Ihr Lieben.
Habt Dank für eure Zeilen.
Mich erstaunt es mal wieder, wie sehr es doch hilft, wenn man einfach nur seine Gedanken hinausschreibt und eine Rückmeldung von anderen erhält.
Danke.
Liebe Rika.
Schon beim letzten Mal mochte ich deine direkte Art, die mich auf sehr ehrliche Weise zum Nachdenken anregte. Mach dir nur keine Sorgen, ich kann mit deinem Gefühl des Misstrauens sehr gut umgehen. Es tut mir sogar gut, dass du mir ein wenig "Gegenwind" zukommen lässt. Dann wird mir nämlich klar, dass ich nicht mal ansatzweise annehme, dass er es nicht ernst meinen könnte.
Ich habe mich temporär aus dem Portal zurückgezogen und von ihm eine "Auszeit" genommen, weil es mir seelisch gar nicht gut ging. Das hat aber nichts mit ihm zu tun, sondern nur mit mir. Die Begegnung mit ihm hat mir eher geholfen, meinen Blick wieder ein wenig mehr auf mich zu richten. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Er wollte mich nie ins Bett kriegen oder ähnlliches, dafür hätte er nun wirklich nicht 800 km fahren müssen. Das wäre arg bekloppt.
Nein.
Ich kann sogar verstehen, warum wir in der Schwebesituation waren. Er hat eine unglaubliche Angst, sich zu trennen, nicht wissend, was danach kommt. Auch eine nicht-befriedigende Beziehung gibt schließlich Halt. Das kann ich schon nachvollziehen und dennoch, ich ziehen jede noch so schmerzhafte Trennung einer Aufrechterhaltung von etwas Kaputten vor. Dann geh ich eben lieber einmal durchs Tal und sammle Kraft, um den nächsten Berg zu erklimmen.
Vielleicht ist das wirklich der Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Wer weiß.
Ich bezeichnete ihn einmal als Feigling. Da stimmte er mir zu.
Er führt die Geschichte seiner Eltern fort.
Nur denke ich, sollte jeder irgendwann einmal Eigenverantwortung übernehmen und für sich und sein Leben Entscheidungen treffen, die eben auch weh tun können. Wir haben ja nur ein Leben.
Liebe Rika. Darum danke ich dir für deine ehrlichen Worte.
Liebe Mod May.
Danke auch dir für deine Gedanken.
Ja, wir kennen keinen gemeinsamen Alltag. Das stimmt.
Ich hätte große Lust drauf.
Auf gemeinsame Banalitäten. Und kleine Zankereien, die geklärt werden.
Nur komme ich einfach auf keine Lösung, wie ich ihm signalisiere, dass ich noch da bin, ihn immer noch kennenlernen mag, aber eben nicht unter den Voraussetzungen wie bisher.
Ich werde nicht mehr den Mund halten, wenn er seine Freundin besucht.
Nö. Keine Lust drauf.
Ich will ihn in meinem Leben haben.
Aber er muss mir Zeichen geben, dass er etwas ändern will, ganz gleich in welche Richtung.
Ich brauche Zeichen von Eigeninitiativität. Ja.
Diese Deadline, von der du schriebst. Wie kann das aussehen?
Wie verhalte ich mich bis dahin?
Melde ich mich gar nicht mehr?
Oder nur oberflächlich?
Hach. Wäre nur die Entfernung nicht, dann ginge das vielleicht einfacher herauszufinden.
Weißt du, wofür ich dir besonders dankbar bin?
Dass du geschrieben hast, dass du das Anmelden bei einem Online-Portal als ein Zeichen deutest, dass er aus der Beziehung will.
Ich habe ihm nämlich von Anfang an die Frage gestellt, dass er bitte drüber nachdenkt, warum er diesen Schritt gegangen ist.
Liebe Wunderblume.
Du hast die richtige Frage gestellt.
Kann ich es aushalten, nur die zweite Frau zu sein.
Nein, kann ich nicht.
Will ich auch nicht.
Ich bin dafür zu emotional und irgendwie auch mehr wert.
Aber du hast so recht, wenn du davon schreibst, dass er in die Sicherheit hineinwächst.
Genau das ist nämlich seine Angst. Aus einer verkorksten Sicherheit in keine zu fallen.
Jedoch denke ich da, dass wir selbst es sein sollten, die uns Sicherheit geben. Ein Partner kann helfen, aber ist die einzige Stütze unsererselbst.
Wenn beide es wollen - auch so eine unglaublich wahre Aussage.
Wenn das Wollen groß genug ist, schwappt das Können auch hinterher- das jedenfalls denke ich. Faule Ausreden lasse ich eh selten bei Menschen gelten.
Aber wie hast du denn eine wachsende Beziehung über ein Jahr lang auf so eine große Entfernung gepflegt?
Deine Idee, was ich schreiben könnte, find ich gut. Änderte ich vielleicht nur ein wenig ab. Mal schauen.
Danke dir, dass du mich hast teilhaben lassen, an deinen Gedanken.
Liebe Suri.
Nun habe ich mich innerlich irgendwie entschieden, ihm zu schreiben und dann teilst du mir mit, dass er genug Aufmerksamkeit bekommen hat und ich denke- recht hat sie!
Ja. Ich denke eigentlich auch, dass definitiv nicht ich diejenige bin, die aktiv sein sollte. Nein, das ist ganz klar sein Part.
Was aber, wenn seine emotionale Trägheit/Angst/Feigheit einem aktiven Verhalten im Wege steht und ich mit zurückhaltendem Entgegenkommen helfen könnte?
Für mich steht klar im Vordergrund, dass ich auf mich achten möchte, dass ich hier bei uns beiden die für mich wichtigere Person bin.
Und doch mag ich ihn kennenlernen.
Diese Starre aufgrund von inneren Hemmungen, die kenne ich nur allzu gut von früher, darum kann ich ihn so sehr verstehen. Und doch, die Opferrolle kann er dann auch mal ablegen. Er ist schließlich keine 17 mehr. Und wer soll Entscheidungen für sein Leben treffen, wenn nicht er?
Nur manchmal, da hilft es doch, wenn man gestupst wird, oder?
Ach, Suri.
Ihr lieben. Ich danke, dass ihr da seid.
Dass ihr zum Nachdenken anregt.
Dass ihr neue Impulse gebt.
Gern mag ich schreiben:
"..., ich möchte dich ebenfalls gern besser kennenlernen. Nur nicht so unter den Bedingungen, wie sie bisher bestanden. Die tun mir nicht gut. Hast du eine Idee, wie das anders ginge?"
Meint ihr, das geht so?
Mir ist nur wichtig, ihm zu zeigen, dass ich noch da bin und ihn kennenlernen mag, aber eben nicht mehr den Raum zugestehe, wie ich das getan habe.
Er muss aktiv werden.
Ich danke euch allen.
Eure Meereswolke aus dem Nebel.