir bereden und wir hätten wohl wie ich damals schon vermutet habe, einen Fehler gemacht als wir die Freundschaft aufs Spiel gesetzt haben. Ihm ist in letzter Zeit bewusst geworden, dass wir als Paar einfach nicht zusammen passen würden und er das freundschaftliche mit mir total vermissen würde und er findet es einfach hammer wie gut wir uns so verstehen und er würde es schön finden, wenn wir versuchen wieder freundschaftlich was zu unternehmen. Er hätte am Anfang wirklich gedacht, es könnte funktionieren mit uns, aber "irgendwie kams ihm dann irgendwann doch eher so gute-freunde-mäßig vor", aber erst nach dem Geburtstag von der Freundin, in der Phase in der wir uns gar nicht gesehen hätten.
Als ich ihm dann geschrieben habe, dass ich es das aller letzte finde, dass er mich 5 Wochen hat in der Luft hängen lassen und dass eine Freundschaft für mich nicht in Frage kommt, schrieb er: "Ich find das echt schade und ich hoff, dass dir das gleich geht, auch wenn du das jetzt nicht zugibst. Und wenn das eine Frage des Stolzes ist, dann sche*ß mal auf den Stolz."
Ich habe dann gesagt, dass ich es klar schade finde, aber dass er nunmal seine Entscheidung getroffen hat und er meine jetzt auch akzeptieren muss. Daraufhin, kam eine letzte Nachricht, dass er mich ja zu nichts überreden könne, aber wenn mir je was an ihm gelegen hätte würde sich das nicht von einer zur anderen Sekunde ändern und falls ich ihm irgendwann verzeihen und über meinen Schatten springen könnte, hätte ich ja seine Nummer. Ich habe daraufhin nicht mehr geantwortet.
ZUSAMMENFASSUNG: Ich verstehe sein gesamtes Verhalten nicht. Wie kann ich ihm in dem einen Moment noch so wichtig sein und er ist total verliebt (oder kommt zumindest so rüber) und im nächsten zieht er sich wieder zurück unter dem Vorwand, er hätte keine Zeit, weil er Lernen muss? Nur um danach dann wieder zu kommen und sich gegenseitig noch näher zu sein. Das letzte Treffen war wirklich so nah, als wären wir schon ein Paar und er hat für mich ja auch seine Altlasten beseitigt und plötzlich fällt ihm dann innerhalb von 2 Wochen in denen wir uns nicht sehen ein, dass es für ihn doch nur gute-Freundschaft ist? Dabei hatten wir vorher schon mehrere Wochen, wo das auch der Fall war und da war es kein Problem. Und dann reagiert er noch regelrecht patzig, dass ich nun keine Freundschaft mit ihm eingehen will. Ich meine, der ganze Sex, den ich von den Kennenlernphasen so kenne, ist bei uns einfach hinten runter gefallen. Einfach durch den Grund, dass wir uns zum Schluss selten oder eben nur in Gegenwart anderer gesehen haben. Aber deshalb ist es ja nicht gleich nur Freundschaft?
Ich habe jetzt die Kontaktsperre verhängt und ich werde die auch durchziehen. Ich glaube ja, dass sein Verhalten irgendwie mit einer Bindungsangst oder so zutun hat und dann ist es auf lange Sicht besser, wenn ich mir dieses ständige Heiß und Kalt nicht antun muss, weil mich das selber total kaputt macht. Und ich weiß auch, dass ich seine Entscheidung akzeptieren muss. Aber irgendwie bin ich so absolut verletzt und tot traurig. Ich hab noch nie einen Menschen getroffen mit dem ich so auf einer Wellenlänge war und ihm geht es ja scheinbar ähnlich und dann ist man von heute auf morgen plötzlich nur eine "gute Freundin", obwohl das letzte Treffen noch so innig verlief. Mal ganz abgesehen von der Art und Weise, wie er das getan hat...
Ich will ihn als Mensch wirklich nicht verlieren, aber ich kann eine Freundschaft nicht eingehen ohne mich auf Dauer damit kaputt zu machen. Und ich weiß auch, dass ich da durch muss. Ich würde nur einfach gern sein Verhalten verstehen. Ich habe die Hoffnung, dass mir das hilft. Kann mir da jemand von euch Aufschluss geben? Hat er einfach wirklich ein Problem mit sich und seiner Angst oder rede ich mir das doch nur ein? Was haltet ihr von der ganzen Sache?
Vielen Dank im Voraus, dass ihr euch die Zeit nehmt, wenigstens etwas von dem langen Text zu lesen und dass ihr mir helft.
Zuletzt modifiziert von Lellnoa am 14.04.2015 - 21:20:17
...ich weiß was du meinst und ich bin mir auch darüber bewusst. Aber wenn man verliebt ist, hat man einfach immer die Hoffnung, das irgendwie anders hinzubekommen. Zumal er selbst gesagt hat, dass ihm das noch nicht mal bei seinen Ex-Freundinnen so ging, dass er so mit ihnen auf einer Wellenlänge war und dann hofft man einfach, dass man der Mensch sein könnte, für den er sein Problem tatsächlich in Angriff nimmt. 
