maimai
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- 18 Aug. 2019
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Hallo zusammen
Ich bin so froh, dieses Forum gefunden zu haben, denn mit meinem Problem eckt man in vielen anderen Foren doch schon ziemlich an. Dabei fehlt es mir sehr mal gescheit darüber reden zu können, denn ich wüsste sonst nicht mit dem ich über dieses Thema reden kann.
Ich (34) habe vor 3 Tagen die Affäre zu meinem Kollegen (40) beendet und es macht mich fertig. Aber ich kann einfach keinen Sinn darin sehen es noch weiterzuführen, auch wenn es mir mein Herz rausreißt und ich so gerne mein Leben mit ihm teilen würde.
Kennengelernt haben wir uns vor fast 2 Jahren als er neu bei uns in der Abteilung angefangen hat. Er ist mein direkter Kollege und wir verstanden uns auf Anhieb. An mehr dachte ich aus tausend Gründen nicht. Wir sind beide vergeben (ich seit 17Jahren liiert, keine Kinder, er seit 20 Jahren verheiratet, 1 18jähriges erwachsenes Kind) und er ist auch so gar nicht mein Typ gewesen. Aber er wurde zu einem richtig guten Freund. Da wir von 8Std Arbeitstag 6 Std beruflich aufeinanderhängen, manchmal auch 8, enstand auch eine Freundschaft und tiefe Vertrautheit. Ja und zum Ende hin Liebe. Bei ihm schon viel eher als bei mir, wie er mir gebeichtet hat. Ich wollte lange Zeit nichts von ihm. Vielleicht wusste ich unterbewusst einfach, dass das nichts wird und wenn, dass es nur in Tränen endet. Das wollte ich nicht und war einige Zeit eher abweisend obwohl ich merkte, dass ich viel für ihn empfinde. Mir war halt einfach klar, dass es von beiden Seiten nicht leicht wird.
Er und ich sind sehr jung mit unseren Partnern zusammengekommen. Ich war 17 und mein AM war 16 als er mit seiner jetzigen Frau zusammen kam. Meine Beziehung ist schon seit vielen Jahren kaputt, aber ich habe die Trennung bis heute nicht geschafft. An Abhängigkeit liegt es nicht, denn ich bin finanziell abgesichert, habe einen sicheren Job und das Leben musste ich trotz Partnerschaft eh meistens als Einzelgänger meistern. Aber so viele Jahre verbinden, man wird zusammen erwachsen und ich hatte immer die Hoffnung, dass es wieder besser wird. Doch bei mir ist es vorbei und früher oder später wird auch die Trennung folgen.
Bei meinem AM hatte ich, als wir uns kennenlernten, aber eigentlich immer das Gefühl, dass er eine sehr gute Ehe hat. Umso weniger verstand ich, dass er sich umorientiert. Er war seiner Frau 24 Jahre treu, was ich ihm auch glaube. Ich bin die erste Frau für die er sich interessiert. Ich habe es ehrlich gesagt nicht verstanden und schon deshalb immer versucht den Verstand siegen zu lassen. Ich gab ihm sogar Tipps, wie er versuchen könnte seine Ehe wieder zu retten.
Aber letztendlich kam es zum ersten Kuss. Wir beide hatten kein schlechtes Gewissen unseren Partnern gegenüber. Wir wussten zwar nicht wie es weitergehen soll, aber wir merkten, dass wir unheimlich viel füreinander empfinden. Die darauffolgenden Wochen waren schön und doof zugleich. Denn es spielte sich alles nur auf der Arbeit ab. Küssen, umarmen...all das immer nur im Geheimen. Für manche ist das ein Kick, aber wenn man sich wirklich liebt tut das auf Dauer schrecklich weh. Klar, Affären sind halt etwas was mein geheim hält. Aber andere Affären haben wenigstens ein wenig Zweisamkeit. Wir aber nicht. Alles nur während der Dienstzeit bzw Mittagspause, aber keine privaten Treffen. Seine Liebesbekundungen wurden aber immer mehr. Für mich passte es irgendwann nicht mehr zusammen.
Ich hatte das Gefühl er sei nicht ehrlich zu mir. Ob nun gewollt oder ungewollt. Aber wenn meine Ehe mich wirklich so unglücklich macht, wie er mit der Zeit erzählte, dann finde ich doch mehr Zeit für die Person die mir wirklich was bedeutet.
Dass eine Trennung noch dauert, von beiden Seiten, ist klar. Aber alles andere verstand ich mit der Zeit nicht mehr. Ich drängte auch nicht, denn ich wollte nie Druck machen. Ich bin eher eine die beobachtet und abwartet. Bzw nein, nicht ganz, in seinem Fall habe ich sogar einmal den Schritt gemacht und wegen einem Hotel gefragt, aber seine Antwort war nur, dass wir das noch bequatschen können. Danach fragte ich nicht mehr. Und von ihm kam auch weiter nichts, was ein privates Treffen betrifft.
Kurz vor seinem langen Sommerurlaub dann hatten wir ein Gespräch über das alles. Ich habe ihm gesagt, dass er sich vielleicht doch erstmal im Klaren werden soll was er will. Wie gesagt...es geht nicht um eine Trennung. Aber ich kann diese Affäre auch nicht weiterführen, wenn er sich gar nicht sicher ist ob er sich überhaupt trennen will. Die Affäre hat ja nicht angefangen, weil beide den Kick suchten, sondern man hat sich verliebt. Einfach nur so könnte ich das alles auch gar nicht.
Ich sprach meinen AM darauf an, dass wir uns nie privat treffen etc.
Da erzählte er mir einige Dinge die mich doch schockierten. Ich wusste bis dahin von seiner Frau schon einiges. Hat ihre Ausbildung abgebrochen, nie gearbeitet,wenn nur 450Euro Jobs, ist jetzt 40 und will weiterhin nicht arbeiten. Dafür liegt sie den ganzen Tag auf der Couch und macht weder Haushalt noch Essen. Er bringt seit Jahren gutes Geld nach Hause uns sie verprasst es. So ein Lebensmodell sei auch jedem zugestanden. Aber zudem bestimmt sie noch ziemlich über sein Leben. Kurz gefasst: er darf nicht alleine weg oder sie will mitgehen. Fährt er mal alleine irgendwohin kann es gut möglich sein, dass seine Frau hinterherfährt oder eine Freundin von ihr.
Mich hat es wirklich geschüttelt als ich das gehört habe. Wie kann ein Mensch nur so sehr über das Leben eines anderen bestimmen? Aber klar, er hat es ja auch mit sich machen lassen. Dazu sagte er, dass er bis vor 2 Jahren, 22 Jahre in einer Abteilung war wo er fast 10Std am Tag gearbeitet hat. Ging früh aus dem Haus und kam abends Heim. Auch samstags war er arbeiten. Er bekam schlichtweg nicht mit, was Zuhause so los ist. Während er arbeiten war hat sie das Leben schön gelenkt. Den Freundeskreis hat sie sich aufgebaut, da sie den mit ihrer massig Freizeit besser pflegen konnte. Das Kind ist auch ein Mamakind und wird auch immer in Streitereien von ihr mit reingezogen. Also die Frau hat da wohl schon alles in der Hand.
Mir tat es schon leid was er so erzählte, vieles kam mir selber bekannt vor, und ich habe dadurch einiges auf verstanden. Es ist halt schwer plötzlich mal alleine etwas zu unternehmen, wenn man 24 Jahre aufeinanderhockte. Mein Partner und ich hockte die ersten 8 Jahre aufeinander und es ist echt eine Hürde da wieder rauszukommen. Wenn dann auch noch eine Ehefrau dazukommt, die kontrolliert und Dinge verbietet ist es doppelt so schwer. Deshalb verstand ich das.
Das war an seinem letzten Arbeitstag bevor er 3 Wochen in Urlaub ging. Er sagte, dass wir uns während seinem Urlaub sehen etc. Aber wie erwartet passierte das nicht. Bzw vielleicht wäre es noch passiert, aber ich habe es ja dann jetzt beendet.
Denn die ersten 2 Wochen zeigten mir einfach, dass es alles keinen Sinn macht. Dass er wahrscheinlich doch nicht weiß was er will, denn es kam kaum was von ihm.
Wir schrieben, wenn nur spät abends, wenn sie geschlafen hat. Dann ging es auch immer nur um seine Gefühle und, dass er Angst hat, dass ich es beende. So wirklich Interesse an mir zeigte er nicht.
Ich weiß, für viele klingt das sicher ziemlich kleinlich, aber ich bin halt jemand, bei dem das was der andere sagt auch zu dem wie er ist passen muss. Und er hat soooo viel gesagt, ohne dass ich es jemals wollte oder einen Anstoß gab. Er war immer unheimlich voller Gefühl, auch auf der Arbeit.
Aber dann findet er in seinem angeblich öden Urlaub in 2 Wochen keinmal Zeit mir mal zumindest ein guten morgen zu wünschen. Geschweige denn, dass man sich auch mal trifft. Wir wohnen keine 30Minuten voneinander entfernt. Von seiner großen Sehnsucht und Liebe war in diesen 2 Wochen gar nichts zu merken, nur zu lesen, denn wenn er schrieb überschlug er sich fast vor Sehnsucht.
Die letzten Tage konnte ich es dann nicht mehr erwidern, wenn er schrieb, dass er mich vermisst. Ich war fast schon grummelig, wenn er so etwas geschrieben hat. Aber ich habe mir sonst erst nichts anmerken lassen, weil ich seinen Urlaub nicht versauen wollte und weil man so etwas auch nicht mal eben über Text erklärt. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, noch 1 Woche so zu tun als sei alles ok. Als er dann erneut fragte was los sei, weil ich sein „ich liebe dich“ nicht mehr erwidert habe, schrieb ich es ihm doch.
Kurzgefasst schrieb ich ihm, dass ich glaube, dass wir beide doch etwas anderes suchen.
Er bedankte sich dann für die Zeit die wir hatten und das wars auch.
Dazu sei zu sagen, dass er auch eher mal so mal so ist. Also wenn alles in Ordnung ist, dann überschüttet er einen mit Emotionen und lieben Worten. Aber er ist nicht unbedingt der Kämpfer,wenn es zuende geht. Er ist dann eher richtig tief verletzt. Bei unserem letzten Streit hat er sich tagelang ordentlich die Kante gegeben und war auch verkatert im Büro. Aber er hätte mich nie vollgeheult ich soll zurück kommen oder so. Deshalb nehme ich es auch in diesem Fall nicht so persönlich, dass er nicht kämpft. Das war auch nicht meine Absicht, denn damit wäre es nur schwerer für mich.
Egal wie ich es drehe und wende, ich sehe einfach keine Zukunft. Weil ich auch nicht darauf vertrauen kann, was er will.
Meine Beziehung ist seit Jahren hinüber und ich habe die Trennung noch immer nicht geschafft.
Mein AM war, bis er mich kannte, anscheinend zufrieden Zuhause, auch wenn seine Frau ist, wie sie ist, sonst würde er schon viel länger an Trennung denken. Vielleicht wollte mein AM einfach nur nach 24 Jahren ein wenig ausbrechen, was ich auch tatsächlich verstehe. Aber dann sollte man auch mit offenen Karten spielen. Und obwohl ich meinem AM freundschaftlich ziemlich vertraue, kann ich das in diesem Punkt nicht mehr.
Naja und jetzt sitze ich hier und bin wirklich fix und alle. Auch wenn ich weiß, dass es das Beste ist tut es so weh, denn ich liebe diesen Mann wirklich. Ich habe mich ja erst in seine tolle liebe Art verliebt. Er war der erste Mann mit dem ich mir eine Hochzeit und Kinder hätte vorstellen können. Und das sind Punkte, die ich eigentlich immer absolut abgelehnt habe. Aber er wäre der Mann gewesen. Aber das Schicksal spielt dabei, wie so oft bei sowas, nicht mit.
Vielleicht ist es ja die gerechte Strafe, dass Affären meisten so schrecklich verlaufen bzw enden.
Ich finde das Gefühl auf jeden Fall schrecklich. Und auch schon währenddessen fand ich es schrecklich. Denn wenn man liebt, richtig liebt, dann will man es dem Partner und der ganzen Welt zeigen. Sich immer zusammenzureißen, obwohl die Liebe nur 2m von einem entfernt sitzt macht auf Dauer kaputt. Ich bin einfach nicht der Typ für sowas. Nicht auf Dauer.
Fehlt dann auch noch das Vertrauen, dass der andere es auch wirklich ernst meint, ist es richtig blöd.
Ich will meinem AM nicht vorwerfen, dass seine Worte gelogen waren. Und falls er gelogen hat, war es sicher keine Absicht. Er ist kein Checker, der reihenweise Frauen um den Finger wickelt.
Ich glaube schon, dass er viel für mich empfindet. Und wenn ich die erste Frau in 24 Jahren bin, dann brachte ihn das auch sicher sehr durcheinander.
Aber ich kann einfach nicht darauf vertrauen, dass es Zuhause bei ihm wirklich im Argen liegt und, dass er sie verlassen will (Zeitpunkt ist erstmal egal). Es kommt ja nichtmal ein kleiner Schritt.
Und ich kann einfach nicht glauben, dass seine Frau 24Stunden am Tagen an ihm klebt. Sowas gibt es nirgendwo. Und sollte er so unglücklich sein, dann hätte er doch mal Möglichkeiten gefunden Zuhause rauszukommen. Wenn auch nur für 10Minuten oder so. Ihm müsste im Grunde doch egal sein, ob seine Frau sauer ist, wenn er mal alleine weg geht. Ist es ihm anscheinend nicht. Ihm ist es anscheinend wichtig, sie nicht zu verärgen. Klar man könnte jetzt sagen, dass er ja auch viel zu verlieren hat. Aber man kann auch mal eine Diskussion mit dem Partner riskieren, ohne dass es sofort zu einer Trennung kommt. Doch von ihm kommt nichts. Wenige Tage bevor ich es beendet habe schrieb er noch, dass er schon die ganze Zeit guckt, wo wir mal zu zweit hin könnten, aber er findet nichts. Auch so eine Sache...es gibt nämlich tausend Möglichkeiten wo man zu zweit hin kann, wo einen nicht alle kennen. Das schrieb ich ihm auch, aber von ihm kam nur, dass es ihm schon reichen würde mich zu umarmen. Dazu gekommen ist es natürlich nicht.
Ich hatte auch schon überlegt, ob es vielleicht an seinem schlechten Gewissen liegen kann, aber er sagte, dass er kein schlechtes Gewissen hat. Aber vielleicht liegt es ja daran. Sonst verstehe ich das alles nämlich nicht mehr.
Ich bin die Frau mit der er Kinder will und heiraten, bin das Beste was ihm passieren konnte, ich bin sein Leben, aber privat Treffen ist nicht drin und schreiben auch nur abends, wenn die Frau sicher schläft. Und zudem ist er extrem eifersüchtig bei mir auf andere Männer. Auch fragte er immer fast schon panisch nach, wenn ich nicht sofort geantwortet habe. Doch privat zeit findet er nicht. Das passt für mich einfach nicht.
Weh tut das Ende trotzdem. Vor allem, weil wir zusammenarbeiten, wir sind ein Team. Ab übernächsten Montag wird er wieder 2m neben mir sitzen. Das wird schlimm die erste Zeit. Und er hat bald Geburtstag. Ich habe ihm schon was besorgt, als noch alles gut war. Das kriegt er auch von mir, denn es gibt ja keinen Streit.
Oh man jetzt könnte ich wieder weinen. Ich wünschte ich könnte sagen, dass ich es ja in 2-3 Wochen nochmal versuchen kann. Aber nein, kann ich nicht/kann man nicht. Denn es bringt nichts.
Ich liebe ihn so unglaublich sehr und wenn er nicht lügt, dann er mich auch (wir hatten bisher übrigens nur 1mal S. also daran kann es nicht liegen). Wir passen wirklich so gut zusammen. Es hat sich ja erst so intensiv entwickelt, weil wir uns so blendend verstanden haben. Und wir bekamen nicht nur die tollen Seiten des anderen mit. Bevor es mit uns anfing hatten wir auch schon mal nen kleinen Zoff. Er kennt meine schlecht gelaunten Seiten, ich seine. Wir sind aber auch absolut füreinander da. Der eine kann sich auf den anderen verlassen. Unsere Kollegen nennen uns auch siamesische Zwillinge oder geben uns andere Spitznamen, weil wir so eng miteinander sind.
Wir haben den gleichen Humor, die gleichen Lebensvorstellungen und auch so sind wir in vielen Dingen gleich. Umso mehr tut es weh, dass es ist wie es ist.
Oh je jetzt habe ich aber schon sehr viel geschrieben. Das tut mir sehr leid, aber es ist kaum möglich mit anderen darüber zu reden, und dann platzt es schon mal aus einem heraus. Die Gefühle gerade machen mich auch bekloppt. Ich wollte ihn nie verlieren, aber so ging es auch nicht mehr weiter für mich. Bei so einer eh schon eher fragilen Sache, wie bei unserer, muss man sich einfach 100% sicher sein. Er und ich haben uns auch immer wieder gesagt, wie wichtig es ist, dass wir ehrlich zueinander sind. Egal wie schlimm oder gut es ist. Immer sofort ehrlich sein und nicht den anderen erst schmoren lassen und ein blödes Gefühl geben. Wir wollten nicht, dass es wegen Missverständnissen kaputt geht. Tja und nun ist es kaputt und es tut sehr weh.
Ich bin gespannt, wie die nächsten Tage und Wochen werden. Es ist auch das erste Mal in all den Monaten, dass er sich nicht mehr meldet. Ich denke er ist ok damit. Als ich ihm schrieb, dass wir aber reden können, wenn er wieder zurück ist, sagte er, dass schon alles gesagt sei. Mal schauen, vielleicht fand er in seinem Urlaub ja auch wieder mit seiner Frau zusammen. Ich gönne ihm auf jeden Fall, dass er glücklich wird. Und wenn mit ihr, dann ist es so und dann ist es gut so.
Ich danke euch auf jeden Fall schon mal für Eure Geduld beim Lesen und würde mich sehr über Eure Meinungen und eigenen Erfahrungen freuen.
Liebe Grüße
Ich bin so froh, dieses Forum gefunden zu haben, denn mit meinem Problem eckt man in vielen anderen Foren doch schon ziemlich an. Dabei fehlt es mir sehr mal gescheit darüber reden zu können, denn ich wüsste sonst nicht mit dem ich über dieses Thema reden kann.
Ich (34) habe vor 3 Tagen die Affäre zu meinem Kollegen (40) beendet und es macht mich fertig. Aber ich kann einfach keinen Sinn darin sehen es noch weiterzuführen, auch wenn es mir mein Herz rausreißt und ich so gerne mein Leben mit ihm teilen würde.
Kennengelernt haben wir uns vor fast 2 Jahren als er neu bei uns in der Abteilung angefangen hat. Er ist mein direkter Kollege und wir verstanden uns auf Anhieb. An mehr dachte ich aus tausend Gründen nicht. Wir sind beide vergeben (ich seit 17Jahren liiert, keine Kinder, er seit 20 Jahren verheiratet, 1 18jähriges erwachsenes Kind) und er ist auch so gar nicht mein Typ gewesen. Aber er wurde zu einem richtig guten Freund. Da wir von 8Std Arbeitstag 6 Std beruflich aufeinanderhängen, manchmal auch 8, enstand auch eine Freundschaft und tiefe Vertrautheit. Ja und zum Ende hin Liebe. Bei ihm schon viel eher als bei mir, wie er mir gebeichtet hat. Ich wollte lange Zeit nichts von ihm. Vielleicht wusste ich unterbewusst einfach, dass das nichts wird und wenn, dass es nur in Tränen endet. Das wollte ich nicht und war einige Zeit eher abweisend obwohl ich merkte, dass ich viel für ihn empfinde. Mir war halt einfach klar, dass es von beiden Seiten nicht leicht wird.
Er und ich sind sehr jung mit unseren Partnern zusammengekommen. Ich war 17 und mein AM war 16 als er mit seiner jetzigen Frau zusammen kam. Meine Beziehung ist schon seit vielen Jahren kaputt, aber ich habe die Trennung bis heute nicht geschafft. An Abhängigkeit liegt es nicht, denn ich bin finanziell abgesichert, habe einen sicheren Job und das Leben musste ich trotz Partnerschaft eh meistens als Einzelgänger meistern. Aber so viele Jahre verbinden, man wird zusammen erwachsen und ich hatte immer die Hoffnung, dass es wieder besser wird. Doch bei mir ist es vorbei und früher oder später wird auch die Trennung folgen.
Bei meinem AM hatte ich, als wir uns kennenlernten, aber eigentlich immer das Gefühl, dass er eine sehr gute Ehe hat. Umso weniger verstand ich, dass er sich umorientiert. Er war seiner Frau 24 Jahre treu, was ich ihm auch glaube. Ich bin die erste Frau für die er sich interessiert. Ich habe es ehrlich gesagt nicht verstanden und schon deshalb immer versucht den Verstand siegen zu lassen. Ich gab ihm sogar Tipps, wie er versuchen könnte seine Ehe wieder zu retten.
Aber letztendlich kam es zum ersten Kuss. Wir beide hatten kein schlechtes Gewissen unseren Partnern gegenüber. Wir wussten zwar nicht wie es weitergehen soll, aber wir merkten, dass wir unheimlich viel füreinander empfinden. Die darauffolgenden Wochen waren schön und doof zugleich. Denn es spielte sich alles nur auf der Arbeit ab. Küssen, umarmen...all das immer nur im Geheimen. Für manche ist das ein Kick, aber wenn man sich wirklich liebt tut das auf Dauer schrecklich weh. Klar, Affären sind halt etwas was mein geheim hält. Aber andere Affären haben wenigstens ein wenig Zweisamkeit. Wir aber nicht. Alles nur während der Dienstzeit bzw Mittagspause, aber keine privaten Treffen. Seine Liebesbekundungen wurden aber immer mehr. Für mich passte es irgendwann nicht mehr zusammen.
Ich hatte das Gefühl er sei nicht ehrlich zu mir. Ob nun gewollt oder ungewollt. Aber wenn meine Ehe mich wirklich so unglücklich macht, wie er mit der Zeit erzählte, dann finde ich doch mehr Zeit für die Person die mir wirklich was bedeutet.
Dass eine Trennung noch dauert, von beiden Seiten, ist klar. Aber alles andere verstand ich mit der Zeit nicht mehr. Ich drängte auch nicht, denn ich wollte nie Druck machen. Ich bin eher eine die beobachtet und abwartet. Bzw nein, nicht ganz, in seinem Fall habe ich sogar einmal den Schritt gemacht und wegen einem Hotel gefragt, aber seine Antwort war nur, dass wir das noch bequatschen können. Danach fragte ich nicht mehr. Und von ihm kam auch weiter nichts, was ein privates Treffen betrifft.
Kurz vor seinem langen Sommerurlaub dann hatten wir ein Gespräch über das alles. Ich habe ihm gesagt, dass er sich vielleicht doch erstmal im Klaren werden soll was er will. Wie gesagt...es geht nicht um eine Trennung. Aber ich kann diese Affäre auch nicht weiterführen, wenn er sich gar nicht sicher ist ob er sich überhaupt trennen will. Die Affäre hat ja nicht angefangen, weil beide den Kick suchten, sondern man hat sich verliebt. Einfach nur so könnte ich das alles auch gar nicht.
Ich sprach meinen AM darauf an, dass wir uns nie privat treffen etc.
Da erzählte er mir einige Dinge die mich doch schockierten. Ich wusste bis dahin von seiner Frau schon einiges. Hat ihre Ausbildung abgebrochen, nie gearbeitet,wenn nur 450Euro Jobs, ist jetzt 40 und will weiterhin nicht arbeiten. Dafür liegt sie den ganzen Tag auf der Couch und macht weder Haushalt noch Essen. Er bringt seit Jahren gutes Geld nach Hause uns sie verprasst es. So ein Lebensmodell sei auch jedem zugestanden. Aber zudem bestimmt sie noch ziemlich über sein Leben. Kurz gefasst: er darf nicht alleine weg oder sie will mitgehen. Fährt er mal alleine irgendwohin kann es gut möglich sein, dass seine Frau hinterherfährt oder eine Freundin von ihr.
Mich hat es wirklich geschüttelt als ich das gehört habe. Wie kann ein Mensch nur so sehr über das Leben eines anderen bestimmen? Aber klar, er hat es ja auch mit sich machen lassen. Dazu sagte er, dass er bis vor 2 Jahren, 22 Jahre in einer Abteilung war wo er fast 10Std am Tag gearbeitet hat. Ging früh aus dem Haus und kam abends Heim. Auch samstags war er arbeiten. Er bekam schlichtweg nicht mit, was Zuhause so los ist. Während er arbeiten war hat sie das Leben schön gelenkt. Den Freundeskreis hat sie sich aufgebaut, da sie den mit ihrer massig Freizeit besser pflegen konnte. Das Kind ist auch ein Mamakind und wird auch immer in Streitereien von ihr mit reingezogen. Also die Frau hat da wohl schon alles in der Hand.
Mir tat es schon leid was er so erzählte, vieles kam mir selber bekannt vor, und ich habe dadurch einiges auf verstanden. Es ist halt schwer plötzlich mal alleine etwas zu unternehmen, wenn man 24 Jahre aufeinanderhockte. Mein Partner und ich hockte die ersten 8 Jahre aufeinander und es ist echt eine Hürde da wieder rauszukommen. Wenn dann auch noch eine Ehefrau dazukommt, die kontrolliert und Dinge verbietet ist es doppelt so schwer. Deshalb verstand ich das.
Das war an seinem letzten Arbeitstag bevor er 3 Wochen in Urlaub ging. Er sagte, dass wir uns während seinem Urlaub sehen etc. Aber wie erwartet passierte das nicht. Bzw vielleicht wäre es noch passiert, aber ich habe es ja dann jetzt beendet.
Denn die ersten 2 Wochen zeigten mir einfach, dass es alles keinen Sinn macht. Dass er wahrscheinlich doch nicht weiß was er will, denn es kam kaum was von ihm.
Wir schrieben, wenn nur spät abends, wenn sie geschlafen hat. Dann ging es auch immer nur um seine Gefühle und, dass er Angst hat, dass ich es beende. So wirklich Interesse an mir zeigte er nicht.
Ich weiß, für viele klingt das sicher ziemlich kleinlich, aber ich bin halt jemand, bei dem das was der andere sagt auch zu dem wie er ist passen muss. Und er hat soooo viel gesagt, ohne dass ich es jemals wollte oder einen Anstoß gab. Er war immer unheimlich voller Gefühl, auch auf der Arbeit.
Aber dann findet er in seinem angeblich öden Urlaub in 2 Wochen keinmal Zeit mir mal zumindest ein guten morgen zu wünschen. Geschweige denn, dass man sich auch mal trifft. Wir wohnen keine 30Minuten voneinander entfernt. Von seiner großen Sehnsucht und Liebe war in diesen 2 Wochen gar nichts zu merken, nur zu lesen, denn wenn er schrieb überschlug er sich fast vor Sehnsucht.
Die letzten Tage konnte ich es dann nicht mehr erwidern, wenn er schrieb, dass er mich vermisst. Ich war fast schon grummelig, wenn er so etwas geschrieben hat. Aber ich habe mir sonst erst nichts anmerken lassen, weil ich seinen Urlaub nicht versauen wollte und weil man so etwas auch nicht mal eben über Text erklärt. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, noch 1 Woche so zu tun als sei alles ok. Als er dann erneut fragte was los sei, weil ich sein „ich liebe dich“ nicht mehr erwidert habe, schrieb ich es ihm doch.
Kurzgefasst schrieb ich ihm, dass ich glaube, dass wir beide doch etwas anderes suchen.
Er bedankte sich dann für die Zeit die wir hatten und das wars auch.
Dazu sei zu sagen, dass er auch eher mal so mal so ist. Also wenn alles in Ordnung ist, dann überschüttet er einen mit Emotionen und lieben Worten. Aber er ist nicht unbedingt der Kämpfer,wenn es zuende geht. Er ist dann eher richtig tief verletzt. Bei unserem letzten Streit hat er sich tagelang ordentlich die Kante gegeben und war auch verkatert im Büro. Aber er hätte mich nie vollgeheult ich soll zurück kommen oder so. Deshalb nehme ich es auch in diesem Fall nicht so persönlich, dass er nicht kämpft. Das war auch nicht meine Absicht, denn damit wäre es nur schwerer für mich.
Egal wie ich es drehe und wende, ich sehe einfach keine Zukunft. Weil ich auch nicht darauf vertrauen kann, was er will.
Meine Beziehung ist seit Jahren hinüber und ich habe die Trennung noch immer nicht geschafft.
Mein AM war, bis er mich kannte, anscheinend zufrieden Zuhause, auch wenn seine Frau ist, wie sie ist, sonst würde er schon viel länger an Trennung denken. Vielleicht wollte mein AM einfach nur nach 24 Jahren ein wenig ausbrechen, was ich auch tatsächlich verstehe. Aber dann sollte man auch mit offenen Karten spielen. Und obwohl ich meinem AM freundschaftlich ziemlich vertraue, kann ich das in diesem Punkt nicht mehr.
Naja und jetzt sitze ich hier und bin wirklich fix und alle. Auch wenn ich weiß, dass es das Beste ist tut es so weh, denn ich liebe diesen Mann wirklich. Ich habe mich ja erst in seine tolle liebe Art verliebt. Er war der erste Mann mit dem ich mir eine Hochzeit und Kinder hätte vorstellen können. Und das sind Punkte, die ich eigentlich immer absolut abgelehnt habe. Aber er wäre der Mann gewesen. Aber das Schicksal spielt dabei, wie so oft bei sowas, nicht mit.
Vielleicht ist es ja die gerechte Strafe, dass Affären meisten so schrecklich verlaufen bzw enden.
Ich finde das Gefühl auf jeden Fall schrecklich. Und auch schon währenddessen fand ich es schrecklich. Denn wenn man liebt, richtig liebt, dann will man es dem Partner und der ganzen Welt zeigen. Sich immer zusammenzureißen, obwohl die Liebe nur 2m von einem entfernt sitzt macht auf Dauer kaputt. Ich bin einfach nicht der Typ für sowas. Nicht auf Dauer.
Fehlt dann auch noch das Vertrauen, dass der andere es auch wirklich ernst meint, ist es richtig blöd.
Ich will meinem AM nicht vorwerfen, dass seine Worte gelogen waren. Und falls er gelogen hat, war es sicher keine Absicht. Er ist kein Checker, der reihenweise Frauen um den Finger wickelt.
Ich glaube schon, dass er viel für mich empfindet. Und wenn ich die erste Frau in 24 Jahren bin, dann brachte ihn das auch sicher sehr durcheinander.
Aber ich kann einfach nicht darauf vertrauen, dass es Zuhause bei ihm wirklich im Argen liegt und, dass er sie verlassen will (Zeitpunkt ist erstmal egal). Es kommt ja nichtmal ein kleiner Schritt.
Und ich kann einfach nicht glauben, dass seine Frau 24Stunden am Tagen an ihm klebt. Sowas gibt es nirgendwo. Und sollte er so unglücklich sein, dann hätte er doch mal Möglichkeiten gefunden Zuhause rauszukommen. Wenn auch nur für 10Minuten oder so. Ihm müsste im Grunde doch egal sein, ob seine Frau sauer ist, wenn er mal alleine weg geht. Ist es ihm anscheinend nicht. Ihm ist es anscheinend wichtig, sie nicht zu verärgen. Klar man könnte jetzt sagen, dass er ja auch viel zu verlieren hat. Aber man kann auch mal eine Diskussion mit dem Partner riskieren, ohne dass es sofort zu einer Trennung kommt. Doch von ihm kommt nichts. Wenige Tage bevor ich es beendet habe schrieb er noch, dass er schon die ganze Zeit guckt, wo wir mal zu zweit hin könnten, aber er findet nichts. Auch so eine Sache...es gibt nämlich tausend Möglichkeiten wo man zu zweit hin kann, wo einen nicht alle kennen. Das schrieb ich ihm auch, aber von ihm kam nur, dass es ihm schon reichen würde mich zu umarmen. Dazu gekommen ist es natürlich nicht.
Ich hatte auch schon überlegt, ob es vielleicht an seinem schlechten Gewissen liegen kann, aber er sagte, dass er kein schlechtes Gewissen hat. Aber vielleicht liegt es ja daran. Sonst verstehe ich das alles nämlich nicht mehr.
Ich bin die Frau mit der er Kinder will und heiraten, bin das Beste was ihm passieren konnte, ich bin sein Leben, aber privat Treffen ist nicht drin und schreiben auch nur abends, wenn die Frau sicher schläft. Und zudem ist er extrem eifersüchtig bei mir auf andere Männer. Auch fragte er immer fast schon panisch nach, wenn ich nicht sofort geantwortet habe. Doch privat zeit findet er nicht. Das passt für mich einfach nicht.
Weh tut das Ende trotzdem. Vor allem, weil wir zusammenarbeiten, wir sind ein Team. Ab übernächsten Montag wird er wieder 2m neben mir sitzen. Das wird schlimm die erste Zeit. Und er hat bald Geburtstag. Ich habe ihm schon was besorgt, als noch alles gut war. Das kriegt er auch von mir, denn es gibt ja keinen Streit.
Oh man jetzt könnte ich wieder weinen. Ich wünschte ich könnte sagen, dass ich es ja in 2-3 Wochen nochmal versuchen kann. Aber nein, kann ich nicht/kann man nicht. Denn es bringt nichts.
Ich liebe ihn so unglaublich sehr und wenn er nicht lügt, dann er mich auch (wir hatten bisher übrigens nur 1mal S. also daran kann es nicht liegen). Wir passen wirklich so gut zusammen. Es hat sich ja erst so intensiv entwickelt, weil wir uns so blendend verstanden haben. Und wir bekamen nicht nur die tollen Seiten des anderen mit. Bevor es mit uns anfing hatten wir auch schon mal nen kleinen Zoff. Er kennt meine schlecht gelaunten Seiten, ich seine. Wir sind aber auch absolut füreinander da. Der eine kann sich auf den anderen verlassen. Unsere Kollegen nennen uns auch siamesische Zwillinge oder geben uns andere Spitznamen, weil wir so eng miteinander sind.
Wir haben den gleichen Humor, die gleichen Lebensvorstellungen und auch so sind wir in vielen Dingen gleich. Umso mehr tut es weh, dass es ist wie es ist.
Oh je jetzt habe ich aber schon sehr viel geschrieben. Das tut mir sehr leid, aber es ist kaum möglich mit anderen darüber zu reden, und dann platzt es schon mal aus einem heraus. Die Gefühle gerade machen mich auch bekloppt. Ich wollte ihn nie verlieren, aber so ging es auch nicht mehr weiter für mich. Bei so einer eh schon eher fragilen Sache, wie bei unserer, muss man sich einfach 100% sicher sein. Er und ich haben uns auch immer wieder gesagt, wie wichtig es ist, dass wir ehrlich zueinander sind. Egal wie schlimm oder gut es ist. Immer sofort ehrlich sein und nicht den anderen erst schmoren lassen und ein blödes Gefühl geben. Wir wollten nicht, dass es wegen Missverständnissen kaputt geht. Tja und nun ist es kaputt und es tut sehr weh.
Ich bin gespannt, wie die nächsten Tage und Wochen werden. Es ist auch das erste Mal in all den Monaten, dass er sich nicht mehr meldet. Ich denke er ist ok damit. Als ich ihm schrieb, dass wir aber reden können, wenn er wieder zurück ist, sagte er, dass schon alles gesagt sei. Mal schauen, vielleicht fand er in seinem Urlaub ja auch wieder mit seiner Frau zusammen. Ich gönne ihm auf jeden Fall, dass er glücklich wird. Und wenn mit ihr, dann ist es so und dann ist es gut so.
Ich danke euch auf jeden Fall schon mal für Eure Geduld beim Lesen und würde mich sehr über Eure Meinungen und eigenen Erfahrungen freuen.
Liebe Grüße