Selene
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- 15 Aug. 2018
- Beiträge
- 56
Hallo liebe Forumsmitglieder,
wie so viele habe auch ich lange überlegt ob ich hier schreiben soll, habe auch erst einmal still mitgelesen. Ich empfinde den Ton und Euer Umgehen mit einander hier aber im Gegensatz zu anderen Foren als sehr verständnisvoll und tolerant.
Ein bisschen Angst habe ich, ob ich mit dem Rat den ich hier vielleicht bekomme auch umgehen kann, aber vielleicht bin ich mit meiner Geschichte hier bei euch auch gar nicht richtig.
Ich bin Ende 40 , seit 20 Jahren mit meinem Mann verheiratet, der aus einem anderen Kulturkreis stammt und in Deutschland studiert hat. Wir haben einen 16jährigen Sohn. Lange Zeit arbeiteten wir auch in der gleichen Firma. Für mich gab es nie den Gedanken an einen anderen Mann und auch für ihn hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt.
So traf es mich aus heiterem Himmel, als ich an meinem 40. Geburtstag dahinter kam, dass er mich betrog, da ich eine Quittung über ein Schmuckstück fand, dann eine Nachricht mit “ich liebe Dich”. Zunächst war ich in einer Art Schockstarre, sprach ihn dann darauf an. Er meinte da wäre nichts Körperliches gewesen und das “ich liebe dich” sei eher freundschaftlich gemeint gewesen. Für mich wäre die Ernsthaftigkeit genau umgekehrt.
Er war nicht bereit reinen Tisch zu machen. Ich durfte nichts wissen was ich nicht sowieso schon wusste und er versprach nur die Affäre zu beenden. Ich war komplett durch den Wind, wir arbeiteten in der gleichen Firma, es standen Familienfeste an, er war bester Schwiegersohn von allen, und: ich verlor nicht gerne.
Also wurde alles unter den Teppich gekehrt und zur Tagesordnung übergegangen, zumindest nach aussen hin.
Etwa 2 Jahre später begann ich in einem chatportal zu schreiben, was mir vorher nie in den Sinn gekommen wäre. Es existierten keine anderen Männer für mich außer meinem EM. Dadurch, dass es hauptsächlich ein s6 chat mit auch Unterhaltungen über dies und das war, stellte sich die Frage nach einem Treffen kaum. Ich chattete mit wenigen Männern in lockeren, teils erotischen Gesprächen, war nie auf der Suche.
Dort traf ich vor 5 Jahren meinen AM. Wir liefen uns im Abstand von einigen Wochen 2 mal mit unterschiedlichen nicks über den Weg, erkannten uns trotzdem beim Schreiben wieder. Es war die Erotik des Schreibens die uns faszinierte, das Intellektuelle.
Er ist ungebunden, 3 Jahre jünger als ich. Damals seit einigen Monaten eine 4 Jährige Beziehung hinter sich.
Es stellte sich heraus, dass uns 8 bis 9 Stunden Reisezeit trennten, noch nicht einmal das selbe Land. So war es für uns keine Frage, es würde kein Treffen geben.
Wir schrieben über 2 Jahre, oft nächtelang. Je länger dies andauerte, desto öfter stellten wir uns die Frage ob es überhaupt noch möglich wäre uns zu treffen ohne das Schreiben aufgeben zu müssen. Es gab nur 2 Möglichkeiten: entweder wir wären enttäuscht voneinander, dann wäre die Sache beendet, oder das Gegenteil...dann hätten wir ebenso ein Problem.
Wir hatten einander nur auf einem Foto gesehen, nie telefoniert.
Er ist ein “Hirnmensch” . Man könnte schon sagen ein wenig “Nerd” der auch mein Hirn fordert, sich nicht von meinem Verstand bedroht fühlt, wie es bei meinem EM wohl der Fall ist.
Vor drei Jahren wagten wir es dann, verbrachten ein Wochenende in einer Stadt in meiner Nähe, in getrennten Zimmern. Wir waren beide sehr schüchtern und zurückhaltend, doch es knisterte, die Faszination blieb.
So änderte sich auch nach unerem Treffen nichts, wir schrieben weiter. Ich als alter Bedenkenträger grübelte...was darf ich? was tut “man” ? wie geht das weiter? Er nahm alles mit Ruhe.
Immer wieder gab es ,wie auch heute noch, Phasen in denen er sich in seinem Job und in seinem “Hirnsport” gestresst fühlte und dann zurückzog. Das darüber Reden ist aber nicht so Seins.
5 Monate später unser nächstes Wochenend-Treffen in der Mitte unserer Wohnorte. Dort kamen wir uns dann auch körperlich sehr nah...es passte wie ich es noch nie erlebt hatte.
Seitdem treffen wir uns 3-4 mal im Jahr für ein verlängertes Wochenende, meist in “Seinem” Land. Er plant diese Wochenenden nach Rücksprache über das Budget , denn wir haben auf meinen Wunsch hin eigentlich getrennte Kassen, doch “verpackt” er vieles als Geschenk. Immer ist es etwas Besonderes.... traumhafte Hotels, Ausstellungen, romantische Essen...
Oft habe ich ihm schon gesagt, dass ich auch unter freiem Himmel im Schlafsack zufrieden wäre....darauf hin plant er gleich die Luxusausgabe. Ich weiss natürlich dass er sich auch gerne mit mir “schmückt”
Ja...alles bestens, oder? Wo ist mein Problem? Es könnte ja ewig so weiter gehen, warum nicht?
Ja, ab und an reden wir darüber wie es weiter geht, meistens dann wenn ich wieder einen emotionalen Anfall bekommen habe. Dann meint er “du denkst zu viel”. Über seine Gefühle redet es fast nie. Alle Fragen dazu ignoriert er, tut als wären sie nie von mir geschrieben. Er zeigt nie Zweifel an unserer “Beziehung”.
In all den Jahren fiel nie ein “ich liebe dich” weder von ihm noch von mir. Wir sagen wie wertvoll wir einander sind, wie froh wir sind einander zu kennen...wie faszinierend körperlich anziehend wir einander finden.
Einerseits ist er für mich sehr durchschaubar weil er keine Spielchen spielt, andererseits kratze ich mir an dieser Mauer die Finger wund.
Vor einigen Monaten wurde mir dann immer bewusster, dass er starke Züge des Asperger-Syndroms zeigt und habe ihn auch darauf angesprochen, er hatte sich wohl bewusst nie damit beschäftigt, es ist ihm aber durchaus bewusst dass er irgendwie “speziell” ist.
In dieser Schleife, in diesen Gedanken stecke ich nun fest.
Immer wieder die Frage wie es weiter gehen soll...oder nicht wie, denn das weiss ich ja...sondern eher wie lange?
Natürlich habe ich die Frage gestellt was wäre wenn ich “frei” wäre.
Die Antwort ist bereits tief irgendwo in mir: Wir würden in einer “normalen” Beziehung nicht glücklich miteinander werden. So weh diese Erkenntnis tut. AM stillt meinen Hunger nach all dem was mein EM mir nicht geben kann, nie geben können wird, weil er sich in eine anderer Richtung entwickelt hat, sich mir unterlegen fühlt.
Mein EM ist ein Mann der zur Höchstform aufläuft wenn es brennt (vielleicht auch kulturell bedingt) doch wie oft tut es das im normalen Leben? An den “normalen” Tagen versinkt er leicht in negativen Gedanken über Alles und Jeden. Ein Problem, das immer schon bestand, gegen das ich so viele Jahre versuchte anzugehen, denn ich selbst bin ein beinahe unnatürlich positiver Mensch...so lange es nicht um meine Affäre geht.
EM hat übrigens im Lauf der Jahre immer wieder kleine “Ausrutscher” geliefert...doch sie haben mich nicht mehr so verletzt. Ja, manchmal tut er mir leid...schwer zu verstehen, oder? Und dann kommt doch Wut hoch...wir hatten alles, klein aber glücklich. EM hat mehr getan als mich betrogen. Er hat mein Vertrauen in dieses Zusammengehören von Mann und Frau zerbrochen.
An den AM-Wochenenden nehme ich meinem EM nichts, was er von mir würde wollen, und gleichzeitig lassen mich diese Wochenenden das Hier besser ertragen. AM weiss das...und fühlt sich nicht unwohl in dieser Rolle.
Ist es nur die Erkenntnis die mich quält, dass mein Lebensplan schief gegangen ist?
Die Frage kann und darf es "ewig" so weiter gehen?
Ich danke euch, dass ihr Euch bis hierhin durchgelesen habt
und schicke Euch ganz viele Sternschnuppen!
Selene
(sorry...die Rechtschreibprüfung wollte nicht so recht wie ich wollte...ach ja...und Smileys dann beim nächsten mal :-))
wie so viele habe auch ich lange überlegt ob ich hier schreiben soll, habe auch erst einmal still mitgelesen. Ich empfinde den Ton und Euer Umgehen mit einander hier aber im Gegensatz zu anderen Foren als sehr verständnisvoll und tolerant.
Ein bisschen Angst habe ich, ob ich mit dem Rat den ich hier vielleicht bekomme auch umgehen kann, aber vielleicht bin ich mit meiner Geschichte hier bei euch auch gar nicht richtig.
Ich bin Ende 40 , seit 20 Jahren mit meinem Mann verheiratet, der aus einem anderen Kulturkreis stammt und in Deutschland studiert hat. Wir haben einen 16jährigen Sohn. Lange Zeit arbeiteten wir auch in der gleichen Firma. Für mich gab es nie den Gedanken an einen anderen Mann und auch für ihn hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt.
So traf es mich aus heiterem Himmel, als ich an meinem 40. Geburtstag dahinter kam, dass er mich betrog, da ich eine Quittung über ein Schmuckstück fand, dann eine Nachricht mit “ich liebe Dich”. Zunächst war ich in einer Art Schockstarre, sprach ihn dann darauf an. Er meinte da wäre nichts Körperliches gewesen und das “ich liebe dich” sei eher freundschaftlich gemeint gewesen. Für mich wäre die Ernsthaftigkeit genau umgekehrt.
Er war nicht bereit reinen Tisch zu machen. Ich durfte nichts wissen was ich nicht sowieso schon wusste und er versprach nur die Affäre zu beenden. Ich war komplett durch den Wind, wir arbeiteten in der gleichen Firma, es standen Familienfeste an, er war bester Schwiegersohn von allen, und: ich verlor nicht gerne.
Also wurde alles unter den Teppich gekehrt und zur Tagesordnung übergegangen, zumindest nach aussen hin.
Etwa 2 Jahre später begann ich in einem chatportal zu schreiben, was mir vorher nie in den Sinn gekommen wäre. Es existierten keine anderen Männer für mich außer meinem EM. Dadurch, dass es hauptsächlich ein s6 chat mit auch Unterhaltungen über dies und das war, stellte sich die Frage nach einem Treffen kaum. Ich chattete mit wenigen Männern in lockeren, teils erotischen Gesprächen, war nie auf der Suche.
Dort traf ich vor 5 Jahren meinen AM. Wir liefen uns im Abstand von einigen Wochen 2 mal mit unterschiedlichen nicks über den Weg, erkannten uns trotzdem beim Schreiben wieder. Es war die Erotik des Schreibens die uns faszinierte, das Intellektuelle.
Er ist ungebunden, 3 Jahre jünger als ich. Damals seit einigen Monaten eine 4 Jährige Beziehung hinter sich.
Es stellte sich heraus, dass uns 8 bis 9 Stunden Reisezeit trennten, noch nicht einmal das selbe Land. So war es für uns keine Frage, es würde kein Treffen geben.
Wir schrieben über 2 Jahre, oft nächtelang. Je länger dies andauerte, desto öfter stellten wir uns die Frage ob es überhaupt noch möglich wäre uns zu treffen ohne das Schreiben aufgeben zu müssen. Es gab nur 2 Möglichkeiten: entweder wir wären enttäuscht voneinander, dann wäre die Sache beendet, oder das Gegenteil...dann hätten wir ebenso ein Problem.
Wir hatten einander nur auf einem Foto gesehen, nie telefoniert.
Er ist ein “Hirnmensch” . Man könnte schon sagen ein wenig “Nerd” der auch mein Hirn fordert, sich nicht von meinem Verstand bedroht fühlt, wie es bei meinem EM wohl der Fall ist.
Vor drei Jahren wagten wir es dann, verbrachten ein Wochenende in einer Stadt in meiner Nähe, in getrennten Zimmern. Wir waren beide sehr schüchtern und zurückhaltend, doch es knisterte, die Faszination blieb.
So änderte sich auch nach unerem Treffen nichts, wir schrieben weiter. Ich als alter Bedenkenträger grübelte...was darf ich? was tut “man” ? wie geht das weiter? Er nahm alles mit Ruhe.
Immer wieder gab es ,wie auch heute noch, Phasen in denen er sich in seinem Job und in seinem “Hirnsport” gestresst fühlte und dann zurückzog. Das darüber Reden ist aber nicht so Seins.
5 Monate später unser nächstes Wochenend-Treffen in der Mitte unserer Wohnorte. Dort kamen wir uns dann auch körperlich sehr nah...es passte wie ich es noch nie erlebt hatte.
Seitdem treffen wir uns 3-4 mal im Jahr für ein verlängertes Wochenende, meist in “Seinem” Land. Er plant diese Wochenenden nach Rücksprache über das Budget , denn wir haben auf meinen Wunsch hin eigentlich getrennte Kassen, doch “verpackt” er vieles als Geschenk. Immer ist es etwas Besonderes.... traumhafte Hotels, Ausstellungen, romantische Essen...
Oft habe ich ihm schon gesagt, dass ich auch unter freiem Himmel im Schlafsack zufrieden wäre....darauf hin plant er gleich die Luxusausgabe. Ich weiss natürlich dass er sich auch gerne mit mir “schmückt”
Ja...alles bestens, oder? Wo ist mein Problem? Es könnte ja ewig so weiter gehen, warum nicht?
Ja, ab und an reden wir darüber wie es weiter geht, meistens dann wenn ich wieder einen emotionalen Anfall bekommen habe. Dann meint er “du denkst zu viel”. Über seine Gefühle redet es fast nie. Alle Fragen dazu ignoriert er, tut als wären sie nie von mir geschrieben. Er zeigt nie Zweifel an unserer “Beziehung”.
In all den Jahren fiel nie ein “ich liebe dich” weder von ihm noch von mir. Wir sagen wie wertvoll wir einander sind, wie froh wir sind einander zu kennen...wie faszinierend körperlich anziehend wir einander finden.
Einerseits ist er für mich sehr durchschaubar weil er keine Spielchen spielt, andererseits kratze ich mir an dieser Mauer die Finger wund.
Vor einigen Monaten wurde mir dann immer bewusster, dass er starke Züge des Asperger-Syndroms zeigt und habe ihn auch darauf angesprochen, er hatte sich wohl bewusst nie damit beschäftigt, es ist ihm aber durchaus bewusst dass er irgendwie “speziell” ist.
In dieser Schleife, in diesen Gedanken stecke ich nun fest.
Immer wieder die Frage wie es weiter gehen soll...oder nicht wie, denn das weiss ich ja...sondern eher wie lange?
Natürlich habe ich die Frage gestellt was wäre wenn ich “frei” wäre.
Die Antwort ist bereits tief irgendwo in mir: Wir würden in einer “normalen” Beziehung nicht glücklich miteinander werden. So weh diese Erkenntnis tut. AM stillt meinen Hunger nach all dem was mein EM mir nicht geben kann, nie geben können wird, weil er sich in eine anderer Richtung entwickelt hat, sich mir unterlegen fühlt.
Mein EM ist ein Mann der zur Höchstform aufläuft wenn es brennt (vielleicht auch kulturell bedingt) doch wie oft tut es das im normalen Leben? An den “normalen” Tagen versinkt er leicht in negativen Gedanken über Alles und Jeden. Ein Problem, das immer schon bestand, gegen das ich so viele Jahre versuchte anzugehen, denn ich selbst bin ein beinahe unnatürlich positiver Mensch...so lange es nicht um meine Affäre geht.
EM hat übrigens im Lauf der Jahre immer wieder kleine “Ausrutscher” geliefert...doch sie haben mich nicht mehr so verletzt. Ja, manchmal tut er mir leid...schwer zu verstehen, oder? Und dann kommt doch Wut hoch...wir hatten alles, klein aber glücklich. EM hat mehr getan als mich betrogen. Er hat mein Vertrauen in dieses Zusammengehören von Mann und Frau zerbrochen.
An den AM-Wochenenden nehme ich meinem EM nichts, was er von mir würde wollen, und gleichzeitig lassen mich diese Wochenenden das Hier besser ertragen. AM weiss das...und fühlt sich nicht unwohl in dieser Rolle.
Ist es nur die Erkenntnis die mich quält, dass mein Lebensplan schief gegangen ist?
Die Frage kann und darf es "ewig" so weiter gehen?
Ich danke euch, dass ihr Euch bis hierhin durchgelesen habt
und schicke Euch ganz viele Sternschnuppen!
Selene
(sorry...die Rechtschreibprüfung wollte nicht so recht wie ich wollte...ach ja...und Smileys dann beim nächsten mal :-))