Hallo zusammen, Hallo Sophie
Ich war etwas überrascht mich wieder hier oben zu sehen.
Also hier mal mein Update:
Es ging weiter aber erst Mitte Januar. Bis dahin habe ich ihn komplett ignoriert und nur einen kurzen Gruß zu Weihnachten und Neujahr geschickt, als Antwort auf seine Grüße. Mitte Januar stand er dann "Zufällig" vor mir, später hat er zugegeben, das es ganz und gar nicht zufällig war und er mich abgepasst hat. Eigentlich wollte ich gleich weiter aber er hat nicht locker gelassen, wir sind ins nächste Cafe und haben lange geredet. Die meiste Zeit hat nur er geredet und ich habe mir angehört was er so zu sagen hatte. Er erzählte mir dann auch, das er beim Arzt gewesen ist und bei ihm eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert wurde. Das erklärt jetzt auch seinen fehlenden Antrieb im letzten Herbst.
Von meiner Seite habe ich aber auch weiterhin keinen Kontakt zu ihm gesucht. Wenn er was von mir wollte, musste er sich ordentlich ins Zeug legen, geschenkt habe ich ihm meine Aufmerksamkeit nicht. Das hatte aber keine strategischen Gründe, ich war einfach skeptisch und habe der Sache nicht so ganz getraut. Ich wollte erst sehen, ob es wirklich an seiner Erkrankung lag oder er diese nur vorschiebt.
Er hat mich inzwischen auch mit zu seiner Familie genommen und eigentlich sollte das Treffen mit meiner Familie am vorletzten Wochenende stattfinden aber das haben wir erstmal verschoben.
Nun gibt es bei mir im Bekanntenkreis einen Coronafall und mit dieser Bekannten hatte ich vor kurzem noch beruflich Kontakt. Das heißt, es besteht die Möglichkeit, das ich mich angesteckt haben könnte. Ich habe mich aber schon sehr früh an alle Regeln gehalten und Abstand gehalten usw. Es ist jetzt vier Tage her, das ich sie getroffen habe aber ich habe bisher keine Symtome, ich hoffe das bleibt auch so. Ich habe mich jetzt quasi selbst in Quarantäne begeben, um niemanden anzustecken, falls es mich trotz aller Vorsicht doch erwischt hat und warte einfach ab, was passiert.
Er macht sich jetzt große Sorgen um mich und fragt andauend nach, wie es mir geht und wenn ich nicht innerhalb einer Stunde antworte, fragt er nochmal. Das finde ich sehr anstrengend, da ich ja nun auch noch immer von zu Hause aus arbeite und nicht immer Zeit habe sofort zu antworten. Er geht davon aus, das ich mich angesteckt habe und es jederzeit los geht und ich habe eher das Gefühl, das ich vorsichtig genug war und es nicht habe. Diese Angst führt bei ihm sogar dazu, das er schlecht träumt. Er träumt, das zwischen uns ein unüberwindbares Hindernis steht und er verzweifelt einen Weg sucht um zu mir kommen zu können aber keinen findet. Er sagt auch, das er sich gerade Machtlos fühlt und etwas tun will aber nicht weiß was.
Ich weiß noch nicht genau, wie ich damit umgehen soll, einerseits möchte ich nicht das er sich allzu große Sorgen macht und andererseits ist da eine Angst, das wir wieder in das alte Muster vom Herbst fallen. Das habe ich immer noch im Hinterkopf und versuche nicht wieder soviel mit ihm zu schreiben. Er soll sich einfach nicht wieder dran gewöhnen, das Schreiben reicht. Es ist gerade einfach eine blöde Situation.
Ich sehe es inzwischen auch so, das diese Zwangspause durch das Virus eine Chance sein kann. Es ist zwar ungünstig, weil wir uns wieder nicht sehen können und dies ja das Problem im Herbst war aber es öffnet einem auch die Augen, für das was wirklich wichtig ist.
soviel erstmal zu meiner Geschichte.
Viele Grüße, bleibt gesund und vorsichtig
Lucia