Probleme in der Beziehung

Lilienschön

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Hallo zusammen,

lieben Dank für eure Rückmeldungen :smile:.


"Du Schatzi, ich möchte mit dir über etwas sprechen. In letzter Zeit stelle ich fest, dass du x,y, und z beim Verabschieden viel Aufmerksamkeit schenkst. Ich sehe, dass du sie zum Abschied drückst und anstrahlst und höre, was du ihnen sagst.
Das verletzt mich. Denn ich wünsche mir, dass du mich in Gegenwart unserer Freunde so behandelst."
Wenn eine andere Userin mir dieselbe Frage gestellt hätte, dann hätte ich ihr wohl die gleiche Antwort gegeben wie du mir. Leider ist das bei uns nicht so einfach. Mein Freund empfindet viele Aussagen meinerseits als Vorwürfe und Kritik, obwohl es nicht so gemeint ist. Neulich habe ich ihm gesagt, was ich mir von ihm wünsche und dabei ganz bewusst in Ich-Botschaften kommuniziert. Für ihn waren das trotzdem Vorwürfe.


Ich glaube, bei ihm ist es tatsächlich die Gewohnheit und auch ein wenig Charakter.
Das vermute ich auch. Je mehr man sich an etwas gewöhnt, umso schwieriger wird es, diese Gewohnheit wieder abzulegen. Das steckt in ihm wahrscheinlich genauso tief drin wie die Kritik von mir, die er als nerviges Gemecker empfindet.

Ich sollte noch erwähnen, dass ich ADHS-diagnostiziert bin und Probleme damit habe, in manchen Situationen meine Impulse zu kontrollieren. Im Alltag funktioniere ich am Besten, wenn ich mir im Vorfeld einen Plan mache und diesen auch einhalte. Wenn dieser Plan aber auch To-Do's für ihn beinhaltet und er diese nicht rechtzeitig erledigt, bekomme ich innerlich Panik und gebe dann ein pampiges "Warum ist das noch nicht erledigt?" von mir. Das regt ihn total auf.


Wir haben eine Paartherapie gemacht, hat uns beiden die Augen geöffnet. Aber getrennt sind wir leider trotzdem.
Schade, das tut mir leid :(-


Bevor du sagst, der macht im Leben keine Paartherapie, frag ihn doch erstmal.
Kann ich gerne machen, aber ich kenne ihn schon ganz gut mittlerweile...


Ich wünsche dir viel Kraft und dass ihr es zusammen schafft. Die Vorraussetzungen sind doch ziemlich gut :herz:
Vielen lieben Dank :herz:. Meine Vermutung ist, dass ich wir es schaffen können, wenn wir nicht zu viel aufeinander sitzen. Zum Glück haben wir beide viele soziale Kontakte und können uns jederzeit mit anderen Personen verabreden. Außerdem unternehme ich einiges alleine und genieße die Zeit für mich selbst.
 

Lilienschön

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Guten Abend,

schon wieder ist ein Wochenende vorbei und mir geht es prima :smile:.

Wir haben uns gar nicht gestritten, was vermutlich auch daran lag, dass wir nicht die ganze Zeit aneinander klebten. Am Freitag war ich nach der Arbeit bei einer Freundin und habe ihr - zusammen mit weiteren Personen aus dem Freundeskreis - beim Umzug geholfen. Als wir fertig waren, hat ein Pärchen für die ganze Truppe bei sich zu Hause Abendessen gemacht und mich gefragt, ob ich auch kommen wollte. Ich bin dann spontan mitgegangen, war sehr schön :zwinkern:.

Gestern war mein Partner mit Freunden im Stadion. Ich war in der Stadt und habe Besorgungen für meine Reise gemacht. Am Abend haben wir uns beim Chinesen zum Essen getroffen.

Heute waren wir die meiste Zeit zu Hause und haben verschiedene Sachen im Haushalt erledigt. Am Nachmittag bin ich alleine weggefahren und ein Weilchen im Wald spazieren gegangen . Das Wetter war wirklich traumhaft:sonnensschein:.

Ich denke, dass wir eine gute Chance haben, wenn ich wieder die Frau werde, die ich vor bzw. zu Beginn unserer Beziehung war und eigentlich auch bin. Habe zwischendurch noch mit einer Bekannten geschrieben, die auch eine eigenständige Frau mit besonderen Interessen ist und mir gestanden hat, dass sie sich in Beziehungen auch immer unbewusst verändert und ihr Leben nach und nach an das Leben der Männer angepasst hat.

Das mache ich ab sofort anders. Ich werde definitiv mehr Kontakt zu den Leuten im Freundeskreis suchen und auch wieder verstärkt mehr alleine unternehmen. Habe jetzt richtig Lust, nach der Rückkehr aus meinem Urlaub einen Sprachkurs anzufangen und bin gespannt, was im neuen Programm so angeboten wird :smile:.
 

Yael1313

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Guten Abend,

schon wieder ist ein Wochenende vorbei und mir geht es prima :smile:.

Wir haben uns gar nicht gestritten, was vermutlich auch daran lag, dass wir nicht die ganze Zeit aneinander klebten. Am Freitag war ich nach der Arbeit bei einer Freundin und habe ihr - zusammen mit weiteren Personen aus dem Freundeskreis - beim Umzug geholfen. Als wir fertig waren, hat ein Pärchen für die ganze Truppe bei sich zu Hause Abendessen gemacht und mich gefragt, ob ich auch kommen wollte. Ich bin dann spontan mitgegangen, war sehr schön :zwinkern:.

Gestern war mein Partner mit Freunden im Stadion. Ich war in der Stadt und habe Besorgungen für meine Reise gemacht. Am Abend haben wir uns beim Chinesen zum Essen getroffen.

Heute waren wir die meiste Zeit zu Hause und haben verschiedene Sachen im Haushalt erledigt. Am Nachmittag bin ich alleine weggefahren und ein Weilchen im Wald spazieren gegangen . Das Wetter war wirklich traumhaft:sonnensschein:.

Ich denke, dass wir eine gute Chance haben, wenn ich wieder die Frau werde, die ich vor bzw. zu Beginn unserer Beziehung war und eigentlich auch bin. Habe zwischendurch noch mit einer Bekannten geschrieben, die auch eine eigenständige Frau mit besonderen Interessen ist und mir gestanden hat, dass sie sich in Beziehungen auch immer unbewusst verändert und ihr Leben nach und nach an das Leben der Männer angepasst hat.

Das mache ich ab sofort anders. Ich werde definitiv mehr Kontakt zu den Leuten im Freundeskreis suchen und auch wieder verstärkt mehr alleine unternehmen. Habe jetzt richtig Lust, nach der Rückkehr aus meinem Urlaub einen Sprachkurs anzufangen und bin gespannt, was im neuen Programm so angeboten wird :smile:.
Hallo, das freut mich und du hast sicher total recht

Glg:herz:
 

Lilienschön

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Jetzt war ich seit über 2 Monaten nicht mehr hier und möchte euch ein Update geben: In den Monaten Februar und März lief es wirklich prima :thumbsup:.

Mein längerer Urlaub war sehr schön. Wir hatten Kontakt, nicht zu viel und nicht zu wenig. Und auch sonst lief es im Alltag wirklich toll zwischen uns.

Gestern ist er allerdings wieder ausgerastet :Wut:. Wir wollten einen Freund besuchen, der gerade auf Kur ist und haben vorher noch zusammen gefrühstückt. Er hatte den Kaffee gekocht. Während seine Tasse schon bis oben gefüllt war, schenkte ich mir auch ein und stellte fest, dass er zu wenig Kaffee gemacht hat. Meine Tasse war nicht einmal halb voll. "Du schenkst dir bis oben ein und meine Tasse ist nicht mal zur Hälfte gefüllt?" sagte ich dann vor mir her.

Dann ist er dermaßen ausgetickt, dass ich richtig Angst vor ihm bekommen habe :(. Er hat heftig getobt, rumgeschrien, um sich geschlagen und mit den Türen geknallt. Dabei war das gar nicht vorwurfsvoll oder gar böse von mir gemeint. Mein Partner ist normalerweise ein sehr genauer Mensch, der das Wasser bis auf den letzten Milliliter abmisst, bevor er Kaffee oder Tee macht. Ich war einfach nur verwundert. Für mich war das kein Problem, mir selbst eine weitere Tasse Kaffee zu machen.

Wenn es für mich offensichtlich ist, dass ich in einer bestimmten Situation zur Kritik tendiere, halte ich mich inzwischen zurück. Z. B. haben er und seine Mutter an Ostern von seiner Tante beide jeweils ein großes Osternest mit ganz vielen Süßigkeiten bekommen. Meine Mutter hat mir eine kleine Pralinenschachtel geschenkt. Während ich meine Pralinen mit ihm geteilt habe, haben er und seine Mutter mir nichts von ihren Süßigkeiten angeboten und alles selbst gefuttert.
Früher hätte ich ganz offen angesprochen, dass ich so ein Verhalten unhöflich finde und damit einen Tobsuchtsanfall seinerseits provoziert. Inzwischen sage ich in solchen Situationen nichts mehr, auch wenn es mir nicht leicht fällt. Als Konsequenz werde ich in Zukunft meine Süßigkeiten auch alleine essen und nicht mehr teilen, obwohl das nicht meiner Art entspricht.

Mir ist klar, dass mein gestriger Kommentar nicht ganz optimal war. Aber es war am frühen Morgen, ich war noch etwas müde, wir waren in Eile... ich kann halt auch nicht immer perfekt funktionieren. Ich rede eigentlich so, wie mir der Schnabel gewachsen ist und denke nicht vorher immer ganz genau nach, was ich sage. Mich setzen seine Ausraster unter Druck :headshake:.
 
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Jenna82

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Hallo Lilienschön,


"Du schenkst dir bis oben ein und meine Tasse ist nicht mal zur Hälfte gefüllt?" sagte ich dann vor mir her.

Dabei war das gar nicht vorwurfsvoll oder gar böse von mir gemeint.
Wie der Sender einer Nachricht etwas meint, und wie der Empfänger es auffasst, sind meist zwei Paar Schuhe.

Ich denke, aus eurer Kommunikation könntet ihr noch einiges herausholen. Professionelle Unterstützung kann da sehr helfen. Oft reichen bereits wenige Termine, um das Paar wieder besser füreinander zu sensibilisieren.

Z. B. haben er und seine Mutter an Ostern von seiner Tante beide jeweils ein großes Osternest mit ganz vielen Süßigkeiten bekommen. Meine Mutter hat mir eine kleine Pralinenschachtel geschenkt. Während ich meine Pralinen mit ihm geteilt habe, haben er und seine Mutter mir nichts von ihren Süßigkeiten angeboten und alles selbst gefuttert.
In solch einer Situation kann es helfen, die eigenen Erwartungen zu überprüfen, sich zu fragen, weshalb man diese Erwartungen hat und warum negative Emotionen auftauchen, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden.

Liebe Grüße
 

Lilienschön

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Wie der Sender einer Nachricht etwas meint, und wie der Empfänger es auffasst, sind meist zwei Paar Schuhe.
Da hast du natürlich vollkommen Recht.

Ich denke, aus eurer Kommunikation könntet ihr noch einiges herausholen. Professionelle Unterstützung kann da sehr helfen. Oft reichen bereits wenige Termine, um das Paar wieder besser füreinander zu sensibilisieren.
Ich bin auf der Suche nach einer/einem Therapeutin/Therapeuten. Leider möchte mein Partner keine Therapiestunden in Anspruch nehmen :(.

In solch einer Situation kann es helfen, die eigenen Erwartungen zu überprüfen, sich zu fragen, weshalb man diese Erwartungen hat und warum negative Emotionen auftauchen, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden.
In dem konkreten Beispiel ist es einfach eine Erziehungssache. Meine Eltern haben mir beigebracht, dass es sich so gehört, Süßigkeiten-Geschenke mit seinen Mitmenschen zu teilen und ihnen aus Höflichkeit etwas anzubieten. Mein Partner wurde in diesem Punkt anders erzogen. Er meint es nicht böse. Aus seiner Sicht ist sein Verhalten nicht verwerflich. Seine Mutter macht es ja nicht anders.
 

Jenna82

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Ich bin auf der Suche nach einer/einem Therapeutin/Therapeuten
Das finde ich super :herz:

Leider möchte mein Partner keine Therapiestunden in Anspruch nehmen :(
Weißt du, weshalb genau er das nicht möchte?

In dem konkreten Beispiel ist es einfach eine Erziehungssache. Meine Eltern haben mir beigebracht, dass es sich so gehört, Süßigkeiten-Geschenke mit seinen Mitmenschen zu teilen und ihnen aus Höflichkeit etwas anzubieten. Mein Partner wurde in diesem Punkt anders erzogen. Er meint es nicht böse.
Genau darauf wollte ich hinaus. Du empfindest es als unhöflich, wo hingegen er sich überhaupt nichts dabei denken wird.
Du könntest dir die Frage stellen, ob es in solchen Situationen hilfreich ist, ihn auf eure Unterschiede hinzuweisen (was er als Kritik auffassen könnte), oder ob es vielleicht auch okay wäre, mit einem Schulterzucken zu denken "So isser halt"...
Das Beispiel mit der Schokolade finde ich da ganz geeignet, weil es sich dabei in meinen Augen um eine vergleichsweise harmlose Kleinigkeit handelt.
 

Lilienschön

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Weißt du, weshalb genau er das nicht möchte?
Er will einfach nicht. Es ist schon schwer genug, ihn wegen körperlichen Problemen zum Arzt zu bringen. Mit psychischen Themen brauche ich gar nicht erst anzufangen, er blockt sofort ab :headshake:.

Du könntest dir die Frage stellen, ob es in solchen Situationen hilfreich ist, ihn auf eure Unterschiede hinzuweisen (was er als Kritik auffassen könnte), oder ob es vielleicht auch okay wäre, mit einem Schulterzucken zu denken "So isser halt"...
Wenn es mir schon vorher bewusst ist, halte ich mich zurück und sage nichts. Manchmal rutscht mir aber eine Bemerkung raus, ohne dass ich vorher wusste, dass ich ihn damit auf die Palme bringe - siehe die Kaffee-Szene am Samstag.

Mein Partner hat übrigens generell eine kurze Zündschnur. Selbst wenn wir uns über ganz harmlose Dinge unterhalten, hat er manchmal einen etwas pampigen Tonfall in der Stimme. Ich vermisse die Zeiten, als wir noch nicht zusammen gewohnt haben und er sich bei jedem Treffen bemüht hat, einen guten Eindruck bei mir zu hinterlassen :'(. Wobei es in den ersten Jahren unseres Zusammenlebens auch weitestgehend harmonisch lief.

Gibt es denn keine Möglichkeit, dass die Wutausbrüche eines Tages aufhören?
 

Jenna82

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Gibt es denn keine Möglichkeit, dass die Wutausbrüche eines Tages aufhören?
Entscheidend für eine Veränderung seines Verhaltens wäre meines Erachtens nach, dass er selbst die Notwendigkeit dazu sieht und den Willen hat.

Du selbst kannst an dieser Stelle nicht allzu viel dazu beitragen, fürchte ich, und dein Handlungsspielraum ist damit nicht sonderlich groß. Du kannst nur für dich entscheiden, ob du mit dem Verhalten leben kannst oder ob es etwas ist, was dich zu sehr stört...
 

Jenna82

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Mit psychischen Themen brauche ich gar nicht erst anzufangen, er blockt sofort ab :headshake:.

Es kann natürlich sein, dass er das wieder als Kritik/Angriff auffasst/wertet. Vielleicht könnte man nochmal versuchen zu transportieren, dass man ein Paarcoaching nicht macht, um den Partner an den Pranger zu stellen, sondern weil einem die Beziehung wichtig ist und man sich mit dem Partner weiterentwickeln möchte...
 

Lilienschön

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Es ist echt schwer... Jetzt am Wochenende gab es wieder einen Ausraster. Wir waren von Donnerstag bis gestern auf einem Festival. Ein Freund von uns war auch dabei. Bis Samstag Abend war alles prima, wir hatten eine tolle Zeit.

Wir saßen in seinem Campingbus, draußen standen zwei Bekannte und wir unterhielten uns mit ihnen. Als sich die Beiden von uns verabschiedet hatten, machte ich die Tür vom Bus zu, weil mir kalt war. Dann ging das Licht aus, ich konnte nichts mehr sehen und habe meinen Partner versehentlich an einer ungünstigen Stelle berührt, sodass was von seinem Bier aus dem Becher auf meine Jeans gelaufen ist, die dann nass war.

Dann rief ich etwas lauter: "Ach du Schei.ße, meine Hose ist jetzt nass und kalt!" Tja, und dann hat er mir ein lautes, aggressives: "Fi.ck dich!" entgegengeschmettert und ist aus dem Bus gerannt. Ich habe ihn dann mit der flachen Hand leicht auf die Schulter geschlagen und "Du blödes A...loch!" geschrien. Darauf bin ich ganz sicher nicht stolz, im Gegenteil. Das ist normalerweise gar nicht meine Art, aber ich war so wütend und entsetzt und wusste mir nicht anders zu helfen :(.

Diesmal hat er mich beleidigt, obwohl ich ihn weder kritisiert noch sonstwas Böses getan habe. Ich bin einfach nur panisch geworden, weil mir kalt war und ich dann wegen der nassen Hose noch mehr gefroren habe. Er hat mich den restlichen Abend keines Blickes mehr gewürdigt und sich am nächsten Tag bei unserem Kumpel beschwert, dass ich distanziert sei und ihn wie Luft behandeln würde. Auf die Idee, dass er Mist gebaut hat und ich für meine Reaktion durchaus meine Gründe hatte, ist er nicht gekommen.

Danach hat er so getan, als ob nichts passiert sei und ist ganz normal zum Tagesgeschehen übergegangen. Ich kann das aber nicht vergessen und so tun, als ob nichts gewesen ist. Aber ich weiß halt nicht, wie ich ihm Grenzen setzen kann. Es tut mir gut, dass ich mich jetzt öfters mal mit anderen Menschen treffe oder auch mal alleine etwas unternehme. Aber wenn wir zusammen unterwegs sind, möchte ich mich wohl fühlen und keine Angst haben, dass ich beschimpft oder beleidigt werde.
 

KeinNiceGuy

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Hallo Lilienschön,

oh je das hat ja eine ganz schöne Dynamik bei euch eingenommen...

Was mir bisher hier fehlt ist die Erkenntnis, warum die Stimmung gekippt sein könnte und er diesen Groll gegen dich hegt. Was ist da vorgefallen?

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen - es gibt für einen Mann nichts Wichtigeres als dass seine Frau ihn respektiert. Nörgeln, Meckern usw. sind Kritik. Ein Mann möchte eine Frau die ihn bewundert, ja fast vergöttert und anhimmelt. Kritik und der Hinweis auf Fehler ist da fehl am Platz. Als meine Frau das gemacht hatte, habe ich ihr gesagt, dass wenn ich wollte, dass eine Frau an mir rumkritisiert, ich bei meiner Mutter geblieben wäre. Sie hat den Wink verstanden, denn ich bin recht früh ausgezogen, genau aus dem Grund.

Bei allem, was du bisher geschrieben hast was passiert ist, zieht sich für mich ein Muster durch, wie ein roter Faden. Passiv-aggressive Kritik von dir.

"Du schenkst dir bis oben ein und meine Tasse ist nicht mal zur Hälfte gefüllt?" sagte ich dann vor mir her.
Kritik - auch wenn du vielleicht nicht wolltest, dass er es hört - du hast ihn kritisiert, dass er jetzt so "blöd" war und nicht auf dich geachtet hat.

Dann rief ich etwas lauter: "Ach du Schei.ße, meine Hose ist jetzt nass und kalt!" Tja, und dann hat er mir ein lautes, aggressives: "Fi.ck dich!" entgegengeschmettert und ist aus dem Bus gerannt. Ich habe ihn dann mit der flachen Hand leicht auf die Schulter geschlagen und "Du blödes A...loch!" geschrien.
Respektlos (hier von euch beiden)

Auch wenn du es vielleicht nicht so gemeint hast, was und wie du etwas sagst, sind all diese Aktionen dennoch als Kritik zu werten. Ob Mann so reagieren muss ist eine andere Frage, denn da finde ich, dass er sachlich bleiben sollte, auch wenn er innerlich kocht. Dann sollte er gehen - in einen anderen Raum, aus dem Haus, wie auch immer, bis er sich beruhigt hat und dann kann man reden.

Trotz allem - ihr müsst einen Weg aus diesem Teufelskreis finden. Ich würde dir gerne noch einige Fragen mitgeben.
1. Was erwarte ich von einer Beziehung? Wie soll sie sein? Was soll sie mir geben?
2. Wer bin ich? Wer will ich sein?
3. Wenn ihr euch trennen würdet, wie wäre das für dich?

Wie gesagt, alles nur Denkanstöße, die dir hoffentlich etwas Klarheit bringen.

Lieben Gruß
KNG
 

Jenna82

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Hallo Lilienschön!

Mich wundert es auch ein wenig, dass dein Partner von jetzt auf gleich so eine Verbalkeule schwingt. Hast du die letzten Tage mal reflektiert, ob sich da was bei ihm angestaut haben könnte?

Ich kann das aber nicht vergessen und so tun, als ob nichts gewesen ist.
Das ist verständlich. Ich würde das auch nochmal thematisieren. Aus deiner Perspektive, mit Ich-Botschaften, du solltest ihm nochmal deutlich sagen, wie du dich damit fühlst.

Es wäre wichtig, dass ihr einander die Möglichkeit gebt, eigene Fehler einzuräumen und dem anderen zu sagen, was ihr an dieser neuerlichen Eskalation bedauert, und wie ihr in Zukunft damit umgehen könnt, ohne den anderen zu verletzen.

ich weiß halt nicht, wie ich ihm Grenzen setzen kann.
Grenzen setze ich ganz allgemein dadurch, dass ich sie kommuniziere. Sollten diese Grenzen nicht beachtet werden, sollte das für mein Gegenüber auch Konsequenzen haben.

Wenn du es also handhaben würdest wie er, und so tust, als wäre das nicht passiert, wir er nicht abspeichern können, dass Beleidigungen des Partners (egal wer wen beleidigt) für dich nicht tragbar sind.
 
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Lilienschön

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Was mir bisher hier fehlt ist die Erkenntnis, warum die Stimmung gekippt sein könnte und er diesen Groll gegen dich hegt. Was ist da vorgefallen?
Hallo KeinNiceGuy,

meinst du jetzt in dem Moment, in dem er vergangenes Wochenende ausgetickt ist oder generell in unserer Beziehung?

Nörgeln, Meckern usw. sind Kritik. Ein Mann möchte eine Frau die ihn bewundert, ja fast vergöttert und anhimmelt. Kritik und der Hinweis auf Fehler ist da fehl am Platz.
Es ist ja nicht so, dass ich absichtlich meckere und meinem Partner ein schlechtes Gefühl bereiten möchte. Ich habe einfach nur Probleme, meine Gedanken und Gefühle für mich zu behalten. Wenn ich mich über jemanden/etwas ärgere, dann platzt es sofort aus mir heraus. Aber es ist definitiv nicht als Vorwurf gemeint und ich möchte auf gar keinen Fall andere Menschen verletzen.

Kritik - auch wenn du vielleicht nicht wolltest, dass er es hört - du hast ihn kritisiert, dass er jetzt so "blöd" war und nicht auf dich geachtet hat.
Ok, dann hat er das vermutlich genauso interpretiert wie du. Und mein Aufschrei wegen meiner nassen Hose war in seinen Augen evtl. ein Vorwurf, dass er mir die Hose nass gemacht hat. Dabei stimmt das gar nicht, ich habe mich im Dunkeln ungeschickt bewegt. Ich hatte einfach Angst, dass die Nacht für mich gelaufen war. Wenn mir kalt ist, kann ich nicht schlafen und habe den ganzen nächsten Tag starke Kopfschmerzen. War am Ende halb so wild, weil ich kurz darauf gesehen habe, dass ich doch noch eine trockene Jeans dabei hatte.

Auch wenn du es vielleicht nicht so gemeint hast, was und wie du etwas sagst, sind all diese Aktionen dennoch als Kritik zu werten.
Leider habe ich keine Idee, wie ich mir das abgewöhnen kann, in seiner Anwesenheit meine Enttäuschung zu äußern :(.

Über die Fragen, die du mir mitgegeben hast, mache ich mir seit gestern viele Gedanken. Eine Trennung steht für mich nicht zur Debatte, weil es die meiste Zeit doch harmonisch und entspannt zwischen uns läuft. Aber ich kann halt auch nicht mit seinen Aussetzern leben, weil ich Wertschätzung und Respekt verdiene.

Wenn er schon in den beiden Jahren Wochenendbeziehung so gewesen wäre, wäre ich sicher niemals zu ihm gezogen. Aber er war ja selbst im Zusammenleben nicht immer so. Das hat erst angefangen, als wir schon fast 3 Jahre zusammen gewohnt haben.

Mich wundert es auch ein wenig, dass dein Partner von jetzt auf gleich so eine Verbalkeule schwingt. Hast du die letzten Tage mal reflektiert, ob sich da was bei ihm angestaut haben könnte?
Hallo Jenna82,

natürlich sprechen wir immer mal wieder über uns, unsere Beziehung und auch über Dinge, die wir nicht so gut finden. Neulich meinte ich mal zu ihm, dass ich manchmal das Gefühl habe, er erwarte von mir, dass ich mein Leben überwiegend nach ihm ausrichte. Daraufhin meinte er, dass er bei mir dasselbe Gefühl hat.

Er findet mich in mancher Hinsicht kompliziert, während ich das anders sehe. Z. B. ist er der Meinung, dass ich eine schwierige Esserin bin und zu wenig Gemüse zu mir nehme. Das sehe ich ganz anders. Ich esse täglich Gemüse und mag alle Sorten in gebackener, gekochter, gedünsteter, gegrillter und gebratener Form. Aber roh mag ich nur wenige Sorten und dazu steh' ich. Mein Partner tut aber so, als ob ich das meiste Gemüse generell verweigere, was absolut nicht der Wahrheit entspricht. Vielleicht ist er neidisch, weil er als Kind alles essen musste, was ihm vorgesetzt wurde und ich nicht. Keine Ahnung.

Das ist verständlich. Ich würde das auch nochmal thematisieren. Aus deiner Perspektive, mit Ich-Botschaften, du solltest ihm nochmal deutlich sagen, wie du dich damit fühlst.
Das habe ich vor einigen Monaten gemacht, wir hatten dann ein gutes und offenes Gespräch. Aber nach dem letzten Ausraster ist das total in die Hose gegangen. Wir haben einen Freund auf Reha besucht, eine schöne Zeit mit ihm verbracht und nach der Rückkehr wollte ich zu Hause mit meinem Freund über den Ausraster am Frühstückstisch reden. Kaum hatte ich das angesprochen, ist er wieder ausgetickt und hat mir vorgeworfen, dass ich den Mist wieder aufbauschen und ihm den schönen Tag kaputt machen wolle.

Grenzen setze ich ganz allgemein dadurch, dass ich sie kommuniziere. Sollten diese Grenzen nicht beachtet werden, sollte das für mein Gegenüber auch Konsequenzen haben.
Leider weiß ich nicht, wie diese Konsequenzen aussehen sollen. Im Vergleich zu früher mache ich jetzt mehr ohne ihn. Aber es fruchtet nicht so richtig. Vielleicht sollte ich noch mehr ohne ihn unternehmen? Am Samstag vor Pfingsten fährt er mit Kumpels zu einem Auswärts-Bundesligaspiel und kommt am Sonntag wieder nach Hause. Ich wollte eigentlich Samstag einer Freundin beim Umzug helfen, werde ihr aber vielleicht absagen, weil mir das Karpaltunnelsyndrom zu schaffen macht und stattdessen zu meiner Familie fahren. Und erst Montag Abend wieder nach Hause zurückkehren, dann würden wir das ganze Pfingstwochenende getrennt verbringen.

Vermutlich würde es nur was bringen, wenn er Angst haben müsste, mich zu verlieren. Aber mir fällt jetzt spontan keine Idee ein, was ich tun könnte, um diese Verlustangst bei ihm zu aktivieren.
 
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KeinNiceGuy

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Hi Lilienschön,

danke dir.
meinst du jetzt in dem Moment, in dem er vergangenes Wochenende ausgetickt ist oder generell in unserer Beziehung?
damit meinte ich generell. Du hattest geschrieben, dass es dann "plötzlich" so war. Da muss also etwas vorgefallen sein. Vielleicht war für dich auch immer alles wie immer, aber bei ihm hat sich etwas angestaut?

Ich habe einfach nur Probleme, meine Gedanken und Gefühle für mich zu behalten.
Das könnte die Ursache sein. Arbeitest du an dir, oder sagst du dir, er soll dich nehmen wie du bist?

Aber ich kann halt auch nicht mit seinen Aussetzern leben, weil ich Wertschätzung und Respekt verdiene.
Respekt und Wertschätzung verdient jeder, allerdings muss man sich das auch "verdienen". Die Aspekte wie man das erhält ist allerdings für Mann und Frau anders. Das klingt jetzt vielleicht etwas altbacken, aber wann schätzt ein Mann seine Frau? Wenn sie ihm ein Heim bietet. Damit meine ich nicht du machst den Haushalt alleine, sondern einen Ort der Erholung und Sicherheit. Du musst nicht mit ihm konkurrieren (bspw. wer hat mehr Erfolg auf der Arbeit). Halte alles sauber, deine Sprache, deine Intentionen, sei weich und feminin. Biete dich ihm an - und ja, damit meine ich genau das! Erlaube ihm männlich zu sein und dass er dich beeindrucken kann.

Trotzdem muss er auch an sich arbeiten. Die Wutanfälle sind aus meiner Sicht ein Zeichen von Ohnmacht dir gegenüber und der Versuch dir seine Männlichkeit quasi zu demonstrieren. Stell dir den Graurücken vor, der sich auf die Brust trommelt. Das geht auch anders ;).

Vermutlich würde es nur was bringen, wenn er Angst haben müsste, mich zu verlieren. Aber mir fällt jetzt spontan keine Idee ein, was ich tun könnte, um diese Verlustangst bei ihm zu aktivieren.
Davon würde ich abraten, bei dem Temperament deines Mannes. Es gibt einen Spruch "Be kind in your words and bolt in your actions". Druck erzeugt Gegendruck und wenn du mit dem Thema Beziehungsende "spielst" oder als Druckmittel verwendest und die Konsequenz dann ausbleibt:
Eine Trennung steht für mich nicht zur Debatte

Das Thema Beziehungsende kann man genau einmal "nutzen". Danach ist das Druckmittel weg.

Lieben Gruß
KNG
 

Lilienschön

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damit meinte ich generell. Du hattest geschrieben, dass es dann "plötzlich" so war. Da muss also etwas vorgefallen sein. Vielleicht war für dich auch immer alles wie immer, aber bei ihm hat sich etwas angestaut?
Vielleicht habe ich mich nicht ganz richtig ausgedrückt. "Plötzlich" kam für mich sein erster Ausraster, als er mich in Gegenwart von Freunden mit den Worten "Halt die Schnauze!" angebrüllt hatte. Das war vor einem Jahr. Er war aber schon die Monate davor hin und wieder mal etwas pampig zu mir, wenn auch nicht beleidigend. Das war mir aber gar nicht so wirklich aufgefallen. Einigen Freunden ist das aufgefallen. Als sie mich darauf angesprochen haben, war ich erstmal überrascht, denn ich hatte das gar nicht so gesehen.

Es könnte gut sein, dass mir solche Dinge viel später auffallen als anderen Menschen, weil es bei mir zu Hause genauso zuging und meine Eltern ähnlich zornig waren wie mein Partner.

Das könnte die Ursache sein. Arbeitest du an dir, oder sagst du dir, er soll dich nehmen wie du bist?
Wenn ich schon vorher weiß, dass ich mit einer bestimmten Bemerkung bei ihm einen Wutausbruch auslösen könnte, halte ich mich zurück und verkneife mir die Aussage. Aber in manchen Fällen ahne ich das im Vorfeld gar nicht, so wie im letzten Fall mit der nassen Hose. Wie soll ich in so einem Fall an mir arbeiten? Mir fällt da nichts ein, was ich tun könnte.

Das klingt jetzt vielleicht etwas altbacken, aber wann schätzt ein Mann seine Frau? Wenn sie ihm ein Heim bietet.
Der Alltag bei uns zu Hause funktioniert weitestgehend sehr gut. Wir bringen uns beide im Haushalt ein und erledigen den Einkauf meistens gemeinsam. Seine Mutter bringt ihn allerdings immer wieder zur Weißglut, er brüllt sie quasi jeden Tag mehrmals an, wenn ihm etwas gegen den Strich geht.

Die Wutanfälle sind aus meiner Sicht ein Zeichen von Ohnmacht dir gegenüber und der Versuch dir seine Männlichkeit quasi zu demonstrieren.
Wie gesagt, hat er mir schon einige Male vorgeworfen, ich würde ihn dominieren wollen und von ihm erwarten, dass er ständig nach meiner Pfeife tanzt. Das sehe ich nicht so.

Wie gesagt, möchte ich ihn gar nicht damit "erpressen", die Beziehung zu beenden. Wir lieben uns und sind die meiste Zeit glücklich miteinander. Aber diese Wutausbrüche und Beleidigungen ertrage ich halt nicht auf die Dauer.

Ich kümmere mich jetzt doch mal um einen Therapieplatz. Die letzten Wochen/Monate hatte ich viel Stress. Aber vielleicht hilft mir das wirklich weiter.
 

Jenna82

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Leider habe ich keine Idee, wie ich mir das abgewöhnen kann, in seiner Anwesenheit meine Enttäuschung zu äußern :(.
Es ist der Zeitraum zwischen dem, was geschieht und deiner Reaktion darauf. Auf diesen Zeitraum hast du durchaus Einfluss. Du könntest versuchen, dir ein "HALT" zu denken, bevor du beim nächsten Mal aus einem Impuls heraus reagierst.

Das habe ich vor einigen Monaten gemacht, wir hatten dann ein gutes und offenes Gespräch
Ich meine damit ganz konkret die Situation auf dem Festival. Also zeitnah das Thema ansprechen, wenn die Emotionen sich runtergefahren haben.

Wie gesagt, du kannst nur bei dir ansetzen. Wenn eine Trennung für dich nicht zur Debatte steht, du aber auch nicht mit den Wutausbrüchen und Beleidigungen leben willst, sehe ich in einer professionellen Unterstützung am ehesten die Möglichkeit, dass ihr deinen Handlungsspielraum nochmal unter die Lupe nehmt.

Im Grunde wäre auch ein gemeinsames Coaching wirklich angeraten bei euch.

Vielleicht könnte man nochmal versuchen zu transportieren, dass man ein Paarcoaching nicht macht, um den Partner an den Pranger zu stellen, sondern weil einem die Beziehung wichtig ist und man sich mit dem Partner weiterentwickeln möchte...
Hast du ihm diese Sichtweise mal aufzeigen können?
 

Lilienschön

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Es ist der Zeitraum zwischen dem, was geschieht und deiner Reaktion darauf. Auf diesen Zeitraum hast du durchaus Einfluss. Du könntest versuchen, dir ein "HALT" zu denken, bevor du beim nächsten Mal aus einem Impuls heraus reagierst.
Hier kommt mein Problem ins Spiel. Ich habe doch ADHS, und Menschen mit ADHS leiden unter einer beeinträchtigen Impulskontrolle. Mir fällt das "erst denken, dann handeln" in manchen Situationen sehr schwer.

Ich möchte jetzt so bald es geht einen Therapieplatz finden und werde sehr viele Therapeuten deutschlandweit kontaktieren, damit ich notfalls jemanden finde, der das auch in Online-Sitzungen anbietet.

Hast du ihm diese Sichtweise mal aufzeigen können?
Ich habe das ehrlich gesagt nicht mehr in seiner Gegenwart angesprochen, weil ich nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen wollte.

Früher war unsere Kommunikation schön leicht, locker und entspannt. Ich musste nie Angst haben, dass ich etwas Falsches sage und er dann explodieren könnte.

Inzwischen hat sich einiges verändert. Im Fall von bewusster Kritik meinerseits geht es meistens nicht um meinen Partner, sondern eher um das Verhalten einiger Personen aus unserem Freundeskreis. Damit kommt er nicht klar, obwohl ihn das Verhalten mancher Leute auch stört und er sich manchmal auch negativ darüber auslässt. Als ich diese Leute noch nicht so gut kannte, habe ich logischerweise auch seltener über ihr Verhalten gesprochen und folglich auch weniger Anlass für Zündstoff geliefert.

Ein weiterer wunder Punkt bei ihm ist das Thema unterschiedliche Meinungen. Ich finde das ganz natürlich, dass zwei Menschen in einer Partnerschaft nicht immer der gleichen Meinung sind. Mein Partner kann aber bisweilen recht empfindlich reagieren, wenn ich ihm nicht zustimme. Er hat mal gemeint, er hätte das Gefühl, dass ich meine Meinung für richtig und seine für falsch halte. So ist das aber nicht.

Es gibt nicht immer nur richtig und falsch, sondern auch Grauzonen. Und wenn zwei Menschen unterschiedliche Meinungen haben, muss keine der Meinungen richtig oder falsch sein.
 

KeinNiceGuy

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Ich habe doch ADHS
Ich auch - bei mir äußert sich das aber anders. Kann eine Ursache sein.

Früher war unsere Kommunikation schön leicht, locker und entspannt.
Ja, wenn die Probleme des Alltags noch nicht da sind ist das so. Wie sagte mal jemand so schön "Red Flags erscheinen durch die rosarote Brille als weiße Flecken" - da ist schon was Wahres dran. Wir und unser Gegenüber zeigen sich von unserer besten Seite. Da hilft nur immer wieder zusammenreißen und wenn man mal "rückfällig" wird, neu probieren. Irgendwann wird es weniger.

Ich möchte jetzt so bald es geht einen Therapieplatz finden
Für Selbstzahler kein Problem - da sind immer schnell Termine da. Ich sags aber mal aus meiner Sicht - bei den Therapeuten gibts solche und solche. Ich war in meinem Leben schon bei 4 Therapeuten und keiner hat mir was gebracht, außer Geld abzunehmen und Ratschläge zu geben, die nichts bringen. Was mir aber geholfen hat eine gewisse Klarheit und Struktur zu bekommen, war AI Eric von Eric Hegemann. Ich bin kein Fan von ihm, aber der Chatbot ist echt gut. Und was mir daran besonders gut gefallen hat, war, dass man keine komischen Blicke bekommen hat, keine Ratschläge, keine Sprüche, sondern wirklich gute Fragen zur Selbstreflektion.

Im Fall von bewusster Kritik meinerseits geht es meistens nicht um meinen Partner, sondern eher um das Verhalten einiger Personen aus unserem Freundeskreis.
Keine Ahnung warum das Themen bei euch sind. Ist das so wichtig was X und Y tun oder nicht tun? Was mir auffällt ist, dass ihr in deinen Beschreibungen der Szenen, über sehr viel negative Themen redet - ich glaube das war auch mal einer seiner Punkte als er sagt du wärst so negativ. Warum redet ihr nicht über was Schönes? Durch mein ADHS war ich ständig überreizt, weil ich alles mitbekommen habe. Ein ständiger Kreis aus neuem Input, Bewertung, Kommentierung, neuer Input usw. Man kann lernen loszulassen und eine "leck mich am Pürzel" Haltung entwickeln. Die Sonne scheint, ich bin gesund, meine Kinder sind gesund, es ist alles in Ordnung. Und manchmal reicht das dann.
 

Jenna82

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Beiträge
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Ich habe doch ADHS
Das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm, entschuldige!

Mir fällt das "erst denken, dann handeln" in manchen Situationen sehr schwer.
Daraus lese ich, dass das nicht immer der Fall ist. In welchen Situationen fällt es dir denn NICHT schwer? :smile:

Ich habe das ehrlich gesagt nicht mehr in seiner Gegenwart angesprochen, weil ich nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen wollte.
In meinen Augen ist das, sofern man es wohlwollend kommuniziert, kein Öl ins Feuer gießen sondern das genaue Gegenteil: Du möchtest damit eure Beziehung retten.

Im Fall von bewusster Kritik meinerseits geht es meistens nicht um meinen Partner, sondern eher um das Verhalten einiger Personen aus unserem Freundeskreis. Damit kommt er nicht klar, obwohl ihn das Verhalten mancher Leute auch stört und er sich manchmal auch negativ darüber auslässt.
Erwartest du denn in diesen Situationen konkret etwas von deinem Partner? Z.B. dass er aufgrund deiner Kritik mit den Personen spricht, damit sie ihr Verhalten ändern?

Falls das nicht der Fall sein sollte, bin ich bei KNG: Es ist völlig unerheblich und mühselig sich darüber auszutauschen, vor allem, wenn dein Partner damit nicht klar kommt.

LG :herz:
 

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