So... da bin ich. Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Ich versuche mal, mich kurz zu fassen
Ich habe mich gestern immer wieder über ExAM und seine Einstellung zur Arbeit geärgert. Wie in den ganzen letzten Wochen auch läuft es ja darauf hinaus, dass ich die Arbeit mache und er das Sagen haben will. Jetzt habe ich dem zwar offiziell einen Riegel vorgeschoben, da ich Vorsitzende bin, aber sein Ego knabbert arg daran. Die Auswüchse habe ich hier ja immer mal wieder berichtet. Nun hatten wir gestern Abend ein Telefonat, bei dem ich ziemlich offen war und ihm gesagt habe, dass unsere Vereinbarung vorsah, dass er mit arbeitet und nicht sich komplett aus allem raus hält und auch nicht erreichbar ist oder mich ignoriert.
Er hat mir erklärt, dass ab Januar alles besser und anders werde, dass er doch im Moment einfach nicht den Kopf und keine Zeit hat. Wir haben das Gespräch beendet, und kurz darauf hat er mir eine WA geschrieben. Inhalt war, dass er mich um Geduld bittet, und sich doch für diesen Job und nicht für den anderen entschieden hat, damit er genügend Raum für diese Arbeit mit mir hat.
So unspektakulär sich das alles lesen mag, es hat in mir eine Explosion ausgelöst. Ich bin weinend und schluchzend zusammen gebrochen, als ich schlagartig realisiert habe, dass sich nichts geändert hat. Dass ich mir nach wie vor die gleichen Sprüchen anhören muss wie während unserer Affäre. Die gleichen Versprechungen, die gleiche Hinhalte-Taktik, das ewige Vertrösten auf die vermeintlich kommende bessere Zeit, in der alles gut wird. Ich habe erkannt, dass er es ist mit dem etwas nicht stimmt. Dass es seine Art ist, durchs Leben zu gehen und zu kommen. Und dass ich es bin, die durch ihn ewig in eine Warteposition gedrängt wird.
Mir schmiert er Honig ums Maul mit schmeichelnden Worten zur passenden Zeit, geizt nicht mit Lob um mich bei der Stange zu halten und wagt hin und wieder sogar private Vorstöße. Ich unterstelle ihm nicht mal Absicht oder Böswilligkeit, er ist scheinbar einfach so. Mädels, den Job, den er jetzt hat, hat er genommen, weil der andere 30 Wochen pro Jahr Reisebereitschaft vorausgesetzt hätte. Ich war dabei, als er die Absage geschrieben hat. Und jetzt kommt er mir mit so einem Müll.
Nachdem ich mich dann gestern beruhigt hatte, war ich absolut ruhig und klar. Ich habe erkannt, dass ich unbewusst und unterbewusst getriggert wurde durch sein Verhalten. Dass die Dynamik zwischen uns Gift ist und sich dermaßen manifestiert hat, dass sie sich sogar in der Ebene der Arbeit durchsetzt. Ich habe erkannt, dass alles was ich tun muss ist, aufhören zu warten. Ich brauche ihn nicht. Ich brauche nicht darauf zu warten, dass irgendwann die versprochene Zeit kommt, in der er für das, was er tun soll, Zeit hat.
Und all diese Erkenntnisse haben dafür gesorgt, dass ich mich ein weiteres, sehr großes Stück von ihm entfernt habe. Ich schaffe das alles ohne ihn. Ich habe keine Lust mir, mir seine Ausflüchte und Ausreden anzuhören. Und das Beste daran ist, ich kann das nun aus tiefster, ehrlicher Erkenntnis sagen. Ich WEIß, dass es so ist.
Und mit dieser Erkenntnis wird es ihm nicht mehr gelingen, mich zu manipulieren. Ich spreche hier tatsächlich nur von der Ebene, die unsere Zusammenarbeit betrifft. Es ist nichts emotionales zwischen uns. Es ist die Prägung, die ich in unserer Affärenzeit erfahren habe, diese Konditionierung, die man als AF da aufgedrückt bekommt.
Ich hoffe ja, dass jetzt keiner enttäuscht ist, dass ich nicht mehr der Wahnsinns-Horror-Überraschung um die Ecke gekommen bin. Für mich aber ihr Lieben, ist da gestern Abend etwas ganz Großes und Wichtiges in mir passiert. Und so anstrengend es war, so ruhig bin ich plötzlich. So frei von jeglicher Erwartung und Hoffnung ihm gegenüber. Ich fühle mich frei, und das ist ein verdammt gutes Gefühl.
Ich umarme euch
Moamba