Was ist Liebe?

[Wurstikus]

Hallo ihr alle,

weiß nicht ob dies das geeignete Unterforum ist aber ich möchte ein paar Gedankengänge mit euch zum Thema Liebe teilen.
Vor allem im Ex-back Unterforum, wenn frisch Getrennte über ihr Gefühlsleben schreiben liest man oft so Sätze wie:

,,Aber ich liebe ihn/sie doch so sehr, das ist die wahre Liebe."

,,Wenn er/sie doch nur sehen könnte wie ich mich verändert habe."

,,Soll das alles umsonst gewesen sein? Was ist mit all unseren Erinnerungen/Plänen. So glücklich werde ich nie mehr."

Und viele andere, ähnliche Sätze. Ich selbst nehme mich da nicht aus.

Warum ist das so? Ist es wirklich die unglaublich, erfüllende "Liebe", die von einen auf den anderen Tag aus dem Leben tritt?

Verwechseln wir die Liebe nicht vielleicht mit Abhängigkeit vom Anderen? Permanente Bestätigung und Aufmerksamkeit? Die Sicherheit, dass jemand einen 100% mag egal, wie man aussieht, was man macht?
Die Sicherheit, dass jemand interessiert ist an einem. Dass jemand da ist wenn man krank ist?
Ist es nicht gesellschaftlich anerkannter vergeben zu sein? Auf Feiern oder sozialen Anlässen in Begleitung zu erscheinen?
Ist es nicht eine große Verletzung des Egos, wenn sich jemand bewusst gegen einen entscheidet. Vor allem wenn man sich der "Liebe" sicher war.

War die Beziehung nicht im Argen bei einer Trennung? War man selbst glücklich bevor Schluss war?

Wie oft liest man Trennungsgeschichten, wo beide Partner nicht glücklich waren und der, der verlassen wird auf einmal merkt "Hoppla so verkehrt war der andere gar nicht?" (Auch hier zähle ich mich dazu).


Warum fällt man also in so ein Loch wenn die "Liebe" wegläuft?
Ich glaube das menschlichste und natürlichste daran ist einfach, dass Gewöhnung ungewollt verändert wird. Rituale, Gewohnheiten, Muster des Alltags brechen weg. Dinge, die man auf jemand anderen ausgelagert hat muss man selber machen.

Man muss alleine einkaufen, kochen, fernsehen, schlafen, aufwachen... alles.

Ist das schlimm? Nein, sonst würde es keine glücklichen Singles geben.

Ist Liebe also schlecht? Nein! Liebe ist toll solang man sie nicht glorifiziert und vor allem sich nicht abhängig macht von ihr. Wie alle Dinge im Leben ist sie in Maßen gut.

Man darf sich nicht selbst aus den Augen verlieren für eine Beziehung. Das ICH muss immer gesund bleiben sonst kränkelt das WIR früher oder später.

Macht euch nicht abhängig von jemanden der euch nicht mehr will. Jeder Mensch ist mit der Fähigkeit geboren alleine Glück zu empfinden. Man kann seine Gefühle nicht steuern, sein denken hingegen schon. Man kann sich bewusst manipulieren.

Wenn man sagt "Nur diese/r Frau/Mann ist der/die richtige" ist das völliger Quatsch. Theoretisch passt man mit unzähligen Menschen zusammen. Biologisch/Psychologisch verfliegt die "Liebe" sowieso nach ein paar Jahren. Lebenslange Partnerschaften sind nicht evolutionsbedingt sondern geschichtlich geprägt.
Heutzutage gibt es diese traumhafte Liebe einfach (fast) nicht mehr.

Verwechselt Liebe nicht mit Abhängigkeit.
Glorifziert euren Ex nicht.
Stellt euch an erste Stelle.

Vor allem: Seid mit euch glücklich und eine Beziehung kann ein wunderbarer Bonus sein. Seid ihr alleine unzufrieden, wird euch kein anderer Mensch dauerhaft das geben können was ihr euch selbst verwährt!

Sowet meine Gedanken im Moment, danke!

 

[Saphira1]

Am 30.01.2013 schrieb ich in meinem Strang:

Was ist Liebe und warum lieben wir?
Sicherlich tun wir es durch die Beziehung zu anderen, und sicherlich kann man schwer lieben, bzw. anfangen jemanden zu lieben, wenn da gar nichts zurück kommt.
Doch sobald ich jemanden liebe, so liebe ich diesen Menschen bedingungslos, das heißt ich tue es über eine Beziehung hinaus. Dieser Mensch wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.
Ich liebe nicht, weil der andere mich liebt, oder liebe nur solange der andere mich liebt.
Ich liebe einfach, Liebe IST einfach, ohne zu fordern.
Alles andere ist doch mehr Besitz, Verlustangst etc. pp.
Doch ist es jedem selbst überlassen, wie er Liebe definiert und die Grenzen zu Verlustangst etc. zieht.

Aus welchen Gründen will man selbst geliebt werden?
Will man das, weil man irgendetwas dafür tut? Will man bedingungslos geliebt werden?

Liebe ist doch etwas, was so freiwillig ist, man kann niemanden dazu zwingen...
Und ich kann niemanden dazu zwingen mich zu lieben, nur weil ich diesen Menschen liebe.
Und so lasse ich frei...ich erwarte keine Liebe von ihm, ich erwarte mehr, dass er sich selbst findet und wenn er auf diesem Weg zu uns zurück findet, dann ist das gut und schön. Aber es ist kein Zwang...
Und ich erwarte, dass er mich nur liebt, wenn er mich halt liebt.
Aber nicht weil ich sag und erwarte, er soll mich lieben.

Ich will von keinem Mann einen Ring oder einen Heiratsantrag, weil ich es erwarte und er es deshalb tut. So will auch ich meine Liebesbekundungen nur freiwillig geben.

So mag ich es auch nicht, auf ein "Ich liebe dich!" mit einem "Ich dich auch!" zu antworten.
Ich sage es dann, wenn ich es will und nicht als Antwort auf eine Liebesbekundung.

 

[Saphira1]

Und noch was aus meinem Strang, was sich um Liebe bzw. das, was wir suchen dreht/drehen sollte...

Innehalten
Nicht gestern, nicht morgen - jetzt.
Warum bist du hier?
Worauf suchst du Antworten? Wer soll sie dir geben? Ja, Exi...doch das geht nicht.
Verlierst dich im Strudel und im Angesicht der Zweifel ob all deiner Strategie und Fantasie.
Was willst du? Liebe, Vertrauen, Nähe und Geborgenheit. Von jemand der weit fort ist von dir, weiter weg, als dass es dir gut tut und du es aushalten kannst.

Was ist wichtig im Leben?
Warum lieben wir?
Warum denken wir so viel? Und dann meist auch noch an Exi?

Innehalten, schauen wer bin ich, wer bist du...
Was fehlt dir im Leben, was dich so nährt und einer Sucht gleichkommt?
Was wollen wir alles kompensieren, im Versuch es bei jemand anders zu finden, der nicht will?

Wir gieren nach etwas, was wir nicht bekommen, versuchen den Hunger zu stillen, der unendlich scheint.
Halt inne - was ist das in dir?
Ist das deine Liebe? Oder ist es das, was du versuchst zu füllen und mit deiner Liebe begründest?

Nein, beantworte nicht mir die Fragen...sie sind nur wichtig für dich - für deinen weiteren Weg.

 

[Acalia]

Liebe ist für mich etwas aufrichtiges..

Den Menschen nehmen mit all seinen Fasseten und Entscheidungen.

Jemanden den man wahrhaftig liebt zwingt man nicht bei einem zu sein. Man möchte die person gerne bei sich haben. Aber wenn er nicht will ist er glücklicher ohne dich dann muss man ihn ziehen lassen.

Liebe hat nichts mit egoismuss zu tun, ich höre nicht auf einen Menschen zu lieben nur weil er nicht da ist..

Leben und Leben lassen..

Ich möchte das der Mernsch den ich liebe glücklich ist, und wenn er das mit mir nicht sein kann akzeptiere ich das...

Natürlich leidet man und man hätte es gerne anders, aber der Mensch muss sich aus eigenen Stücken wohl fühlen.

 

[Schwennilein]

Ein Akustik-Cover eines genialen Liedes mit einem recht genialen Text

http://www.youtube.com/watch?v=pIt1BInvJzU

 

[Saphira1]

...wenn man um die natürlichen Machtverhältnisse in einer Beziehung weiß; sie achtet und keine Angst vor ihnen hat.

...wenn man sich eingesteht, dass man geliebt werden muss, um selbst lieben zu können. Und doch die eigene Liebe immer was eigenständiges und unbedingtes bleibt, wie der Partner mit seiner Individualität eben auch.

...wenn Nähe nie zu nah ist und Entfernung nie zu weit, weil man sich in Gedanken und im Herzen nahe ist.

...wenn Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für sich selbst und seine Bedürfnisse, für den anderen und seine Bedürfnisse und das Leben an sich mit seinen kleinen Freuden (und auch Leiden) gegeben ist.

...wenn es einem "egal" ist, wann und was man dem Partner schreibt, weil man das (individuelle) Maß und richtige haushalten von Worten kennt und achtet.

...wenn die Schönheit des anderem sich einem durch dessen Körper erschließt, aber noch vielmehr in seinen Augen und seinem Lächeln, seinen Ideen, seiner Verrücktheit und der vollkommenen Unvollkommenheit.

...wenn man bereit ist zu riskieren; im vollen Bewusstsein, dass es eben auch klappen kann (denn die Angst, dass es nicht klappt lässt einen erst zu extremen Eifersüchten, Klammeranfällen und Kontrollverhalten kommen).
Doch so steht hinter jeder zwischenmenschlichen Beziehung halt ein (inter-)agieren und auch Arbeit, Konflikt, Leid(enschaft), Kompromiss, Eigencourage und Mut.

...wenn man Abends zu Bett geht und nicht stalken geht, ob der andere noch "mit irgendwem online ist".

In diesem Sinne: Allen eine gute, sorglose und kontrollfreie Nacht!