Hallo,
ich habe auch eine Geschichte, die sich zwar nicht wirklich mit einer Trennung beschäftigt, die aber ganz gut zeigt, wie sich die Dynamik zwischen zwei Menschen verändern kann.
Es geht um einen Mann, den ich schon zu Schulzeiten kannte. Er war immer so des coole von der Schule, die Mädels fanden ihn alle toll, er sah auch gut aus. Ich hatte kaum was mit ihm zu tun, er beachtete mich wenig, hatte eher mit den Mädels zu tun die sich ihm an den Hals warfen. Ich meine mich zu erinnern, dass ich damals auch ein wenig für ihn geschwärmt habe, aber ich wäre viel zu schüchtern gewesen auf ihn zuzugehen.
Einige Jahre später trafen begegneten wir uns immer mal wieder auf Partys. Ich war 23 und hatte eine ziemlich wilde Phase, jedes Wochenende war ich unterwegs, trinken, feiern, erst nach hause gehen wenn es hell wurde, wie man das so kennt. Es ergab sich so, dass wir beide immer die letzten waren die nochmal weiter zogen in eine andere Bar und mit der Zeit hatten wir engeren Kontakt und zogen immer zusammen los.
Er war noch immer der Typ Frauenheld, ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass er sich über eine Freundschaft hinaus für mich interessieren könnte und war auch nicht auf eine Beziehung aus. Wir waren richtige Kumpel und hatten eine tolle Zeit.
Irgendwann fingen wir an uns auch so zu treffen, ohne auf Partys zu gehen und dann kam es auch zu einem Kuss. Ich dachte mir nicht groß was dabei, aber es entwickelte sich so, dass wir uns immer öfter alleine trafen und uns auch immer wieder küssten. Ich fand ihn attraktiv, wir verstanden vor super und ich überlegte, ob da nicht vielleicht doch mehr sein könnte.
Zeitgleich fing er an, mir von seinen Problemen zu erzählen, dass er nicht wüsste was er zu seinem Leben anfangen sollte und dass er komplexe hätte und lauter solche Dinge. Was vorher locker und leicht war und Spaß machte wurde plötzlich irgendwie ernst und anstrengend. Ich fing an mich immer mehr von ihm zu distanzieren, suchte Abstand und plante die Wochenenden wieder ohne ihn. Doch je mehr ich mich distanziere, umso anhänglicher wurde er. Plötzlich schickte er mir morgens schon Nachrichten und fragte was ich mache und wann wir uns endlich wieder sehen. Ich suchte Ausreden, aber er ließ nicht locker. Ich traute mich schon gar nicht mehr auf mein Handy zu schauen, weil ich Angst hatte eine Nachricht von ihm zu haben, mir wurde regelrecht schlecht wenn ich daran dachte mich mit ihm zu treffen.
Das ganze ging soweit, bis er abends unangemeldet mit einem Strauß Blumen vor meiner Tür stand und mir seine Liebe gestand. Etwas schlimmeres hätte er nicht machen können, am liebsten hätte ich ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Da hatte er zum ersten mal in seinem Leben Blumen für eine Frau gekauft, sein Herz geöffnet und sich wirklich um eine Frau bemüht und damit hätte er für mich nicht unattraktiver sein können.
Ich wollte ihm nicht weh tun, aber ich fühlte mich total gestresst, also sagte ich ihm, dass ich das im Moment nicht kann und Zeit für mich brauche. Als er weg war, war ich sehr erleichtert und hab mich nie wieder gemeldet, er auch nicht.