Trotz Liebe keine Zukunft - Affäre beendet und nun tieftraurig

maimai

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18 Aug. 2019
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Hallo Ihr Lieben

Erstmal Danke für Eure Antworten auf meinen letzten Beitrag.
Seitdem hat sich nochmal einiges getan und deshalb schreibe ich, schneller als gedacht, wieder was in meinem Thread, da doch einiges war in den letzten Wochen. Deshalb wird es auch wieder etwas lang. Entschuldigt. Jetzt um die Uhrzeit klappt das mit dem Laden der Seite auch besser.
Diesmal kann man das was ich schreibe auch tatsächlich mal Update nennen, wobei das nicht alles betrifft (keine Trennungen). Aber es gab doch noch ein zwei eher unerwartete Wendungen.

Wie ich euch Ende letzten Jahres schon geschrieben habe, kamen ExAM und ich, nachdem im Sommer der emotionale/private Cut ausgesprochen wurde, ab Herbst immer besser zurecht.
Und so ging es auch ab Beginn dieses Jahres weiter. Die Zusammenarbeit klappte wieder sehr gut und auch menschlich (rein kollegial) fanden wir wieder zueinander. Privaten Kontakt oder über uns gesprochen haben wir in all der Zeit nicht. Auch die Themen EM, EF, werden weiterhin ausgelassen. Aber sonst redeten wir irgendwann wieder über Gott und die Welt und verbrachten wieder, bis heute, dienstlich viel Zeit miteinander. Es wurde wieder wie ganz früher, vor der Affäre, aber teilweise auch wie ein neues Kennenlernen unter Kollegen.

ExAM wirkt auch geerdeter, erwachsener. Ich muss echt sagen, es ist wieder ein sehr angenehmes Miteinander. Und mehr hatte ich da auch nicht im Sinn, denn nicht nur ich bin da diesmal sehr Konsequent, sondern auch ExAM hat den Cut mit allem drum und dran durchgezogen (kein Texten, kein Anrufen, kein Stress).

Das Einzige was irgendwann wieder war, war dass er wieder mehr meine Nähe suchte, auch wenn es dienstlich nicht sein musste. Auch gab es manchmal Momente wo er Dinge sagte, bei denen es so schien als ob er mir damit etwas durch die Blume sagen oder etwas herausfinden möchte, worauf ich aber nicht immer eingegangen bin. Aber sonst kam da auch nichts weiter. Und wie gesagt, über uns, über das was war, wie wir fühlen etc. sprachen wir seit Juni letztens Jahres nicht mehr. Deshalb ging ich davon aus, dass ExAM mit dem Thema auch durch ist.
Ich machte mir darum irgendwann auch keine Gedanken mehr darüber.

Umso überraschter war ich, als ExAM das dann vor 4-5 Wochen änderte. Aus dem Nichts, denn wir sprachen über ein ganz anderes Thema, sprach er das Ende unserer Affäre an. Er sagte, dass er nicht in der Lage war (Vater schwer krebskrank), alles alleine schaffen musste, stark sein musste, sich alleine fühlte, es aber nichts damit zu tun gehabt hat, dass er seine Frau noch liebte u.s.w.. Das kam für mich sehr unerwartet und ich wusste auch nicht wie ich reagieren sollte. Ich bedankte mich für die Erklärung und ich sagte ihm, dass ich ihn auch verstehen kann mittlerweile. Zumindest, dass er sich nicht trennen konnte. Und dass wir jetzt einfach nach vorne schauen sollten.
Dann brach ich das Thema aber auch wieder ab und sprach wieder über dienstliches, weil ich was das angeht zu blockiert bin. Er versuchte zwar noch mal auf das Thema, bzw andere Themen (mein M etc.) zu lenken, aber ich bin drauf nicht eingegangen.

Dann einige Tage später kam der zweite Hammer...zumindest für mich. Auch da waren wir wieder bei einem anderen Thema. Es ging um einen Schauspieler der ein Problem mit Alkohol hatte und davon weggekommen ist. ExAM erwähnte dann so im Gespräch, dass er nachvollziehen kann wie es dem Mann gegangen sein muss. So kam heraus, dass er einen Großteil der Zeit die sein Vater gegen den Krebs kämpfte (und schließlich verloren hat), weniger nüchtern war als anders herum. Also ich wusste zwar, dass er an den Wochenenden schon mal trank. Aber das Ausmaß und die Dauer wusste ich nicht. Und auch nicht wie weit es letztendlich bei ihm ging. Ich wusste gar nicht wie ich reagieren sollte, als er das erzählt hat. Auch hier habe ich nicht viel zu gesagt. Ich habe mich dafür bedankt, dass er mir so etwas erzählt. Und, dass es für mich doch irgendwo wichtig war, dass dann so noch zu erfahren. Dass ich seinen Kummer von damals auch verstehe, aber dass er sich halt leider auch wie ein Blödmann (nett formuliert) benommen hat. Dann sagte ich noch, dass er stolz auf sich sein kann, dass er davon wieder weg ist. Und dann lenkte ich schon wieder vom Thema ab.

Mir ging das aber noch eine Weile durch den Kopf, denn zeitlich würde da so vieles zusammenpassen. Auch diese extreme Veränderung von ihm. Ich kannte ihn ja schon vor der Affäre eine Weile und die Affäre ging dann auch schon 8-9Monate als es so kippte. Vorher die Zeit hatten er und ich zB auch schon mal eine Diskussion, aber er ging mit allem immer sehr ruhig um. Dass er sich dann so krass gewandelt hat, konnte ich damals deshalb nicht verstehen. Es war ja ein Unterschied wie Tag und Nacht in einigen Dingen.
Was auch passt ist seine jetzige Veränderung mit der Zeit. Er wirkt wie gesagt erwachsener, ruhiger. Seit wir uns wieder verstehen gab es auch schon mal wieder Meinungsverschiedenheiten, aber es wurde kein Drama mehr.

Sicherlich ist nicht alles damit zu erklären, merke ich ja auch so noch. Seine Macken hat er, aber es ist schon ein erleichterndes Gefühl (wenn man das überhaupt so sagen kann/darf) zu wissen, dass ich mich nicht ganz so in ihm geirrt habe. Bei all dem Stress den er gemacht hat oder den wir hatten, hatte ich immer auch im Kopf „der ist doch nicht so, was ist mit dem?!“. Ich kannte ihn ja ganz ganz anders.

Seit letztem Herbst hält sich diese Veränderung auch konstant, damals während der schlimmen Phase, hielt es manchmal nicht mal 1 Std. Ich denke also, dass was er mir erzählt hat, hat auf jeden Fall ein gutes Stück zu all dem Stress und seinem Verhalten beigetragen.
Aber ich habe es bei ExAM wie gesagt nicht weiter thematisiert, nur diese zwei, drei Dinge gesagt, die ich weiter oben nannte.

Nach den beiden Gesprächen (Trennung/seine Probleme damals), wirkte ExAM auch etwas gelöster. Wir redeten weiterhin nicht über uns und das Drumherum, aber die Gespräche wurden weiter tiefgründiger. Es wirkte alles in einem vertrauter. Aber keinmal flirty oder ähnliches.

Dann vor knapp 2 Wochen, ExAM und ich waren viel zu früh bei einem Termin und noch alleine, quatschen über irgendwas....da küsste ExAM mich. Ich muss zugeben, dass ich mitgeküsst habe, aber der Kuss dauerte auch nicht wirklich lange. Aber ich muss ehrlich sagen, so wirklich gefühlt habe ich dabei nichts. Oder nicht das was ich „erwartet“ hätte. Es war eher ungewohnt, als eine Explosion der Gefühle. ExAM hingegen war danach total am Lächeln und meinte, dass er es sehr schön fand. Dass der Kuss durch seinen ganzen Körper zog, wie früher. Dass alles wieder da sei bzw nie weg war und er mich nach wie vor liebt. Der Kuss hat es ihm wieder nur gezeigt.
Ich lächelte nur und sagte, dass ich ziemlich irritiert bin (was ich auch war). Wieder wusste ich nicht viel zu sagen. Das merkte er und fragte ob es denn bei mir anders sei.
Ich antwortete ihm darauf, dass ich da gerade nichts zu sagen kann und dann kurz darauf kam schon der Termin.

Dass ich dazu nichts sagen kann war auch nicht gelogen, denn ich wusste nicht was ich fühlte.
Während dem Kuss fühlte ich nicht viel, auch kein eventuell erwartetes Feuerwerk der Gefühle.
Es war ungewohnt, unbekannt. Auch die Gefühle anders. Schwer zu erklären. Ich bin wohl schon zu weit weg von ihm. Was auch kein Wunder ist. Nur ein wenig im Herzen merkte ich was, allerdings eher nach dem Kuss. Als wir dann nach dem Termin zusammen wieder ins Büro gingen haben wir das nicht mehr weiter thematisiert.

Am nächsten Tag begrüßte mich ExAM ganz freundlich, sagte, dass er sich endlich wieder darauf freut zur Arbeit zu gehen und, dass ich wissen soll, dass er rein gar nichts bereut.
Wieder habe ich das nur mit einem Lächeln kommentiert. War auch viel los an dem Tag.

Nachdem ich gemerkt habe, dass der Kuss mich irgendwie nicht so berührt hat, wie ich dachte, nahm ich, als mal nicht so viel los war, all meinen Mut zusammen und bin zu ExAM an den Bürotisch, als er da saß. Die von euch die mich „kennen“ wissen, dass für mich die Liebesbilder und Geschenke von ihm und EF ein extremer Trigger waren, sogar noch als ich schon viele andere Trigger abgeschüttelt hatte und von ihm weit genug weg war.
Die Bilder und Geschenke waren meine Endgegner. Nun ja, ich bin also an seinen Tisch und habe mir alles ganz genau und von nahem angeschaut. Also schön war es nicht, werden nicht meine Lieblingsbilder oder Desktophintergrund, aber es haute mich nicht mehr um. Ich weinte nicht. Auch damit konnte/kann ich nun umgehen.
Es zwickte, aber ich war ok damit. ExAM war merklich verwundert. Vor allem als ich ihm dann noch sagte „ihr seht ja süß zusammen aus. Hast eine hübsche Frau“. Und das sagte ich nicht hämisch, sondern ernst.

Gleichzeitig wurde mir durch diese Bilder nochmal ganz klar, was ich auf keinen Fall mehr will.
Unabhängig davon ob man noch Gefühle hat oder nicht.
Das nächste Mal als ExAM und ich alleine waren sagte ich ihm dann auch, dass das nicht nochmal geht, dass er wir uns küssen. Ich machte ihn auf die Liebesfotos mit seiner Frau auf seinem Tisch aufmerksam. Und auf das Bild meines EM auf meinem Tisch (stellte ich damals noch kindischerweise im Trotz auf). Ich sagte, dass es jetzt eine andere Situation ist.
Ich das nicht kann, zwischendurch mal rum zuknutschen, dann ins Büro zu kommen und unsere Partner grinsen uns von den Bildern aus an. Zugegeben, dass hat eherlichweise nichts mit schlechtem Gewissen zu tun bei mir oder plötzlichen moralischen Werten in dem Punkt, sondern ich finde es einfach zu skurril und ich tue mir sowas schlicht und ergreifend nicht mehr an. Er zelebriert nach außen eine glückliche Ehe, während er mich küsst und seine Liebe gesteht. Für mich geht das gar nicht mehr und es wäre so auch damals schon nicht für mich gegangen.

Daraufhin sagte ich „es ist nun wie es ist und wir müssen beide damit klarkommen. Wahrscheinlich noch die nächsten 20 Jahre“. ExAM antwortete halb lachend darauf, dass er sicher nicht vor hat noch 20 Jahre so zu leben.
Ich unterbrach ihn sofort und sagte, dass ich über so etwas (Trennungsabsichten) nichts mehr hören will. Dass wir das damals genug hatten und ich diesen Fehler nicht nochmal mache. Jeder muss sein Leben regeln und für sich gucken.
Ich sagte ihm, dass er sich so entschieden hat und wenn er das so nach außen auslebt, soll er auch versuchen wirklich wieder an der Ehe zu arbeiten.
Daraufhin sagte ExAM, dass da nichts zu arbeiten ist, denn es ist weiterhin tot. Es kam nie wieder etwas zurück. Er liebt seine Frau einfach nicht. Er liebt mich und hat damit nie aufgehört. Ich verwies ihn erneut auf seinen zB dekorierten Tisch, der was anderes sagt.
ExAM sagte dann, dass ich auch ein Bild von meinem Freund (nur von meinem Freund ohne mich) aufgestellt habe...er kann das also auch (seine Pärchenbilder sind aber übertrieben). Nach außen ist er halt vergeben, genauso wie ich.

Und er sagte, dass seine Bilder mit der Realität nichts zu tun haben. Es sei wie gesagt gar nichts gut zu Hause. Und dann fragte er mich fast schon trotzig „wieso hast du dich denn damals nicht ganz von deinem Freund getrennt?“. „Aus Angst und Bequemlichkeit oder?“.
Ich war wieder perplex über so viel Ehrlichkeit und sagte einfach nur eher leise „ja...kann sein“.
Daraufhin ExAM „siehst du. Mit Liebe oder Glück hat das zu Hause rein gar nichts zu tun“.
Ich antwortete ihm, dass wir da halt beide nun durch müssen.
Und dann beendeten wir das Thema auch wieder.
An unserem kollegialen Miteinander hatte das aber nichts geändert. Die weiteren Tage lief es wie immer gut und die Themen wurden erst mal wieder oberflächlich.

Dann letzten Montag war ExAM komisch drauf. Ist er übrigens montags immer, seit Monaten. Wie schon mal geschrieben, wirklich erholt habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er war wortkarg, keine gute Laune. Erst sagte ich wie immer nichts, dann fragte ich aber doch nach, weil es mich auch etwas geärgert hat. Zwar ist er nicht blöd zu mir, aber ich bekomme seine Laune durch die Zusammenarbeit halt live mit. Wenn ich frage was los ist sagt er immer „nichts“, dann lass ich es auch gut sein. Diesmal sagte ich aber, dass ich es blöd finde, da ich merke, dass es los ist. Und dass mich die Laune auch jedes Mal mit herunterzieht. Sollte es an mir liegen, dann schauen wir, dass wir getrennte Projekte machen.
Da sagte ExAM, dass das Quatsch sei und er das auch nicht möchte.

Und dann folgte wieder ein emotionaler Ausbruch und wieder Infos die ich so nicht erwartet hatte. Er fing erst damit an, dass er so blöd drauf ist, weil er halt noch viel an mich denkt, die Wochenenden besonders schlimm sind, weil er da besonders viel KK hat und montags dann Angst, dass davon was zutrifft. ZB ich komme breit grinsend zur Arbeit weil ich so ein super WE mit EM hatte (Ausflug o.ä.). Er sagte, dass er auch mit den Bildern von EM auf meinem Tisch nicht so gut klarkommt, wie ich mit den Bildern seiner EF (naja, gut klarkommen ist übertrieben). Er könnte sich das nicht von so nahmen angucken, sagte er.

Dann sagte er, dass er sich immer wieder fragt wie es mir geht, was ich so mache. Er aber Angst hat wieder privat zu texten, weil wir immer so viel Streit hatten per Text.
Dass er diesmal einfach keinen Streit mehr mit mir haben will.

Dann fing er damit an, was ich ihm letzten Sommer erzählt habe. Halt, dass EM und ich Hochzeitspläne haben. Das erzählte ich ExAM ja damit alles aufhört, er aufhört an mir festzuhalten.
Und diese Info letztes Jahr im Juni, wonach dann auch der Cut folgte, hat sehr bei ExAM gesessen, sagte er. Er hat es nicht verstanden, da ich immer so unglücklich mit EM war. Auf einmal dann all die Zukunftspläne. Ihn hat das sehr getroffen.
Dann wiederholte er nochmal, dass sich bei ihm nichts geändert hat was mich betrifft, es ist alles wie damals.

Diesmal habe ich schon mehr dazu gesagt. Ihm auch gesagt, dass es mir in einigen Dingen genauso geht wie ihm. Ist alles nicht schön. Ich sagte ihm auch, dass es bei mir sicher nicht so rosig ist wie er denkt, aber aktuell ist es wie es ist. Und jeder muss für sich in seinem Leben schauen.Dass mich das mit dem Kuss weiterhin verwirrt und ich da nichts zu sagen kann.
Nur, dass ich kein Lückenfüller bin. Woraufhin er nur direkt meinte „ich auch nicht“.
Es war ein wirklich gutes Gespräch.

Nur was ich denken, fühlen soll weiß ich gerade nicht. Wenn ich an den ganzen schlimmen Stress denke und was alles so war, sollte mich das alles gar nicht mehr berühren.
Und das tut es auch nicht mehr in der Form wie damals. Dafür ist schon genug Abstand da.
Aber die ganzen Veränderungen die ich so mitbekomme, aber auch die ganzen Infos, bringen mich schon zum Nachdenken.

Ich finde auch seinen Umgang mit allem gut. Früher, als die Affäre begonnen hat, bzw schon kurz vorher, war er ja zB sehr anhänglich, „redete viel“ versprach viel. Ok, nicht nur am Anfang. Eigentlich die ganze Zeit über. Eher das Benehmen eines naiven Typen der noch nie eine Affäre hatte. Er stellte sich das alles mit der Affäre, dem Trennen von zu Hause ja so leicht vor, ich ja auch. Da wurden wir eines besseren belehrt und haben beide unsere Lehren daraus gezogen. Was das angeht ist er also nicht mehr wie früher. Kein großes Gerede von „das ist kein Leben mehr so, ich will mich trennen“, „ich werde mich bald trennen“. Abgesehen von dem einen Kuss denke ich auch nicht, dass er wieder voll in eine Affäre einsteigen würden. Dafür ist er sonst auch sehr verhalten. Den Kuss sah er auch nicht als Startschuss an, plötzlich mal wieder meine Hand zu nehmen oder so...also liebevolle Gesten zu machen.

Ansonsten kommt aber sehr viel nettes/liebes von ihm. Dass er noch Gefühle hat, welche auch immer, merkt man schon. Ich selbst kann es aber nach allem was war nicht richtig einordnen.
Zwischendurch fängt er immer mal wieder mit alten Erinnerungen an, fährt an gemeinsamen Orten vorbei. Jetzt am Donnerstag hat er mich zum Mittagessen in einen Laden eingeladen, wo wir früher ganz oft waren, seit dem Affärenende nicht mehr. Und wir haben das Essen nicht mitgenommen, sondern uns rein gesetzt, obwohl uns da andere, die unsere Geschichte kennen, und das sind viele, hätten sehen können. Was so ja nicht schlimm ist, uns sieht man wieder oft zusammen.
Aber so öffentlich zusammensitzend, auch wenn gegenüber, gabs bisher nicht so oft. Und nicht in dem Laden. Ist alles sehr klein bei uns. Da kennen sich viele untereinander.

ExAM scheint auch so egal zu sein, dass uns wieder viele zusammen sehen. Obwohl er für ihn kritischer sein könnte, da seit letztem Jahr jemand bei uns arbeitet (aber anderer Bereich) der ExAM und auch seine EX privat kennt, ich glaube auch so mal Kontakt hat. Dieser Kollege hat das mit uns auch erfahren und sieht uns auch ständig zusammen.
Entweder die sind so gute Kumpel, dass der dicht hält, oder ExAM scheint es egal zu sein.
Das sind zumindest meine beiden Ideen dazu.
ExAM geht auf jeden Fall sehr locker und offen damit um, dass er viel Kontakt mit mir hat und sucht. Andere Kollegen merken/sehen das ja auch.

Ich selbst bin da nicht so, auch weil ich eben gerade gar nicht weiß was ich denke und fühle.
Ich bin weiterhin auf der kollegialen ebene und suche auch nicht bewusst die Nähe.
Auch bei der Themenwahl bleibe ich oberflächlich.
Zugegeben ist es gerade irgendwie auch ein schönes Gefühl, dass ich mich eben doch nicht ganz geirrt habe. Ich bin ja kein Roboter. Gefühlt den Mann von früher wieder vor sich haben, nur reifer, durch die Erfahrungen auch „schlauer“, fühlt sich schön an.
Nur da ich selbst auch viel gelernt habe durch früher, denke ich da gar nicht weiter, zumindest nicht direkt an gemeinsame Zukunft. Es ist alles anders.

Erstens muss ich selbst mein Leben auch erst mal regeln. Wobei ich da schon etwas weiter bin als er (denke ich). Zweitens ExAM ist auch nach wie vor mit EF zusammen. Auch er müsste das erst mal alles regeln, doch das sehe ich weniger als bei mir.

Ich habe mich in den letzten Monaten ganz unabhängig von ExAM wieder immer mehr mit einer Trennung hier beschäftigt, aber (das möchte ich hier nicht zu sehr ins Detail gehen, wäre sonst zu viel) es ist alles nicht so leicht. Deshalb verstehe ich viele Ams/AFs auch, die das nicht schaffen oder sehr lange brauchen. Deshalb würde ich ExAM zB auch nie wieder „die Pistole“ auf die Brust setzen, auch wenn es damals eher indirekt war. Es muss und kann nur jeder für sich selbst schaffen. Egal wie sehr man jemanden anderen liebt, will, wie sehr der andere an einem zerrt. Es dauert so lange es dauert, deshalb sollte man irgendwann auch nicht mehr aktiv warten. Entweder passierts oder passiert nicht.


Deshalb spreche ich mit ExAM auch gar nicht mehr über das Thema...über evtl. Trennungsabsichten u.s.w. Auch wenn von ihm Andeutungen kommen gehe ich nicht darauf ein. Erst wenn er sagt er ist getrennt und ich wäre es dann auch, kann man sich übers Zusammensein Gedanken machen.

Und so blöd es klingt wegen früher, Stand jetzt, wäre er auch wieder der Mann mit dem ich mir mehr vorstellen könnte. Vor allem, wenn die Veränderung wirklich konstant bleibt und er alles für sich durchziehen würde. Nur warte ich nicht auf etwas. Ich gehe meinen Weg weiter so, wie bisher, weshalb ich in dem Sinne auch kein Strategieren brauche. Hoffe, dass ist in Ordnung, da das ja ein Strategieforum ist. Bei was ich aber Hilfe bräuchte, wie auch schon damals nur etwas anders, wäre manchmal Dinge besser zu verstehen. Ich bin ja dann sonst auch schon mal wie der Elefant im Porzellanladen. Ich möchte die gute Entwicklung nicht stören, weil ich etwas falsch verstehe. Außenstehende haben da einfach einen besseren Blick.

In dem Fall ist in erster Linie meine Frage an euch, was ihr von ExAMs Verhalten, Aussagen haltet, wie ihr es seht.
Das Ziel , ich will eine Zukunft mit ihm, habe ich in dem Sinne nicht. Ich würde nur diesen neuen Abschnitt, dieses neue Kennenlernen auf einer anderen Ebene, gerne auch von meiner Seite besser machen. Z.B. meine Distanz (bei Gesprächen, im Verhalten)...schützt mich zwar, ja, auf der anderen Seite muss es manchmal gar nicht (mehr) sein, nur merke ich es selbst nicht.

Und nochmal kurz dazu, dass es ein Strategieforum ist. Ich finde das super, ich verstehe auch denn Sinn, ihr helft damit sehr vielen und ich verstehe, dass es hier ums Strategieren geht.
Aber wie schon mal geschrieben, ist es hier weit und breit das einzige Forum in dem man beim Thema Affäre so menschlich miteinander umgeht. Woanders wird man zerrissen, da traue ich mich selbst gar nicht zu schreiben. So bleibt kaum ein Zufluchtsort, keine Möglichkeit sich auszutauschen, Hilfe zu holen. Außer hier. Deshalb quatsche ich euch zwischendurch mit meinem Zeugs zu und bitte um eure Meinung. Hoffe das ist in Ordnung. Ich wäre euch sehr dankbar dafür.
Es wird auch nicht ständig sein, weil ich oft noch immer Probleme mit dem Laden der Seite (sogar bei den Emojis) habe. Da könnte ich manchmal einen Kuchen bei backen.
Auch deshalb sind meine Texte so lang. Wenn es schon mal klappt, versuch ich alles zusammenzufassen. Das es jetzt auch wieder so lang wurde tut mir leid.

Ich danke euch fürs Lesen und vorab schon mal für Eure Antworten.

VLG
Maimai
 

Coco25

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Hallo Ihr Lieben

Erstmal Danke für Eure Antworten auf meinen letzten Beitrag.
Seitdem hat sich nochmal einiges getan und deshalb schreibe ich, schneller als gedacht, wieder was in meinem Thread, da doch einiges war in den letzten Wochen. Deshalb wird es auch wieder etwas lang. Entschuldigt. Jetzt um die Uhrzeit klappt das mit dem Laden der Seite auch besser.
Diesmal kann man das was ich schreibe auch tatsächlich mal Update nennen, wobei das nicht alles betrifft (keine Trennungen). Aber es gab doch noch ein zwei eher unerwartete Wendungen.

Wie ich euch Ende letzten Jahres schon geschrieben habe, kamen ExAM und ich, nachdem im Sommer der emotionale/private Cut ausgesprochen wurde, ab Herbst immer besser zurecht.
Und so ging es auch ab Beginn dieses Jahres weiter. Die Zusammenarbeit klappte wieder sehr gut und auch menschlich (rein kollegial) fanden wir wieder zueinander. Privaten Kontakt oder über uns gesprochen haben wir in all der Zeit nicht. Auch die Themen EM, EF, werden weiterhin ausgelassen. Aber sonst redeten wir irgendwann wieder über Gott und die Welt und verbrachten wieder, bis heute, dienstlich viel Zeit miteinander. Es wurde wieder wie ganz früher, vor der Affäre, aber teilweise auch wie ein neues Kennenlernen unter Kollegen.

ExAM wirkt auch geerdeter, erwachsener. Ich muss echt sagen, es ist wieder ein sehr angenehmes Miteinander. Und mehr hatte ich da auch nicht im Sinn, denn nicht nur ich bin da diesmal sehr Konsequent, sondern auch ExAM hat den Cut mit allem drum und dran durchgezogen (kein Texten, kein Anrufen, kein Stress).

Das Einzige was irgendwann wieder war, war dass er wieder mehr meine Nähe suchte, auch wenn es dienstlich nicht sein musste. Auch gab es manchmal Momente wo er Dinge sagte, bei denen es so schien als ob er mir damit etwas durch die Blume sagen oder etwas herausfinden möchte, worauf ich aber nicht immer eingegangen bin. Aber sonst kam da auch nichts weiter. Und wie gesagt, über uns, über das was war, wie wir fühlen etc. sprachen wir seit Juni letztens Jahres nicht mehr. Deshalb ging ich davon aus, dass ExAM mit dem Thema auch durch ist.
Ich machte mir darum irgendwann auch keine Gedanken mehr darüber.

Umso überraschter war ich, als ExAM das dann vor 4-5 Wochen änderte. Aus dem Nichts, denn wir sprachen über ein ganz anderes Thema, sprach er das Ende unserer Affäre an. Er sagte, dass er nicht in der Lage war (Vater schwer krebskrank), alles alleine schaffen musste, stark sein musste, sich alleine fühlte, es aber nichts damit zu tun gehabt hat, dass er seine Frau noch liebte u.s.w.. Das kam für mich sehr unerwartet und ich wusste auch nicht wie ich reagieren sollte. Ich bedankte mich für die Erklärung und ich sagte ihm, dass ich ihn auch verstehen kann mittlerweile. Zumindest, dass er sich nicht trennen konnte. Und dass wir jetzt einfach nach vorne schauen sollten.
Dann brach ich das Thema aber auch wieder ab und sprach wieder über dienstliches, weil ich was das angeht zu blockiert bin. Er versuchte zwar noch mal auf das Thema, bzw andere Themen (mein M etc.) zu lenken, aber ich bin drauf nicht eingegangen.

Dann einige Tage später kam der zweite Hammer...zumindest für mich. Auch da waren wir wieder bei einem anderen Thema. Es ging um einen Schauspieler der ein Problem mit Alkohol hatte und davon weggekommen ist. ExAM erwähnte dann so im Gespräch, dass er nachvollziehen kann wie es dem Mann gegangen sein muss. So kam heraus, dass er einen Großteil der Zeit die sein Vater gegen den Krebs kämpfte (und schließlich verloren hat), weniger nüchtern war als anders herum. Also ich wusste zwar, dass er an den Wochenenden schon mal trank. Aber das Ausmaß und die Dauer wusste ich nicht. Und auch nicht wie weit es letztendlich bei ihm ging. Ich wusste gar nicht wie ich reagieren sollte, als er das erzählt hat. Auch hier habe ich nicht viel zu gesagt. Ich habe mich dafür bedankt, dass er mir so etwas erzählt. Und, dass es für mich doch irgendwo wichtig war, dass dann so noch zu erfahren. Dass ich seinen Kummer von damals auch verstehe, aber dass er sich halt leider auch wie ein Blödmann (nett formuliert) benommen hat. Dann sagte ich noch, dass er stolz auf sich sein kann, dass er davon wieder weg ist. Und dann lenkte ich schon wieder vom Thema ab.

Mir ging das aber noch eine Weile durch den Kopf, denn zeitlich würde da so vieles zusammenpassen. Auch diese extreme Veränderung von ihm. Ich kannte ihn ja schon vor der Affäre eine Weile und die Affäre ging dann auch schon 8-9Monate als es so kippte. Vorher die Zeit hatten er und ich zB auch schon mal eine Diskussion, aber er ging mit allem immer sehr ruhig um. Dass er sich dann so krass gewandelt hat, konnte ich damals deshalb nicht verstehen. Es war ja ein Unterschied wie Tag und Nacht in einigen Dingen.
Was auch passt ist seine jetzige Veränderung mit der Zeit. Er wirkt wie gesagt erwachsener, ruhiger. Seit wir uns wieder verstehen gab es auch schon mal wieder Meinungsverschiedenheiten, aber es wurde kein Drama mehr.

Sicherlich ist nicht alles damit zu erklären, merke ich ja auch so noch. Seine Macken hat er, aber es ist schon ein erleichterndes Gefühl (wenn man das überhaupt so sagen kann/darf) zu wissen, dass ich mich nicht ganz so in ihm geirrt habe. Bei all dem Stress den er gemacht hat oder den wir hatten, hatte ich immer auch im Kopf „der ist doch nicht so, was ist mit dem?!“. Ich kannte ihn ja ganz ganz anders.

Seit letztem Herbst hält sich diese Veränderung auch konstant, damals während der schlimmen Phase, hielt es manchmal nicht mal 1 Std. Ich denke also, dass was er mir erzählt hat, hat auf jeden Fall ein gutes Stück zu all dem Stress und seinem Verhalten beigetragen.
Aber ich habe es bei ExAM wie gesagt nicht weiter thematisiert, nur diese zwei, drei Dinge gesagt, die ich weiter oben nannte.

Nach den beiden Gesprächen (Trennung/seine Probleme damals), wirkte ExAM auch etwas gelöster. Wir redeten weiterhin nicht über uns und das Drumherum, aber die Gespräche wurden weiter tiefgründiger. Es wirkte alles in einem vertrauter. Aber keinmal flirty oder ähnliches.

Dann vor knapp 2 Wochen, ExAM und ich waren viel zu früh bei einem Termin und noch alleine, quatschen über irgendwas....da küsste ExAM mich. Ich muss zugeben, dass ich mitgeküsst habe, aber der Kuss dauerte auch nicht wirklich lange. Aber ich muss ehrlich sagen, so wirklich gefühlt habe ich dabei nichts. Oder nicht das was ich „erwartet“ hätte. Es war eher ungewohnt, als eine Explosion der Gefühle. ExAM hingegen war danach total am Lächeln und meinte, dass er es sehr schön fand. Dass der Kuss durch seinen ganzen Körper zog, wie früher. Dass alles wieder da sei bzw nie weg war und er mich nach wie vor liebt. Der Kuss hat es ihm wieder nur gezeigt.
Ich lächelte nur und sagte, dass ich ziemlich irritiert bin (was ich auch war). Wieder wusste ich nicht viel zu sagen. Das merkte er und fragte ob es denn bei mir anders sei.
Ich antwortete ihm darauf, dass ich da gerade nichts zu sagen kann und dann kurz darauf kam schon der Termin.

Dass ich dazu nichts sagen kann war auch nicht gelogen, denn ich wusste nicht was ich fühlte.
Während dem Kuss fühlte ich nicht viel, auch kein eventuell erwartetes Feuerwerk der Gefühle.
Es war ungewohnt, unbekannt. Auch die Gefühle anders. Schwer zu erklären. Ich bin wohl schon zu weit weg von ihm. Was auch kein Wunder ist. Nur ein wenig im Herzen merkte ich was, allerdings eher nach dem Kuss. Als wir dann nach dem Termin zusammen wieder ins Büro gingen haben wir das nicht mehr weiter thematisiert.

Am nächsten Tag begrüßte mich ExAM ganz freundlich, sagte, dass er sich endlich wieder darauf freut zur Arbeit zu gehen und, dass ich wissen soll, dass er rein gar nichts bereut.
Wieder habe ich das nur mit einem Lächeln kommentiert. War auch viel los an dem Tag.

Nachdem ich gemerkt habe, dass der Kuss mich irgendwie nicht so berührt hat, wie ich dachte, nahm ich, als mal nicht so viel los war, all meinen Mut zusammen und bin zu ExAM an den Bürotisch, als er da saß. Die von euch die mich „kennen“ wissen, dass für mich die Liebesbilder und Geschenke von ihm und EF ein extremer Trigger waren, sogar noch als ich schon viele andere Trigger abgeschüttelt hatte und von ihm weit genug weg war.
Die Bilder und Geschenke waren meine Endgegner. Nun ja, ich bin also an seinen Tisch und habe mir alles ganz genau und von nahem angeschaut. Also schön war es nicht, werden nicht meine Lieblingsbilder oder Desktophintergrund, aber es haute mich nicht mehr um. Ich weinte nicht. Auch damit konnte/kann ich nun umgehen.
Es zwickte, aber ich war ok damit. ExAM war merklich verwundert. Vor allem als ich ihm dann noch sagte „ihr seht ja süß zusammen aus. Hast eine hübsche Frau“. Und das sagte ich nicht hämisch, sondern ernst.

Gleichzeitig wurde mir durch diese Bilder nochmal ganz klar, was ich auf keinen Fall mehr will.
Unabhängig davon ob man noch Gefühle hat oder nicht.
Das nächste Mal als ExAM und ich alleine waren sagte ich ihm dann auch, dass das nicht nochmal geht, dass er wir uns küssen. Ich machte ihn auf die Liebesfotos mit seiner Frau auf seinem Tisch aufmerksam. Und auf das Bild meines EM auf meinem Tisch (stellte ich damals noch kindischerweise im Trotz auf). Ich sagte, dass es jetzt eine andere Situation ist.
Ich das nicht kann, zwischendurch mal rum zuknutschen, dann ins Büro zu kommen und unsere Partner grinsen uns von den Bildern aus an. Zugegeben, dass hat eherlichweise nichts mit schlechtem Gewissen zu tun bei mir oder plötzlichen moralischen Werten in dem Punkt, sondern ich finde es einfach zu skurril und ich tue mir sowas schlicht und ergreifend nicht mehr an. Er zelebriert nach außen eine glückliche Ehe, während er mich küsst und seine Liebe gesteht. Für mich geht das gar nicht mehr und es wäre so auch damals schon nicht für mich gegangen.

Daraufhin sagte ich „es ist nun wie es ist und wir müssen beide damit klarkommen. Wahrscheinlich noch die nächsten 20 Jahre“. ExAM antwortete halb lachend darauf, dass er sicher nicht vor hat noch 20 Jahre so zu leben.
Ich unterbrach ihn sofort und sagte, dass ich über so etwas (Trennungsabsichten) nichts mehr hören will. Dass wir das damals genug hatten und ich diesen Fehler nicht nochmal mache. Jeder muss sein Leben regeln und für sich gucken.
Ich sagte ihm, dass er sich so entschieden hat und wenn er das so nach außen auslebt, soll er auch versuchen wirklich wieder an der Ehe zu arbeiten.
Daraufhin sagte ExAM, dass da nichts zu arbeiten ist, denn es ist weiterhin tot. Es kam nie wieder etwas zurück. Er liebt seine Frau einfach nicht. Er liebt mich und hat damit nie aufgehört. Ich verwies ihn erneut auf seinen zB dekorierten Tisch, der was anderes sagt.
ExAM sagte dann, dass ich auch ein Bild von meinem Freund (nur von meinem Freund ohne mich) aufgestellt habe...er kann das also auch (seine Pärchenbilder sind aber übertrieben). Nach außen ist er halt vergeben, genauso wie ich.

Und er sagte, dass seine Bilder mit der Realität nichts zu tun haben. Es sei wie gesagt gar nichts gut zu Hause. Und dann fragte er mich fast schon trotzig „wieso hast du dich denn damals nicht ganz von deinem Freund getrennt?“. „Aus Angst und Bequemlichkeit oder?“.
Ich war wieder perplex über so viel Ehrlichkeit und sagte einfach nur eher leise „ja...kann sein“.
Daraufhin ExAM „siehst du. Mit Liebe oder Glück hat das zu Hause rein gar nichts zu tun“.
Ich antwortete ihm, dass wir da halt beide nun durch müssen.
Und dann beendeten wir das Thema auch wieder.
An unserem kollegialen Miteinander hatte das aber nichts geändert. Die weiteren Tage lief es wie immer gut und die Themen wurden erst mal wieder oberflächlich.

Dann letzten Montag war ExAM komisch drauf. Ist er übrigens montags immer, seit Monaten. Wie schon mal geschrieben, wirklich erholt habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er war wortkarg, keine gute Laune. Erst sagte ich wie immer nichts, dann fragte ich aber doch nach, weil es mich auch etwas geärgert hat. Zwar ist er nicht blöd zu mir, aber ich bekomme seine Laune durch die Zusammenarbeit halt live mit. Wenn ich frage was los ist sagt er immer „nichts“, dann lass ich es auch gut sein. Diesmal sagte ich aber, dass ich es blöd finde, da ich merke, dass es los ist. Und dass mich die Laune auch jedes Mal mit herunterzieht. Sollte es an mir liegen, dann schauen wir, dass wir getrennte Projekte machen.
Da sagte ExAM, dass das Quatsch sei und er das auch nicht möchte.

Und dann folgte wieder ein emotionaler Ausbruch und wieder Infos die ich so nicht erwartet hatte. Er fing erst damit an, dass er so blöd drauf ist, weil er halt noch viel an mich denkt, die Wochenenden besonders schlimm sind, weil er da besonders viel KK hat und montags dann Angst, dass davon was zutrifft. ZB ich komme breit grinsend zur Arbeit weil ich so ein super WE mit EM hatte (Ausflug o.ä.). Er sagte, dass er auch mit den Bildern von EM auf meinem Tisch nicht so gut klarkommt, wie ich mit den Bildern seiner EF (naja, gut klarkommen ist übertrieben). Er könnte sich das nicht von so nahmen angucken, sagte er.

Dann sagte er, dass er sich immer wieder fragt wie es mir geht, was ich so mache. Er aber Angst hat wieder privat zu texten, weil wir immer so viel Streit hatten per Text.
Dass er diesmal einfach keinen Streit mehr mit mir haben will.

Dann fing er damit an, was ich ihm letzten Sommer erzählt habe. Halt, dass EM und ich Hochzeitspläne haben. Das erzählte ich ExAM ja damit alles aufhört, er aufhört an mir festzuhalten.
Und diese Info letztes Jahr im Juni, wonach dann auch der Cut folgte, hat sehr bei ExAM gesessen, sagte er. Er hat es nicht verstanden, da ich immer so unglücklich mit EM war. Auf einmal dann all die Zukunftspläne. Ihn hat das sehr getroffen.
Dann wiederholte er nochmal, dass sich bei ihm nichts geändert hat was mich betrifft, es ist alles wie damals.

Diesmal habe ich schon mehr dazu gesagt. Ihm auch gesagt, dass es mir in einigen Dingen genauso geht wie ihm. Ist alles nicht schön. Ich sagte ihm auch, dass es bei mir sicher nicht so rosig ist wie er denkt, aber aktuell ist es wie es ist. Und jeder muss für sich in seinem Leben schauen.Dass mich das mit dem Kuss weiterhin verwirrt und ich da nichts zu sagen kann.
Nur, dass ich kein Lückenfüller bin. Woraufhin er nur direkt meinte „ich auch nicht“.
Es war ein wirklich gutes Gespräch.

Nur was ich denken, fühlen soll weiß ich gerade nicht. Wenn ich an den ganzen schlimmen Stress denke und was alles so war, sollte mich das alles gar nicht mehr berühren.
Und das tut es auch nicht mehr in der Form wie damals. Dafür ist schon genug Abstand da.
Aber die ganzen Veränderungen die ich so mitbekomme, aber auch die ganzen Infos, bringen mich schon zum Nachdenken.

Ich finde auch seinen Umgang mit allem gut. Früher, als die Affäre begonnen hat, bzw schon kurz vorher, war er ja zB sehr anhänglich, „redete viel“ versprach viel. Ok, nicht nur am Anfang. Eigentlich die ganze Zeit über. Eher das Benehmen eines naiven Typen der noch nie eine Affäre hatte. Er stellte sich das alles mit der Affäre, dem Trennen von zu Hause ja so leicht vor, ich ja auch. Da wurden wir eines besseren belehrt und haben beide unsere Lehren daraus gezogen. Was das angeht ist er also nicht mehr wie früher. Kein großes Gerede von „das ist kein Leben mehr so, ich will mich trennen“, „ich werde mich bald trennen“. Abgesehen von dem einen Kuss denke ich auch nicht, dass er wieder voll in eine Affäre einsteigen würden. Dafür ist er sonst auch sehr verhalten. Den Kuss sah er auch nicht als Startschuss an, plötzlich mal wieder meine Hand zu nehmen oder so...also liebevolle Gesten zu machen.

Ansonsten kommt aber sehr viel nettes/liebes von ihm. Dass er noch Gefühle hat, welche auch immer, merkt man schon. Ich selbst kann es aber nach allem was war nicht richtig einordnen.
Zwischendurch fängt er immer mal wieder mit alten Erinnerungen an, fährt an gemeinsamen Orten vorbei. Jetzt am Donnerstag hat er mich zum Mittagessen in einen Laden eingeladen, wo wir früher ganz oft waren, seit dem Affärenende nicht mehr. Und wir haben das Essen nicht mitgenommen, sondern uns rein gesetzt, obwohl uns da andere, die unsere Geschichte kennen, und das sind viele, hätten sehen können. Was so ja nicht schlimm ist, uns sieht man wieder oft zusammen.
Aber so öffentlich zusammensitzend, auch wenn gegenüber, gabs bisher nicht so oft. Und nicht in dem Laden. Ist alles sehr klein bei uns. Da kennen sich viele untereinander.

ExAM scheint auch so egal zu sein, dass uns wieder viele zusammen sehen. Obwohl er für ihn kritischer sein könnte, da seit letztem Jahr jemand bei uns arbeitet (aber anderer Bereich) der ExAM und auch seine EX privat kennt, ich glaube auch so mal Kontakt hat. Dieser Kollege hat das mit uns auch erfahren und sieht uns auch ständig zusammen.
Entweder die sind so gute Kumpel, dass der dicht hält, oder ExAM scheint es egal zu sein.
Das sind zumindest meine beiden Ideen dazu.
ExAM geht auf jeden Fall sehr locker und offen damit um, dass er viel Kontakt mit mir hat und sucht. Andere Kollegen merken/sehen das ja auch.

Ich selbst bin da nicht so, auch weil ich eben gerade gar nicht weiß was ich denke und fühle.
Ich bin weiterhin auf der kollegialen ebene und suche auch nicht bewusst die Nähe.
Auch bei der Themenwahl bleibe ich oberflächlich.
Zugegeben ist es gerade irgendwie auch ein schönes Gefühl, dass ich mich eben doch nicht ganz geirrt habe. Ich bin ja kein Roboter. Gefühlt den Mann von früher wieder vor sich haben, nur reifer, durch die Erfahrungen auch „schlauer“, fühlt sich schön an.
Nur da ich selbst auch viel gelernt habe durch früher, denke ich da gar nicht weiter, zumindest nicht direkt an gemeinsame Zukunft. Es ist alles anders.

Erstens muss ich selbst mein Leben auch erst mal regeln. Wobei ich da schon etwas weiter bin als er (denke ich). Zweitens ExAM ist auch nach wie vor mit EF zusammen. Auch er müsste das erst mal alles regeln, doch das sehe ich weniger als bei mir.

Ich habe mich in den letzten Monaten ganz unabhängig von ExAM wieder immer mehr mit einer Trennung hier beschäftigt, aber (das möchte ich hier nicht zu sehr ins Detail gehen, wäre sonst zu viel) es ist alles nicht so leicht. Deshalb verstehe ich viele Ams/AFs auch, die das nicht schaffen oder sehr lange brauchen. Deshalb würde ich ExAM zB auch nie wieder „die Pistole“ auf die Brust setzen, auch wenn es damals eher indirekt war. Es muss und kann nur jeder für sich selbst schaffen. Egal wie sehr man jemanden anderen liebt, will, wie sehr der andere an einem zerrt. Es dauert so lange es dauert, deshalb sollte man irgendwann auch nicht mehr aktiv warten. Entweder passierts oder passiert nicht.


Deshalb spreche ich mit ExAM auch gar nicht mehr über das Thema...über evtl. Trennungsabsichten u.s.w. Auch wenn von ihm Andeutungen kommen gehe ich nicht darauf ein. Erst wenn er sagt er ist getrennt und ich wäre es dann auch, kann man sich übers Zusammensein Gedanken machen.

Und so blöd es klingt wegen früher, Stand jetzt, wäre er auch wieder der Mann mit dem ich mir mehr vorstellen könnte. Vor allem, wenn die Veränderung wirklich konstant bleibt und er alles für sich durchziehen würde. Nur warte ich nicht auf etwas. Ich gehe meinen Weg weiter so, wie bisher, weshalb ich in dem Sinne auch kein Strategieren brauche. Hoffe, dass ist in Ordnung, da das ja ein Strategieforum ist. Bei was ich aber Hilfe bräuchte, wie auch schon damals nur etwas anders, wäre manchmal Dinge besser zu verstehen. Ich bin ja dann sonst auch schon mal wie der Elefant im Porzellanladen. Ich möchte die gute Entwicklung nicht stören, weil ich etwas falsch verstehe. Außenstehende haben da einfach einen besseren Blick.

In dem Fall ist in erster Linie meine Frage an euch, was ihr von ExAMs Verhalten, Aussagen haltet, wie ihr es seht.
Das Ziel , ich will eine Zukunft mit ihm, habe ich in dem Sinne nicht. Ich würde nur diesen neuen Abschnitt, dieses neue Kennenlernen auf einer anderen Ebene, gerne auch von meiner Seite besser machen. Z.B. meine Distanz (bei Gesprächen, im Verhalten)...schützt mich zwar, ja, auf der anderen Seite muss es manchmal gar nicht (mehr) sein, nur merke ich es selbst nicht.

Und nochmal kurz dazu, dass es ein Strategieforum ist. Ich finde das super, ich verstehe auch denn Sinn, ihr helft damit sehr vielen und ich verstehe, dass es hier ums Strategieren geht.
Aber wie schon mal geschrieben, ist es hier weit und breit das einzige Forum in dem man beim Thema Affäre so menschlich miteinander umgeht. Woanders wird man zerrissen, da traue ich mich selbst gar nicht zu schreiben. So bleibt kaum ein Zufluchtsort, keine Möglichkeit sich auszutauschen, Hilfe zu holen. Außer hier. Deshalb quatsche ich euch zwischendurch mit meinem Zeugs zu und bitte um eure Meinung. Hoffe das ist in Ordnung. Ich wäre euch sehr dankbar dafür.
Es wird auch nicht ständig sein, weil ich oft noch immer Probleme mit dem Laden der Seite (sogar bei den Emojis) habe. Da könnte ich manchmal einen Kuchen bei backen.
Auch deshalb sind meine Texte so lang. Wenn es schon mal klappt, versuch ich alles zusammenzufassen. Das es jetzt auch wieder so lang wurde tut mir leid.

Ich danke euch fürs Lesen und vorab schon mal für Eure Antworten.

VLG
Maimai
Liebe Maimai,
Habe deine Geschichte vor ein paar Wochen mal überflogen und gerade das Update gelesen und es hat mich sehr berührt.

Insgesamt scheint der Weg richtig und für dich klar- eine Fortsetzung gibt es nur unter anderen (getrennten) Bedingungen und jeder ist dafür alleine verantwortlich. Das ist sicher richtig.

Was mich gewundert hat, dass du schreibst, dass du bei dem Kuss nicht die großen Gefühle hattest. Ich frage mich dann, bist du wirklich an ihm noch interessiert oder eher an dem Werben um deine Person und all den positiven Gefühlen, die das mit sich bringt.

Weisst du, was ich meine?
Das was dir passiert, ist ja schon der absolute Push für dein Ego. Ich freue mich auch beim Lesen darüber und wünsche mir insgeheim das gleiche in meiner Situation. Aber ich habe auch immer wieder Sorge, ob es mir um ihn oder eigentlich um mich geht.

Ansonsten sehr positive Entwicklung und Einstellung!

Coco
 

Liebe89

Aktives Mitglied
Registriert
13 Sep. 2021
Beiträge
963
Hallo maimai,

ich freue mich von dir zu hören...bin wahrscheinlich nicht die Richtige was Strategien angeht aber du kriegst bestimmt noch paar Ideen und Anregungen.

Ich persönlich rate dir vorsichtig zu sein... man ist so schnell wieder Gefühlsmäßig drin und dann fangen wieder Monate des Leidens an... und da dein AM in der Vergangenheit dir schon viele Liebeserklärungen gemacht und es viel hin und her gab...auch beruflich wird es dann kompliziert....pass einfach auf dich auf ...

Liebe Grüße
 

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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
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