Suche für WDR-Doku "Menschen hautnah"

[Florian]

Sehr geehrte Damen und Herren!

Für eine bundesweite Dokumentation im Auftrag des WDR (Sendereihe „Menschen
hautnah“) suche ich Protagonisten zum Thema: TRENNUNG IM ALTER.

Die Dokumentation geht der Frage nach, warum sich Menschen mit 60 oder 70
Jahren nach jahrzehntelanger Beziehung trennen. Was sind die Ursachen dafür, dass
man nach einem langen gemeinsamen Weg auseinandergeht? Und wie sehen die
neuen eigenen Wege aus?

Ich führe mit Ihnen Interviews und und besuchen Sie an ausgewählten Tagen. Die
Drehtage sind nicht am Stück, sondern über einen längeren Zeitraum verteilt.

Wenn Sie Lust haben, bei der Dokumentation mitzumachen, freue ich mich über
Ihren Anruf oder Ihre Email! Unten sehen Sie meine Kontaktdaten.

Herzliche Grüße,

Florian Aigner
0178-855 87 82
florian.aigner@gmx.de

 

[Admin Wolfgang]

Ich hab dem Florian mein Okay gegeben, dass er hier seinen Aufruf veröffentlichen darf.

Admin Wolfgang

 

[Admina Felis]

wenn es der Florian Aigner ist, den ich im Kopf habe, dann hat er schon einige solcher Dokus gemacht- sehr interessant zum Beispiel auch 'erklär mir Liebe''...

oder bist du ein anderer Florian ? -
achso, wir kennen uns natürlich nicht !!!

 

[Admin Wolfgang]

Das ist schon "dein" Florian Admina!

 

[Admin Wolfgang]

Und was glaubt ihr warum trennen sich Paare in einem fortgeschrittenen Lebensalter?

 

[Andrey]

Weil der Tod sie scheidet ...

 

[Admin Wolfgang]

 

[Admina Felis]

hm, mit Mitte 60 ist man ja heute noch nicht so alt - sondern meist noch sehr aktiv, lebendig usw. - da kann ich mir schon vorstellen, dass Menschen gerade dann sich trennen - weil sie jemand Neues kennen lernen und sich nun besser die 'Erlaubnis' geben können - die Kinder sind erwachsen, man lebt frei, ist im Rentenalter, hat viel Freizeit - und die Endlichkeit des eigenen Lebens ist einem wohl bewusster als mit 30.

wenn Paare da nicht mehr so viel verbindet (oder vorher schon nicht soviel verbunden hat) , dann kann ich mir gut vorstellen, dass man sich gerade dann trennt.

schwerer vorstellen kann ich mir, wenn man sich mit 80 oder so noch trennt - wenn man wahrscheinlich schon mehr aufeinander angewiesen ist im alltäglichen Umgang...
vielleicht ist auch ein Grund, dass man die dann ständige Anwesenheit des Partners, seine Launen etc. nicht mehr tragen kann (und auch seine eigenen nicht) und sich alleine bzw. mit anderer Unterstützung besser fühlt ?

ich kenne allerdings keine Paare persönlich, die sich spät noch getrennt haben.

von meiner Freundin hat sich der Vater mit knapp über 60 von der Mutter getrennt - die daraufhin starke Depressionen bekam (sie war allerdings vorher auch immer schon ein eher 'depressiver Mensch' - der Vater trennte sich, um mit einer Freundin zusammen zu leben, die so alt war wie seine Tochter (also meine Freundin) - das war schon etwas komisch.

 

[Admin Wolfgang]

Der Florian kann sich jetzt bei Dir bedanken Felis. Weil Du ihn so sehr gelobt hast, hab ich ihn auf die Startseite meiner Hauptseite vorne drauf gesetzt. So einen Werbeplatz hatte noch niemand.

 

[Admina Felis]

...aber Florian kann sich auch bei dir bedanken, meinst du nicht , das wäre auch eine gute Anmerkung zur Doku ''mit freundlicher Unterstützung des ...Forums...von Herrn....
oder ?

also, sofern Florian hier fündig wird

 

[Andrey]

.. also im Ernst: Ich kenne ein einziges Paar, das sich mit Mitte 50 nach langer Ehe getrennt hat und bei dem ich das Drama live und in Farbe mitbekommen hab.

Nach außen war alles toll: Vorzeigefamilie. Ich war schwer beeindruckt, als ich die beiden kennenlernte. Ich war fasziniert von ihrer "Normalität". Hübsches Einfamilienhaus, mit Raff-Rollos an den Fenstern und Granit-Beet-Einfassungen im Garten (damit auch alles da wächst, wo es soll und nicht woanders), 2 hübsche, wohlerzogenen Kinder ...

Aber sie redeten nicht miteinander. Doch, doch, sie besprachen, was für den nächsten Tag zu besprechen war und für den nächsten Urlaub … Alles war bei ihnen durchstrukturiert, jeder Tag, jede Stunde.

Aber sie sprachen nicht über sich, nicht miteinander.

Irgendwann fuhr der Mann zur Kur. Lernte dort eine Frau kennen, die ihm nach eigenen Angaben zuhörte, mit der er reden konnte. Er erzählte davon. Begeistert. EM und mir. Freunden. Seiner Frau ...

Seine Frau lief Amok. Wie er sie so schamlos hintergehen konnte, fragte sie ihn. Für sie war alles klar: Das konnte nur eine Affäre sein! Er beteuerte, dass nichts gewesen sei, außer reden. Doch für sie war klar: Keine Diskussion, stattdessen Scheidung.

Ein Gespräch, das EM und ich an einem lauen Sommerabend moderierten, ließ Hoffnung schöpfen. Tiefe Verletzungen kamen bei beiden hervor: Er fühlte sich von ihr nie ernst genommen. Sie hätte ihm nicht zugehört. Was gefragt und wenn er antworten wollte, wäre sie schon beim nächsten Thema gewesen u.s.w. Sie wies alle Vorwürfe von sich, zeigte sich wenig gesprächsbereit. Es wäre nicht wahr (seine Gefühle!). Und doch lagen sie sich am Ende des Abends in den Armen. Verschwanden in ihrem Schlafzimmer...

Am nächsten Morgen erklärte sie, sie würde sich trotzdem von ihm trennen. Die letzte Nacht wäre zwar schön gewesen und im Bett hätte es auch überhaupt immer gut geklappt. Aber sie (katholisch) hätte es so beschlossen, schon gleich am Anfang als sie von diesem Kurschatten hörte. Deshalb ziehe sie es jetzt durch.

So kam es zur Trennung ...

 

[marie]

@ Audrey, was für eine Geschichte!

Ich zähle einfach mal auf was ich vermute, was zu einer Trennung im Alter führt:

* Mut
* finanziell abgesichert
* Selbstverwirklichung
* evtl. nach einen Schicksalsschlag nur noch so leben zu wollen, wie man möchte
* die verbleibende Zeit bis zum Tode kompromisslos leben zu können
* zweiter Frühling

 

[Altesmoehrchen]

Hallo zusammen

Ich bin davon überzeugt, dass die Trennungsursachen und Gruende im fortgeschrittenen Alter haargenau die gleichen sind wie bei Jüngeren.

Es ist nur so, dass heutzutage auch zunehmend Aeltere diesen Schritt zur Trennung wagen, weil früher hat es das so gut wie gar nicht gegeben. Da war es gesellschaftlich geächtet nach so vielen Jahren den Partner zu verlassen, die Kirche spielte damals eine grosse Rolle und der Hauptgrund war aber wohl auch die finanzielle Abhängigkeit einer Frau an den Mann. Da wurde und musste man in schlechten und unglücklichen Ehen ausharren, man hatte gar keine andere Wahl, auch weil man sich das finanzielll gar nicht leisten konnte....das war einfach so.

Diese Abhängigkeiten fallen immer mehr weg und die Menschen sind ganz einfach nicht mehr bereit ihre restlichen Jahre in unbefriedigenden Ehen zu verharren, sie lassen sich auch längst nicht mehr von der Kirche und Gesellschaft vorschreiben
wie sie zu leben haben. Und das ist gut so ! Im Lebensabend moechte man das Leben endlich genießen und kein Frust schieben,

Mein Partner hat sich mit Ende 50 aus einer über 30 jährigen Ehe verabschiedet, der Trennungsgrund war ich er har sich ganz einfach neu verliebt.....
An alle Jüngeren hier: freut euch, die Liebe mit allem was dazu gehoert gibt es auch im fortgeschrittenen Alter und es fühlt sich besser und intensiver an als in jungen Jahren, zumindest empfinde ich das so.

Der einzige Unterschied zu Jüngeren ist wohl, dass die Trennung als solche nach so vielen Jahren wohl meist schwieriger und schmerzvoller ist, gerade für den der verlassen wird, als wenn man nur wenige Jahre ein Paar war. Aber die Ursachen die zu einer Trennung fuehren sind in jedem Alter die gleichen, meiner Meinung nach.

Mich wuerde interessieren wann die Sendung ausgestrahlt wird ?


Zuletzt modifiziert von Altesmoehrchen am 23.03.2016 - 09:51:12

 

[Mod May]

Was ich so mitbekomme, wenn ich mich mit älteren Paaren unterhalte:

Wenn man sich in höherem Alter (und da zähl ich jetzt mal die 70 plus dazu) trennt, dann ist es oft jahrelang aufgestauter Groll.
Zumindest war das mein Eindruck. Bei diesen Paaren, die ich mitbekommen habe, gab/gibt es oft gar keinen neuen Partner, sondern es ist eine ganz bewusste Entscheidung GEGEN die alte Beziehung und für einen Neuanfang ganz mit sich selbst. Weil man dem Partner schon lang nichts mehr abgewinnen konnte, weil er sich in diesen und jenen Situationen damals so und so verhalten hat... weil er dies und das NICHT getan hat... und manchmal scheint sich das so aufzusummieren, dass man einfach nicht mehr kann und will.
Und da es - wie du richtig schreibst, Möhrchen - auch nicht mehr so große gesellschaftliche und finanzielle Abhängigkeiten gibt, fällt dann die Trennung etwas leichter.
Aber das ist jetzt mein völlig subjektiver Eindruck.