Liebe Salamanca,
zuerst möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut wie es dir gerade geht. Fühl dich umarmt.
Trotzdem musste ich beim lesen deiner Beiträge kurz auch schmunzeln, weil du mich in teilen total an mich erinnerst. Aber auch so habe ich in gewissen Dingen voll das Dejavu.
Bei mir und ExAM war einiges genauso. Wir beide auch vergeben gewesen (bzw. noch immer)....beide warteten bis die andere Person sich mal rührt was eine Trennung von zu Hause angeht. Auch irgendwann viel Streit und Diskussionen deswegen... ich kenne auch die ganzen Eifersüchteleien, die sich auf Grund der festgefahrenen Situation nach und nach einstellen.
Ok mein ExAM war noch ein wenig spezieller, aber in diesem Punkt Trennung muss ich fairerweise sagen, waren wir gleich.
Auch meine Situation zu Hause mit EM war genauso wie bei dir. Schon getrennte Zimmer, viel Streit, keine Gemeinsamkeiten oder gar Nähe mehr. Gefühlt waren wir schon lange getrennt.
Und darauf habe ich es mir, genauso wie du, bequem gemacht. In meinen Augen bin ich damit genug in Vorleistung gegangen und habe deshalb nur noch darauf gewartet, dass ExAM sich von EF trennt. Ich habe irgendwann auch Druck gemacht und hatte genauso wenig Verständnis, wie du. Während ich in meiner "Komfortzone" war habe ich von ihm gefordert und war traurig, sauer und auch irgendwann zickig, wenn es nicht so lief.
Genauso wie du habe ich immer gesagt, dass ich mich SOFORT von EM trenne, wenn ExAM sich endlich von EF trennt.
Auch ich hatte die Einstellung (und ich finde die auch bis heute legitim...also auch bei anderen), wie du, dass ich mich nicht trenne ohne "Ziel". Aber wenn es ein Ziel gibt, dann ist die Trennung von EM kein Problem...so denkt man ja oft.
Doch das ist oftmals eins großer Irrglaube. Klar ist es schon leichter, wenn man weiß, dass man sofort wieder jemanden an seiner Seite hat und nicht alleine sein muss.
Mit einer neuen Liebe ist vieles auch leichter zu schaffen, dass ist sicher wahr.
Trotzdem unterschätzt du glaube ich, wie schwer es ist, sich wirklich zu trennen.
Vor allem mit Kindern umso mehr.
Du und dein ExAM scheint in 7 Jahren (was echt eine Menge Zeit ist) nicht wirklich ein Stück weiter zu sein, als zu Anfang. Ihr scheint beide unsicher zu sein, auch was eine Trennung von euren EP angeht, und deshalb schiebt ihr euch gegenseitig den schwarzen Peter zu.
Ich glaube bei euch ist es so, dass ihr euch beide schon wirklich liebt, aber ihr beide auch in euren Welten und der Angst gefangen seid.
Ihr beide müsstet euch erstmal wirklich, ganz im Ernst mit einer Trennung von den EP auseinandersetzen.
Denn sogar wenn ihr euch trennen solltet, am Besten gleichzeitig, habt ihr noch einen langen Weg vor euch. Danach ist noch lange nicht alles gut, vor allem bei AP die sich unüberlegt oder unvorbereitet von den EP getrennt haben oder die (noch) nicht 100% dahinter stehen.
Die Meisten gehen nach kurzer Zeit wieder zurück zu den EP. Das ist alles ein langer Prozess.
Und dieser Prozess muss bei euch überhaupt erstmal beginnen.
Ich glaube auch, dass bei euch nur mal ein ehrliches Gespräch über alles helfen kann.
Ihr müsst aus diesem Kreislauf raus. Er ist im Grunde in der selben Situation wie du und braucht auch genau die Sicherheiten, wie du. Doch letztendlich hat er auch nur deine Worte, genauso wie du seine. Ihr müsst beide Taten folgen lassen.
Vielleicht strategisch, oder auch so, eine blöde Idee aber eventuell könnt ihr ja ein Datum vereinbaren an dem ihr beide zumindest schon mal den ersten Schritt macht und mit euren EP redet, dass ihr euch trennen möchtet oder zumindest darüber nachdenk.
Damit der Stein zumindest schon mal ins Rollen gebracht wird. Und damit mal eine Tendenz erkannt wird. Eventuell reagiert dein EM ja ganz anders als gedacht und du entdeckst deine Liebe wieder zu ihm. Oder bei ExAM ist es so.
Aber das könnt ihr erst in einem realen Gespräch mit den Beteiligten feststellen, denn was man sich in der Phantasie ausmalt, läuft oftmals ganz anders.
Eine sofortige konsequente Trennung wäre natürlich das Beste, aber ich könnte mir vorstellen, dass es euch anders leichter fällt.
Und mein Rat an dich, ich würde ExAM gegenüber den Druck rausnehmen. Wirklich fair ist es ja nicht und mit Druck wird er nie gescheit Nachdenken können. Damit treibst du ihn weg von dir.
Vergiß nicht, dass ihr beide in der selben Situation seid. Ja er schläft mit EF noch in einem Bett, dafür machst du aber vllt mit EM Dinge die AM nicht mit EF macht.
Weißt du...ich habe mir auch immer gedacht, dass wenn ich ExAM sage, dass mit EM nichts mehr läuft etc. er mir doch glauben muss. Bis ich mal von einem Kumpel den Spruch gehört habe "ich habe ja nicht die Lampe gehalten". Auf dich und ExAM bezogen meine ich damit, dass er ja nicht dabei ist, wenn du alleine mit EM abends im Haus bist. Er muss auch deinen Worten glauben und mit seinem Kopfkino alleine klarkommen.
Ihr quält euch im Grunde beide mit der Situation und das schon seit viel zu vielen Jahren.
Ein Gespräch wäre für euch wie gesagt echt wichtig.
Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und finde deine Einstellung die du hast an sich auch super. Schau auf dich, auf deine Bedürfnisse und das es dir gut geht. Ewig Kummer ist nicht gut. Aber umgekehrt halt genauso.
Ganz liebe Grüße