Schadet Beidseitiges wissen Machtgewicht

[Phil Connors]

Hallo ihr lieben. Da ich fasziniert von Wolfgangs Arbeit bin verschlinge ich sie förmlich momentan. Dabei stellen sich mir aber so ein paar Fragen. Unter anderem diese hier:

Wenn beide Partner aufgeklärt wären über das System des Machtgleichgewichts in einer Beziehnung, sowie Mann/Frau Konflikt usw, würde das nicht genauso der Beziehung schaden wie völlige Unwissenheit?

Jede Aktion sowie Reaktion könnte eine Strategie sein, man vermutet hinter jeder Mimik und Gestik eine Fassade und weiß am Ende nicht mehr was ehrlich ist und was nicht.
Im Grunde geht's es darum durch gezieltes Schauspielern eine Person zu Reaktionen zu verleiten (natürlich klingt das jetzt böse, hat aber einen edlen Hintergrund wie wir wissen), die liebe in ihr wieder aufflackern zu lassen und sie manchmal auch ein wenig vor sich selbst zu schützen.

Das kann aber doch unmöglich funktionieren wenn beide aufgeklärt darüber sind, oder?

Lieben Gruß, Phil Connors


Zuletzt modifiziert von Phil Connors am 28.08.2014 - 08:31:11

 

[Phil Connors]

Hmm, weiß keiner was oder Gabs diese frage hier schon öfters? Finde die Such Funktion gewöhnungsbedürftig, deswegen wär es nett wenn ihr mir dann den passenden Strang-Name nennen würdet. Mich interressiert das wirklich sehr

 

[Admin Wolfgang]

Hallo Phil,

na ja, was soll da eine Aufklärung schaden? Der Mensch richtet sich ja sowieso immer mehr nach seinen Emotionen als nach seiner Vernunft; Wissen hin oder her.

Beide werden deshalb nicht dauerhaft in einer laufenden Beziehung oder bei einem Ex back eine Strategie anwenden. Das ist viel zu müßig. Es werden deshalb - ganz automatisch - Situationen entstehen, die einer Annäherung dienlich sind.

In einer laufenden Beziehung ist dieses Wissen goldwert, denn, wenn das Gleichgewicht kippt, kann der Unterlegene Strategien anwenden, um die Macht auszugleichen.

Auch wenn er Andere glaubt bzw. meint zu wissen, dass sein Partner strategiert, wirkt die Strategie trotzdem, weil er sich nicht zu 100% sicher sein kann. Wenn das Beziehungspotential aber aufgebraucht ist, dann laufen alle Bemühungen ins Nichts. Dann strategiert zumindest einer von Beiden nicht mehr und dann ist die Beziehung sowieso am Ende.

Wolfgang

PS: Ich verschiebe den Strang dann in "Themen rund um die Liebe", weil hierher passt er nicht so gut.

 

[Phil Connors]

Hey Wolfgang, danke das du mich da ein wenig aufklärst.
Auch wenn ich momentan ja nicht (mehr) in einer Partnerschaft bin, so war das schon auf den fall der Beziehung bezogen.
Mich wundert es halt nur das es überhaupt paare gibt die es ohne den leisesten Schimmer der ganzen "Machtverhältniss" Geschichte hinbekommen eine halbwegs harmonische Beziehung zu führen, was mir mittlerweile undenkbar erscheint. Nur dachte ich halt das es zu den beschriebenen Problemen nach einer Aufklärung kommen könnte.
Danke nochmal, lieben Gruß

 

[Admin Wolfgang]

Na, wenn diese Paare von ihren Persönlichkeiten her gut zusammenpassen und daher die Beziehungsmacht ausgeglichen ist, dann klappt sowas natürlich. Oder sie regieren auf Machtverschiebungen intuitiv. Das Wisen das ich hier vermittele ist ja nicht meine Erfindung. Sowas "wissen" manche ganz unbewusst und machen dann vieles automatisch richtig.

 

[Lillian]

Schadet beidseitige Wissen dem Machtgewicht?

Hallo Phil.

genau diese Frage stelle ich mir schon die ganze Zeit bei meinem Ex. Zuzutrauen wäre es ihm, das Wissen könnte er sich angelesen haben.

Immer wieder glaube ich, deutliche Anzeichen einer Strategie in seinem Verhalten zu erkennen, was mich insofern verunsichert, denn ich denke, wenn beide konsequent strategieren, kann es ja gar nicht zu einer Annäherung kommen.

Ich habe also schon auch mal das eine und andere Mal bewusst "nach gegeben", weil ich irgendwie spürte, wenn du dich da jetzt hart an die Strategie hältst, geht es keinen Schritt weiter, sondern zurück. Kann natürlich auch ein strategisch ungünstiges Umfallen sein. Weil man eigene Wünsche da rein projiziert hat.

Denn wie Wolfgang schon sagt: Das alles bewegt sich im Bereich der Vermutungen, und macht damit die ganze Angelegenheit kein bisschen sicher, denn immer taucht da die Frage auf:

War das nun Strategie oder "echtes" Desinteresse. War es so etwas wie ein "Pling" oder bloß eine bedeutungslos Orbitnachricht.

 

[Hobbienchen]

Naja,

man könnte "die Strategie" auch als etwas begreifen, dass in unseren Kommunikationsmustern eingentlich angelegt ist, wenn es um unser "Balz- und Partnerschaftsverhalten" geht?

Sie wäre dann durch benennen und sichtbar machen einfach "bewusst".
Zumindest für einen Moment, bevor "Unsinn und Eigensinn" wieder Einzug halten in unsere "Verhaltensmuster"

Was denkt ihr darüber?

 

[Resa]

Hallo ihr lieben. Da ich fasziniert von Wolfgangs Arbeit bin verschlinge ich sie förmlich momentan. Dabei stellen sich mir aber so ein paar Fragen. Unter anderem diese hier:

Wenn beide Partner aufgeklärt wären über das System des Machtgleichgewichts in einer Beziehnung, sowie Mann/Frau Konflikt usw, würde das nicht genauso der Beziehung schaden wie völlige Unwissenheit?

Zuletzt modifiziert von Phil Connors am 28.08.2014 - 08:31:11

Ich kann dazu nur sagen, ich wünschte ich hätte da schon vor einem halben Jahr schon von gewusst. Dann wäre ich jetzt in meiner Beziehung nicht da wo ich jetzt bin.
Es wäre nicht zu dem Ungleichgewicht gekommen indem ich mich befinde.